Goethes Glaubensbekenntnis

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closs
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#11 Re: Goethes Glaubensbekenntnis

Beitrag von closs » Mo 4. Aug 2014, 16:22

sven23 hat geschrieben:Das ist interessant. Du sagst, daß Kirche und Bibel in Bezug auf Gott irrelevant sind.
Damit es nicht missdeutet wird: Kirche und Bibel sind als Hilfestellungen zu Gott hin gemeint, aber nicht selber Ziel der Wahrheitssuche.

sven23 hat geschrieben:Goethe sah das wohl ähnlich
Ja - es gibt Menschen, die bedürfen solcher Hilfestellungen nicht - aber das Ziel ist dasselbe.

sven23 hat geschrieben:Was nichts anderes bedeutet, daß er froh darüber war, daß Menschen gefoltert und getötet wurden.
Quatsch. - Die Inquisition war ein Gericht - gibt es bei uns auch.

Würdest Du bei einer Diskussion über das Thema "Gericht" Roland Freisler zum Maßstab nehmen? - Genau das machen die Materialisten, wenn sie kirchliche Themen diskutieren. - Dabei gibt es auch das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.

Die "Inquisition" war ebenfalls BEIDES - einmal "Bundesverfassungsgericht" und ein andermal "Roland Freisler" - man sollte schon historisch ein kleines bißchen sattelfest sein, bevor man urteilt.

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sven23
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#12 Re: Goethes Glaubensbekenntnis

Beitrag von sven23 » Mo 4. Aug 2014, 16:46

closs hat geschrieben:Damit es nicht missdeutet wird: Kirche und Bibel sind als Hilfestellungen zu Gott hin gemeint, aber nicht selber Ziel der Wahrheitssuche.

Mhm, closs schrieb: "Aber sie (Kirche und Bibel) sind in Bezug auf Gott beide irrelevant."
Das hört sich doch etwas anders an.

closs hat geschrieben: Quatsch. - Die Inquisition war ein Gericht - gibt es bei uns auch.

Ein Gericht aus einer paranoiden Wahnvorstellung heraus, den Glauben der Menschen kontrolliern zu müssen, um die eigene Macht zu sichern. Ich gebe dir Recht, die Inquisiton war Quatsch, aber ein lebensgefährlicher.

closs hat geschrieben: Würdest Du bei einer Diskussion über das Thema "Gericht" Roland Freisler zum Maßstab nehmen? - Genau das machen die Materialisten, wenn sie kirchliche Themen diskutieren. - Dabei gibt es auch das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.

Dieser Vergleich mein Lieber ist Quatsch. Freisler war ein widerlicher Volksgerichtshofmörder einer verbrecherischen Diktatur, der mit Recht und Gerechtigkeit nicht das Geringst am Hut hatte.
Daß du ihn mit dem Bundesverfassungsgericht der BRD in einem Atemzug nennst, zeigt mir, daß du es bist, der historisch nicht sattelfest ist.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#13 Re: Goethes Glaubensbekenntnis

Beitrag von closs » Mo 4. Aug 2014, 18:09

sven23 hat geschrieben:Freisler war ein widerlicher Volksgerichtshofmörder einer verbrecherischen Diktatur
So ist es - und so stellt man gerne die "Inquisition" hin.

sven23 hat geschrieben: Bundesverfassungsgericht der BRD
Das ist das Gegenstück zu Freisler - obwohl beide der Rechtspflege verpflichtet sind/waren.

Wie bereits gesagt: Das, was "Inquisition" war, war ebenfalls Rechtspflege - und verrichtete diese Rechtspflege zu den einen Zeiten näher an "Karlsruhe" und in anderen Zeiten näher an "Freisler" - die Bandbreite ist groß - es gibt nicht DIE Inquisition. - Das habe ich aber in meinem Beitrag zuvor schon gesagt.

