In den Ägypten-Konflikt ja nicht eingreifen?

Politik und Weltgeschehen
R.F.
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#1 In den Ägypten-Konflikt ja nicht eingreifen?

Beitrag von R.F. » Fr 16. Aug 2013, 19:52

Deutschland hatte sich aus dem Bürgerkrieg in Libyen zurückgehalten, auch in Syrien lässt es anderen Staaten den Vortritt. In den sich zuspitzenden Konflikt in Ägypten traut sich selbst Amerika nicht einzugreifen.

Wird die Zurückhaltung in diesen Fällen keine schlimmeren Folgen haben als etwa nach dem langen Zögern im Balkankonflikt oder der Nichtverhinderung der Massaker in Ruanda?

Trotz den unterschiedlichen Interessen der Völker im Nahen/ Mittleren Osten und in Afrika - der Film “Lawrence von Arabien” zeichnet die Uneinigkeit der arabischen Völker und Stämme anschaulich nach: Könnte es nicht sein, dass sich ein arabischer Führer erhebt, die gemeinsame Religion als Bindemittel nutzt, und eine gegenüber dem Westen feindliche Politik einschlägt? Ein solcher Führer für die Region ist übrigens im Buch Daniel vorhergesagt...

Meister Eckhart
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#2 Re: In den Ägypten-Konflikt ja nicht eingreifen?

Beitrag von Meister Eckhart » Fr 16. Aug 2013, 21:19

Auf der einen Seite haben wir die Islamisten welche die Leute mit einer Sharia-Diktatur *beglücken* wollen.
Auf der anderen Seite die Militärdiktatoren. In Syrien sowie in Ägypten.
Das ist wie Pest und Cholera. Ich unterstütze keines von beiden und würde auch nicht wollen das mein Land für eine dieser beiden Seiten Partei ergreifen würde.

Wollen wir wirklich die Rebellen in Syrien unterstützen ? Oder die Rebellen in Ägypten ?
Und wenn diese Rebellen gewonnen haben laufen sie mit Allahu-Akbar-Rufen durch die Straßen und hängen auf Baukränen alle Menschen auf, die nicht in die Moschee wollen oder Bücher besitzen die nicht der Koran sind.

Da verstehe ich auch Putin, dass er zum geplanten Einmarsch der USA in Syrien "Njet" sagt.

Und was das Buch Daniel sagt, dass.........nein ich will nicht ausfällig werden.

Pluto
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#3 Re: In den Ägypten-Konflikt ja nicht eingreifen?

Beitrag von Pluto » Fr 16. Aug 2013, 22:28

R.F. hat geschrieben:Wird die Zurückhaltung in diesen Fällen keine schlimmeren Folgen haben als etwa nach dem langen Zögern im Balkankonflikt oder der Nichtverhinderung der Massaker in Ruanda?
Gut möglich, dass das eskaliert.
Aber wer soll deiner Meinung nach, in diesem Fall die (undankbare) Rolle eines "Weltpolizisten" übernehmen?

der Film “Lawrence von Arabien” zeichnet die Uneinigkeit der arabischen Völker und Stämme anschaulich nach
Soweit ich weiss, bezog sich der Film hauptsächlich (nur?) auf die arabische Halbinsel (Saudi Arabien & Emirate).

Könnte es nicht sein, dass sich ein arabischer Führer erhebt, die gemeinsame Religion als Bindemittel nutzt, und eine gegenüber dem Westen feindliche Politik einschlägt?
Ägpten und Syrien sind zu weit auseinander, so dass es eher unwahrscheinlich ist, dass ein einziger Führer in beiden Ländern die Macht ergreift. In jedem Land einzeln, erscheint mir das aber durchaus möglich.

Ein solcher Führer für die Region ist übrigens im Buch Daniel vorhergesagt...
Für welche Region denn? Palästina?
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Abischai
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#4 Re: In den Ägypten-Konflikt ja nicht eingreifen?

Beitrag von Abischai » Fr 16. Aug 2013, 23:17

Lesen, lieber Pluto! Daniel, Kapitel 12.

Man sollte sich aus anderen Ländern total raushalten, zuvor aber mit Waffenlieferungen, dann gibt es hernach auch keine Kriege, aus denen man sich heraushalten muß.

Wenn jemand einen Staat bewaffnet und dann von anderen Staaten erwartet, seine Soldaten und seine Mittel dort zu verheizen, sollte man das ablehnen. Wenn eine militärische Intervention angemessen wäre, dann gegen die Waffenlieferanten:
Rußland (?), USA (?), mit Sicherheit aber die BRD ! Jede Personenmine auf der Welt, die irgendjemanden in Stücke reiß ist "Made in Germany". Wir sollten lieber andere Güter exportieren, die man wirklich als "Gut" bezeichnen kann.

