Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#11 Re: Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Beitrag von Pluto » Sa 18. Jul 2015, 17:29

ceam hat geschrieben:Ich habe das Leben ja nicht qualitativ bewertet, sondern ich stelle fest, dass wir mehr sind als Stein und Staub, wir uns Gedanken machen können und somit lebendig sind.
Die Frage hier ist, sind die Gedanken lediglich die Ergebnisse eines denkenden Gehirns, oder können sie ein vom Körper unabhängiges Eigenleben führen, was eventuell ewig währt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
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#12 Re: Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Beitrag von Pluto » Sa 18. Jul 2015, 17:31

ThomasM hat geschrieben:Die eigentliche Frage ist doch: Gibt es ein Leben VOR dem Tod?
Martinus hat geschrieben:Nein
Hmm... Hast du das zu Ende gedacht?

Woher kommt dann die Seele?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Novas
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#13 Re: Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Beitrag von Novas » Sa 18. Jul 2015, 18:57

ceam hat geschrieben:Liebender Gott aufgrund des Leidens ausgeschlossen

Das würde ich genau umdrehen ;) Die Liebe - der Liebende Gott - ist die einzig sinnvolle Antwort auf das Leiden. Das soll auch das Symbol des Kreuzes sagen. Liebe gibt uns die Kraft das Leben in seiner Paradoxie in der Tiefe anzunehmen, ihm zu begegnen und es zu durchschreiten, das Leiden umzuwandeln, sodass wahres Leben möglich wird.

Die praktische Frage ist für mich eher: wie stellen wir eine Beziehung her zu Energien der Liebe, sodass der kollektive Schmerzkörper heilen und sich auflösen kann?
Zuletzt geändert von Novas am Sa 18. Jul 2015, 19:28, insgesamt 1-mal geändert.

Rembremerding
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#14 Re: Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Beitrag von Rembremerding » Sa 18. Jul 2015, 19:26

Novalis hat geschrieben:
ceam hat geschrieben:Liebender Gott aufgrund des Leidens ausgeschlossen

Das würde ich genau umdrehen ;) Die Liebe - der Liebende Gott - ist die einzig sinnvolle Antwort auf das Leiden.
Das sehe ich genauso. Jesu Liebe zum Vater und zum Menschen war es, die sein Leiden am Kreuz erst Sinn verlieh, ja überhaupt dem Leid einen Sinn gab. Gott bewahrt uns nicht vor Leid, er bewahrt und bewährt uns im Leid.
Dazu noch ein Text von mir, der schon anderswo stand, vielleicht hilft er jemand weiter:
Für den Menschen wird Leid erst zum Leid, wenn es seinen Sinn verliert. Wenn es da nichts mehr von menschlicher Seite zu tun gibt, um es zu verhindern. Würde der Mensch sein Leid selbst aufheben können, dann wäre es kein Leid, sondern Selbstmitleid. Nur Gott kann das Leid des Menschen auffangen, indem er ihm Sinn verleiht.

Wer das Leid überhaupt vermeiden will, erfährt dadurch etwa nicht mehr Glück und Freude. Am Leid zu wachsen verhindert, dass man am Leid zerbricht. Wer sich im Angesicht des Leids schnell überfordert fühlt, nimmt auch schnell seinem Leben den Sinn. Das Leid muss gewöhnlich, gewohnt werden, damit es ertragbar wird. Ohne Täler gäbe es keine Berge. Glück wahrzunehmen gelingt erst, wenn man sich auch dem Unglück stellen kann.

In der Vermeidung von Leid, in der Sinnentleerung des Leids, liegt die Wurzel von Euthanasie. Ein Leben mit Leid ohne Sinn wird zu einem Leben ohne Sinn, dass nicht mehr gelebt werden braucht. Und ein zu erwartendes Leid ohne Sinn für die Eltern verwehrt einem Kind im Mutterleib durch Abtreibung ein Leben mit Sinn.

