Wissenschaftliche Aussagen von Wort und Wissen

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piscator
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#11 Re: Wissenschaftliche Aussagen von Wort und Wissen

Beitrag von piscator » Sa 3. Aug 2013, 15:39

R.F. hat geschrieben: Wie auch viele Aufsätze in “Nature” oder “Science”, die ja oft kurz gehalten sind, können auch WW-Arbeiten nur den aktuellen Forschungsstand und sich dazu ergebenen Fragen kurz gefasst darlegen.
Bei WW-Arbeiten dürfte es sich weitgehend um das handeln, was meine Chemie studierende Nichte als FRAB bezeichnet.[/quote]
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#12 Re: Wissenschaftliche Aussagen von Wort und Wissen

Beitrag von R.F. » Sa 3. Aug 2013, 16:03

sven23 hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben: Hilf mir vom Schlauch, gütiger Sven: Von welchen Beweisen sprichst Du? Oder hast Du gestern Abend etwa...Bild?

Von den menschlichen Fußabdrücken, die es nach Meinung der Kreationisten neben den von Dinos geben muß. Die Suche wird vergeblich bleiben, da wirst du mir doch wohl zustimmen?
Du meinst also, Menschen und Dinosaurier müssten friedlichen nebeneinander her getrottet sein? Wie heutige Menschen neben Grizzlybären oder Krokodilen?

Aber findet man Fossilien von Dinosaurier und Menschen in gleichen Schichten zuhauf...Aus kaum nachvollziehbaren Gründen :evil: werden die Schichten unterschiedlich benannt...

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sven23
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#13 Re: Wissenschaftliche Aussagen von Wort und Wissen

Beitrag von sven23 » Sa 3. Aug 2013, 16:06

R.F. hat geschrieben: Du meinst also, Menschen und Dinosaurier müssten friedlichen nebeneinander her getrottet sein? Wie heutige Menschen neben Grizzlybären oder Krokodilen?


Netter Versuch Erwin, aber nein, das meine ich selbstverständlich nicht. Und solche Abdrücke wird man auch niemals nebeneinander finden.
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#14 Re: Wissenschaftliche Aussagen von Wort und Wissen

Beitrag von R.F. » Sa 3. Aug 2013, 16:20

piscator hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben: Wie auch viele Aufsätze in “Nature” oder “Science”, die ja oft kurz gehalten sind, können auch WW-Arbeiten nur den aktuellen Forschungsstand und sich dazu ergebenen Fragen kurz gefasst darlegen.
Bei WW-Arbeiten dürfte es sich weitgehend um das handeln, was meine Chemie studierende Nichte als FRAB bezeichnet.
Ich weiß, piscator, Du wusstest schon immer alles besser. Auch früher, als Du Deinen Wissensschatz unter anderen Namen unter's Volk brachtest...
Zuletzt geändert von R.F. am Sa 3. Aug 2013, 16:25, insgesamt 1-mal geändert.

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#15 Re: Wissenschaftliche Aussagen von Wort und Wissen

Beitrag von R.F. » Sa 3. Aug 2013, 16:24

Anton B. hat geschrieben: - - -
Sieht mit 20 Einträgen im Schriftenverzeichnis erstmal viel besser aus.
- - -
Aber Anton, was ist denn das für ein Maßstab...Du wirst doch sicherlich Werke kennen, die mit unzähligen Quellen arbeiten, um eine einzige meist nicht gerade revolutionierende These zu belegen. Oft trifft der Spruch zu: “Der Berg kreißte - und gebar ein Mäuslein...”

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#16 Re: Wissenschaftliche Aussagen von Wort und Wissen

Beitrag von sven23 » Sa 3. Aug 2013, 17:39

R.F. hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben: - - -
Sieht mit 20 Einträgen im Schriftenverzeichnis erstmal viel besser aus.
- - -
..Du wirst doch sicherlich Werke kennen, die mit unzähligen Quellen arbeiten, um eine einzige meist nicht gerade revolutionierende These zu belegen. Oft trifft der Spruch zu: “Der Berg kreißte - und gebar ein Mäuslein...”

