Chemnitz

Politik und Weltgeschehen
piscator
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#21 Re: Chemnitz

Beitrag von piscator » Mi 29. Aug 2018, 12:27

Martinus hat geschrieben:ja ja, unser Bundesfinanzminister Scholz: "Die Einnahmen im ersten Halbjahr 2018 übertreffen die Ausgaben um fast 50 Milliarden Euro". Und um die Rente bis 2040 zu sichern will er JETZT die Steuern erhöhen. Dann erlebt man halt ein blaues Wunder und weiß nicht warum der Wähler die SPD nicht versteht.
Wenn man die Kohle wenigstens nehmen würde, um Schulden abzubauen. :roll:

Aber die SPD hat bestimmt schon Pläne in der Tasche, wie man den Sozialstaat noch weiter ausbauen kann, indem man Dinge, die alltäglich sind und problemlos funktionieren, zunächst durch gesetzliche Instrumente verteuert, dazu reglementiert und eine gewisse Zeit später ganz verbietet. Natürlich unter dem Gesichtspunkt der GERECHIGKEIT.

In der Zwischenzeit wird mit den o.a. Steuerüberschüssen eine neue Behörde ins Leben gerufen, die anschließend das Ganze dem Bürger wieder anbietet, natürlich umständlicher, noch teurer und bis zur Unkenntlichkeit verschlimmbessert.

Und dann kommt wieder Frau Nahles und erklärt, dass der Bürger bereit sein muss, etwas mehr Geld auszugeben, um den bisherigen Standard weiter geniesen zu dürfen.
Ach so, ja, das Wort GERECHTIGKEIT wird sie dabei mindestens einmal in jedem Satz unterbringen. :lol:

Nicht dass ich jetzt sagen möchte, dass die SPD das mit Absicht macht. Das liegt einfach nur daran, dass die Sozen kein Verhältnis zum Geld haben, besonders zu Geld, das andere Menschen mühsam verdient haben.
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#22 Re: Chemnitz

Beitrag von Munro » Mi 29. Aug 2018, 13:56

Es ist ein Teufelskreis :( :(
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

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#23 Re: Chemnitz

Beitrag von R.F. » Mi 29. Aug 2018, 14:11

piscator hat geschrieben:
Martinus hat geschrieben:ja ja, unser Bundesfinanzminister Scholz: "Die Einnahmen im ersten Halbjahr 2018 übertreffen die Ausgaben um fast 50 Milliarden Euro". Und um die Rente bis 2040 zu sichern will er JETZT die Steuern erhöhen. Dann erlebt man halt ein blaues Wunder und weiß nicht warum der Wähler die SPD nicht versteht.
Wenn man die Kohle wenigstens nehmen würde, um Schulden abzubauen. :roll:
- - -
Ist euch weisen und gutgläubigen Mitbürgern noch immer nicht klar, wo das meiste deutsche Geld liegt? Und damit meine ich mindestes das zweihundertfache der genannten 50 Milliarden...

closs
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#24 Re: Chemnitz

Beitrag von closs » Mi 29. Aug 2018, 14:12

piscator hat geschrieben:Nicht dass ich jetzt sagen möchte, dass die SPD das mit Absicht macht. Das liegt einfach nur daran, dass die Sozen kein Verhältnis zum Geld haben, besonders zu Geld, das andere Menschen mühsam verdient haben.
Das ist eine Urban Legend. - Es war Adenauer (NICHT SPD-Mitglied), der sich der (Teil-) Kapitalisierung der Rente widersetzt hat und damit einen Stein ins Rollen gebracht hat, der uns heute zu überrollen droht. - Es war Schröder (NICHT SPD), der die Finanzsünden der Kohlzeit mit seiner Agenda 2010 korrigiert hat.

Die eigentliche Frage ist die Frage nach Leistungs-Gerechtigkeit: Wie schafft man es, in einer Marktgesellschaft den Leistungsgedanken zu erhalten? Und das geht halt nur dadurch, dass man per Steuergesetzgebung ausgleicht. - Oder weißt Du was besseres?

