Was war zuerst-das Huhn oder das Ei

Philosophisches zum Nachdenken
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Demian
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#11 Re: Was war zuerst-das Huhn oder das Ei

Beitrag von Demian » Di 17. Dez 2013, 09:59

Vitella hat geschrieben:
Demian hat geschrieben: Das Bild eines blauen Staubkorns am Rande der Milchstraße trifft es ganz gut

.. :thumbup: ..Mein Gott, da könnte man sich ja ganz andere Sorgen machen als die des Alltags.. :D

Buddha hat den Menschen empfohlen die Vorstellung ihres Knochenhaufens zu meditieren ... um sich der eigenen Sterblichkeit bewusst zu werden und sie "loslassen" zu können ... es wäre wohl sehr buddhistisch mal dieses kosmische Größenverhältnis zu meditieren ... das ist der perfekte Egokiller. Bild

Pluto
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#12 Re: Was war zuerst-das Huhn oder das Ei

Beitrag von Pluto » Di 17. Dez 2013, 10:11

Um mal die Thread Frage zu beantworten.... Ganz klar war das Huhn (bzw. seine Vorfahren) zuerst da. :mrgreen:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Demian
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#13 Re: Was war zuerst-das Huhn oder das Ei

Beitrag von Demian » Di 17. Dez 2013, 10:16

Pluto hat geschrieben:Um mal die Thread Frage zu beantworten.... Ganz klar war das Huhn (bzw. seine Vorfahren) zuerst da. :mrgreen:

Dann wird es für dich kein Problem sein darauf eine Antwort zu geben: "Das aktuelle wissenschaftliche Paradigma geht vom genauen Gegenteil aus - Materie selbst ist völlig gefühllos, ist völlig frei von der Fähigkeit zur Erfahrung. Das Bewusstsein entsteht erst mit der Entwicklung von komplexen Nervensystemen. Das Problem mit dieser Ansicht - David Chalmers „schwieriges Problem des Bewusstseins" - ist zu erklären, wie bewusste Erfahrung jemals aus unbewusster Materie entstehen kann. Warum läuft nicht alle neuronale Verarbeitung "in der Dunkelheit"?" - ohne eine Antwort ist der Materialismus widerlegt ... und somit ein Glaubenssystem.

Meiner Meinung nach ... kann man die Entwicklung des Bewusstseins nur panpsychistisch erklären.

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#14 Re: Was war zuerst-das Huhn oder das Ei

Beitrag von Pluto » Di 17. Dez 2013, 11:03

Demian hat geschrieben:Frei nach Camus: die einzige wirkliche philosophische Frage ist … radikal betrachtet ... ob wir das Leben für sinnvoll und lebenswert genug halten, es zu leben … oder ob wir es verneinen und den Freitod wählen. Alle anderen Fragen sind, im Vergleich dazu, ein Luxus. Oder anders gesagt: ob wir uns unser Menschsein „vergeben“ und diese Erfahrung der Menschlichkeit voll und ganz durchleben wollen mit allem, was dazu gehört – oder ob wir dieses Leben negieren.
Naja, der Altmeister des Existentialismus in Ehren, aber das ist IMO Unsinn.
Wer das Leben derart negiert ist manisch depressiv, m.a.W. er ist psychisch krank. Wenn die Menschen nicht überwiegend froh wären am Leben zu sein, leben zu dürfen, dann hätte es die Menschheit es nicht so weit geschafft, sondern wäre sehr viel früher ausgestorben.
Für mich drückt sich Gott viel mehr, als das absolute Sein … der Urgrund/die Urnatur … in allem Seienden aus.
Interessant... das entspricht im Grunde einem Pantheismus ala Spinoza (deus sive natura).
Alles Vergängliche ist ein flüchtiger Widerschein dessen und soll sich in genau dieser Form ausdrücken.
Zeige mir etwas was nicht vergänglich ist. Selbst die härtesten Steine werden irgendwann einmal durch Wind und Wetter zu Sand zermalmt.
Anders gesagt: alles Leben ist göttliches Leben und es gibt nichts jenseits von Gott, weil Gott alles ist.
Und was wäre wenn du irrst?
Was wäre wenn Leben einfach ist — weil nichts im Universum die Selbststrukturierung von Materie verhindert? Wie würdest du objektiv unterscheiden zwischen einem Gottgewollten, und einem aus sich entstandenen Universum?
Seit Leukippus glaubten die Menschen Jahrunderte lang dass "nichts zufällig geschieht, sondern immer aus einem Grunde, mit Notwendigkeit." Doch ist dieser teleologische Ansatz wirklich der einzige Grund für unsere Existenz, oder gibt es andere, bessere, weil wahrscheinlichere Erklärungen? Bevor du diese Fragen nicht zufriedenstellen geklärt hast, ist es voreilig, von einem wie auch immer geahrteten Schöpfer auszugehen.