Die Hl. Schrift lehrt, dass alles in einem Sinnzusammenhang zu sehen ist, auch das Leid. Es wird vom Menschen dem Bösen zugeordnet, weil Leid ohne Sinn dem ungeordneten Chaos zugehörig ist. Dieses Chaos kam durch die Sünde in die Welt, aber eben zu leiden im gehorsam kann diese Sünde überwinden, weil das Leid dadurch wieder Sinn erhält. Wenn der Böse sein Leid von sich trennt und es einem anderen übergibt, dann belässt er sich im Chaos, in der Sünde, weil er sich der Möglichkeit des Erkennens dieser Sünde beraubt.

So muss, wer nicht hören will, fühlen. Wer Ungehorsam ist, der hört nicht auf das Ganze. Solch einem Menschen kann nur das Leid wieder den Gesamtzusammenhang vermitteln. Dem und im Ganzen gehorsam zu sein, heißt Gott gehorsam und im Heil zu sein. Trost findet dabei, wer erkennt: Wenn Gott heilen kann, es aber bei mir nicht tut, so hat ER einen Grund, womit das Leid wiederum Sinn erhält.

Unverschuldetes Leid kann Schuld in Liebe verwandeln. Stellvertretendes Leid kann etwas verändern, dort wo kein Böser mehr leidet. Denn ein aus Liebe zu Gott leidender Unschuldiger wird zum Leid des Bösen. Im Fühlen dieses Leids kann Veränderung eintreten, immer jedoch wird dem Leid dadurch Sinn gegeben und Gott wird es auffangen.

Der allerletzte Sinn des Leidens ist sein Ende. Jedes Leid an sich hat seinen Sinn, weil es endet und weil es relativ ist. Jesus Christus gab in seinem erlösenden Kreuzestod und in seiner Auferstehung dem Leid Sinn und Relativität. Der Schmerz eines jeden Menschen, ob er gelebt, lebt oder leben wird, erfährt einmal seine Aufhebung. Dies geschieht laut Offenbarung, weil Gott mitten unter den Menschen zelten und wohnen wird. Alle Tränen, alles Leid werden weggewischt, weil Jesus Christus alles neu macht.
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#15 Re: Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Beitrag von ceam » Sa 18. Jul 2015, 19:27

Novalis hat geschrieben:
ceam hat geschrieben:Liebender Gott aufgrund des Leidens ausgeschlossen

Das würde ich genau umdrehen ;) Die Liebe - der Liebende Gott - ist die einzig sinnvolle Antwort auf das Leiden. Das soll auch das Symbol des Kreuzes sagen. Liebe gibt uns die Kraft das Leben in seiner Paradoxie in der Tiefe anzunehmen, ihm zu begegnen und es zu durchschreiten, das Leiden umzuwandeln, sodass wahres Leben möglich wird.

:shock:

Würdest du das auch einem kleinen Mädchen sagen, dass in eine Mine getreten ist und dabei seine Gliedmaßen verloren hat?

Novas
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#16 Re: Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Beitrag von Novas » Sa 18. Jul 2015, 19:33

ceam hat geschrieben:Würdest du das auch einem kleinen Mädchen sagen, dass in eine Mine getreten ist und dabei seine Gliedmaßen verloren hat?

Ich würde sie nicht bemitleiden und auf sie herab schauen, sondern ihr möglichst mitfühlend begegnen. Liebe bedeutet nicht, dass das Leid schöngeredet oder beiseite geschoben wird - es ist die Antwort.

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#17 Re: Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Beitrag von ceam » Sa 18. Jul 2015, 19:37

Rembremerding hat geschrieben: Das sehe ich genauso. Jesu Liebe zum Vater und zum Menschen war es, die sein Leiden am Kreuz erst Sinn verlieh, ja überhaupt dem Leid einen Sinn gab. Gott bewahrt uns nicht vor Leid, er bewahrt und bewährt uns im Leid.
Dazu noch ein Text von mir, der schon anderswo stand, vielleicht hilft er jemand weiter:

Hier geht es nicht um ein paar einfache Erlebnisse zur Erkenntniserweiterung, sondern um nackte Tatsachen. Entweder du musst in deinem Leben richtig heftig einstecken oder nicht. Das ist bei jedem unterschiedlich und trägt offensichtlich häufig nicht zu etwas sinnvollem bei.

