Wissenschaft und Talmud

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Ziska_Deleted

#21 Re: Wissenschaft und Talmud

Beitrag von Ziska_Deleted » Di 23. Okt 2018, 12:07

Hat denn ein ungeborenes Kind schon Freunde, Feinde, Erlebnisse?
Oder ein Neugeborenes?

Eine Abtreibung, egal in welchem Monat und egal aus welchen Gründen ist Mord!

Vielleicht nicht immer nach den Gesetzen des Landes, in dem man lebt...

jose77
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#22 Re: Wissenschaft und Talmud

Beitrag von jose77 » Di 23. Okt 2018, 12:26

Eigentlich einverstanden, nur gibt es Situationen in denen es kein Mord ist. Z.b Schutz der Gesundheit der Mutter.
Grüsse von Jose


Lass mich!...Ich muss mich da jetzt kurz reinsteigern

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SamuelB
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#23 Re: Wissenschaft und Talmud

Beitrag von SamuelB » Di 23. Okt 2018, 12:34

Bei uns heißt es Schwangerschaftsabbruch gemäß Â§ 218 StGB. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es nicht strafbar. Dazu § 219 StGB.

Über die Voraussetzungen könnte man auch diskutieren.

Rilke
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#24 Re: Wissenschaft und Talmud

Beitrag von Rilke » Di 23. Okt 2018, 21:54

Pluto hat geschrieben:Ich meine, eher nicht, weil das Embryo im frühen Stadium, im Gegenstz zur Mutter, keine Person mit einer Geschichte (Freunde, Feinde, Erlebnisse) ist.
Deshalb meine ich, ist eine frühe Abtreibung legitim. OB das 12 Wochen, 40 Tage oder eine andere Frist ist, darüber lässt sich diskutieren. Die meisten europäischen Länder haben sich juristisch auf eine 12-Wochen Frist geeinigt. Das finde ich voll Okay.
Hallo Pluto!
Ich muss dir ehrlich sagen, dass ich nichts von Abtreibungen halte. Letztendlich sprechen wir stets von einem menschlichen Wesen in bloss unterschiedlichen Entwicklungsstadien. In der 12. Woche verfügt der Embryo über ausgebildete Gliedmaßen. Die einzelnen Finger und Zehen haben sich gebildet und sind voneinander getrennt, die Organe (einschließlich dem Gehirn) funktionieren bereits. Stimmbänder entstehen, Knochen verhärten sich und Hormone arbeiten bereits im Körper des Kindes. Der Embyro lächelt und lutscht am Daumen.
Meiner Definition nach ist eine Abtreibung eines solchen Wesens Mord ersten Grades. Das widerspricht meinem Empfinden nach nicht nur dem Glauben sondern auch dem Gesetz. Als angehender Jurist ekle ich mich ehrlich gesagt vor diesem verharmlosenden Paragraphen, der meiner Ansicht nach in einer solch humanen und fortschrittlichen Welt keine Berichtigung hätte. Wir suchen nach Zellrückständen auf dem Mars für den Beweis von Leben, sprechen aber einem menschlichen Embryo bis zur 12. Woche jegliches Lebensrecht ab. Das ist m.M.n nicht gerechtfertigt.

Pluto hat geschrieben:PS: Rilke, bist du jüdischen Glaubens?
Ich bin jüdischer Herkunft und war auch lange Zeit jüdischen Glaubens, würde mich nun aber eindeutig messianisch bezeichnen. Mir ist die jüdische Identität nach wie vor sehr wichtig, aber ich habe einen tiefen Glauben an Jeschua haMaschiach. :)
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir, und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. - Joh 10, 27-28

Pluto
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#25 Re: Wissenschaft und Talmud

