Kind oder Karriere?

Politik und Weltgeschehen
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Magdalena61
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#1 Kind oder Karriere?

Beitrag von Magdalena61 » Mo 22. Apr 2013, 02:22

Interessant:
Kristina Schröder will nach der Wahl nicht mehr ins Kabinett

Das Muttersein sei ihr wichtiger als das Ministeramt: Kristina Schröder will nach der Bundestagswahl nicht mehr dem Kabinett angehören.
...
Schröder ist die erste Ministerin, die im Amt Mutter wurde, ihre Tochter Lotte kam am 30. Juni 2011 zur Welt. Ein politischer Freund Schröders erklärte dem Blatt, der Spagat zwischen Ministerium und Muttersein sei "sehr hart", mit einem weiteren Kind würde es noch komplizierter. Schröder aber sei "Muttersein wichtiger als ihr Ministeramt." Ein Sprecher des Ministerium wollte zu den Angaben zunächst keine Stellung nehmen. Quelle: stern.de
Erstaunlich.
Aber vernünftig.

Und auf jeden Fall besser für's Kind.
Vielleicht auch für die zukünftige Familienpolitik.
LG
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Pluto
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#2 Re: Kind oder Karriere?

Beitrag von Pluto » Mo 22. Apr 2013, 02:34

Magdalena61 hat geschrieben:Vielleicht auch für die zukünftige Familienpolitik.
Wie meinst du das?
Ich fand sie hat nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten, einen guten Job gemacht. Sie konnte aus ihrem Alltag schöpfen was man sonst nur wenigen Politiker nachsagen kann.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Magdalena61
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#3 Re: Kind oder Karriere?

Beitrag von Magdalena61 » Mo 22. Apr 2013, 04:07

Alltag? Ohne eigene Familienerfahrung?

Auf mich wirkt sie total chaotisch und teilweise widersprüchlich.
Ich würde es besser finden, wenn der Posten des Familienministers mit jemandem besetzt wird, der echt Erfahrung hat und nicht so konfuse Ideen. Mit jemandem, der sich die Hörner bereits abgestoßen hat.

Guttenberg fiel in Ungnade, weil er abgekupfert hatte, ohne seine Ideenlieferanten ordnungsgemäß zu ehren, aber er hat wohl wenigstens sachlich richtig abgeschrieben. Frau Schröder darf sogar wissenschaftliche Befunde fehlinterpretieren (Christian Pfeiffer) und wird Ministerin.

So krasse Töne wie von ihr (Rechts/ Links) hört man auch aus der fundamentalistisch- konservativen Ecke bestimmter christlicher Gruppierungen.
LG
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barbara
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#4 Re: Kind oder Karriere?

Beitrag von barbara » Mo 22. Apr 2013, 06:57

mir scheint, aktuell gäbe es auf höchster politischer Ebene von gar keiner Partei oder Gruppe vernünftige Vorschläge, die über ein hilfloses Schulterzucken hinausgehen. Auf einer Seite "Frau an den Herd zurürck"-Konservativen, die andere Seite mit "Fremdbetreuung ab Geburt und staatlich Erziehung", aber sowas wie ein lebenswertes, flexibles Modell scheint mir da nicht dabei zu sein.

Viele grundlegende Probleme werden auch gar nicht angesprochen, da sie anscheinend aus andern Gebieten kommen: zum Beispiel die unselige Pendelei. In einer Welt, wo Wohung, Arbeitsplätze, Kinderkrippe, Schule, Einkaufmöglichkeiten, Unterstützung durch Nachbarn alle in einem Umkreis liegen, der in fünf Minuten zu Fuss abzugehen ist, wäre die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gleich viel einfacher, weil man sich eben am Mittag sehen könnte oder auch mal während der Arbeit kurz weggehen könnte oder die Kinder nach der Schule in der Werkstatt empfangen und parkieren kann... aber Pendeln wird nach wie vor grösstenteils als alternativloser Sachzwang wahrgenommen, alle hassen es, fast niemand kommt auch nur auf die Idee, dass es verändert werden könne.

grüsse, barbara

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#5 Re: Kind oder Karriere?

Beitrag von Pluto » Mo 22. Apr 2013, 07:43

Magdalena61 hat geschrieben:Alltag? Ohne eigene Familienerfahrung?

Auf mich wirkt sie total chaotisch und teilweise widersprüchlich.
Ich würde es besser finden, wenn der Posten des Familienministers mit jemandem besetzt wird, der echt Erfahrung hat und nicht so konfuse Ideen. Mit jemandem, der sich die Hörner bereits abgestoßen hat.
So wie ihre Vorgängerin Ursula?
Die fand ich, hatte ein nettes Gesicht, war (ist) aber ansonst das Sprachrohr der Chefin...

