Naturwissenschaftliche und spirituelle Maß-Systeme

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Pluto
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#101 Re: Naturwissenschaftliche und spirituelle Maß-Systeme

Beitrag von Pluto » Fr 26. Jul 2013, 20:18

closs hat geschrieben:Da scheint es ein unlösbares Problem zu geben.
Gar nicht...
Nenne mir eine Erkenntnis der Geosteswissenschaft die nicht nur auf Vermutungen baut.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Anton B.
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#102 Re: Naturwissenschaftliche und spirituelle Maß-Systeme

Beitrag von Anton B. » Fr 26. Jul 2013, 20:54

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Da scheint es ein unlösbares Problem zu geben.
Gar nicht...
Nenne mir eine Erkenntnis der Geosteswissenschaft die nicht nur auf Vermutungen baut.
Nu, ja, die klare Erkenntnis des Poppers hinsichtlich der Erkenntnisgewinnung in den Wissenschaften, auch und gerade in unseren Naturwissenschaften, finde ich schon beachtlich.

Nicht etwa , dass vorher keine Wissenschaft -- auch sehr gute -- betrieben worden wäre, der Meister Popper hat sich aber doch in besonders verdienstvoller Weise um eine bedeutsame Schärfung unserer intellektuellen Werkzeuge verdient gemacht. Und selbst, wenn Kuhn, Lakatos, Bunge usw. häufig aus der Sicht von uns Nawis etwas "komisch" daher kommen und von Spezial-Dödeln noch komischer interpretiert werden: mittlerweile halte ich selbst deren Ausführungen für manchmal recht hilfreich.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

closs
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#103 Re: Naturwissenschaftliche und spirituelle Maß-Systeme

Beitrag von closs » Fr 26. Jul 2013, 21:06

Pluto hat geschrieben:Nenne mir eine Erkenntnis der Geisteswissenschaft die nicht nur auf Vermutungen baut.
Zunächst mal gibt es in den Geisteswissenschaften immer mehr Promotionen, etc., die sich an strengen wissenschaftlichen Standards halten, weil viele Leistungen der geisteswissenschaftlichen Disziplinen in nachweisbaren Gefilden stattfinden: "Wo war Kafka am 3.Juli. xxxx und welche Passage von 'Das Schloss' hat er dort nachweislich geschrieben' - etc. - Ähnliche Arbeiten gibt es auch in der Theologie: 'Welches Wissen hatte Thomas von Aquin über die Gnosis?' - etc. - Es gibt also sehr viele ergebnisoffene Arbeiten innerhalb von Philologie und Theologie, die nach den Regeln der Wissenschaft erstellt werden.

Die Frage, OB Shakespeare ein guter Schreiberling ist und OB es über unserem Dasein ein Sein gibt, kann man wissenschaftlich grundsätzlich nicht lösen. - Jeder geistig Geküsste MERKT zwar, dass Shakespeare DER Hammer schlechthin ist - wie man das beweisen könnte, weiß ich nicht. - Über Rezeptions-Geschichte? Eher nicht - da passt auch DschungelCamp rein. - Über auffällige Erregung beim Leser, die man bei der Lektüre messen kann? Eher nicht - kann auch bei Pornos so sein.

Und so ist das bei Gott auch: Als per definitionem naturalistisch NICHT Wahrnehmbarer ist er nicht daseins-objektiv nachweisbar. - Man kann innerhalb von Gruppen (Christen) so etwas wie intersubjektive Ergebnisse erzielen - die man andererseits als gruppendynamischen Effekt werten kann. - Insofern gibt es daseins-objektiv gemessen tatsächlich nur "Vermutungen" - weil es im Bereich des nicht daseins-objektiv Messbaren nichts anderes geben kann. - Insofern läuft Deine Frage in die Leere.

Meine Empfehlung: Realität nicht zur Geißel von disziplin-beschränkter Methodik machen.

Pluto
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#104 Re: Naturwissenschaftliche und spirituelle Maß-Systeme

Beitrag von Pluto » Fr 26. Jul 2013, 21:55

closs hat geschrieben:Die Frage, OB Shakespeare ein guter Schreiberling ist ...
Kann man mit gutem Gewissen bejahen,
und OB es über unserem Dasein ein Sein gibt
kann man mit ebenso gutem Gewissen als unlösbar deklarieren.

Meine Empfehlung: Realität nicht zur Geißel von disziplin-beschränkter Methodik machen.
[/quote]Sondern...?

Zusatzfrage: Wie löst man die Beliebigkeit der Exegese... die einen sagen so, doe anderen so.
Es hapert letzt immer wieder an der Klarheit der Aussagen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#105 Re: Naturwissenschaftliche und spirituelle Maß-Systeme

Beitrag von closs » Sa 27. Jul 2013, 06:52

Pluto hat geschrieben:Kann man mit gutem Gewissen bejahen,
Und beweisen?

Pluto hat geschrieben:Sondern...?
Die Möglichkeit von Realität jenseits der eigenen Systematik anerkennen.

