in memoriam Nelson Mandela (1918-2013)

Politik und Weltgeschehen
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Rembremerding
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#1 in memoriam Nelson Mandela (1918-2013)

Beitrag von Rembremerding » Fr 6. Dez 2013, 08:49

Der einst berühmteste Häftling der Welt, der unermüdliche Kämpfer für die Gerechtigkeit, ein Held und Idol unserer Zeit ist tot.
Nelson Mandela hat aus einem Apartheidsstaat als großer Versöhner eine Regenbogennation geformt, trocknete als Präsident von Südafrika die Tränen der Unterdrückten, er trat stets für die Freiheit, Würde und Gleichheit aller Menschen ein und stellte sich gegen den Rassenhass.

Der Herr sei seiner Seele gnädig und das ewige Licht leuchte ihm, er ruhe in Frieden, Amen!
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Magdalena61
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#2 Re: in memoriam Nelson Mandela (1918-2013)

Beitrag von Magdalena61 » Fr 6. Dez 2013, 09:14

ZDF- Mediathek
Jahrzehntelang setzte sich Mandela für ein Ende des rassistischen Apartheid-Systems in Südafrika ein und wurde deswegen 27 Jahre lang inhaftiert. Vier Jahre nach seiner Entlassung 1990 wurde er zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt. 1993 bekam er den Friedensnobelpreis.

Obwohl Mandela fast ein Drittel seines Lebens als Häftling verbrachte, ging er ohne Groll auf seine früheren Gegner zu und warb für Versöhnung zwischen Schwarz und Weiß. Bei seiner Vereidigung stimmte er die in der Apartheid-Ära gesungene Afrikaans-Hymne an. Als er dann Staatschef wurde, aß er mit jenem Staatsanwalt zu Mittag, der einst dafür gesorgt hatte, dass er ins Gefängnis kam.

Es waren diese Gesten der Vergebung und Großzügigkeit, die Mandela zu einem weltweiten Symbol der Opferbereitschaft und Versöhnung machten. Sein Status als Kämpfer gegen das rassistische System der Apartheid und Friedensstifter stellte ihn auf eine Stufe mit anderen Persönlichkeiten, die er bewunderte: den US-Bürgerrechtler Martin Luther King Jr. und den indischen Unabhängigkeitsführer Mahatma Gandhi.
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Magdalena61
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#3 Re: in memoriam Nelson Mandela (1918-2013)

Beitrag von Magdalena61 » Fr 6. Dez 2013, 09:17

Der "Staatsmann mit den Qualitäten eines Heiligen", - wie ihn ein Biograf einmal genannt hat -, wurde am 18. Juli 1918 im Dorf Mvezo geboren, als Sohn eines Dorfvorstehers vom Volk der Thembu. Eigentlich war für ihn eine Karriere als Berater des Thembu-Königs vorhergesehen, aber er selber entschied sich anders.

Als der junge Nelson zwangsverheiratet werden sollte, entschloss er sich zur Flucht ins 1200 Kilometer entfernte Johannesburg. Dort wurde aus dem jungen Mann vom Land schnell eine der Speerspitzen im Kampf gegen die Unterdrückung.

1964 wurde Nelson Mandela zu lebenslanger Haft verurteilt und auf die Gefängnisinsel Robben Island gebracht. Der "berühmteste Gefangene" der Welt kam 1990 frei, und wurde 1994 erster schwarzer Präsident Südafrikas.

An seinem 89. Geburtstag letztes Jahr gründete er zusammen mit Erzbischof Tutu, Kofi Annan und Jimmy Carter die Organisation "The Elders", einen moralischen Ältestenrat für die ganze Welt. "Die Jugend braucht Vorbilder", sagte er in seiner Rede. "Die heutigen Machthaber der Welt sind es nicht. Wir können es sein."
Quelle
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Martinus
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#4 Re: in memoriam Nelson Mandela (1918-2013)

Beitrag von Martinus » Fr 6. Dez 2013, 16:53

für die politische Klasse ist er mit 95 überraschend und unerwartet verstorben.
Angelas Zeugen wissen was!

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sven23
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#5 Re: in memoriam Nelson Mandela (1918-2013)

Beitrag von sven23 » Fr 6. Dez 2013, 16:56

Einem Kontinent wie Afrika würden mehr Mandelas sehr gut tun. Politische Führer, die nicht korrumpierbar und aufrecht sind, versöhnend und ausgleichend.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Martinus
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#6 Re: in memoriam Nelson Mandela (1918-2013)

Beitrag von Martinus » Fr 6. Dez 2013, 16:59

Nicht nur Afrika wäre dankbar. Ich behaupte den "Typ" gibt es nicht mehr. Ausgestorben !!
Angelas Zeugen wissen was!

Rembremerding
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#7 Re: in memoriam Nelson Mandela (1918-2013)

Beitrag von Rembremerding » Fr 6. Dez 2013, 17:40

Mr. Mandela, mögen andere ebenso wie sie den Mut zur Versöhnung aufbringen.
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Magdalena61
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#8 Re: in memoriam Nelson Mandela (1918-2013)

Beitrag von Magdalena61 » Fr 6. Dez 2013, 23:58

Danke für die respektvollen Posts.

Ich bin froh, dass hier nicht die Fehler Nelson Mandelas thematisiert werden. Er war nicht ohne Sünde... niemand ist das... er hatte als junger Mann Fehler gemacht. Aber er ist aufgestanden und weitergegangen.

27 Jahre Gefängnis unter üblen Umständen...lange Zeit in Einzelhaft... können einen Menschen seelisch zerstören. Dieser Mann, ein Häuptlingssohn, blieb seinen Idealen (seiner Berufung) treu.

Auszüge aus einem Interview:
Noch am Tag ihrer Entlassung nach 27 Jahren Haft hielten Sie in einem Stadion in Soweto ein Rede vor 120 000 Menschen, mit der Sie schwarze wie weiße Südafrikaner für Ihre Politik der Versöhnung gewinnen wollten. Woher nahmen Sie die Kraft – nach all den Jahren der Unterdrückung?
Menschen, die wie ich so lange Zeit im Gefängnis saßen, wissen um die Bedeutung solcher besonderen Momente: Wenn du sie verstreichen lässt, sind sie weg – und sie kommen nicht wieder. Der Tag meiner Freilassung war so ein bedeutsamer Moment. Ich wollte etwas daraus machen, etwas sagen, was die Menschen bewegen, was von ihnen geachtet werden würde. Sehen Sie, ich war lange Zeit in einer Einzelzelle weggesperrt. Das gab mir ausreichend Gelegenheiten, mich immer wieder hinzusetzen und mich selbst aus der Distanz zu beobachten.

Was haben Sie dabei an sich entdeckt?
Ich saß da und sah meine Fehler, auch die schweren Fehler der Vergangenheit. Am Tag meiner Freilassung wollte ich daher diesen bedeutsamen Augenblick ergreifen und habe meinen Feinden die Hand gereicht. Ich bin auf jene Menschen zugegangen, die mich ein Leben lang verachtet hatten.

Das war für Sie selbstverständlich?
Ich konnte mir in diesem Augenblick nur zu gut vorstellen, dass sich meine ehemaligen Feinde jetzt, da sich ihre Situation grundlegend verändert hatte, einfach erbärmlich fühlen mussten. Ich habe daher auch später versucht, so oft wie möglich auf sie zuzugehen.

Was haben Sie konkret getan?
Ich lud sie beispielsweise zum Essen ein. Ich wollte, dass sie spüren: Wir haben die Vergangenheit hinter uns gelassen, wir denken jetzt über die Gegenwart nach und auch über die Zukunft.
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