Das Prinzip des methodologischen Naturalismus.

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Pluto
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#31 Re: Das Prinzip des methodologischen Naturalismus.

Beitrag von Pluto » Fr 2. Aug 2013, 19:11

ThomasM hat geschrieben:Diese Unterscheidung ist nicht korrekt.
Wenn Du sagst "zwei Supernovae sind keine Wiederholung", dann sind auch zwei chemische Reaktionen keine Wiederholungen.
Einverstanden... Bei Supernovae ergibt das was du sagst, sehr viel Sinn.

Aber es gibt andere Beispiele. Man kann ein ausgstorbenes Lebewesen nicht rekonstruieren und nicht mehr beobachten; Einen Dinosaurier kann man nicht, wie in Jurassic Park angenommen wieder aufertstehen lassen. Da sind wir allein auf die Interpretation der Indizien angewiesen. So führte das auch in der Praxis zu unterschiedlichen Vorstellungen, wei etwa ein Sauropode sich ernährt. Bentutzte er seinen Schwanz als Gegengewich, um sich aufrecht von Blättern an hohen Bäumen zu ernähren, oder aß er doch hauptsächlich Gras und kleine Büsche? Über all das können wir nur anhand seines Knochengerüsts spekulieren.

Der Grund ist, dass Metaphysik (und auch Gott) auf einer anderen Ebene (andere Kategorie) liegen als die naturwissenschaftlichen Theorien.
Steht Gott dabei in einer anderen Dimension, oder außerhalb unseres Universums?
Egal, wie du es nimmst, wie sollen wir ihn dann überhaupt wahrnehmen? Mit welchem unserer Sinne?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
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#32 Re: Das Prinzip des methodologischen Naturalismus.

Beitrag von Pluto » Fr 2. Aug 2013, 19:19

Anton B. hat geschrieben:Historisch in der Form von "Rekonstruktion von etwas Vergangenem".
Genau Anton!
Wie mein Beispiel eben, von den Ernährungsgewohnheiten eines Sauropoden.

Aber mit Beobachtungen, die jetzt oder in der Zukunft gemacht werden. Auch wenn das, was betrachtet wird, alt sein kann. Außerdem muss alles naturwissenschaftlich begründet sein. [/quote]Genau das macht es viel schwieriger, Schlüsse aus den heutigen Bebachtungen zu ziehen.
Daneben gibt es auch dort Teilbereiche, die experimentell betrieben werden und die als "exakte" Wissenschaft zu bezeichnen sind.
Exakt!
Wie das berühmt gewordene Beispiel der Lenski-Experimente bei denen E. coli Bakterien sich auf Grund von Mutationen begannen von Zitraten anstatt Glukose zu ernähren.
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ThomasM
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#33 Re: Das Prinzip des methodologischen Naturalismus.

Beitrag von ThomasM » Sa 3. Aug 2013, 21:27

Pluto hat geschrieben:
Der Grund ist, dass Metaphysik (und auch Gott) auf einer anderen Ebene (andere Kategorie) liegen als die naturwissenschaftlichen Theorien.
Steht Gott dabei in einer anderen Dimension, oder außerhalb unseres Universums?
Egal, wie du es nimmst, wie sollen wir ihn dann überhaupt wahrnehmen? Mit welchem unserer Sinne?
Mit Kategorie meine ich Beschreibungs- Einordnungskategorie. Gott ist das Ganze und umfasst die Natur. Man kann daher mit der Natur nur Teile Gottes erkennen. So wie die Meta-Physik eine übergeordnete Erklärungsform ist, die sich mit Physik auch nicht feststellen läßt.

Und wie wir Gott wahrnehmen? Mit allen unseren Sinnen. Und das meine ich über die fünf Sinne hinaus.
Unsere fünf Sinne begründen die Naturwissenschaft. Diese haben viele wichtige Schlussfolgerungen parat, unter anderem die, dass wir die Realität damit nicht vollständig erfassen können. Das reicht nicht, die fehlenden Teile zu bestimmen - kann ja nicht, sonst wären die fehlenden Teile ja Teil der Naturwissenschaft. Aber sie beobachten die Natur, ein wichtiger Teil der Realität, in dem Gott wirkt.

Dann kommen die Sinne dran, die darüber hinaus gehen können. Instinkt, Assoziation, Schönheitsempfinden, Glaubensvorstellungen, Gefühl, Ahnung, Visionen usw. usw. Das sind alles Sinne, die Menschen einsetzen können. Die aber nicht im Rahmen der Naturwissenschaft einsetzbar sind (außer um eine Idee zu produzieren, die dann mit den fünf Sinnen geprüft werden muss). Die auch aus dem methodischen Naturalismus ausgeschlossen werden.
Ich habe Physiker schon oft sagen hören "Ich habe das Gefühl, dass das und das richtig ist", aber geglaubt hat man ihnen erst, wenn sie es bewiesen haben.

Daher beurteile ich den methodologischen Naturalismus als eine "verkümmerte Wahrnehmung". Man beschränkt sich selbst, um sich die Fähigkeit zu erhalten, objektive, allgemeingültige Aussagen machen zu können. Das ist zwar nötig, ist aber eben eine Beschränkung.

Gruß
Thomas
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#34 Re: Das Prinzip des methodologischen Naturalismus.

Beitrag von Janina » Mo 5. Aug 2013, 19:47

Anton B. hat geschrieben:Der methodische Naturalismus schließt ja nicht primär Gott aus, sondern Übernatürliches.
So ist es. Wer Gott auf Unnatürlichkeit beschränkt, hat einen ganz schön Kleinen. 8-)

Pluto hat geschrieben:Um mir das Gegenteil zu beweisen, müsstest du mir nur eine übeprüfbare Vorhersage des Kreationismus nennen. Kannst du das?
Ich hatte ja mal ein paar aufgelistet, die zu überprüfen bisher jeder Kreationist überfordert war.

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#35 Re: Das Prinzip des methodologischen Naturalismus.

Beitrag von Pluto » Mi 7. Aug 2013, 18:58

Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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