Pluto hat geschrieben:Wie löst man die Beliebigkeit der Exegese...
Schwer - weil es auch eine Heils-, also Entwicklungs-Geschichte der Exegese gibt, die selbige beeinflusst. - "Beliebig" ist Exegese übrigens nicht, aber sehr widersprüchlich. - Das ärgert mich ja persönlich, weil es Menschen wie Dich sicherlich mehr beeindrucken würde, wenn da seitens der Christen EINE Wand stünde. - Tja - das ist das Dia-Bolische - das Wirkprinzip der Daseins-Welt.

barbara
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#106 Re: Naturwissenschaftliche und spirituelle Maß-Systeme

Beitrag von barbara » Sa 27. Jul 2013, 07:33

closs hat geschrieben: Die Frage, OB Shakespeare ein guter Schreiberling ist und OB es über unserem Dasein ein Sein gibt, kann man wissenschaftlich grundsätzlich nicht lösen. -

Lösen nicht, aber ein paar ganz brauchbare Annäherungen sind durchaus möglich. Man kann prüfen, ist das Versmass eingehalten, hat er einen vielseitigen Wortschatz, sind die Figuren psychologisch plausibel dargestellt, gibt es mehrere Ebenen von Bedeutung... bei Shakespeare würde man alles diese Fragen mit Ja beantworten, bei Dschungelcamp und Pornos eher nicht.

Man kann innerhalb von Gruppen (Christen) so etwas wie intersubjektive Ergebnisse erzielen - die man andererseits als gruppendynamischen Effekt werten kann. -

nein, diese Intersubjektivität lässt sich durchaus auch erzielen, wenn jeder ganz allein in seiner Zelle betet. Man kann Berichte vergleichen, die über Jahrhunderte in der Zeit, und über Tausende Kilometer im Raum getrennt statt fanden.

Es gibt auch mehr als genug Material, 2000 Jahre Christentum haben dafür gesorgt, dass man da von mehr als "Vermutungen" reden kann.


Meine Empfehlung: Realität nicht zur Geißel von disziplin-beschränkter Methodik machen.

in der Tat.

grüsse, barbara

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sven23
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#107 Re: Naturwissenschaftliche und spirituelle Maß-Systeme

Beitrag von sven23 » Sa 27. Jul 2013, 09:04

closs hat geschrieben: Die Möglichkeit von Realität jenseits der eigenen Systematik anerkennen.

Ohne die gerinsten Indizien fällt das einem Nicht-Esoteriker schwer ;)

closs hat geschrieben: Schwer - weil es auch eine Heils-, also Entwicklungs-Geschichte der Exegese gibt, die selbige beeinflusst. - "Beliebig" ist Exegese übrigens nicht, aber sehr widersprüchlich. - Das ärgert mich ja persönlich, weil es Menschen wie Dich sicherlich mehr beeindrucken würde, wenn da seitens der Christen EINE Wand stünde. - Tja - das ist das Dia-Bolische - das Wirkprinzip der Daseins-Welt.

Liegt aber auch an den alten Schriften selbst, die aus unzähligen Texten zusammengewürfelt wurden. Diese dann unter einer einheitlichen Ideologie zusammenzuführen ist ein Ding der Unmöglichkeit, wie die sich diametral auseinander entwickelten Exegesen beweisen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#108 Re: Naturwissenschaftliche und spirituelle Maß-Systeme

Beitrag von Frbs » Sa 27. Jul 2013, 09:33

Ich verabschiede mich hiermit ( erstmal ) aus diesem Forum .
Ich hab mir mal einige ältere Beiträge angeschaut , und möchte mich auf Diskussionen ( die ich schon einige Male mitgemacht habe ) solcher Art nicht mehr einlassen .
Das ist einfach zu nervenaufreibend und führt zu nichts .
Jesus weiß , wer am Ende Ihm gehört ..., und er wird auch alle Lüge aufdecken , ich leg es in seine Hände.
Ich hätte z ,B, gern mit Pluto weiter diskutiert , weil man da auch in der Sache ( sachlich ) Neues erfährt , aber aufgeschoben muss ja nicht aufgehoben sein ...
Ach ja meinen "Pausenclown" bei " Lamarck " nehm ich zurück , denn das trifft es wirklich nicht... :(
Grüße
GP

closs
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#109 Re: Naturwissenschaftliche und spirituelle Maß-Systeme

Beitrag von closs » Sa 27. Jul 2013, 09:44

sven23 hat geschrieben: Liegt aber auch an den alten Schriften selbst, die aus unzähligen Texten zusammengewürfelt wurden.
Ja - das mag man so sehen. - Aber das ist nicht entscheidend - denn: Die Schriften sind nicht "Erfinder" der Wahrheit, sondern Belege für Wahrheit, die auch ohne die Bibel dieselbe wäre. Man könnte auch ohne Bibel auf all das kommen, was drin steht (soweit die zusammengefasste Substanz - und nicht Einzel-Szenen - gemeint sind). - Die Bibel ist eine große Hilfe, aber ihr Verständnis ist nicht der Maßstab.

Pluto
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#110 Re: Naturwissenschaftliche und spirituelle Maß-Systeme

Beitrag von Pluto » Sa 27. Jul 2013, 09:51

Frbs hat geschrieben:Ich verabschiede mich hiermit ( erstmal ) aus diesem Forum .
[...]
Ich hätte z ,B, gern mit Pluto weiter diskutiert , weil man da auch in der Sache ( sachlich ) Neues erfährt , aber aufgeschoben muss ja nicht aufgehoben sein ...
Ach ja meinen "Pausenclown" bei " Lamarck " nehm ich zurück , denn das trifft es wirklich nicht... :(
Das finde ich aber schade, Frbs.
Wir hatten eine gute Diskussion begonnen, die wie du sagst, sachlich ist.
Du hast recht, Lamarck ist kein Pausenclown, auch wenn seine Ironie sich manchmal wie Wespenstich anfühlt. :D

"Servus", und du bist jederzeit hier willkommen (weißt ja, wo du uns findest).
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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