Wenn beispielsweise ein Psychotiker seit 16 Jahren fürchterliche Halluzinationen hat und sich auch sonst körperlich sehr unwohl fühlt und wahrscheinlich bis an sein Lebensende keinen Frieden finden wird, inwiefern soll das jemanden helfen oder einen tieferen Sinn beinhalten?

Rembremerding
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#18 Re: Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Beitrag von Rembremerding » Sa 18. Jul 2015, 19:46

Und hat Gott diese Mine gelegt oder das Böse im Menschen? Gott darf nicht für das Böse der Menschen in der Welt verantwortlich gemacht werden.
Nimmt das Mädchen und seine Umgebung dieses Leid an, dann erhält es Sinn und Gott trägt durch das Leid. Gott kann aus dem Bösen des Menschen Gutes machen, wenn man ihm vertraut, wenn man das Leid durch die Kraft Gottes zum wachsen verwendet.

Und sind Psychotiker von Gott und seiner Liebe verlassen? Natürlich nicht! Paulus hatte seinen "Stachel im Fleisch", auch ich habe mein Leid, aber nichts am Leid ist vergleichbar. Jeder hat sein persönliches Leid. Kann die Medizin, die von Gott geschenkt, Psychotiker heilen oder ihr Leid mindern, dann nimmt man es an. Ist das Leid unvermeidbar, dann ist es gerade niemals sinnlos. Es ist die Herausforderung mit Leid zu lieben und das Leid der Liebe zu schenken (Gott). Das ist keine Theorie, es ist eine tiefe Erkenntnis, eine Umkehr des Denkens, die schon viele Leidende geholfen hat. Leiden annehmen-Leiden Sinn geben-Leiden bewältigen.
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#19 Re: Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Beitrag von ceam » Sa 18. Jul 2015, 19:49

Novalis hat geschrieben:
ceam hat geschrieben:Würdest du das auch einem kleinen Mädchen sagen, dass in eine Mine getreten ist und dabei seine Gliedmaßen verloren hat?

Ich würde sie nicht bemitleiden und auf sie herab schauen, sondern ihr möglichst mitfühlend begegnen. Liebe bedeutet nicht, dass das Leid schöngeredet oder beiseite geschoben wird - es ist die Antwort.

Ich würde dein Argument dann akzeptieren können, wenn das Leid nur ein Teil unseres Erlebens wäre, aber hier geht es wirklich ums verrecken. Entweder du hast ein angenehmes Leben oder dir geht es beschissen. Wenn aus einer Situation nichts mehr Sinnvolles abzugewinnen ist, ist sie auch nicht mehr mit einem höheren Sein zu erklären.

Oder um die Sache mal anders anzugehen, würdest du als Gott deine Kinder auf Minen spazieren lassen, wenn du es verhindern könntest? Ich würde ihnen zwar zeigen, dass das Leben auch schlimme Seiten haben kann aber niemals so, dass sie auch wirklich darunter Leiden müssen.

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#20 Re: Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Beitrag von ceam » Sa 18. Jul 2015, 19:56

Rembremerding hat geschrieben:Und hat Gott diese Mine gelegt oder das Böse im Menschen? Gott darf nicht für das Böse der Menschen in der Welt verantwortlich gemacht werden.

Es gibt auch so genug Leid, es muss sich nicht unbedingt um eine Mine handeln. Vergleichsweise gibt es Menschen die ohne Gliedmaßen zur Welt kommen, klingt nur etwas weniger dramatisch.

Außerdem leben wir im Determinismus, jeder tut was er tun muss, niemand hat die Wahl, außer Gott, demnach ist es Gottes Schuld und nicht die des Minenlegers.

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