Klassenkampf

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R.F.
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#101 Re: Klassenkampf

Beitrag von R.F. » Mo 27. Mai 2013, 20:34

piscator hat geschrieben:Natürlich nicht, lieber dvdk, aber man sollte die Kirche im Dorf lassen.

Diese Gewaltphantasien nützen niemanden, im Gegenteil, sie schaden eher dem Glauben.
Welchem Glauben?

R.F.
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#102 Re: Klassenkampf

Beitrag von R.F. » Mo 27. Mai 2013, 20:39

piscator hat geschrieben:Natürlich nicht, lieber dvdk, aber man sollte die Kirche im Dorf lassen.

Diese Gewaltphantasien nützen niemanden, im Gegenteil, sie schaden eher dem Glauben.
Dann entspringen Berichte über den I. und II. Weltkrieg "Gewaltphantasien?" Hast Du es je mit dem Lesen von Altem und Neuen Testament versucht?

Pluto
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#103 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von Pluto » Di 28. Mai 2013, 02:09

R.F. hat geschrieben:Erst der Kriegseintritt nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor Ende 1941 erlaubte es Präsident Roosevelt den verstärkten Zugriff auf die Vermögen und Einkommen wohlhabender Schichten. Militär und Rüstung banden große Teile der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter, die zuvor sehr hohen Einkommens-Unterschiede wurden geringer.
Ja. Der Krieg als ultimativer Gleichmacher. Aber die Gschichte muss sich gleich so wiederholen. Heute sind die Machtverhältnisse deutlicher, und keiner fühlt sich dem anderen genügend überlegen. Deshalb abe ich weniger Angst vor Krieg. Die "Entente" aus den Kalten Krieg hält an, nur die Fronten sind nach Osten verschoben.

R.F. hat geschrieben:Ich bin ziemlich sicher, dass die heute weit größeren wirtschaftlichen Probleme auf ähnliche Art und Weise “gelöst” werden...
Ja. Um die Wirtschaft mache ich mir tatsächlich viel mehr Sorgen im Moment. China scheint da Probleme zu bekommen und muss erst mal konsolidieren.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

barbara
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#104 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von barbara » Di 28. Mai 2013, 06:48

R.F. hat geschrieben: So einfach ist das heute nicht mehr zu lösen. Mit der “Dicken Berta” , mit der Draghi in die Finanzmärkte geschossen hat, enteignet er Sparer und Inhaber von Lebensversicherungs-Policen.

nun, ich rechne nicht damit, dass der Euro, wenn ich es je zum Pensionsalter schaffen sollte, noch viel wert sein wird.

grüsse, barbara

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#105 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von barbara » Di 28. Mai 2013, 06:53

Magdalena61 hat geschrieben: Für mich ist so etwas moderner Sklavenhandel: Entweder Mammon auf krummen Wegen, oder man strebt nach einem reinen Leben, nach Heiligung.
Man nützt die wirtschaftliche Not und die Naivität anderer Menschen gewissenlos aus, um sich zu bereichern? Nein danke, mit so etwas möchte ich nichts zu tun haben.

Problem ist: nur schon durch die Tatsache, in Europa zu leben, gehört man zu denen, die von Ausbeutung und Zerstörung der Ressourcen profitieren. Wenn wir direkt vor Augen hätten, unter welchen Bedingungen viele unserer Produkte hergestellt würden, das Einkaufen würde vielen nicht so leicht zur Hand gehen.

Ein Dilemma ist auch: gerade wenn man wenig Geld zur Verfügung hat, kommt man bei gewissen Branchen wie Kleidung fast nicht darum herum, gifitige Produkte basierend auf Kinderarbeit zu kaufen.

grüsse, barbara

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#106 Re: Klassenkampf

Beitrag von piscator » Di 28. Mai 2013, 11:23

R.F. hat geschrieben: Dann entspringen Berichte über den I. und II. Weltkrieg "Gewaltphantasien?" Hast Du es je mit dem Lesen von Altem und Neuen Testament versucht?

Berichte über WK I und WK II sind in der Regel keine Gewaltphantasien.

Gewaltphantasien liegen vor, wenn man daheim im sicheren bequemen Sessel sitzt, schaudernd die Bibel, insbesondere die Offenbarung, liest und bei langsam im Schritt feucht wird.

Da gab es doch mal einen Kirchenlehrer, der behauptet hat, das Glück der Geretteten liegt darin, dass sie im Paradies den Sündern beim Brennen in der Hölle
zuschauen dürfen.