closs
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#25 Re: Chemnitz

Beitrag von closs » Mi 29. Aug 2018, 14:15

sohn.des.paradieses hat geschrieben:Interessant finde ich, wie leicht sich Menschen gegeneinander aufhetzen lassen. Sie haben scheinbar aus der Gechichte null gelernt.
Das wird vermutlich immer so sein - gerade deshalb ist eine robuste Verfassung und Gewaltenteilung so wichtig. - DIE Menschen, die jeden Tag auf mediale Hypes reinfallen (Wulff, Asylanten, Mixa, Guttenberg, SChwavan, etc.) , sind keinen Deut besser als diejenigen, die vor 80 Jahren im Nazistaat und vor 60 Jahren in der DDR die Fähnchen geschwungen haben - allerdings haben sie das Glück, dass sie aufgrund unserer robusten Verfassung nicht so viel anrichten können.

piscator
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#26 Re: Chemnitz

Beitrag von piscator » Mi 29. Aug 2018, 14:37

closs hat geschrieben:Die eigentliche Frage ist die Frage nach Leistungs-Gerechtigkeit: Wie schafft man es, in einer Marktgesellschaft den Leistungsgedanken zu erhalten? Und das geht halt nur dadurch, dass man per Steuergesetzgebung ausgleicht. - Oder weißt Du was besseres?
Es geht mir nicht um den Leistungsgedanken und die so genannte Leistungsgerechtigkeit. Darüber kann man jahrzehntelang diskutieren und kommt letztendlich nicht zu einem Ergebnis, schon aus dem Grund weil der Begriff "Leistung" ideologisch bei den Sozialisten anders besetzt ist als bei den Konservativen.

Aber das ist nicht mal das ThemaProblem. Es geht darum, dass der Staat den Menschen das Geld aus der Tasche zieht und ihnen nicht erklären kann (oder will), was der Einzelne davon hat. Gleichzeit wird versucht, die Menschen immer mehr zu bevormunden und zu reglementieren, was letztendlich bedeutet, dass auch hier der Sozialstaat immer mehr ausgeweitet wird.

Das betrifft insbesondere die unteren Lohngruppen, die hart arbeiten, so gut wie keine finanziellen Reserven bilden können, aber aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingen außer dem Kindergeld so gut wie keine staatlichen Förderungen erhalten. Dazu gehören auch die Rentner, die gezwungen sind, nur von der staatlichen Rente zu leben.

Demgegenüber steht ein ständig wachsendes Heer von Transferleistungs- bzw. Sozialhilfeempfängern, die aufgrund der staatlichen Sozialleistungen nicht viel weniger haben als die o.a. Bevölkerungsgruppe. Nicht zu vergessen die Beamtenschaft, die ebenso von Privilegien profizieren, die dem Normalbürger nicht zugänglich sind.

Da frage ich mich wirklich, warum wir das zulassen. Den üblen Trick der SPD, bei Problemen auf die Reichen zu verweisen, hat man in der Zwischenzeit durchschaut, was sich in den Wahlergebnissen der SPD niederschlägt.
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#27 Re: Chemnitz

Beitrag von R.F. » Mi 29. Aug 2018, 15:13

piscator hat geschrieben: - - -
Da frage ich mich wirklich, warum wir das zulassen. Den üblen Trick der SPD, bei Problemen auf die Reichen zu verweisen, hat man in der Zwischenzeit durchschaut, was sich in den Wahlergebnissen der SPD niederschlägt.
Durchschaut? Was durchschaut? Die meisten können nicht mal mit einem einfachen Taschenrechner umgehen, die Wirtschaftsnachrichten verstehen sie nicht. Die aber um die Zusammenhänge wissen, halten die Klappe...

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#28 Re: Chemnitz

Beitrag von piscator » Mi 29. Aug 2018, 15:48

R.F. hat geschrieben:Durchschaut? Was durchschaut? Die meisten können nicht mal mit einem einfachen Taschenrechner umgehen, die Wirtschaftsnachrichten verstehen sie nicht. Die aber um die Zusammenhänge wissen, halten die Klappe...
Schon gut, lieber Erwin, wir haben deine Genialität erkannt und überlegen uns noch, wie wir dir huldigen werden ...
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#29 Re: Chemnitz

Beitrag von closs » Mi 29. Aug 2018, 15:58

piscator hat geschrieben:Aber das ist nicht mal das ThemaProblem. Es geht darum, dass der Staat den Menschen das Geld aus der Tasche zieht und ihnen nicht erklären kann (oder will), was der Einzelne davon hat. Gleichzeit wird versucht, die Menschen immer mehr zu bevormunden und zu reglementieren, was letztendlich bedeutet, dass auch hier der Sozialstaat immer mehr ausgeweitet wird.
Das sind jetzt sehr unterschiedliche Baustellen auf einmal.

