Paßt der Islam zu Deutschland?

Politik und Weltgeschehen
Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#31 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von sven23 » Sa 29. Nov 2014, 13:15

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das kann man aber nicht ernsthaft mit Zwangsverheiratung vergleichen.
Zivilisatorisch nicht, historisch nicht - aber psychologisch sehr wohl. - Ob man vom Vater zwangsverheiratet wird oder von eigenen inneren Zwängen, ist vom Ergebnis her so ziemlich das Gleiche. - Wir haben keine echte Befreiung in unserer Gesellschaft - auch nicht durch Gleichberechtigung, etc.

Also sorry, ich glaube da liegt du komplett daneben.

Zwangsheirat

SSinclair_Brides_KL.jpg
SSinclair_Brides_KL.jpg (171.39 KiB) 1573 mal betrachtet
Quelle
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#32 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von closs » Sa 29. Nov 2014, 13:24

sven23 hat geschrieben:Den letzten konsquenten Schritt scheuen eben viele, weil dadurch ihr Glaubenssystem ins Wanken gerät.
Das ist in der Tat eine Crux - wenn man die Bibel aus dem Geist interpretieren würde, könnte man schon unterscheiden, wo Menschenwerk oder Gotteswerk ist.

Wie gesagt: Im AT wechseln sich geistige Dunkelheit und geistiges Licht ab - aber das hört man nicht gerne und zieht dann seinen Stiefel durch, als sei jedes Wort göttlich inspiriert. - Satanische Sinnbrechungen innerhalb der Texte sollen nicht erkannt werden - man deutet sie lieber irgendwie um, dass es passt. - Mein größter Vorwurf an die abendländische Exegese.

Im NT ist es wirklich anders - Stellen, bei denen man zuckt, lassen sich meistens relativ sehr schnell auflösen.

sven23 hat geschrieben: eigentlich ist es doch ein gutes Zeichen, wenn man sich darüber noch empört.
Müsste man VIEL früher anfangen oder die Klappe halten - selektive Empörung ist schlimmer als keine Empörung.

sven23 hat geschrieben: ich glaube da liegt du komplett daneben.
Mein Anspruch bezieht sich ausschließlich auf die beidseits vorhandene innere Versklavung. - Der eine ist versklavt durch pure Gewalt - der andere ist versklavt durch brillantes Blendwerk. - Übrigens: Sogenannte "Liebesheiraten" sind eine Erfindung des 18./19. Jh.

Was Dein Bild angeht: Da müsste man differenzieren zwischen geilen Böcken, die sich an 12Jährige ranmachen und Schutz-Ehen, bei denen man Kinder von der Straße bringt, um sie zu "verstoßen", wenn sie im richtigen Alter den richtigen Mann finden - scheint es BEIDES zu geben.

Im Sinne Deiner Kritik hat mir meine Frau neulich von Fällen erzählt, bei denen a) junge Mädchen wirklich von alten Böcken missbraucht werden, und b) diese Mädchen nach dem Tod des Mannes sich die Haare scheren lassen müssen und nie mehr heiraten dürfen - das ist natürlich ganz furchtbar. - Aber auch hier wäre von Fachleuten zu hören, wie das ursprünglich gemeint war ("Schutz-Ehen"?). - Man müsste also die Absicht der Gesetze abgleichen mit deren (negativen) Rezeption über die Jahrhunderte. - Weiter wäre zu klären, in etwa wieviel % der muslimischen Welt heute so etwas Schreckliches passiert.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#33 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von sven23 » Sa 29. Nov 2014, 14:04

closs hat geschrieben:Mein Anspruch bezieht sich ausschließlich auf die beidseits vorhandene innere Versklavung. - Der eine ist versklavt durch pure Gewalt - der andere ist versklavt durch brillantes Blendwerk. - Übrigens: Sogenannte "Liebesheiraten" sind eine Erfindung des 18./19. Jh.

Die Versklavung bei Zwangsheirat kommt aber eindeutig von außen und ist kein innerer Antrieb der Mädchen.

closs hat geschrieben: Was Dein Bild angeht: Da müsste man differenzieren zwischen geilen Böcken, die sich an 12Jährige ranmachen und Schutz-Ehen, bei denen man Kinder von der Straße bringt, um sie zu "verstoßen", wenn sie im richtigen Alter den richtigen Mann finden - scheint es BEIDES zu geben.

Wo werden denn solche Schutzehen praktiziert?


closs hat geschrieben: Im Sinne Deiner Kritik hat mir meine Frau neulich von Fällen erzählt, bei denen a) junge Mädchen wirklich von alten Böcken missbraucht werden, und b) diese Mädchen nach dem Tod des Mannes sich die Haare scheren lassen müssen und nie mehr heiraten dürfen - das ist natürlich ganz furchtbar. - Aber auch hier wäre von Fachleuten zu hören, wie das ursprünglich gemeint war ("Schutz-Ehen"?). - Man müsste also die Absicht der Gesetze abgleichen mit deren (negativen) Rezeption über die Jahrhunderte. - Weiter wäre zu klären, in etwa wieviel % der muslimischen Welt heute so etwas Schreckliches passiert.

