AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑So 5. Apr 2020, 19:35
Die gute Frau vergisst nur eine Sache. So lange kann die Wirtschaft nicht ohne irreperable Schäden heruntergefahren werden. Man kann diese dann nicht einfach wieder anknipsen. Mit jeder Woche werden finanzielle und wirtschaftliche Schäden verursacht mit immensen Schäden für die Gesellschaft an sich (Armut, Folgen der Armut, Unruhen...).
Es gab schlimmeres. Die Nerdigkeit bei dieser guten Frau geht nicht so weit wie bei einigen Virologen und Epidemiologen, die sich öffentlich dazu äußern.
D.h. sie begreift wenigstens welche Größenordnung die Einschränkungen haben - und ihre massiven wirtschaftlichen, sozialen und psychologischen Folgen.
Ich mein es geisterten in diesem Thread schon
Artikel herum, wo vorgeschlagen wurde, das ein Jahr durchzuziehen. Und ein Jahr reicht sogar nicht mal, wenn das Modell stimmt - der Überlastungs-Peak wird damit nicht vermieden sondern nur verschoben. Da sind wie von mailab vorgeschlagen
kurze aber harte Einschränkungen um dann wieder zum Testen, Nachverfolgen und Isolieren überzugehen die bessere Lösung.
Naja, Schweden bildet augenblicklich die "
Kontrollgruppe". Zynisch formuliert: Ich hoffe sie bleiben bei ihrem Kurs, ansonsten hat man keinen Vergleich.
Haha. Aber egal wie es am Ende ausgeht, die Erklärung wird sein "es wurde nicht genug auf die Experten gehört".
D.h. man wird spätestens Ende April einen anderen Weg gehen müssen, nämlich, die Riskogruppen zu isolieren, Schutzmasken an die Bevölkerung verteilen, Abstandsregeln beibehalten und das öffentliche Leben/die Wirtschaft weitgehend wieder hochfahren (Großveranstalungen, Reisereien, Diskotheken etc. bleiben dabei natürlich tabu). Ansonsten sind auf lange Sicht Coronatote das kleinste Problem.
Tja,
was ist jetzt
wie schlimm? Ich denke augenblicklich gibt's nur "best guesses" und es werden sich da sicher noch ein paar Überraschungen ergeben.
Bis jetzt ist das schlimmste wohl:
Viele Menschen,
distanzlos für
längere Zeit auf
engem Raum . Und zwar eine neue Kombination von Menschen, die keinen Kontakt vorher hatten.
Und so sind auch "Apres Ski" / Kreuzfahrten / Fußballspiele / ... allesamt unrühmlich in die Corona-Historie eingegangen.
Konferenzen erfüllen alle die Punkte, außer dass die Leute da mehr Distanz halten. Solange man auf die unseligen Events danach verzichtet. "Networking Cocktail" ist nicht drin.
Umgekehrt ist es bei der Prostitution. Die ist zwar
maximal distanzlos jedoch hat sie die Kombinatorik deutlich auf ihrer Seite. Die Prostituierten selbst stellen ein Bottleneck für den Virus dar. Weil sich die Prostituierten wohl kaum untereinander anstecken und es natürlich viel mehr Kunden als Prostituierte gibt. Damit ergeben sich wenig Ansteckungswege für den Virus und sie werden auch schnell wieder geschlossen.
Die Debatte danach dürfte lustig werden, da kommen dann all die "special interest" Grüppchen aus dem Unterholz gekrochen. Und ich erwarte, dass da vieles sehr kontraintuitiv für die Leute wirken wird, was den Schweregrad der Virenschleudern angeht. Aber jeder will, dass das wieder geöffnet wird, was ihm gefällt, und geschlossen bleibt, was ihm ein Dorn im Auge ist.