Amerika... Supermacht auf dem Rückzug?

Politik und Weltgeschehen
R.F.
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#91 Re: Amerika... Supermacht auf dem Rückzug?

Beitrag von R.F. » So 15. Dez 2013, 10:57

sven23 hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben: - - -
Weltweit? Zumindest diese Angabe ist krottenfalsch...

Oder zumindest grottenfalsch, benannt nach dem Grottenolm. :lol:
- - -
Oller Nörgler...

http://www.deutscheakademie.de/sprachkr ... tenfalsch/

Pluto
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#92 Re: Amerika... Supermacht auf dem Rückzug?

Beitrag von Pluto » So 15. Dez 2013, 11:28

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Verstehe ich nicht. Wo "zwischendrin"?
Naja - Verkaufspreis minus Einkaufspreis = Zwischendrin. - Und da kommt es drauf an, wie groß das Zwischendrin ist. - Als ich vor gut 20 Jahren für Nike gearbeitet habe, kannte ich die interne Kalkulation: 7,- DM (umgerechnet) Produktionskosten in MExiko/Verkaufspreis über 100,- DM. - Vieles vom Rest war Aktionärs-Befriedigung.
Typisch Verbraucherverar***ung.
An der Börse rechnet man nicht mit solchen "pornografischen" Margen. Da wird um ein zehntel eines Prozents gefeilscht, und entsprechend sehen die Margen aus. Da ist nicht viel drin, mit dem man seine Taschen veredeln kann. Nicht so wie bei deinem Beispiel.

Pluto hat geschrieben:Das ist keine Quelle sondern ein Gerücht. :lol:
Wenn man mit hochrangigen Insidern spricht, die einem aus verschiedensten Branchen bestätigen, was man vorher schon gemutmaßt hat, soll das ein Gerücht sein? -
Du hast mich falsch verstanden.
So lange du Namenlose Quellen wie "ein Mtglied der Geschäftsleitung" angibst, ist das nichts weiter als anekdotische Evidenz.
Quellenangaben sehen anders aus (s. Wikileaks).
Pluto hat geschrieben: Ein durchaus übliches vorgehen in Marketingkreisen.
Dann rate mal, aus welcher Abteilung die Forschungsaufträge kommen. :idea:
"Anwendungstechnische Entwicklung" wird vom Marketing gesponsert. Anwendungstechniker in Großkonzernen bezeichnen nennen sich gerne als "Forscher", sind es aber nicht. Ich habe die ersten 10 Jahre in der Anwendungstechnik gearbeitet, und weiß wie das dort ist.
Wenn ich heute von "Forschung" rede, dann meine ich Grundlagenforschung an Instituten (z. Bsp. MPI) oder Universitäten. Dort gelten ganz andere Regeln.
Das sind keine Verschwörungen, sondern das ist Interessens-Normalität. Und je größer die Macht, desto eher lassen sich Interessen durchsetzen.
Es steht dir frei zu beweisen, dass Merkel geziehlt abgehört wurde. So lange du das nicht kannst, handelt es sich um Verschwörungstheorien.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Hemul
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#93 Re: Amerika... Supermacht auf dem Rückzug?

Beitrag von Hemul » So 15. Dez 2013, 11:33

R.F. hat geschrieben: 6.000 Milliarden sind nur sechs Billionen, lieber Hemut. Vermutlich ein Schreibfehler...
Der Wert der so genannten Derivate soll bei 600 Billionen, also 600.000 Milliarden Dollar liegen.

Hi R.F.!
Danke für die Korrektur. Hier bin ich leider zu kurz gesprungen. Bei diesen gewaltigen Zahlen kann man manchmal den Überblick verlieren. ;) Welche Höhe erreichen eigentlich die 600 Billionen Luft-Dollar wenn man diese mit 1 Dollarscheinen aufstapelt? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Abischai
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#94 Re: Amerika... Supermacht auf dem Rückzug?

Beitrag von Abischai » So 15. Dez 2013, 11:57

Ihr vergeßt aber nicht, daß es in der amerikanischen Sprache keine Milliarde gibt? Was wir unter Mrd. verstehen, also 10^9, das ist bei den Amis eine Billion. Bei uns versteht man unter einer Billion 10^12, ein klitzekleiner Unterschied von 1:1000.

