Wo ist das deutsche Gold?

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piscator
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#11 Re: Wo ist das deutsche Gold?

Beitrag von piscator » Do 9. Jan 2014, 12:00

Die Verschwörungstheoretiker haben über einen langen Zeitraum ihren Gläubigen versucht einzureden, dass angesichts des maroden Euro und des unmittelbar bevorstehenden Zusammenbruchs nur Gold und Silber einen Wert besitzen und dieser dazu in astronomische Höhen steigen würde.

Lustigerweise fand bzw. findet man auf genau den gleichen Internetseiten Annoncen von mehr oder weniger seriösen Goldhändlern, bei denen die verschreckten Verschwörungsfuzzis ihre sauer verdienten Gelder oder auch Tranferleistungen in Gold anlegen konnten.

Nachdem der Goldpreis trotz aller Unkenrufe bekannter Weise nicht nennenswert gestiegen ist, haben diese Anleger unter Berücksichtigung der Gebühren und der Tatsache, dass es bei Gold einen An- und einen niedrigeren Verkaufspreis gibt, erhebliche Verluste verzeichnet. Von der Umsatzsteuerproblematik ganz zu schweigen.

Da kommt die Mär, dass die US-Amerikaner das deutsche Gold auf den Markt geworfen hätten, um den Preis zu drücken, wie gerufen. :mrgreen: Jedenfalls haben die Verschwörungsfuzzis einen Schuldigen, nämlich die USA und somit steht der Weg offen, den Dummen weiterhin ihr Geld aus der Tasche zu ziehen.
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Abischai
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#12 Re: Wo ist das deutsche Gold?

Beitrag von Abischai » Do 9. Jan 2014, 19:30

Dein persönlicher Anhang immer, Gott habe angeben wollen, als er Dich schuf, ist sicher nicht so ganz richtig.

Und die Verschwörungsfuzzis, wie Du sie nennst, haben eine weit höflichere Rhetorik drauf als Du. Jedenfalls stützen sich deren Argumentationen auf etwas ernstzunehmendere Quellen als Deine Antiverschwörungsoffenbarungen.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

piscator
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#13 Re: Wo ist das deutsche Gold?

Beitrag von piscator » Do 9. Jan 2014, 20:18

Abischai hat geschrieben:Dein persönlicher Anhang immer, Gott habe angeben wollen, als er Dich schuf, ist sicher nicht so ganz richtig.

Und die Verschwörungsfuzzis, wie Du sie nennst, haben eine weit höflichere Rhetorik drauf als Du. Jedenfalls stützen sich deren Argumentationen auf etwas ernstzunehmendere Quellen als Deine Antiverschwörungsoffenbarungen.

Nanu, gab es heute in deiner Gegend zuviel Chemtrails?
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Pluto
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#14 Re: Wo ist das deutsche Gold?

Beitrag von Pluto » Do 9. Jan 2014, 20:29

R.F. hat geschrieben:Der bereits genannte David Marsh - gewiss kein Anfänger - sieht das erheblich kritischer.
Ein Zitat wäre gut, dann könnte man es vergleichen und duiskutieren.

Zählte etwa auch der französische Präsident Charles de Gaulle zu den Verschwörungstheoretikern, weil er bereits Anfang der sechziger Jahre das Gold der Franzosen mit Kriegsschiffen aus den USA abholte?
Nein. Natürlich nicht. De Gaulle hat nur das französiche Gold "heimgefahren".
Ist eine typsisch französiche Handlung: sie haben in solchen Dingen ein paranoides Misstrauen gegen alles Fremde.
Da ist die deutsche Haltung sehr viel gelassener.

Soll ich zum wahrscheinlichen Schicksal des deutschen Goldes ein paar Worte sagen, lieber Pluto?
DU darfst hier alles sagen, lieber Erwin.
Allerdings warne ich vor allzu skurrilen Verwchwörungstheorien: Sie könnte sich als falsch herausstellen.

Aber Dich kann ja nichts erschüttern... :P
:lol: Stimmt!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

R.F.
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#15 Re: Wo ist das deutsche Gold?