Wenn jemand in Syrien einreitet, wird er dort in großer Stückzahl dem Leoparden A1 begegnen.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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#5 Re: In den Ägypten-Konflikt ja nicht eingreifen?

Beitrag von Pluto » Sa 17. Aug 2013, 00:01

Abischai hat geschrieben:Lesen, lieber Pluto! Daniel, Kapitel 12.
Gut. Aber wo steht was von "Region"?

Man sollte sich aus anderen Ländern total raushalten, zuvor aber mit Waffenlieferungen, dann gibt es hernach auch keine Kriege, aus denen man sich heraushalten muß.
Dem kann ich nur zustimmen. Es ist schlimm, dass Deutschland so zweigleisig fährt. Einerseits Waffen liefern, aber dann kneifen, wenn es darum geht Krieg zu verhindern.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#6 Re: In den Ägypten-Konflikt ja nicht eingreifen?

Beitrag von Abischai » Sa 17. Aug 2013, 00:18

Lieber Pluto!

Was das Buch Daniel angeht, überhaupt die gesamte Bibel, so darf man das nicht mit dem Kursbuch der Bahn verwechseln. Die Bibel ist eher eine Schatzkarte, da muß man schon ein wenig suchen, es liegt nicht offen auf der Straße.

Was unser Land angeht, so ist nicht das das Problem, daß wir die anderen mit Waffen beliefern und dann einen Krieg nicht verhindern.

Wozu sind Waffen da?
Aus Sicht eines Kriegers zum Kämpfen oder zumindest zu drohen. Am besten nur zum Drohen.
Aus Sicht der Lieferanten sind sie nicht dazu da, sondern sie sollen vollständig verbraucht werden.

Wenn jemand eine Pistole zum Schutz seiner Familie hat, dann hat er vielleicht 10 oder 20 Patronen, die lange überlagert sind. Das ist nicht das, was ein Waffenhändler im großen Stil beabsichtigt.

Die deutsche Wirtschaft boomt nicht, wenn ein Krieg verhindert wird, sondern wenn er stattfindet. Und wenn wir eingreifen, dann nicht gleich siegend, sondern irgendwann, in die Länge ziehend.

Das ist jetzt eine Unterstellung von mir, eine Möglichkeit. Aber ich habe keine Grund zu der Annahme, daß es nicht so sei.

Liebe Grüße, Tobias
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#7 Re: In den Ägypten-Konflikt ja nicht eingreifen?

Beitrag von Pluto » Sa 17. Aug 2013, 00:44

Abischai hat geschrieben:Wenn jemand eine Pistole zum Schutz seiner Familie hat, dann hat er vielleicht 10 oder 20 Patronen, die lange überlagert sind. Das ist nicht das, was ein Waffenhändler im großen Stil beabsichtigt.

Die deutsche Wirtschaft boomt nicht, wenn ein Krieg verhindert wird, sondern wenn er stattfindet. Und wenn wir eingreifen, dann nicht gleich siegend, sondern irgendwann, in die Länge ziehend.

Das ist jetzt eine Unterstellung von mir, eine Möglichkeit. Aber ich habe keine Grund zu der Annahme, daß es nicht so sei.
Es ist ut möglic, dass du es richtig siehst, aber das kann/darf nur die Sicht des Waffenherstellers sein, nicht der Bundesregierung.
Man darf schliesslich von der Regierung erwarten, dass sie sich einmischt, wenn sie schon die Waffenlieferungen zulässt.
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#8 Re: In den Ägypten-Konflikt ja nicht eingreifen?

Beitrag von Martinus » Sa 17. Aug 2013, 07:43

Muslimbrüder gegen das ägyptische Volk ist das Motto. Es ist wie so oft, wenn religiöse Fanatiker agieren ist keine Einigung möglich. Natürlich nicht eingreifen.
Angelas Zeugen wissen was!

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sven23
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#9 Re: In den Ägypten-Konflikt ja nicht eingreifen?

Beitrag von sven23 » Sa 17. Aug 2013, 08:53

Die Amerikaner haben auch den korrupten Mubarak jahrelang mit Milliarden unterstützt, aber sie werden sich hüten, hier militärisch einzugreifen, solange es sich irgendwie vermeiden läßt. Vielleicht begreifen sie langsam, daß auch eine Weltmacht wie die USA in asymmetrischen Kriegen nicht wirklich gewinnen kann, wie man in Afghanistan und Irak sieht.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#10 Re: In den Ägypten-Konflikt ja nicht eingreifen?