Es hat schon mal fast einen Flugzeugabsturz gegeben, weil der Vogel statt mit Galonen, mit Litern betankt und lange vor dem Ziel leer war. "Ehrbuß" kann aber zum Glück auch segeln.

Meint Ihr also wirklich die gleiche Billion ?
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

R.F.
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#95 Re: Amerika... Supermacht auf dem Rückzug?

Beitrag von R.F. » So 15. Dez 2013, 11:58

Hemul hat geschrieben: - - -
Welche Höhe erreichen eigentlich die 600 Billionen Luft-Dollar wenn man diese mit 1 Dollarscheinen aufstapelt? :roll:
Unter der Annahme, dass jeweils zehn Dollar einen Millimeter ergeben, beträgt die gesamte Höhe von 600 Billionen Dollar 60 Millionen km, also ungefähr 150 Mal die Entfernung Erde - Mond.

closs
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#96 Re: Amerika... Supermacht auf dem Rückzug?

Beitrag von closs » So 15. Dez 2013, 12:31

Pluto hat geschrieben:An der Börse rechnet man nicht mit solchen "pornografischen" Margen.
Natürlich hupft der DAX oder der Dow Jones normalerweise um Größenordnungen von zehntel Prozent. Wir reden doch nicht von den Dienstleistern innerhalb des Händlers, sondern vom großen Spiel, das sich dann auf dem Parkett niederschlägt. - Nehmen wir das Beispiel Nike (von vor 20 Jahren - aber als Anschauungsbeispiel soll es gut sein):

Der Schuh kostete im Handel 200 DM (ich habe extra bei meinem Kumpel noch mal nachgefragt: Der Verkaufspreis war damals 200 und nicht 100 DM) - davon gingen damals 15% MwSt ab - also 170 DM VK netto. - Von diesen 170 DM bekam der Produzent 7,- DM, der Handel ca. 70 DM (wobei das oft Franchise-Systeme waren, bei denen die Hälfte schon wieder an den Franchise Geber war, der Nike selbst war). - Bleiben ca. 100 Euro an echtem "Zwischendrin" übrig, die natürlich dem Aktionär zeigen: Dieses Unternehmen macht mords Gewinn - da kaufe ich Aktien - weil dann auch eine Super Dividente rauskommt.

Die Händler selbst an der Börse haben da wenig davon - aber sie wickeln das ab, was dazu führt, dass arme Schweine (damals in Mexiko, heute in Bangladesh) für 7 DM ein paar Schuhe fertigen (wobei von diesen 7 DM ca. 90% für Material und Unternehmer-Marge drauf gehen) - mit anderen Worten: Der eigentliche Macher der Schuhe hat pro Paar so um die 50 - 70 Pfennig bekommen). - Warum? - Weil die Geldanleger (also Nike-Reichmacher) ohne jegliche Leistung für ihre Geldanlage hohen Zins bekommen.

Dieses System funktioniert überall - ob in NY, Chicago oder sonstwo - und DAS habe ich mit internationalem Finanzmarkt gemeint - die konsequente Entkopplung von Geld und Leistung. - Siehe auch "Hedgefonds" und "Private Equity".

Pluto hat geschrieben:So lange du Namenlose Quellen wie "ein Mtglied der Geschäftsleitung" angibst
Soll ich hier auf einem öffentlichen Forum Namen von ehemaligen Geschäftspartnern nennen, damit meine Aussage als Quelle gilt? - Außerdem ist man ja auch selbst eine Quelle.

Rein formal hast Du wahrscheinlich wieder mal recht. - Aber wir sollten unterscheiden zwischen juristischer und inhaltlicher Aufarbeitung. - Im ersten Fall geht es darum, wie man bei Einhaltung aller Formalien Recht sprechen kann (Hitler hätte demnach mit einem guten Anwalt gute Chancen gehabt, im Überlebensfall nach dem Krieg als "Mitläufer" qualifiziert worden zu sein). - Im zweiten Fall geht es darum, was WIRKLICH los "ist".