Meinst du etwa Guttenbergs Doktorarbeit? :lol:
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#17 Re: Wissenschaftliche Aussagen von Wort und Wissen

Beitrag von piscator » Sa 3. Aug 2013, 17:48

Ich vermute, Erwin meint eher solche wie den hier:

http://www.youtube.com/watch?v=8S10ll73Bu8

Die "Perle" unter den Vertretern des [d]religiösen Unfugs[/d] Kreationismus.
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#18 Re: Wissenschaftliche Aussagen von Wort und Wissen

Beitrag von sven23 » Sa 3. Aug 2013, 17:53

piscator hat geschrieben:Ich vermute, Erwin meint eher solche wie den hier:

http://www.youtube.com/watch?v=8S10ll73Bu8

Die "Perle" unter den Vertretern des [d]religiösen Unfugs[/d] Kreationismus.

Oh weh, der bereitet mir körperliche Schmerzen. :shock:
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#19 Re: Wissenschaftliche Aussagen von Wort und Wissen

Beitrag von Anton B. » Sa 3. Aug 2013, 19:53

R.F. hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Bestenfalls etwas über Oberstufen-Referatsniveau.
Im Gegensatz zur üppig mit Forschungsgeldern ausgestatteten Systemwissenschaft müssen sich Gegner des Evolutionismus von wenigen Ausnahmen abgesehen auf Kritik an den veröffentlichten Arbeiten beschränken. Anderes bleibt übrigens Studenten und Doktoranden meist auch nicht übrig.
Trifft doch nicht zu! "Borsti" z.B. wird in Eichstätt aufbewahrt. Wenn Manfred Stephan wirklich etwas von "Borsti" hätte wissen wollen, dann greift er zum Telefon, ruft "Borstis" Kustos an, schildert in einem kurzen Satz sein Forschungsthema und macht einen Termin aus. Und dann nimmt er sich "Borsti" selber vor die Brust.

R.F. hat geschrieben:[WW-Leute überprüfen die Arbeiten auf innere Schlüssigkeit, haben dadurch die Vertreter der Evolutionsanschauung schon oft auf Widersprüche hingewiesen.
Und? Welche Mängel in der "inneren Schlüssigkeit" in den Arbeiten über "Borsti" hat Stephan benannt? Ach ja, richtig, die kladistische Analyse! :lol:

R.F. hat geschrieben:Wie auch viele Aufsätze in “Nature” oder “Science”, die ja oft kurz gehalten sind, können auch WW-Arbeiten nur den aktuellen Forschungsstand und sich dazu ergebenen Fragen kurz gefasst darlegen.
Die Leute von Nature oder Science wollen aber nicht einfach so einen bekannten Forschungsstand kompilatorisch darstellen. Die wollen Neues. Sie wollen die Ersten sein, die etwas vermelden. Oder eben Mister Hochkarat, am besten Albert EInstein persönlich, erklärt die Welt. Und Manfred Stephan hat weder dieses Kaliber, noch vermeldet er etwas Neues.
Zuletzt geändert von Anton B. am Sa 3. Aug 2013, 23:51, insgesamt 2-mal geändert.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#20 Re: Wissenschaftliche Aussagen von Wort und Wissen

Beitrag von ThomasM » Sa 3. Aug 2013, 21:13

R.F. hat geschrieben: Vorweg mal die beiden nachstehenden Beiträge aus Heft 1/ 2007 des “Studium Integrale-Journals”.
http://www.si-journal.de/jg14/heft1/sij141-7.html
Ich habe mir diesen Artikel mal angeschaut und mit anderen, mir zugänglichen Publikationen verglichen (insbesondere dem Bericht im Spektrum der Wissenschaft 2007)

Der Gesamteindruck des Artikels ist sachlich und gibt die Daten und Fakten insgesamt korekt wieder. Das was hier berichtet wird, stimmt auch mit anderen Berichten zu diesem Fund überein. Lediglich bei dem Bericht über Dinge, die einem kreationistisch denkenden Menschen sauer aufstossen gibt es kleine Abweichungen von der Sachlichkeit. So wird der chemische Fingerabdruck des umgebenden Volkangesteins in Anführungsstriche gesetzt, da das Ergebnis von 3,3 Millionen Jahren einem Schreiber von Wort und Wissen nicht behagt. Und später bei den menschlichen Merkmalen des Skeletts wird erhöht mit dem Konjunktiv gearbeitet.

