closs hat geschrieben: ↑So 21. Jul 2019, 23:16
Thaddaeus hat geschrieben: ↑So 21. Jul 2019, 22:43
Wir haben gelernt, dass Paulus' Auftreten in Athen angeblich ein grandioser Erfolg der christlichen paulinischen Mission sei. Am Text selbst (Apg.17,16 - 34) lässt sich aber nachweisen, dass es ein riesengroßer Reinfall war.
Du bist mit dem Wort "nachweisen" regelmäßig sehr großzügig.
Nein. Erfolgreich wäre Paulus gewesen, wenn sich nach seiner Missionstätigkeit in Athen dort eine christliche Gemeinde gebildet hätte, wie das in anderen Städten der Fall war. Dies ist historisch aber nicht nachzuweisen. Im Gegenteil gab es in Athen noch 100 Jahre später keine christliche Gemeinde.
DAS ist der Nachweis seiner Erfolglosigkeit.
Und die literarische Durchkonstruiertheit des Auftretens und der Rede Pauli vor dem Areopag ist ein sicheres Anzeichen dafür, dass Paulus das nie so gesagt hat, sondern Pauli Rede der literarischen und philosophischen Fantasie des Lukas entsprang.
Echt ist mit aller Wahrscheinlichkeit allenfalls das:
Einige von den epikureischen und stoischen Philosophen diskutierten mit ihm und manche sagten: Was will denn dieser Schwätzer? Andere aber: Er scheint ein Verkünder fremder Gottheiten zu sein. Denn er verkündete das Evangelium von Jesus und von der Auferstehung.
19 Sie nahmen ihn mit, führten ihn zum Areopag und fragten: Können wir erfahren, was das für eine neue Lehre ist, die du vorträgst?
20 Du bringst uns recht befremdliche Dinge zu Gehör. Wir wüssten gern, worum es sich handelt.
21 Alle Athener und die Fremden dort taten nichts lieber, als die letzten Neuigkeiten zu erzählen oder zu hören.
Dass Paulus vor den Areopag treten muss bedeutet übrigens, dass er vermutlich angeklagt wurde, fremde Götter zu predigen. Dies war zu dieser Zeit nämlich verboten. Das heißt, Paulus musste sich dafür verteidigen, überhaupt von Jesus als Gottessohn und Gott gepredigt zu haben. Dies erklärt dann auch seine Verteidigungsrede vom "unbekannten Gott".