Beitrag von R.F. » Sa 11. Jan 2014, 11:21

Pluto hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Der bereits genannte David Marsh - gewiss kein Anfänger - sieht das erheblich kritischer.
Ein Zitat wäre gut, dann könnte man es vergleichen und duiskutieren.
Ich habe Buch von David Marsh vor etwa fünf Jahren gelesen. Hauptsächlich in Erinnerung blieb mir, dass er sich sehr darüber wunderte, wieso Deutschland fast sein ganzes Gold im Ausland, hauptsächlich in den USA beließ. Es scheint aber richtig zu sein, dass auch andere Staaten, vorwiegend politisch unsichere, kleine Mengen an Gold den USA zur Aufbewahrung “überließen”.

Dass Du mich aber nicht falsch verstehst, lieber Pluto: Ich bin nicht anti-amerikanisch eingestellt, war ich nie. Wie sollte ich das gegenüber einem Volk auch sein, das mit Riesenschritten dem Super-GAU entgegen eilt...
Pluto hat geschrieben:
Soll ich zum wahrscheinlichen Schicksal des deutschen Goldes ein paar Worte sagen, lieber Pluto?
DU darfst hier alles sagen, lieber Erwin.
Allerdings warne ich vor allzu skurrilen Verwchwörungstheorien: Sie könnte sich als falsch herausstellen.

Es geht längst nicht mehr um die paar Tonnen Gold. Aber selbst bei diesen Kleinbeträgen sind die Deutschen alles andere als gelassen. Wie schon oft angemerkt: Zeitungsleser wissen mehr! :thumbup:

Die Katastrophe könnte vorübergehend abgewendet werden, wenn...

http://www.wallstreet-online.de/diskuss ... r-guthaben
Zitat aus obigem Link:
Die große weltweite Enteignung wird konkret: Der Internationale Währungsfonds verlangt eine allgemeine „Schulden-Steuer“ in Höhe von 10 Prozent für jeden Haushalt in der Euro-Zone, der auch nur über geringe Ersparnisse verfügt. Das Geld soll für den Schulden-Dienst verwendet werden. Damit sollen die Forderungen der Banken befriedigt und das Schulden-System gerettet werden. Dieses Konzept habe sich bereits nach dem Ersten Weltkrieg in Europa bewährt. Der Vorstoß sollte jeden Sparer in höchste Alarm-Bereitschaft versetzen.

Der IWF fordert eine „Schulden-Steuer“ in Höhe von 10 Prozent auf die Ersparnisse der Bürger in der Eurozone. Begleitet könnte diese massive und flächendeckende Enteignung von Kapital-Verkehrskontrollen sein: Den Euro-Bürgern sollen alle Fluchtwege abgeschnitten werden.


Das wäre tatsächlich die Lösung für die Dauer von ein paar Jahren. Doch dazu kommt es aber höchstwahrscheinlich nicht. Für jene, die im Besitz eines Taschenrechners sind (und damit umgehen können! ;) ) sollte es nicht schwer sein herauszufinden, wer in erster Linie gegen die vom IWF vorgeschlagene Lösung ist...Damit aber geht die Zeit des relativen Friedens seit dem Ende des II. Weltkriegs dem Ende entgegen...


Doch weiter geht’s mit Lösungsvorschlägen:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/v ... 43158.html
Zitat aus obigem Link:
Amerikaner aber sind ungeduldig.
Lawrence Summers, der frühere Finanzminister, und Paul Krugman, der Nobelgedächtnispreisträger für Wirtschaftswissenschaften, wärmen derzeit die alte These der säkularen, der dauerhaften Stagnation wieder auf. Danach führt eine Mischung von schrumpfender Bevölkerung und schrumpfenden Investitionsmöglichkeiten, von einem Überangebot an Sparkapital und einer zu geringen Nachfrage, in dauerhaft geringes Wachstum. Der reale, inflationsbereinigte Zinssatz, der Sparen und Investitionen ins Vollbeschäftigungsgleichgewicht brächte, liege niedriger als 0 Prozent, (Hervorh. R.F.) so dass die Geldpolitik machtlos sei oder die Konjunktur nur um den Preis finanzieller Verwerfungen anschieben könne. So kommt Summers zu der These, dass sich in der säkularen Stagnation Finanzmarktblasen und wirtschaftlicher Stillstand abwechseln.
Minus-Zinsen? Da kommt Freude auf. Hatten die Schweizer schon mal...

Den Ausweg böten staatliche Investitionsausgaben. (Hervorh. R.F.)

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