1) Wie erklärt der Staat dem Einzelnen, was aus Steuergelder gemacht wird? Dazu gibt es den Bundeshaushalt und die Budgets, die sicherlich per Internet runterladbar sind.

2) Bevormundet wird in der Tat - das hat aber weniger mit der Politik zu tun als mit der gesellschaftlichen Obrigkeitssucht - siehe Political/Social Correctness.

3)
piscator hat geschrieben:was letztendlich bedeutet, dass auch hier der Sozialstaat immer mehr ausgeweitet wird.
Nee - diesen Kontext sehe ich eigentlich nicht - da mag es Randerscheinungen geben, aber diese Reglemetierung ist eher gesellschaftlicher Natur.

piscator hat geschrieben:Das betrifft insbesondere die unteren Lohngruppen, die hart arbeiten, so gut wie keine finanziellen Reserven bilden können, aber aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingen außer dem Kindergeld so gut wie keine staatlichen Förderungen erhalten. Dazu gehören auch die Rentner, die gezwungen sind, nur von der staatlichen Rente zu leben.
Exakt dafür ist die SPD da, die bereit ist, mit einer entsprechenden Steuerpolitik die auseinanderklaffende Schere von Leistung und Geld etwas zu schließen. - Mit diesem Deinem Argument bist Du der klassische SPD-Wähler. - Davon abgesehen: Du weißt besser als ich, dass die unteren Lohngruppen oft überhaupt keine Einkommenssteuer bezahlen - da sind Sachen wie "doppelte Haltelinie" der bessere Weg.

piscator hat geschrieben:Demgegenüber steht ein ständig wachsendes Heer von Transferleistungs- bzw. Sozialhilfeempfängern, die aufgrund der staatlichen Sozialleistungen nicht viel weniger haben als die o.a. Bevölkerungsgruppe.
Dafür können aber die Betroffenen nichts. - Wenn man den Midestlohn, wie von den Linken gefordert, auf 12 Euro erhöhen würde, wäre der Abstand zwischen Transferleistungs-Empfängern und Arbeitstätigen mit einem Schlag weg (zumal das eine Forderung internationaler Institutionen zum Abbau des Außenhandels-Überschusses ist).

piscator hat geschrieben:Den üblen Trick der SPD, bei Problemen auf die Reichen zu verweisen, hat man in der Zwischenzeit durchschaut, was sich in den Wahlergebnissen der SPD niederschlägt.
Das ist unlogisch, was Du da sagst. - Einerseits bringst Du ein Pro-SPD-Argument nach dem anderen, andererseits ist die SPD der Buhmann für Dich. - Welche Partei würde denn Deine gesehenen Probleme am besten lösen und was würde sie tun?

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#30 Re: Chemnitz

Beitrag von Pluto » Mi 29. Aug 2018, 16:23

closs hat geschrieben:3)
piscator hat geschrieben:was letztendlich bedeutet, dass auch hier der Sozialstaat immer mehr ausgeweitet wird.
Nee - diesen Kontext sehe ich eigentlich nicht - da mag es Randerscheinungen geben, aber diese Reglemetierung ist eher gesellschaftlicher Natur.
Ich schon. Es herrscht eine unglaubliche Büroratie in Deutschland.

closs hat geschrieben:Exakt dafür ist die SPD da, die bereit ist, mit einer entsprechenden Steuerpolitik die auseinanderklaffende Schere von Leistung und Geld etwas zu schließen. - Mit diesem Deinem Argument bist Du der klassische SPD-Wähler.
Gibt es denn noch SPD Wähler?
In früheren Jahrhunderten war es nicht anders, Der Adel lebte in saus und braus. Der Unterschied ist, heute muss man nicht in diese Kaste hineingeboren sein, Das kann theoretisch jeder schaffen. Der Beweis sind die zahlreichen Neureichen.

closs hat geschrieben: Wenn man den Midestlohn, wie von den Linken gefordert, auf 12 Euro erhöhen würde, wäre der Abstand zwischen Transferleistungs-Empfängern und Arbeitstätigen mit einem Schlag weg (zumal das eine Forderung internationaler Institutionen zum Abbau des Außenhandels-Überschusses ist).
Du outest dich damit als Linkswähler. Deutschland wird durch zu hoher Mindestlöhne geschwächt.

closs hat geschrieben:Welche Partei würde denn Deine gesehenen Probleme am besten lösen und was würde sie tun?
Für mich wäre eine Partei die Richtige, die mich gewähren lässt und nicht andauernd bevormundet.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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