Die Religionsfreiheit muss toleriert werden (Friedrich der Große)

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Novas
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#1 Die Religionsfreiheit muss toleriert werden (Friedrich der Große)

Beitrag von Novas » So 20. Mai 2018, 18:12

Religionsfreiheit

Einwanderer und religiöse Minderheiten wie Hugenotten, Katholiken und Muslime erlebten in Preußen während der gesamten Regierungszeit Friedrichs des Großen ein damals ungewöhnliches Maß an Toleranz. Als er gefragt wurde, ob ein Katholik Bürger einer preußischen Stadt werden dürfe, schrieb er schon 1740 in einem Brief:

"Alle Religionen sind gleich und gut, wenn nur die Leute, die sie ausüben, ehrliche Leute sind; und wenn Türken und Heiden kämen und wollten das Land bevölkern, so wollen wir ihnen Moscheen und Kirchen bauen."

Gestützt auf ein königliches Dekret, das noch auf Friedrich Wilhelm I. zurückging, wurde 1739 die erste islamische Gemeinschaft in Deutschland gegründet. Den Muslimen wurde zugesagt, dass sie ihre Religion frei ausüben können und dass sie durch den Staat geschützt werden, und während der langen Regierungszeit Friedrichs des Großen genossen sie in der Tat einen stabilen Schutz.

Jeder soll nach seiner Fasson selig werden

1740 entstand der berühmte Satz: "Jeder soll nach seiner Fasson selig werden." Ein ausführlicheres Zitat aus selbigem Jahr geht auf Friedrichs Beantwortung der Frage zurück, ob man denn die katholischen Schulen in Preußen nicht abschaffen solle:

"Die Religionen müssen alle toleriert werden, und der Fiskus muss nur das Auge darauf haben, dass keine der anderen Abbruch tue, denn hier muss ein jeder nach seiner Fasson selig werden"

Wollen nun manche Menschen den geistigen Fortschritt rückgängig machen und die Religionsfreiheit abschaffen, nachdem sie erkämpft wurde? Am 13. Juli 1915 wurde im Halbmondlager übrigens die erste zur Religionsausübung gedachte Moschee auf deutschem Boden eingeweiht. Während des Ersten Weltkrieges war das Osmanische Reich ein Verbündeter des deutschen Kaiserreiches. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Halbmondlager vorher gab es schon mal eine Moschee im Schwetzinger Schloßgarten (die vom Hofarchitekt Nicolas de Pigage Ende des 18. Jahrhunderts erbaut wurde), die aber nicht die Funktion eines islamischen Gotteshauses hatte. Wunderbare Architektur. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzten Amerikaner den Innenraum als Jazz- und Swing-Club. Sie fanden, der Raum sei geeignet, dort einen Night-Club zu errichten. :) (Reinhard Urschel: Zeitliches aus Schwetzingen – Moschee. In: Die Zeit, Nr. 41/1976)

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