Der Status Quo ante Bellum wäre aber der Mininalkompromiss für Verhandlungen. Über Reparationszahlungen wäre noch gesondert zu verhandeln.
Russland hat ca. 20% des ukrainischen Territoriums besetzt, in dem aber 80% der Wertschöpfung stattfinden. Die Frage ist also, ob die Ukraine ohne dieses Territorium überhaupt wirtschafltich überlebensfähig ist. Wenn Russand dann noch seine Ankündigung einer Landbrücke nach Transnistrien wahr macht, dann wäre die Ukraine vollends vom Schwarzen Meer abgeschnitten, was natürlich völlig inakzeptabel wäre.
Zu den Gaslieferungen hat der frühere Außenminister Gabriel einen interessanten Vorschlag gemacht. Er schlägt vor, dass die EU Russland wegen Nichteinhaltung der Lieferverträge verklagt und als Ersatzvornahme das in der Nordstream 2 Pipeline anstehende Gas beschlagnahmt.
Zu Putin: Eine demokratische, rechtsstaatliche und wirtschaftlich prosperierende Ukraine wäre für Putin eine Bedrohung. Die russische Bevölkerung könnte auf die Idee kommen, dass es neben der putinschen Kleptokratie noch andere Modelle gibt, die einer breiten Bevölkerungsschicht zugute kommen.
In einem funktionierenden Rechtsstaat müßte Putin befürchten, dass Korruption und die zahlreichen Morde an Journalisten und Oppositionellen aufgearbeitet würden.
Das ist wohl auch der Grund, warum er dazu "verdammt" ist, bis an sein Lebensende an der Macht zu bleiben.