Deshalb nochmal die Frage, wie würdest du solches auseinanderhalten?
Du kanns nicht einfach sagen, "Alles entstand, weil es so sein sollte, oder weil ein transzendentes Wesen es so wollte", ohne wenigstens die Alternativen zu untersuchen, und diese dann mit guten Begründungen auszuschließen.
Das ist meine bescheidenen Perspektive.
Mag sein... aber wie kamsy du zu dieser Überzeugung? Ist nicht der Weg zu deiner Erkenntnis wichtiger fast, als das Ergebnis?
Das Leben möchte sich als Pflanze, Tier, Mensch oder Stern ausdrücken, um genau auf diese Art hervorzutönen aus dem Urgrund.
Das ist eine sinnlose Personifizierung eines Begriffs — ein völlig aus der Luft gefriffener Anthropomorphismus, der jelicher Beechtigung entbehrt.
Das Leben ist keine Person mit einem Willen, sondern das Leben ist, oder es ist nicht.
Was davor war wissen wir nicht und brauchen wir auch nicht zu wissen. Es gibt heutige Physiker die kosmologisch die Vieleweltentheorie vertreten … demnach gibt es ganz viele Universen. Warum sollte sich das Leben nur in der uns bekannten Form ausdrücken?
Das musst du gar nicht, und die Multiverse Theorie kann dir auch keiner hysiker nachweisen.
Insofern hast du völlig Recht, mit deiner Annahme, dass wir nicht alles wissen können, was vor unserer Zeit war.
Was war zuerst? Der Geist oder die Materie?
Der Geist.
Eine kuriose Vorstellung. Ist da vielleicht der Wunsch der Vater des Gedanken. Dein Argumentation ist nicht mit einer solchen, aus der Luft gegriffenen Annahme abgeschlossen, und schon gar nicht gerechtfertigt.

Wie soll aus einem geistlosen und disharmonischen Universum Geist und Harmonie erwachsen?
Ganz einfach: Durch die Tendenz aller Systeme hin zur Komplexität. Wenn eine gewisse Schwelle der Komplexität erreicht ist, können selbsterhaltende Strukturen entstehen; das ist dann Leben. Steigt die Komplexität noch weiter an, dann kann dieses Lebewesen beginnen zu lernen, also Informationen zu speichern. Irgendwann einmal entsteht dann durch weiter Komplexitätssteigerung auch Entscheidungsfähigkeit und schließlich Erkenntis des Selbst. Ich vermtue, wir Menschen haben alle diese Stufen durchlaufen, auf dem Weg zu den bewussten Selbst. Die Frage die sich mir stellt, ist nicht wie ist Geist aus Materie entstanden (der Weg ist recht deutlich zu erkennen). Vielmehr stellt sich mri die Frage, was kommt danach? Was ist die n chste Stufe der Entwicklung der Existenz des Geistes?
Wir können annehmen, dass es absoluten GEIST/Bewusstsein, als Grundlage von allem gibt.
Warum können wir das? Bitte begründen!
Ervin Laszlo hat vorgeschlagen, dass das virtuelle Energiefeld, welches als das Quanten-Vakuum, oder als Nullpunkt-Feld bekannt ist, dem Akasha-Feld entspricht, welches in indischen Lehren genannt wird - der Quelle von allem, was existiert und welches das Gedächtnis des Kosmos eingewoben ist.
Sorry aber das erscheint mir als eine Reihe von willkürlich aneinandergereihten Worte, die nichts bedeuten. Das ist esotersicher Unfug, der weder erklärbar noch begründbar ist.
So wie Shakespeare einst schrieb:

Macbeth, Akt V., 5. Szene
Ein armer Komödiant, der spreizt und knirscht
Sein Stündchen auf der Bühn' und dann nicht mehr
Vernommen wird; ein Märchen ists, erzählt
Von einem Blödling, voller Klang und Wut,
Das nichts bedeutet.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#15 Re: Was war zuerst-das Huhn oder das Ei

Beitrag von Pluto » Di 17. Dez 2013, 11:08

Demian hat geschrieben:Das Problem mit dieser Ansicht - David Chalmers „schwieriges Problem des Bewusstseins" - ist zu erklären, wie bewusste Erfahrung jemals aus unbewusster Materie entstehen kann. Warum läuft nicht alle neuronale Verarbeitung "in der Dunkelheit"?"[/i] - ohne eine Antwort ist der Materialismus widerlegt ... und somit ein Glaubenssystem.
Man muss nicht mit Chalmers' Ansicht übereinstimmen.
Aber warum neuronale Verarbeitung nicht ohne Licht, bzw. elektomagnetische Strahlung ablaufen kann, ist einfach zu erklären. Weil solche aktiven Denkprozesse letztlich eine Energiequelle benötigen.
Licht ist Energie.

Meiner Meinung nach ... kann man die Entwicklung des Bewusstseins nur panpsychistisch erklären.
Eine Meinung, für die du aber noch kein einziges Argument vorgelegt hast.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#16 Re: Was war zuerst-das Huhn oder das Ei

Beitrag von Demian » Di 17. Dez 2013, 12:05

Pluto hat geschrieben:
Meiner Meinung nach ... kann man die Entwicklung des Bewusstseins nur panpsychistisch erklären.
Eine Meinung, für die du aber noch kein einziges Argument vorgelegt hast.