Wichtig ist, was heute passiert und ob es mit unseren Gesetzen konform geht.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#34 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von closs » Sa 29. Nov 2014, 16:34

sven23 hat geschrieben:Die Versklavung bei Zwangsheirat kommt aber eindeutig von außen
Das ist ja der Unterschied - die Gründe für die Versklavung sind natürlich unterschiedlich.

sven23 hat geschrieben:Wo werden denn solche Schutzehen praktiziert?
Kann ich nicht lokalisieren - hat mir neulich mal eine Arabistin erzählt.

sven23 hat geschrieben:Wichtig ist, was heute passiert und ob es mit unseren Gesetzen konform geht.
Meinst Du "bei uns passiert" oder "in der Welt passiert"?

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#35 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von sven23 » Sa 29. Nov 2014, 16:43

closs hat geschrieben:Das ist ja der Unterschied - die Gründe für die Versklavung sind natürlich unterschiedlich.

Die Gründe sind verschieden und die Auswirkungen auch. Deshalb ist der Vergleich unzulässig.

closs hat geschrieben: Kann ich nicht lokalisieren - hat mir neulich mal eine Arabistin erzählt.

Vielleicht im Märchen "1001 Nacht" :lol:

closs hat geschrieben: Meinst Du "bei uns passiert" oder "in der Welt passiert"?

In Deutschland gem. dem Thread-Thema.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Lena
Beiträge: 4515
Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

#36 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Lena » Sa 29. Nov 2014, 16:45

Mit Respekt und Achtung einander zuhören passt zur Nächstenliebe 8-).

Liebe Samantha,

man kann nicht erzwingen, dass man angehört wird, auch wenn es nur 11 Minuten dauert.

An @

Und überhaupt: Jeder ist für sich verantwortlich. Niemand kann sein Tun damit rechtfertigen, es stände in einem Buch.

Der Islam passt zu Deutschland so die Koranleser das Menschenachtende herauslesen und danach tun.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#37 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Pluto » Sa 29. Nov 2014, 16:54

closs hat geschrieben:Ich verniedliche das Problem auch nicht
Doch, das tust du immer wieder, z. Bsp mit diesem Punkt:
closs hat geschrieben: jedoch kann ich nicht erkennen, warum wir meinen sollten, wir seien besser.
Wie lange ists her, seit wir in Europa Menschen (ohne Gerichtsverfahren) öffentlich kreuzigten oder köpften? Oder unseren Soldaten erlaubt haben, Frauen zu vergewaltigen?

closs hat geschrieben:Es ist eine Minderheit - und übrigens: Ein tunesischer oder ägyptischer Moslem (von Europa ganz zu schweigen) hat mit der ISIS etwa genauso viel zu tun wie ein Luxemburger Christ mit einem Mormonen.
Genau das stelle ich in Frage!

Natürlich gibt es friedliebende Araber, aber die erschreckenden Statistiken lassen den Schluss zu, dass es sich eben nicht nur um eine Minderheit handelt. Es gibt offenbar im der Bevölkerung mehrheitlich ismaischer Staate eine erstaunlich große Zahl an ISIS Sympatisanten.

closs hat geschrieben:Warum Enthauptungen schlimmer sein sollten als der Tod auf dem elektrischen Stuhl, erschließt sich mir auch nicht.
Erkennst du die Unterschiede wirklich nicht?
Die Enthauptungen und Kreuzigungen finden in der arabischen Welt öffentlich statt. Das ist der erste große Unterschied. Der zweite ist die Willkür. Ich sehe nicht wie die Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl, eines gesetzlich verurteilten Kapitalverbrechers, in irgendeiner Weise eine Rechtfertigung sein kann, für die brutalen Zustände in Syrien und dem Irak (willkürliche Kreuzigung und Enthauptung völlig unschuldiger Menschen durch die ISIS)?

closs hat geschrieben:Aber auch das ist kein speziell moslimisches Problem.
Doch es ist vorwiegend ein muslimisches Problem, und wird durch den extremistischen Islam untermauert, der sich auf den Koran und Sharia-Gesetzte beruft.
Genügt das nicht?

Natürlich gibt es in jeder Religion Fanatiker und Extremisten. Aber, und das ist der Punkt:
Ich kenne keine andere Glaubensrichtung, wo solche Gräueltaten geschehen und von der Masse der Bevölkerung gedultet und unterstützt werden — weder im Christentum, im Judentum oder im Buddhisms, noch im Shintoismus oder im Hinduismus.

closs hat geschrieben:aber es ist üblich, dass Menschen entgleisen.
Entgleisen...nennst du das? Ist das nicht eine Untertreibung?
Das ist es was ich meine wenn ich von Verharmlosung und Verniedlichung des Problems spreche.

closs hat geschrieben:Der eine will ein göttliches Reich auf Erden, der andere will die Welt wirtschaftlich verknechten, wieder ein anderer will sein Gesellschaftsmodell exportieren - alles ist eine "mission".
Mission lehne ich ebenfalls ab, aber was hier im Namen des Islam praktiziert wird, ist unentschuldbarer Terror und Barbarei.

