Erfahrungspraxis vs. Wissen

Alle Themen aus Naturwissenschaft & Technik die nicht in die Hauptthemen passen.

Wie groß muss eine Menschengruppe sein, damit mehr als 50% Chance gleicher Geburtstage besteht?

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ThomasM
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#41 Re: Erahrungspraxis vs. Wissen

Beitrag von ThomasM » Mo 16. Mär 2015, 08:53

Pluto hat geschrieben: Ich glaube, Thomas war zu lange in der Industrie tätig.
In der Grundlaenforschung ist es so, dass sich die Universitäten NICHT von Geldgebern ins Handwerk pfuschen lassen.
Ich war lange genug in der Grundlagenforschung tätig, um meinen Idealismus zumindest angekratzt zu bekommen.
Ich kenne genug Professoren, die nicht von Geldgebern abhängig sind und sich ihre Themen selber suchen.

Aber ich kenne auch die Geldbeschaffung, das Anwerben von industriellen Geldern, die an den Unis immer wichtiger werden. In der Physik ist der Einfluss auf die Ergebnisse noch eher gering (wegen der sehr geringen praktischen Auswirkungen von Physik heutzutage), aber der Einfluss der Geldgeber bei medizinischen, pharmakologischen und psychologischen Studien ist inzwischen allgemein bekannt und ein extremes Problem.

Closs: Das heisst nicht, dass alle Verschwörungstheorien wahr sind, aber es heißt, dass eine gesunde Skepsis und Kontrolle bei allen Ergebnissen wichtig und richtig ist.

Gruß
Thomas
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ThomasM
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#42 Re: Erahrungspraxis vs. Wissen

Beitrag von ThomasM » Mo 16. Mär 2015, 09:04

barbara hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:Bei dir ist es eher, dass du dich nicht aus deinem intellektuellen Gärtchen herausbewegen willst oder kannst.
Yep!
huch und auch noch stolz darauf... o weh o weh...
Interdisziplinäre Forschung ist heutzutage hipp.

Aber in der Art und Weise, wie hier Diskussionsebenen, Begrifflichkeiten und Basisannahmen verwechselt und vertauscht werden, kann ja nur Unsinn dabei herausbekommen.

Gehirnforschung und die Auswirkungen von Gehirnchemie ist ein sehr aktuelles Forschungsthema und Pluto, Jack und andere arbeiten hier mit vorauseilenden Annahmen, die bei weitem noch nicht alle belegt sind. So wird bei einem Glücksgefühl Dopamin ausgeschüttet, was aber nicht bedeutet, dass die Wirkung von Dopamin dermaßen linear ist, wie Jack das andeutet. Im Gegenteil, es ist erwiesen, dass man durch Dopamingabe alles mögliche erzeugen kann, das Wirkspektrum ist sehr komplex.

Auf der anderen Seite ist es vermessen, abstrakte Begriffe der Gesellschaftskunde, wie Kommunismus, gegen chemische Wirkungsweisen stellen zu wollen. Die Behauptung Plutos bezieht sich klar auf physiologische Vorgänge im Körper und da Kommunismus ins Spiel zu bringen, ist kurzsichtig.
Wenn man Plutos Behauptung, alles Körperliche sei Chemie, bezweifeln will, dann sollte man den Placebo Effekt ins Spiel bringen.
Beim Placebo Effekt gibt es keinerlei chemische Ursachen. Der Patient "glaubt" an eine Wirkung und sie tritt ein, mit etwa 30% Wahrscheinlichkeit.
Hier kennt man keine chemischen Ursachen, also ist hier die Behauptung von Pluto in Zweifel zu ziehen.

Gruß
Thomas
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closs
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#43 Re: Erfahrungspraxis vs. Wissen

Beitrag von closs » Mo 16. Mär 2015, 09:39

ThomasM hat geschrieben: Das heisst nicht, dass alle Verschwörungstheorien wahr sind, aber es heißt, dass eine gesunde Skepsis und Kontrolle bei allen Ergebnissen wichtig und richtig ist.
Einverstanden - dazu mache ich jetzt einen eigenen Thread auf.

barbara
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#44 Re: Erahrungspraxis vs. Wissen

Beitrag von barbara » Mo 16. Mär 2015, 10:03

ThomasM hat geschrieben: Auf der anderen Seite ist es vermessen, abstrakte Begriffe der Gesellschaftskunde, wie Kommunismus, gegen chemische Wirkungsweisen stellen zu wollen. Die Behauptung Plutos bezieht sich klar auf physiologische Vorgänge im Körper und da Kommunismus ins Spiel zu bringen, ist kurzsichtig.

nein, die Behauptung Plutos bezieht sich eindeutig auf alles, was Mensch-Sein ausmacht. DAS war das Thema! und politsiche Ideologien aller Art sind nun mal sehr prägend und wesentlich fürs Mensch-Sein, und die haben KEINE chemische Grundlage. Zumindest nicht in dem direkten Sinne, dass es ein Kommunismus-Molekül gibt, so wie es chemische Formeln für Hormone und andere Körperbestandteile gibt.