Der Grund ist: das Bewusstsein ist derart fundamental, dass eine Weltanschauung imstande sein muss, zu erklären, wie es entstanden ist. Der Materialismus tut dies, meiner Meinung nach, nicht überzeugend. Du schreibst: "Durch die Tendenz aller Systeme hin zur Komplexität. Wenn eine gewisse Schwelle der Komplexität erreicht ist, können selbsterhaltende Strukturen entstehen; das ist dann Leben." - woher kommt die Tendenz zum System und zur Komplexität? Und wie kann überhaupt Komplexität belebend sein, wenn nicht bereits die Grundbausteine des Universums dieses Potential zum Leben in sich tragen? Dann wäre aber das Universum selbst Geist-Stofflich ... und, wie H.P.Dürr recht amüsant und knapp sagte:"die Materie die Schlacke des Geistes" Bild

Wenn wir eine Ahnung von etwas in uns verspüren, dann deuten wir dies oft als etwas, was in uns zum Klingen gebracht wird. Dies empfinden wir als eine Resonanz mit etwas viel Umfassenderem. Die Felder in der Quantenphysik sind nicht nur immateriell, sondern wirken in ganz andere, größere Räume hinein, die nichts mit unserem vertrauten dreidimensionalen Raum zu tun haben. Es ist ein reines Informationsfeld – wie eine Art Quantencode. Es hat nichts zu tun mit Masse und Energie. Dieses Informationsfeld ist nicht nur innerhalb von mir, sondern erstreckt sich über das gesamte Universum. Der Kosmos ist ein Ganzes, weil dieser Quantencode keine Begrenzung hat. Es gibt nur das Eine.

P.M.: Damit kommen Sie der alten indischen Philosophie nahe, die vom All-Einen spricht und von der Identität des Ich und der Außenwelt. »Tat tvam asi« lautet die klassische Formel: Dieses bist du.

Dürr: Ja, es geht über diese Aussage hinaus und lässt sich besser in der Sanskritsprache als Advaita ausdrücken, was so viel wie Nicht-Zweiheit bedeutet. Genauer bedeutet die Vorsilbe A aber nicht die Verneinung, sondern dass es unangemessen ist, überhaupt von Teilen und Zerlegbarkeit zu sprechen.

P.M.: Etwas Unteilbares.

Dürr: Wir haben überhaupt nur das Eine. Aber dieses Eine ist differenziert. Wenn ich ein Gemälde betrachte und von dessen Schönheit spreche, das ist das Eine. Wenn ich aber auf die einzelnen Dinge in diesem Gemälde zeige, beispielsweise auf das Auge der Madonna, dann deute ich auf eine Unterschiedlichkeit innerhalb des Einen, auf ein Element der Vielheit, das zur Einheit gehört. Das Auge der Madonna ist nämlich nicht ein Teil des Bildes, sondern nur eine Artikulation. Ich schneide das Auge nicht heraus, sondern richte nur meine Aufmerksamkeit auf eine Stelle des Bildes. “ ( H.P. Dürr ) Quelle

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#17 Re: Was war zuerst-das Huhn oder das Ei

Beitrag von JackSparrow » Di 17. Dez 2013, 14:23

Demian hat geschrieben:Warum läuft nicht alle neuronale Verarbeitung "in der Dunkelheit"?"
Aber das tut sie doch. Nur ein winziger Bruchteil aller Reize kommt je im Neocortex an.

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#18 Re: Was war zuerst-das Huhn oder das Ei

Beitrag von Salome23 » Di 17. Dez 2013, 14:37

@ Demian

Der Geist. Wie soll aus einem geistlosen und disharmonischen Universum Geist und Harmonie erwachsen?
Wir können annehmen, dass es absoluten GEIST/Bewusstsein, als Grundlage von allem gibt.
Wenn dieses absolute Bewusstsein (Geist/Spirit/ Manitou) der Urgrund von allem ist-dann wäre es auch in allem präsent-und alles(alle Lebewesen) wäre(n) sich dessen auch bewusst-ist es aber scheinbar nicht... ;)

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#19 Re: Was war zuerst-das Huhn oder das Ei

Beitrag von Salome23 » Di 17. Dez 2013, 14:48

[b]Vitella[/b] hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben: Vielleicht so wie die Frau aus dem Video ;)

tolles Video, danke...beginnt super, hab aber erst ne halbe Stunde angehört..

Was hat es für Dich verändert.?

Eine Frage noch, sie sagt im Video, dass auch die Bibel vom Kollektiven Erwachen der Menschheit spricht, kannst Du dazu die Bibelstellen zitieren, würde mich sehr interessieren in welcher Art es da dort steht.
Hi Vitt a! :)
Ich werde noch auf dein post eingehn- aber momentan habe ich leider fast keine Zeit für Forum... :?

closs
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#20 Re: Was war zuerst-das Huhn oder das Ei

Beitrag von closs » Di 17. Dez 2013, 14:50

Salome23 hat geschrieben:ist es aber scheinbar nicht...
Stimmt - deshalb sollte man da unterscheiden.

Esist ein Unterschied, ob etwas Geistiges wirkst (z.B. in der NAtur) oder ob man dieses geistige Wirken erkennt.

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