Beitrag von Pluto » Mi 24. Okt 2018, 10:46

Rilke hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ich meine, eher nicht, weil das Embryo im frühen Stadium, im Gegenstz zur Mutter, keine Person mit einer Geschichte (Freunde, Feinde, Erlebnisse) ist.
Deshalb meine ich, ist eine frühe Abtreibung legitim. OB das 12 Wochen, 40 Tage oder eine andere Frist ist, darüber lässt sich diskutieren. Die meisten europäischen Länder haben sich juristisch auf eine 12-Wochen Frist geeinigt. Das finde ich voll Okay.
Hallo Pluto!
Ich muss dir ehrlich sagen, dass ich nichts von Abtreibungen halte. Letztendlich sprechen wir stets von einem menschlichen Wesen in bloss unterschiedlichen Entwicklungsstadien. In der 12. Woche verfügt der Embryo über ausgebildete Gliedmaßen. Die einzelnen Finger und Zehen haben sich gebildet und sind voneinander getrennt, die Organe (einschließlich dem Gehirn) funktionieren bereits. Stimmbänder entstehen, Knochen verhärten sich und Hormone arbeiten bereits im Körper des Kindes.
Dass das Embryo ziemlich weit fortgeschrittten ist, will ich nicht bestreiten, aber ist es da schon eine Person mit einer Persönlichkeit? Ich denke hier stehen die Interessen der Mutter (eindeutig eine Person) und die des heranwachsenden Fötus möglicherweise im krassen Gegensatz zu einander. Wir müssen die Freiheit der Mutter, über sich zu entscheiden, gerecht werden. Das geht nur über die Möglichkeit einer Abtreibung. Wie gesagt, man kann über den Zeitpunkt reden, aber nicht prinzipiell über die freie Entscheidung der Mutter.

Rilke hat geschrieben:Meiner Definition nach ist eine Abtreibung eines solchen Wesens Mord ersten Grades. Das widerspricht meinem Empfinden nach nicht nur dem Glauben sondern auch dem Gesetz. Als angehender Jurist ekle ich mich ehrlich gesagt vor diesem verharmlosenden Paragraphen, der meiner Ansicht nach in einer solch humanen und fortschrittlichen Welt keine Berichtigung hätte. Wir suchen nach Zellrückständen auf dem Mars für den Beweis von Leben, sprechen aber einem menschlichen Embryo bis zur 12. Woche jegliches Lebensrecht ab. Das ist m.M.n nicht gerechtfertigt.
Was wäre denn deiner Meinung nach gerechtfertigt? Bedenke, es geht nicht zuletzt auch um die Interesen der Mutter

Rilke hat geschrieben:Ich bin jüdischer Herkunft und war auch lange Zeit jüdischen Glaubens, würde mich nun aber eindeutig messianisch bezeichnen. Mir ist die jüdische Identität nach wie vor sehr wichtig, aber ich habe einen tiefen Glauben an Jeschua haMaschiach. :)
Interessant. Ich hatte so etwas aus deinen früheren Posts schon vermutet.
Wer ist Jeschua haMaschiach? Meinst du damit Jesus?

Da meine Mutter Jüdin war, macht das mich gewissermaßen auch zum Juden.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#26 Re: Wissenschaft und Talmud

Beitrag von Pluto » Mi 24. Okt 2018, 10:51

Ziska hat geschrieben:Hat denn ein ungeborenes Kind schon Freunde, Feinde, Erlebnisse?
Oder ein Neugeborenes?

Eine Abtreibung, egal in welchem Monat und egal aus welchen Gründen ist Mord!
Weißt du was du da sagst?
Du sagst, dass die Interessen der Frau auf jeden Fall zurück gestellt werden müssen. Mir geht es vielmehr um den Konflikt zwischen den Interessen des Kindes und der Frau. Diesen Interessenkonflikt sehe ich im Vordergrund einer solchen Diskussion. Und da sehe ich die Notwendigkeit einer Abtreibungsfrist.

