China: Regierung will mit Christen kooperieren

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Magdalena61
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#1 China: Regierung will mit Christen kooperieren

Beitrag von Magdalena61 » Di 19. Nov 2013, 23:59

«Die Regierung schätzt die Hilfe der Kirche. Wir haben nicht die Mittel, allen Bedürfnissen gerecht zu werden, denen wir begegnen. Deshalb ist es wichtig, dass religiöse Organisationen Seite an Seite mit uns arbeiten.» Diese Aussage machte Wang Xinhua, ein Vertreter der chinesischen Regierung, vergangene Woche anlässlich einer von der Bibelgesellschaft von Shanghai organisierten Konferenz; sie wäre vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen.

«Angesichts der Korruption, die den Ruf der chinesischen Wohlfahrtsorganisationen schädigt, ist die Kirche für die Regierung ein zuverlässiger Partner», fuhr Wang Xinhua weiter, um anschliessend sogar zu ergänzen «die Werte und die Liebe der Christen sind ein Segen für die Gesellschaft».

Nun hat die Regierung die Kirche gebeten, sich um die älteren Menschen zu kümmern, Drogenpräventionskampagnen durchzuführen, aber auch Entzugszentren für Drogenabhängige zu betreiben und HIV-Positive zu unterstützen.

Im Jahr 2008, beim Erdbeben in der Provinz Sichuan, beteiligten sich die Christen sehr aktiv an der Hilfsmittelverteilung an die Opfer und haben seither nicht aufgehört, sich im Sozialbereich einzusetzen. Dieses Engagement hat dazu beigetragen, die Haltung der Regierung den Christen gegenüber zu verändern.
Open Doors

Robert H. Schuller (Hour of Power) erwähnte in seiner Predigt, die Anfang 2011 gesendet wurde, Ähnliches.
Und doch reden dieselben Regierungsmitglieder, die ich vor vier Jahren dort traf, heute anders.

Sie zeigen sich jetzt sehr besorgt, nicht wegen des Geldes oder des Wohlstands, sondern wegen –Zitat – „dem Geist im Land.“ Sie benutzten die Worte „Das Herz und die Seele des Volkes ist leer. Leer.“
Sie haben alle materiellen Güter, die sie wollen, und sind doch zutiefst unzufrieden. Heute herrscht dort Interesse an den Lehren Jesu Christi.
(Seite 5)
Führende Mitglieder der Regierung Chinas sehen ein Manko, den spirituellen und sozialen Bereich ihres Landes betreffend.
Sie registrieren und analysieren dieses Problem und besitzen die Offenheit und die Stärke, zuzugeben, dass die Christen etwas haben, das ihrem Volk fehlt, und das gegenüber Christen zu äußern.

Der HERR segne Wang Xinhua und seine mitregierenden Kollegen.

Sie wollen vielleicht nur die nützlichen Früchte des Christentums. Aber... wie Paulus schreibt:
Phil. 1, 17-18 (Luther): ...jene aber verkündigen Christus aus Eigennutz und nicht lauter... Was tut's aber? Wenn nur Christus verkündigt wird auf jede Weise, es geschehe zum Vorwand oder in Wahrheit, so freue ich mich darüber.
Unser HERR ist aktiv, weil Er will, dass alle Menschen errettet werden.
Mt. 24,14 (Luther): Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen.
Eine Frage: Bezieht sich "die weltweite Verkündigung, bevor das Ende kommt" auf das Kommen Jesu, oder auf die Zeit seiner Regentschaft im sog. 1000-jährigen Reich?
Was meint ihr?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Rembremerding
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#2 Re: China: Regierung will mit Christen kooperieren

Beitrag von Rembremerding » Mi 20. Nov 2013, 09:58

Ich möchte darauf hinweisen, dass die chinesische Regierung eine "Parallelkirche" zu errichten trachtet, d.h. die Regierung ernennt Bischöfe und Priester und nicht die Kirche. Diese Priester müssen natürlich in der Partei Mitglied sein. Die eigentliche Kirche, etwa die katholische oder evangelische, und deren Gläubige werden bewusst verfolgt und unterdrückt. Die von der Regierung eingesetzten, ungeweihten Priester feiern einen Gottesdienst und predigen sowie legen die Bibel aus nach Kriterien der Partei.
Es sieht so aus, dass es in China bald ein "Staatschristentum" geben wird, eine Spaltung der Kirche. :cry:
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Magdalena61
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#3 Re: China: Regierung will mit Christen kooperieren

Beitrag von Magdalena61 » Mi 20. Nov 2013, 11:30

Das gibt es doch schon länger.

An und für sich waren mir die Zustände so bekannt, wie du sie beschreibst, die Existenz einer staatliche organisierten und kontrollierten Kirche, inklusive der Verfolgung nicht "linientreuer" Christen.

Möglich ist natürlich, dass sie nur die "Dienstleistungen" der Christen, bzw. die Kontrolle über deren Aktivitäten wollen, also berechnend werben.
Aber selbst, wenn das so wäre: Wer offiziell die Christen akzeptiert, kann eigentlich nichts dagegen haben, wenn sie über ihren Glauben sprechen.

Wenn der Dialog mit Christen nur ein politischer Programmpunkt ist, dann müßte niemand bemerken, "das Herz und die Seele des Volkes ist leer." Dann würde es ausreichen, die "religiösen Organisationen" dazu aufzufordern, mit der Regierung Chinas zusammen zu arbeiten.
Christen sind dazu verpflichtet, die Obrigkeit zu respektieren.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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