BuchVorstellung H. Lesch "Die Menschheit schafft sich ab"

Politik und Weltgeschehen
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Flavius
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#21 Re:BuchVorstellg. H.Lesch "Die Menschheit schafft sich

Beitrag von Flavius » Mo 16. Apr 2018, 11:21

-- Wenn sich die Menschheit neu ordnen möchte, dann muss sie sich als Kollektiv begreifen.(lernen).
...
Es ist üblich geworden, immer dann, wenn die Haltung der offiz. Kirche in Deutschland während der Nazizeit angezweifelt wird, die Namen der Männer und Frauen zu zitieren, die in Konzentrationslagern und Gefängnissen gelitten haben und hingerichtet worden sind. Aber jene Männer, Prälat Lichtenberg, Pater Delp und die vielen anderen, sie handelten nicht auf kirchlichen Befehl, sondern ihre Instanz war eine andere, deren Namen auszusprechen heute schon verdächtig geworden ist: das Gewissen. 
Heinrich Böll 

Das Gewissen ist auch ein Teil von "Gutem-Miteinander" ..


(PS: Zur Aussage von Böll : Dabei nicht zu vergessen. Zehntausende von politischen Gegner verschiedener anderer Lager haben anfangs Widerstand geleistet; sie wurden ebenfalls hingerichtet.
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).

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Josi
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#22 Re: BuchVorstellung H. Lesch "Die Menschheit schafft sich ab"

Beitrag von Josi » Mo 16. Apr 2018, 14:32

Flavius hat geschrieben:Josi .. " Forget it" ! -- [...]

PS : Werde nicht mehr auf mehr Dergleichen antworten..
Flavius hat geschrieben:-- Wenn sich die Menschheit neu ordnen möchte, dann muss sie sich als Kollektiv begreifen.(lernen).
...
Es ist üblich geworden, immer dann, wenn die Haltung der offiz. Kirche [...]

Das Gewissen ist auch ein Teil von "Gutem-Miteinander" ..

(PS: Zur Aussage von Böll : [...]
Wie ich sehe, wirst Du noch nicht mal deinen eigenen Verhaltensentscheidungen gerecht.
Aber gut, woll(t)en wir doch eigentlich etwas zu Herrn Leschs Sorgen beitragen. Oder? ;)
Und dazu kann weder ein Herr Böll (der immerhin kein Kriegsverweigerer war), oder die Kirche (besonders im Hinblick auf überaus bedenkliche Konkordate) etwas Positives beitragen, zumal es nicht mehr darum geht, was menschheitsgeschichtlich bisher geschah (in groben Zügen wissen wir das ja eh alle), sondern wie es mit uns Menschen auf der Welt weitergehen soll.
Herr Lesch hat einige besorgniserregende Fakten genannt, wobei es auch nicht darum geht, die Natur zu retten, sondern "die Menschheit" zu retten.
Es geht also um "Menschheitsschutz" und nicht um "Umweltschutz" im Sinne von; liebet die Bäume, denn sie geben euch die Luft zum atmen.
Herr Lesch jammert ja auch nicht einzig aus der Perspektive eines Naturkundlers heraus, meldet er sich mehr noch als Philosoph zu Wort.
Letzteres deswegen, weil "die Natur" auf uns Menschen gar nicht angewiesen ist.
Man sollte zwar derartige Positionierungen nicht allzu wörtlich nehmend voneinander trennen, weil wir Menschen nicht weniger Teil der Natur sind, hiefen wir uns meist nur durch bestimmte Hirnaktivitäten in eine derartige Sonderstellung.
Oder um den ganzen Kram in aller Kürze auf den Punkt zu bringen: Unnatürliches gibt es gar nicht!
Daher kann sich alles Machen und Tun nur auf die Frage beschränken, in wieweit sich kettenreaktive Wirkungsweisen erkennen und kontrollieren lassen.
Oder siehst Du das anders?
Und wenn; wieso?
;)
Wer propagiert, es sei nicht schlimm wenn Menschen - einschließlich Kinder - getötet werden, da sie bei Gott weiter leben würden, gehört selbst auf der Stelle mit der Begründung getötet: "DIES SEI AUCH DIR GEGÖNNT!!!"

Novas
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#23 Re: BuchVorstellung H. Lesch "Die Menschheit schafft sich ab"

Beitrag von Novas » Mo 16. Apr 2018, 15:20

Josi hat geschrieben:Letzteres deswegen, weil "die Natur" auf uns Menschen gar nicht angewiesen ist. Man sollte zwar derartige Positionierungen nicht allzu wörtlich nehmend voneinander trennen, weil wir Menschen nicht weniger Teil der Natur sind, hiefen wir uns meist nur durch bestimmte Hirnaktivitäten in eine derartige Sonderstellung

Eben, der Mensch ist die sich ihrer selbst bewusst gewordene Natur (diese Erkenntnis genügt schon vollkommen, um ein Mystiker zu sein/werden ;) ). Die Entfremdung von der Natur ist in Wahrheit eine Form der Entfremdung des Menschen von sich selbst, seiner eigenen wahren Natur. Entweder kooperiert der Mensch mit der Natur oder die Natur wird den Menschen abschaffen. Die Evolution des Lebens und Bewusstseins kann auch ohne uns weiter gehen, denn in mehreren Milliarden Galaxien gibt es wirklich ausreichend Platz für andere bewusste Wesen.