Ziska hat geschrieben:Vielleicht nicht immer nach den Gesetzen des Landes, in dem man lebt...
Nach den Gesetzen der allermeisten demokratischen Staaten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Travis
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#27 Re: Wissenschaft und Talmud

Beitrag von Travis » Mi 24. Okt 2018, 10:53

Pluto hat geschrieben:Dass das Embryo ziemlich weit fortgeschrittten ist, will ich nicht bestreiten, aber ist es da schon eine Person mit einer Persönlichkeit?
An einer vollentwickelten Persönlichkeit würde ich das nicht festmachen, schon gar nicht, wenn keinerlei Hinweise auf eine Entwicklungsstörung erkennbar sind. Ich für mich finde den Gedanken, einen Menschen legal mit dem Hinweis töten zu dürfen, er wäre ja noch nicht ausreichend entwickelt, sehr seltsam.
Pluto hat geschrieben:Ich denke hier stehen die Interessen der Mutter (eindeutig eine Person) und die des heranwachsenden Fötus möglicherweise im krassen Gegensatz zu einander
Die Freiheit des Einzelnen hört in der Regel dort auf, wo die Freiheit des Nächsten angetastet wird. Wenn eine Mutter das Kind nach der Geburt nicht haben will, soll sie es zur Adoption freigeben. Hier in Deutschland gibt es da genug Möglichkeiten.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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#28 Re: Wissenschaft und Talmud

Beitrag von Pluto » Mi 24. Okt 2018, 10:55

Travis hat geschrieben:Die Freiheit des Einzelnen hört in der Regel dort auf, wo die Freiheit des Nächsten angetastet wird. Wenn eine Mutter das Kind nach der Geburt nicht haben will, soll sie es zur Adoption freigeben. Hier in Deutschland gibt es da genug Möglichkeiten.
Auch im Fall einer Vergewaltigung?

Du räumt hier dem Embryo Rechte ein, und urteilst willkürlich über die Interessen der Frau hinweg.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

thomas4
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#29 Re: Wissenschaft und Talmud

Beitrag von thomas4 » Mi 24. Okt 2018, 11:00

Travis hat geschrieben:Ich für mich finde den Gedanken, einen Menschen legal mit dem Hinweis töten zu dürfen, er wäre ja noch nicht ausreichend entwickelt, sehr seltsam.
Zumal ich heute im reiferen Alter, von mir behaupte, dass ich auch noch nicht "voll entwickelt" bin und sich somit die Frage stellt: Ab wann darf man einen Menschen - oder bis wann - bedenkenlos bzw. aus "Sachzwängen heraus" töten? Canada hat ja vor Kurzem erst einen weiteren Schritt vollzogen. Jede Wette, auch dafür gibt es Rechtfertigungsgründe genug, um sein Gewissen zu beruhigen.

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Travis
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#30 Re: Wissenschaft und Talmud

Beitrag von Travis » Mi 24. Okt 2018, 11:06

Pluto hat geschrieben:Auch im Fall einer Vergewaltigung?
Darüber kann man emotionsfrei nicht nachdenken und ein sachliches Abwägen der Interessen erscheint mir fast zynisch. Es gibt sicher dutzende Argumente die für oder gegen jede Seite sprechen, die man da einnehmen kann. Man kann Fälle anführen, die von Frauen berichten, welche die auf so schreckliche Art gezeugte Kinder lieben gelernt haben, aber vom Gegenteil kann man auch berichten.

Ein Recht darauf, das Kind zu töten, könnte ich nicht erteilen. Daher würde ich immer dazu raten, dass Kind auszutragen, es sei, die Mutter wird damit psychisch nicht fertig und ist suizidgefährdet. Nach der Geburt kann sie es in andere Fürsorge geben. Denn das Kind kann nichts für den verbrecherischen Erzeuger.

Pluto hat geschrieben:Du räumt hier dem Embryo Rechte ein, und urteilst willkürlich über die Interessen der Frau hinweg.
Nun, ich denke Du tust mir Unrecht. Es geht um Leben. Das wiegt maximal schwer. Ich würde Leben immer bewahren wollen.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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