Von der Form her ist der Artikel keine Forschungsarbeit, sondern ein Bericht, analog zu Wikipedia, dem Spektrum Artikel oder anderen freien Informationsquellen.

Das Interessante an dem Skelett ist, dass der Australopithecus afarensis eine der Zwischenformen zwischen dem gemeinsamen Vorfahren von Affe und Mensch und dem Mensch ist. Man erwartet daher evolutionär gedacht auch eine Mischung von äffischen und hominiden Merkmalen. Unter den Anthropologen schwelt vermutlich bis heute einStreit darüber, wie dieser Übergang von statten gegangen ist. Ein Hauptmerkmal dabei ist, dass die Affen sich an das Leben in Bäumen angepasst haben, während der Mensch aus Steppenbewohnern hervorgegangen ist und gut auf zwei Beinen laufen kann.
Dass das Kind wohl bei einer Überflutung ums Leben kan und in den sandstein eingebettet wurde, kommt den SI lesern ja sehr gelegen. Aber in dem Umfeld war eine Überflutung vermutlich sehr normal.

Der Australopithecus afarensis ist hier eine Übergangsform. Dabei ist der Oberkörper deutlich affenähnlich. Hände und Schultern deuten auf die Fähigkeit in Bäumen zu hangeln. Da die Umgebungsanalyse des Fundes auf ein Wasserreiches und Baumreiches Umfeld hindeutet, ist das auch sehr naheliegend. Diese affenähnlichen Merkmale berichtet der SI Artikel mit klaren Worten.

Der Unterkörper deutet dagegen auf die Fähigkeit hin, sich auf zwei Beinen gut bewegen zu können, etwas, was Affen nur sehr schlecht können. Über diese Merkmale berichtet der SI Artikel mit vielen Konjujnktiven. Noch ein Streitpunkt ist die Gehirnentwicklung. Affen entwickeln sich recht schnell, während Menschen eine verzögerte Kindheit haben. Von dem Gehirn ist ein Abdruck erhalten, so dass eine Analyse möglich ist, zum Zeitpunkt 2006 waren die Daten aber noch umstritten. Der SI Artikel spricht sich dafür aus, dass die Merkmale Affenähnlich sind, obwohl die daten noch nicht ausreichen.

Aber die Zeit geht ja weiter, im Jahre 2012 wurden weitere Analysen veröffentlicht. In dem Bericht
http://popular-archaeology.com/issue/se ... ee-climber
wird geschlossen, dass der Australopithecus afarensis tatsächlich eine echte Mischform war.

Der SI Artikel schließt mit dem Satz
"Die weithin verbreitete Vorstellung, die Gattung Australopithecus passe recht gut in ein Übergangsfeld zwischen ausgestorbenen Menschenaffen und dem Menschen, wird durch diesen neuen Fund weiter in Frage gestellt."

Begründet wird der Satz nicht. Denn die Fakten deuten ja gerade auf eine Übergangsform hin. Dadurch dass der SI Artikel die eine Hälfte enthusiastisch berichtet und die andere Hälfte zweifelnd, wird dieser Satz nicht ausreichend begründet. Der Schluß aus dem popular-Archaelogy Artikel liegt eigentlich näher.

Es gibt noch ein paar Andeutungen, die man nur richtig einordnen kann, wenn man sich in der W&W Literatur besser auskennt. So wird in der Überschrift "Fortbewegung - das bekannte Mosaik" Das Stichwort Mosaik genannt, das im kreationistischen Umfeld anders gedeutet wird als im normal wissenschaftlichen Umfeld. Eine Mosaikform ist im normalen anthropologischen Umfeld ein Form mit gemischten Merkmalen, die damit einen evolutionären Übergang beschreiben können. Im kreationistischen Umfeld ist eine Mischform eindeutig einer Art zuzuordnen, sie hat nur durch Krankheit, Mangelernährung oder so verkümmerte Merkmale, die es so aussehen lassen als ob. Derselbe Trick wird auch hier in dem SI Artikel gespielt.

Zusammenfassung:
Sachlich berichtet mit ein paar kleinen Zugeständnissen an die SI Leser. Keine eigene Forschungshöhe.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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