Bild

Josi hat geschrieben:

Solange die Menschheit keinen tiefgreifenden Bewusstseinswandel/sprung vollzieht wird daraus nichts. Doch mehr solche Visionen einer friedlichen Zukunft der Menschheit könnten hilfreich sein, um eine innere Transformation zu bewirken. Schon in der Bibel heißt es: Wo keine Vision ist, geht ein Volk zugrunde.

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Flavius
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#24 Re: BuchVorstellung H. Lesch "Die Menschheit schafft sich ab"

Beitrag von Flavius » Di 18. Sep 2018, 09:55

Josi = > um den ganzen Kram in aller Kürze auf den Punkt zu bringen: Unnatürliches gibt es gar nicht!

....
Deine Aussage ist ein Glaubenssatz oder eine vermutende Annahme. .. die Du oder sonstwer nicht beweisen kannst oder je konnte ).

Ich selbst habe Anderes erfahren. (Normalerweise geht Erfahrung vor Vermutung).

..

Lesch mag da ein wenig pessimistisch sein, aber braucht es nicht meistens etwas Übertreibung um Leute überhaupt zum Hin-Sehen zu bewegen ??
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).

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Janina
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#25 Re: BuchVorstellung H. Lesch "Die Menschheit schafft sich ab"

Beitrag von Janina » Di 18. Sep 2018, 14:16

Flavius hat geschrieben:Harald Lesch. "Die Menschheit schafft sich ab"
Hübsche Zusammenstellung - aber eines habe ich dabei noch nicht verstanden: Wo ist der Punkt, der auf ein bevorstehendes Aussterben unserer Spezies hindeutet?

ThomasM
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#26 Re: BuchVorstellung H. Lesch "Die Menschheit schafft sich ab"

Beitrag von ThomasM » Di 18. Sep 2018, 16:54

Janina hat geschrieben: aber eines habe ich dabei noch nicht verstanden: Wo ist der Punkt, der auf ein bevorstehendes Aussterben unserer Spezies hindeutet?
Man könnte folgendermaßen argumentieren:

- die menschliche Zivilisation beruht auf einem sehr komplexen System von wirtschaftlichen Abhängigkeiten und Arbeitsteilung, die inzwischen alle Länder der Erde umfasst.
- Ohne diese Zivilisation sind die Menschen nicht mehr in der Lage, sich die notwendigen Ressourcen für ihr Überleben zu erwirtschaften.
- Bricht das komplexe System also zusammen, dann sind die Menschen nicht mehr in der Lage zu überleben.
- Ein Rückgang der Bevölkerung in der Größenordnung von 90%-100% ist wahrscheinlich.

Allerdings glaube ich persönlich nicht an die 100%. Es gibt immer noch die menschlichen Siedlungen, die fast ohne Berührung an die Außenwelt und auf sich alleine gestellt überleben. Diese können die Keimzelle für ein erneutes Wachstum bilden.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Janina
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#27 Re: BuchVorstellung H. Lesch "Die Menschheit schafft sich ab"

Beitrag von Janina » Mi 19. Sep 2018, 09:14

ThomasM hat geschrieben:
Janina hat geschrieben: aber eines habe ich dabei noch nicht verstanden: Wo ist der Punkt, der auf ein bevorstehendes Aussterben unserer Spezies hindeutet?
- Ein Rückgang der Bevölkerung in der Größenordnung von 90%-100% ist wahrscheinlich.
Das wäre für das Ökosystem Erde sogar wünschenswert. Aber nur die 100% bedeutet Aussterben. Schon 99% bedeutet nur mehr Platz für die, die übrig bleiben.

ThomasM hat geschrieben:Allerdings glaube ich persönlich nicht an die 100%. Es gibt immer noch die menschlichen Siedlungen, die fast ohne Berührung an die Außenwelt und auf sich alleine gestellt überleben. Diese können die Keimzelle für ein erneutes Wachstum bilden.
So sehe ich das auch.
Ist der Titel eine absichtliche Anlehnung an Tilo Sarrazin?

Munro
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#28 Re: BuchVorstellung H. Lesch "Die Menschheit schafft sich ab"

Beitrag von Munro » Mi 19. Sep 2018, 17:34

Der Lesch ist schlau! :thumbup:
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

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