Beitrag von R.F. » Sa 17. Aug 2013, 12:32

Pluto hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Wird die Zurückhaltung in diesen Fällen keine schlimmeren Folgen haben als etwa nach dem langen Zögern im Balkankonflikt oder der Nichtverhinderung der Massaker in Ruanda?
Gut möglich, dass das eskaliert.
Aber wer soll deiner Meinung nach, in diesem Fall die (undankbare) Rolle eines "Weltpolizisten" übernehmen?
Besonders ältere Zeitgenossen vertreten die Auffassung, dass zwischen Israel und den umliegenden Völkern wie auch unter den Arabern nie Ruhe herrschen wird. Es würde immer wieder zu Kriegen kommen, das sei unter diesen Völkern geradezu normal. Vergegenwärtigt man sich die Geschichte der vergangenen Jahrhunderte scheint der Weltgesellschaft von diesen Konflikten keine große Gefahr zu drohen. Auch die Ölvorkommen scheinen nach dem nun zunehmend praktizierten Fracking an Bedeutung zu verlieren. Hinzu kommt, dass z.B. der Energiebedarf Deutschlands zu einem Großteil durch russische Öl- und Erdgaslieferungen gedeckt wird. Doch ein Totalausfall der arabischen Ölförderung hätte gravierende Folgen für die Europäer.

So sehr der Streit um die Ölreserven der Region die Gefahr für den Ausbruchs eines großen Kriegs auch sein mögen, die weit größere Gefahr für den Weltfrieden stellt der anhaltende Streit um den Status Jerusalems dar. Einige Journalisten vertraten die Ansicht, dass die ungeklärte Statusfrage das Motiv für die Anschläge auf das WTC und das Pentagon war.

Die Welt kann sich heute Zuwarten wie in den vergangenen Jahrzehnten jedenfalls nicht mehr erlauben. Zu allem verschärft die Weltwirtschafts- und Finanzkrise die Situation. Die USA wollen und können nicht mehr unmittelbar eingreifen. Von den Russen oder den Chinesen ist das auch nicht zu erwarten. Es bleibt also an Europa hängen. Nur - von den derzeitigen Regierungen ist das nicht zu erwarten. Zunächst muss die Berliner Regierung ersetzt werden. Vieles ergibt sich danach fast von selbst.

Ein autoritär geführtes Europa wird die Araber ihrerseits zur Einigung zwingen.
Pluto hat geschrieben:
der Film “Lawrence von Arabien” zeichnet die Uneinigkeit der arabischen Völker und Stämme anschaulich nach
Soweit ich weiss, bezog sich der Film hauptsächlich (nur?) auf die arabische Halbinsel (Saudi Arabien & Emirate).
In der Brunnenszene wirft T.E. Lawrence dem Sherif Ali mangelnde Einigkeit unter den Arabern vor. Offenbar hatte Lawrence nicht nur die Stämme der arabischen Halbinsel gemeint. Denn später wollte er “den Aufstand nach Derra tragen”, also nach Syrien. Es ging Lawrence jedenfalls in erster Linie um die von den Türken besetzten arabischen Länder.

Pluto hat geschrieben:
Könnte es nicht sein, dass sich ein arabischer Führer erhebt, die gemeinsame Religion als Bindemittel nutzt, und eine gegenüber dem Westen feindliche Politik einschlägt?
Ägpten und Syrien sind zu weit auseinander, so dass es eher unwahrscheinlich ist, dass ein einziger Führer in beiden Ländern die Macht ergreift. In jedem Land einzeln, erscheint mir das aber durchaus möglich.
Wenn die Araber nicht wieder unter die Knute einer Macht - wie über Jahrhunderte unter die der Osmanen - kommen wollen, werden sie sich einig werden müssen. Der militärtechnischen Überlegenheit der Europäer werden sie aber nicht viel entgegenzusetzen haben, auch wenn Saudi-Arabien in der Vergangenheit ungeheure Summen in die militärische Ausrüstung investiert hat.
Pluto hat geschrieben:
Ein solcher Führer für die Region ist übrigens im Buch Daniel vorhergesagt...
Für welche Region denn? Palästina?
Gemeint sind offenbar Länder wie Syrien, Ägypten, die Staaten der arabischen Halbinsel, wohl auch Libyen, vielleicht auch Algerien, nicht aber Jordanien...

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