Magdalena61 hat geschrieben:Guttenberg fiel in Ungnade, weil er abgekupfert hatte, ohne seine Ideenlieferanten ordnungsgemäß zu ehren, aber er hat wohl wenigstens sachlich richtig abgeschrieben. Frau Schröder darf sogar wissenschaftliche Befunde fehlinterpretieren (Christian Pfeiffer) und wird Ministerin.
Hmm. Ja. Da musste ich erst googlen um zu wissen was du meinst...
Im hessischen Landtagwahlkampf 2008 hatte Schröder zudem behauptet, es gebe eine Zunahme „deutschenfeindlicher Gewalt“ von Ausländern. Als Beleg führte sie wissenschaftliche Befunde des Hannoveraner Kriminologen Christian Pfeiffer an, der Schröder daraufhin vorwarf, seine Arbeit für ihre Deutungen zu missbrauchen. Schröder konterte damals die Kritik mit den Worten: “So ist das in der Wissenschaft. Jeder zieht seine eigenen Schlussfolgerungen.“
[Quelle: Handelsblatt]
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#6 Re: Kind oder Karriere?

Beitrag von Pluto » Mo 22. Apr 2013, 07:50

barbara hat geschrieben:Viele grundlegende Probleme werden auch gar nicht angesprochen, da sie anscheinend aus andern Gebieten kommen...
Wen wundert das, wo nicht mal die großen Probleme angegangen werden, wie etwa die Schere zwischen Arm & Reich, oder die immer noch schwelende Banken/Eure Krise?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#7 Re: Kind oder Karriere?

Beitrag von closs » Mo 22. Apr 2013, 09:02

Mütter müssten in ihrer Eigenschaft als volkswirtschaftliche Leistungsträger angemessen honoriert werden, so dass sie WIRKLICH eine Alternative zwischen Muttersein und Erwerbsleben haben. - Wir brauchen eine Kultur, bei der die Gesellschaft genauso vor Ehrfurcht erschaudert :chapeau: , ob jemand Manager oder Mutter ist. - Im übrigen kann man die Zukunft über gescheite Erziehung der Kinder nachhaltiger beeinflussen als über Politik. - Aber so weit ist unsere Gesellschaft noch nicht.

Ziska_Deleted

#8 Re: Kind oder Karriere?

Beitrag von Ziska_Deleted » Mo 22. Apr 2013, 11:01

Hallo! :wave:
Ich habe mich damals auch für die Familie und die Kinder entschieden.
Und nie bereut... :D
Wir waren es auch von zu Hause so gewohnt, dass die Mutter immer da war.
Mein Mann und ich wollten nicht, dass "Fremde" unsere Kinder erziehen.
Zum Glück ließ es sich umsetzen.
Manche müssen aber trotz Kinder arbeiten,
um wenigstens einen gesunden Lebensstandart behalten zu können...

Leider wird das aber von einigen nicht gewürdigt. :roll:
Eine Frau, die nicht arbeiten geht, ist in der heutigen Gesellschaft nicht angesehen.

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DeMorgan
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#9 Re: Kind oder Karriere?

Beitrag von DeMorgan » Sa 11. Mai 2013, 20:06

Halte es da wie closs.
Wie oft höre ich: Die ist nur Hausfrau und Mutter
oder (von Müttern)
Ich finde doof dass ich nichts gescheit es mache

Meiner Meinung nach ist das Schaffen neuen Lebens und die Erziehung zum Positiven eine weitaus ehrenvollere Tätigkeit als ein Karrierist oder selbst als ein Arzt.

Es ist schade, dass unsere Gesellschaft so degeneriert ist, dass der Mutterberuf weniger Prestige mit sich bringt als die Leitung eines multinationalen Konzerns.

Gilt natürlich auch für den Hausmann. Mein absoluter Traumjob.

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#10 Re: Kind oder Karriere?

Beitrag von Magdalena61 » So 12. Mai 2013, 23:20

DeMorgan hat geschrieben:Meiner Meinung nach ist das Schaffen neuen Lebens und die Erziehung zum Positiven eine weitaus ehrenvollere Tätigkeit als ein Karrierist oder selbst als ein Arzt.
Das Vergleichen "was ist ehrenvoller?"... "wer arbeitet mehr?"...würde ich noch nicht mal wollen... denn ein guter Arzt leistet auch einiges für die Menschheit.

Aber, DeMorgan... ich bin seit Jahren Vollzeitmutter... hatte in dieser Zeit allenfalls kleinere (bezahlte) Jobs, teilweise arbeitete ich abens und nachts. Aber ich habe nicht "Urlaub gemacht", ich hatte auch nicht etwa zu wenig Arbeit, sondern halt solche, für die man keine finanzielle Anerkennung vorweisen kann.

Irgendwann wird man müde, sich ständig zu rechtfertigen ("Und was machen Sie beruflich?"-- das fragt man mich sogar, wenn man weiß, wie viele Kinder ich versorge! :x )...ich bin es leid, zu erklären, was ich tue und wie viele Stunden und wie viele Jahre, ohne Urlaub, ohne Feiertage und ohne freie Wochenenden.
LG
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