In gesettleren Ländern gilt der Zulauf Gruppierungen wie der "Tea-Party" - NICHT terroristisch, aber ähnlich extrem ausgerichtet - im Grunde derselbe Geist, nur von der anderen Seite und zivilisatorisch geschult - aber eben desselben Geistes Kind.
Mag sein, dass der Urgedanke derselbe ist, aber es geht um die Umsetzung. Gegen die ISIS sind die Verteter der Tea-Party wie eine Gruppe Chorknaben be einem Sonntagsspaziergang.

Wieviele Leute hat die Tea-Party schon öffentlich kreuzigen oder enthaupten lassen? Wie viele Frauen haben ihre Leute schon vergewaltigt?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:die die Sharia einführen wollen.
Für einen Moslem ist die Sharia etwas anderes als es dargestellt wird - da hat sich neulich eine Arabist im Fernsehen sehr aufgeregt, dass das so verzerrt dargestellt wird.
Auch das ist ein Verharmossungsversuch. Die Sharia ist für ihre bestalischen und drakonischen Strafen bekannt.
Selbst wenn es teilweise Übertreibungen gibt, ist die Sharia ein menschenverachtendes Gesetzbuch.

closs hat geschrieben:Vergleiche es einfach mit den mosaischen Gesetzen, die inzwischen auch entwickelt wurden (da gibt es auch das Steinigen).
Ja und? Die mosaischen Gesetze werden heut nicht mehr umgesetzt.
Wievele Steingungen gab es im Christetum oder im Judentum in den letzten 200 Jahren?

closs hat geschrieben:Der durchschnittliche Moslem, der ein religiöses Regelwerk für den Alltag will (= Scharia), denkt dabei nicht an Enthauptungen. - Der extremistische Moslem allerdings tut dies.
Das Problem sind nicht die gemäßigten Moslems, auch nicht die kleine Gruppe von Extremisten. Das Problem wurzelt vie mehr in der überproportional hohen Zahl der Sympatisanten der ISIS, die die angwandten Methoden gutheißen.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Es hat auch nichts mit Angst vor "Verwestlichung" zu tun
Aus meiner Sicht ist das der Hauptgrund
Glaube ich nicht. Erkläre mir dann, wieso es in vielen islamischen Ländern eine Mehrheit für die Einführung der Sharia gibt.

closs hat geschrieben:Jetzt im Internet-Zeitalter wirkt eine Enthauptung, die man sehen kann, mehr als 40.000 Aids-Tote in Afrika.
Du lenkst ab.
40'000 AIDS-Tote sind lange kein Grund, nichts gegen die öffentlichen Hinrichtungen unschuldiger Menschen zu unternehmen.
Man muss eben an beiden Fronten kämpfen.

closs hat geschrieben:Eingreifen (auch militärisch) seitens des Westens - völkerrechtlich kein Problem und gut begründbar. - Persönliche Entrüstung, als würde hier etwas anderes passieren als im Europa bis ins 20. Jh. - bitte nicht.
Das Islam "Problem" ist vielschichtig wie eine Zwiebel. Der Kern besteht aus extremistisch militanten Gruppen wie ISIS oder Al Kaida. Die äußere Schale besteht aus friedliche Bürgern wie viele der Muslime die in Deutschland leben. Dazwischen gibt es aber Schichten, bestehend aus Millionen von Menschen, von mehr weder weinger symaptisierenden Gruppierungen. Diese Sympatisanten sind das eigentliche Problem, und es wird durch die erwähnten Statistiken zur Einführung der Sharia untermauert.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#38 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von sven23 » Sa 29. Nov 2014, 16:56

Lena hat geschrieben:
Der Islam passt zu Deutschland so die Koranleser das Menschenachtende herauslesen und danach tun.

Richtig, man darf eben nicht alles in den heiligen Schriften ernst nehmen, sagt der Vernünftige. Man muß die Stellen herauspicken, die man gut findet.
Oops, genau das machen ja auch die radikalen Fundamentalisten.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Lena
Beiträge: 4515
Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

#39 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Lena » Sa 29. Nov 2014, 17:01

sven23 hat geschrieben: Man muß die Stellen herauspicken, die man gut findet.

Nicht nur selber gut findet, auch dem andern nicht schadet.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#40 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von sven23 » Sa 29. Nov 2014, 17:02

Lena hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Man muß die Stellen herauspicken, die man gut findet.

Nicht nur selber gut findet, auch dem andern nicht schadet.

Das wäre mal ein guter Ansatz. :thumbup:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Antworten