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sven23
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#14 Re: Goethes Glaubensbekenntnis

Beitrag von sven23 » Mo 4. Aug 2014, 18:29

closs hat geschrieben:So ist es - und so stellt man gerne die "Inquisition" hin.

Ja, weil sie im Ergebnis auch so war.


closs hat geschrieben: Das ist das Gegenstück zu Freisler - obwohl beide der Rechtspflege verpflichtet sind/waren.

Rechtspflege kann man in einer Diktatur vergessen, erst Recht bei diesem Freisler.


closs hat geschrieben: Wie bereits gesagt: Das, was "Inquisition" war, war ebenfalls Rechtspflege - und verrichtete diese Rechtspflege zu den einen Zeiten näher an "Karlsruhe" und in anderen Zeiten näher an "Freisler" - die Bandbreite ist groß - es gibt nicht DIE Inquisition. - Das habe ich aber in meinem Beitrag zuvor schon gesagt.

Die Inquistion war ebensowenig Rechtspflege wie die Verfolgung und Ermordung Andersgläubiger durch die ISIS.
Nur daß man es damals unter dem Deckmantel eines "ordentlichen" Gerichtsverfahrens machte.
Im Albigenserkreuzzug wurden ca. 20000! Katharer-Männer, Frauen und Kinder-in einem Massaker ermordet. 200 auf einem riesigen Scheiterhaufen lebendig verbrannt.
Gut, ich weiß auch, daß die Bibel in einschlägigen Stellen zu solchen Taten aufruft. Das macht aber die Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht besser.
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#15 Re: Goethes Glaubensbekenntnis

Beitrag von closs » Mo 4. Aug 2014, 18:59

sven23 hat geschrieben:Die Inquistion war ebensowenig Rechtspflege wie die Verfolgung und Ermordung Andersgläubiger durch die ISIS.
In der "Freisler"-Variante der Inquisition - diese Variante gab es - ist das richtig - aber diese Variante ist nicht charakteristisch für all die Varianten, in denen Inquisition stattfand. - Du hängst am worst case fest und meinst, dieser sei DIE Inquisition gewesen.

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sven23
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#16 Re: Goethes Glaubensbekenntnis

Beitrag von sven23 » Mo 4. Aug 2014, 19:31

closs hat geschrieben:In der "Freisler"-Variante der Inquisition - diese Variante gab es - ist das richtig - aber diese Variante ist nicht charakteristisch für all die Varianten, in denen Inquisition stattfand. - Du hängst am worst case fest und meinst, dieser sei DIE Inquisition gewesen.

Dann nenne mal Beispiele für "gute" Inquistion.
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#17 Re: Goethes Glaubensbekenntnis

Beitrag von Catholic » Mo 4. Aug 2014, 20:14

Ich denke nicht,dass Du ernsthaft daran interessiert bist.leider.

sven23 hat geschrieben: Dann nenne mal Beispiele für "gute" Inquistion.

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#18 Re: Goethes Glaubensbekenntnis

Beitrag von 2Lena » Mo 4. Aug 2014, 20:15

Sven, ich weiß nicht, weshalb du stets Zitate gegen die Bibel bringst - von Leuten - die sie gar nicht vollständig kannten.
Das ist doch irrelevant!


"Es ist gar viel Dummes in den Satzungen der Kirche. Aber sie will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen".
(Goethe, zu Eckermann)
Goethe hat die Dogmen nicht durchschaut. Es sind Summenbildungen der inneren Inhalte und daher mit dem normalen Bibelstoff nicht ersichtlich. Nimmt man die gute Seite - wäre der Herrschaftsanspruch richtig. Wer will schon, dass Chaos und Dummheit regieren. Zu der Aufklärung der Massen: Wer von der Masse machte sich denn je die Arbeit etwas VERSTEHEN ZU WOLLEN? Wer tat was für die Forschung. Wer legte die richtigen Ergebnisse vor?