Bei manchen Bibelgläubigen (nicht allen!) und deren besondere Auslegung der anstehenden Zukunftsgeschehnisse habe ich schon lange den Eindruck, dass die in sexueller
Hinsicht eine gewaltige Macke haben.
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#107 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von Magdalena61 » Di 28. Mai 2013, 21:51

barbara hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Man nützt die wirtschaftliche Not und die Naivität anderer Menschen gewissenlos aus, um sich zu bereichern? Nein danke, mit so etwas möchte ich nichts zu tun haben.
Problem ist: nur schon durch die Tatsache, in Europa zu leben, gehört man zu denen, die von Ausbeutung und Zerstörung der Ressourcen profitieren.
Der gewöhnliche Konsument kauft, was er braucht. Oftmals kennt er den Weg nicht, den die Ware genommen hat.
Das ist etwas anderes, als vorsätzlich und bewußt Teil eines ungerechten Systems zu werden, um sich zu bereichern.
Wenn wir direkt vor Augen hätten, unter welchen Bedingungen viele unserer Produkte hergestellt würden, das Einkaufen würde vielen nicht so leicht zur Hand gehen.
Das glaube ich auch.
Stichwort: Schokolade-- Kinderarbeit.
Ein Dilemma ist auch: gerade wenn man wenig Geld zur Verfügung hat, kommt man bei gewissen Branchen wie Kleidung fast nicht darum herum, gifitige Produkte basierend auf Kinderarbeit zu kaufen.
Wenn man das ohnehin knappe Geld zum Fenster rausschmeißen und den eigenen Kindern schaden will, dann muß man genau das machen.
piscator hat geschrieben:Da gab es doch mal einen Kirchenlehrer, der behauptet hat, das Glück der Geretteten liegt darin, dass sie im Paradies den Sündern beim Brennen in der Hölle zuschauen dürfen.
Phantastisch, wo hast du diesen Spruch denn ausgegraben? :shock:
Falls es wirklich einen Gläubigen gibt, der sich am Leid anderer ergötzt oder beabsichtigt, das zu tun... dann ist der nicht errettet.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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#108 Re: Klassenkampf

Beitrag von piscator » Di 28. Mai 2013, 22:34

Der Spruch geht, soviel ich weiss, auf Augustinus von Hippo zurück, muss nochmals nachschauen.
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Heliaia
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#109 Re: Klassenkampf

Beitrag von Heliaia » Mi 29. Mai 2013, 07:29

Magdalena61 hat geschrieben: piscator hat geschrieben:Da gab es doch mal einen Kirchenlehrer, der behauptet hat, das Glück der Geretteten liegt darin, dass sie im Paradies den Sündern beim Brennen in der Hölle zuschauen dürfen.

Phantastisch, wo hast du diesen Spruch denn ausgegraben? :shock:
Falls es wirklich einen Gläubigen gibt, der sich am Leid anderer ergötzt oder beabsichtigt, das zu tun... dann ist der nicht errettet.
Das Gefühl kriegt man bei den Zeugen Jehovas ganz stark vermittelt -sie freuen sich ausserordentlich auf ihren baldigen Harmageddon .
Es wird über die boshafte Menschheit nur der Kopf geschüttelt und es wird auf das baldige Blutbad gehofft .
Wenn ich das Wort Harmageddon nur höre :sick:
Ich frage mich manchmal ob sie sich jemals ernsthaft darüber Gedanken gemacht hatten,was passieren würde wenn dieses Geschehen in der Tat eintreffen sollte und der größte Teil der Menschheit zerfetzt werden sollte (bis auf die 144000 der Erretteten im Himmel)und sie dann auf der verwüsteten Erde übrig blieben -es wären nämlich SIE die die milliarden Leichen entsorgen und begraben müssten(die Zeugen denken sie allein blieben auf der Erde als Errettete ).
Jetz stelle man sich vor :7,782 Millionen Zeugen müssen dann ca 7,1 Milliarden Leichen entsorgen .
Das wäre aber recht viel Arbeit :silent:
An individual who breaks a law that conscience tells him is unjust, and who willingly accepts the penalty of imprisonment in order to arouse the conscience of the community over its injustice, is in reality expressing the highest respect for the law

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#110 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von barbara » Mi 29. Mai 2013, 09:43

Magdalena61 hat geschrieben:Der gewöhnliche Konsument kauft, was er braucht. Oftmals kennt er den Weg nicht, den die Ware genommen hat.
Das ist etwas anderes, als vorsätzlich und bewußt Teil eines ungerechten Systems zu werden, um sich zu bereichern.

Heute gibt es mehr als genug Informationsmöglichkeiten, sodass man sich als Konsument nicht mit gutem Gewissen auf seine Unwissenheit zurückziehen kann. Von Tier-Massenhaltung hat ja wohl jeder schon mal gehört, von einstürzenden Textilfabriken in Bangladesh auch. Man muss im Gegenteil die Augen extra verschliessen, um all das NICHT mitzukriegen. Und man muss extra nicht denken, um den Zusammenhang zwischen hiesigen Billig-Billig-Produkten und Missständen in fremden Ländern herzustellen.

Wenn man das ohnehin knappe Geld zum Fenster rausschmeißen und den eigenen Kindern schaden will, dann muß man genau das machen.

Eben - ein grosses Dilemma. etwas grundsätzlich Billiges und Nachhaltiges, das während Jahrtausenden funktionierte, wie zB Schafe selbst halten, scheren und die Wolle verstricken - oder Leinen selbst anbauen, spinnen und verweben und schneidern - ist heute fast nicht möglich für Einzelpersonen oder Kernfamilien.

grüsse, barbara

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