Wenn man Plutos Behauptung, alles Körperliche sei Chemie, bezweifeln will, dann sollte man den Placebo Effekt ins Spiel bringen.

rein mit Chemie lässt sich nicht erklären, warum sich 80 kg Materie auf einmal koordiniert in Bewegung setzen, um sich in der Küche einen Kaffee zu machen. in chemischen Reagenzgläsern passieren solche Dinge nie.

ja, auch das ist ein möglicher Ansatzpunkt, um Plutos Behauptung zu widerlegen.

gruss, barbara

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Janina
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#45 Re: Erfahrungspraxis vs. Wissen

Beitrag von Janina » Mo 16. Mär 2015, 10:52

Pluto hat geschrieben:Man ist immer wieder erstaunt, Menschen zu treffen, die am gleichen Tag Geburtstag haben.
Deshalb habe ich es mal als eine Umfrage gestartet, um aufzuzeigen, wie stark unser Alltag von Erfahrungspraxis bzw. Intuition beeeinflusst wird.
Bin gespannt auf Eure Tipps und die Begründung!
Schade dass ich so spät bin...

23, die ist aber in der Auswahl nicht dabei.
Unter Vernachlässigung des 29. Februars hat das Jahr 365 Tage.
Die Wahrscheinlichkeit, dass 2 Personen nicht am selben Tag Geburtstag haben, ist a = 364/365.
Die Wahrscheinlichkeit, dass unter n Personen niemand am selben Tag Geburtstag hat, ist a ^Anzahl der Möglichkeiten, unter n Personen, 2 auszuwählen, und das ist Summe von 1 bis n über (k-1) = n(n-1)/2
Die Bedingung, dass die Wahrscheinlichkeit, unter n Personen keine zwei Personen mit gleichzeitigem Geburtstag zu finden, gleich 0,5 sein soll, heißt:
a ^ (n(n-1)/2) = 0,5
Nach n aufgelöst:
n = 1/2 + Wurzel(1/4 + 2*ln(0,5)/ln(a)) = 22,984527517568946875863242815702
D.h. ab n = 23 liegt die Wahrscheinlichkeit, zwei Personen mit gleichem Geburtstag zu finden, über 50%.

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Janina
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#46 Re: Erfahrungspraxis vs. Wissen

Beitrag von Janina » Mo 16. Mär 2015, 11:01

barbara hat geschrieben:Leider laufen Diskussionen hier des öftern so ab, dass man sagt "es wurde noch nie Wind wissenschaftlich nachgewiesen, es ist unmöglich, dass das Gras geraschelt hat!"
Oder eher so:
Auf dem Mond gibt es keinen Wind. Wenn dort also das Gras raschelt (wie auch immer man das ohne Atmosphäre gehört haben mag), war das jedenfalls nicht der Wind. :lol:

ThomasM
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#47 Re: Erahrungspraxis vs. Wissen

Beitrag von ThomasM » Mo 16. Mär 2015, 11:17

barbara hat geschrieben: rein mit Chemie lässt sich nicht erklären, warum sich 80 kg Materie auf einmal koordiniert in Bewegung setzen, um sich in der Küche einen Kaffee zu machen. in chemischen Reagenzgläsern passieren solche Dinge nie.
Dazu habe ich mal einen Parallelthread aufgemacht.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Pluto
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#48 Re: Erfahrungspraxis vs. Wissen

Beitrag von Pluto » Mo 16. Mär 2015, 13:53

Janina hat geschrieben:Auf dem Mond gibt es keinen Wind. Wenn dort also das Gras raschelt (wie auch immer man das ohne Atmosphäre gehört haben mag), war das jedenfalls nicht der Wind. :lol:
Ich würde dich fragen, welches Gras du denn geraucht hast, wenn du Halluzinationen von Gras auf dem Mond hast.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Scrypt0n
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#49 Re: Erfahrungspraxis vs. Wissen

Beitrag von Scrypt0n » Mo 16. Mär 2015, 13:58

Pluto hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Auf dem Mond gibt es keinen Wind. Wenn dort also das Gras raschelt (wie auch immer man das ohne Atmosphäre gehört haben mag), war das jedenfalls nicht der Wind. :lol:
Ich würde dich fragen, welches Gras du denn geraucht hast, wenn du Halluzinationen von Gras auf dem Mond hast.
Vermutlich ein gutes... :D

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