"Das Märchen (der Bibel) ist Ursache, dass die Welt noch 10.000 Jahre stehen kann und niemand recht zu Verstande kommt, weil es ebensoviel Kraft des Wissens, des Verstandes, des Begriffes braucht, um es zu verteidigen, als es zu bestreiten."
(Johann Wolfgang von Goethe, dt. Dichter, 1749-1832)
Das ist euer Spiel, das ihr sicher noch Jahre betreibt, wenn ihr euch nicht um meine Arbeit kümmert.

"Du hältst das Evangelium, wie es steht, für die göttliche Wahrheit. Mich würde eine vernehmliche Stimme vom Himmel nicht überzeugen, dass das Wasser brennt und dass das Feuer löscht, dass ein Weib ohne Mann gebiert und dass ein Toter aufersteht. Vielmehr halte ich dieses für Lästerungen gegen den großen Gott und seine Offenbarung in der Natur". (Goethe, an Lavater, 9.8.1782)

Stimme vom Himmel wie es leicht geht mit zusammenarbeiten
Kol = Stimme, kol ist leicht. Schamaim = Himmel, [schamim] wir errichten.
Wasser brennt - Was ist vielleicht entflammt (die Gemüter)
Jungfrau Maria hat Jesus geboren - die Ignorierung der Bitterkeit bringt Erlösung.

"Der Glaube ist nicht der Aufgang, sondern das Ende allen Wissens".
(Johann Wolfgang von Goethe, dt. Dichter, 1749-1832)
Glaube [emuna] ist Hebräisch vom Stamm [emun] Ausbildung, Übung, Vertrauen, Treue.

Somit erledigt sich :
"Er ist ein heller Geist und also ungläubig."
(Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre III, 15)

"Mir willst du zum Gotte machen
Solch ein Jammerbild am Holze!"
(Johann Wolfgang von Goethe, dt. Dichter, 1749-1832)
Im "Jenseits" hat er seine Fehler bemerkt und zeigte eine etwas andere Einstellung.
Vermutlich wird er die neue Forschung den anderen "Seligen" schonend beibringen.
"Gibt denn niemand die Tatsache zu denken, daß von unserem großen Sechsfachgestirn - Goethe, Herder, Klopstock, Lessing, Schiller, Wieland: nie sah die Welt gleichzeitig ihresgleichen! -, daß von diesen Sechsen n i c h t e i n e r katholisch war; dafür aber drei - die besseren Drei! - e r k l ä r t e F e i n d e jeder positiven Religion, deutlicher: des Christentums?!"
(Arno Schmidt, dt. Schriftsteller, 1914-1979)
Mir gibt nur zu denken, dass so ein "Sechsfachgestirn" nicht fähig war, den Dingen auf den Grund zu gehen und sich nun eine abgerackerte Rentnerin ohne Abitur und Hochschule mit der Aufgabe befasste und Lösungen fand.

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sven23
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#19 Re: Goethes Glaubensbekenntnis

Beitrag von sven23 » Di 5. Aug 2014, 07:17

2Lena hat geschrieben: Mir gibt nur zu denken, dass so ein "Sechsfachgestirn" nicht fähig war, den Dingen auf den Grund zu gehen und sich nun eine abgerackerte Rentnerin ohne Abitur und Hochschule mit der Aufgabe befasste und Lösungen fand.

Es ist ja oft so liebe Lena, daß Genies verkannt werden und erst nach ihrem Tod entsprechend gewürdigt werden. Es besteht also noch Hoffnung für dich. :lol:
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#20 Re: Goethes Glaubensbekenntnis

Beitrag von sven23 » Di 5. Aug 2014, 07:18

Catholic hat geschrieben:Ich denke nicht,dass Du ernsthaft daran interessiert bist.leider.

sven23 hat geschrieben: Dann nenne mal Beispiele für "gute" Inquistion.

Doch, wenn du gute Beispiele kennst, dann her damit.
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