Pluto hat geschrieben:Wenn ich heute von "Forschung" rede, dann meine ich Grundlagenforschung an Instituten (z. Bsp. MPI) oder Universitäten. Dort gelten ganz andere Regeln.
Selbstverständlich - das sehe ich genauso.

Pluto hat geschrieben:Anwendungstechniker in Großkonzernen bezeichnen nennen sich gerne als "Forscher", sind es aber nicht.
Entscheidend für die Außenwirkung ist, was als "Forschungsergebnisse" bezeichnet wird.

Pluto hat geschrieben:Es steht dir frei zu beweisen, dass Merkel geziehlt abgehört wurde.
Thema wie oben: Wollen wir uns formal absichern, oder wissen, was los ist? - Das erinnert mich an die Geschichte des wegen Totschlags Angeklagten, der vor Gericht darauf bestanden hat, dass ihm das Opfer in die Eisenstange reingerannt ist, als er ihm damit "Auf Wiedersehen" winken wollte.

So wie ein guter Anwalt Hitler als Mitäufer darstellen könnte, könnten gute Anwälte die NSA als Opfer einer Medien-Kampagne hinstellen. - Erinnert mich an den Fall Mannesmann/Vodafone, wo die Angeklagten (Ackermann/Esser) davonkamen, weil sie einen "Verbotsirrtum" geltend machen konnten. - Etwas sarkastisch erklärt: Closs erschlägt Pluto, wird aber freigesprochen, weil ihm nicht nachgewiesen werden kann, dass er wusste, dass sowas verboten ist. :devil: ).

Wenn wir SOO rangehen, begeben wir uns auf die Ebene von juristischen Tricksereien.

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#97 Re: Amerika... Supermacht auf dem Rückzug?

Beitrag von closs » So 15. Dez 2013, 12:32

Abischai hat geschrieben:Ihr vergeßt aber nicht, daß es in der amerikanischen Sprache keine Milliarde gibt? Was wir unter Mrd. verstehen, also 10^9, das ist bei den Amis eine Billion.
Guter Hinweis.

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sven23
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#98 Re: Amerika... Supermacht auf dem Rückzug?

Beitrag von sven23 » So 15. Dez 2013, 12:40

Abischai hat geschrieben:
Meint Ihr also wirklich die gleiche Billion ?

Ich denke schon, wenn man bedenkt, daß das spekulative Kapital in etwa das 10-fache des Welt-BIP beträgt, dann kommt es schon hin.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#99 Re: Amerika... Supermacht auf dem Rückzug?

Beitrag von closs » So 15. Dez 2013, 12:42

sven23 hat geschrieben: daß das spekulative Kapital in etwa das 10-fache des Welt-BIP beträgt
Da habe ich mal "das 98-fache" gelesen - ich kann es aber nicht belegen (stand irgendwo in einem ZEIT-Artikel).

R.F.
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#100 Re: Amerika... Supermacht auf dem Rückzug?

Beitrag von R.F. » So 15. Dez 2013, 12:47

Abischai hat geschrieben:Ihr vergeßt aber nicht, daß es in der amerikanischen Sprache keine Milliarde gibt? Was wir unter Mrd. verstehen, also 10^9, das ist bei den Amis eine Billion. Bei uns versteht man unter einer Billion 10^12, ein klitzekleiner Unterschied von 1:1000.
- - -
Meint Ihr also wirklich die gleiche Billion ?
Keine Sorge, der Unterschied ist bestens bekannt. Dass das amerikanische BIP wirklich rund 17 Billionen Dollar beträgt und nicht etwa 17 Milliarden, dürfte wohl kaum jemand bezweifeln. Eben so wenig die Höhe des staatlichen Haushaltes von derzeit um die vier Billionen Dollar/ Jahr. Über die Höhe der Schulden der USA - öffentliche und private - gibt es je nach Definition unterschiedliche Angaben. Einige gehen von bis 150 Billionen Dollar aus.

Die genannte Summe der Derivate in Höhe von 600 Billionen Dollar ist nicht mit Schulden gleichzusetzen.

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