Was versteht man unter Weisheit?

Philosophisches zum Nachdenken
2Lena
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#71 Re: Was versteht man unter Weisheit?

Beitrag von 2Lena » Do 20. Okt 2016, 14:23

Hallo fin,
deine Zeilen haben mir gefallen! Du beschreibst zwar im Prinzip deine Geschichte, jedoch stecken wir alle mehr oder weniger gleich drin. Besonders dieser Satz ist gut auf den Punkt gebracht worden. Diese Frage bringt, praktisch gesehen, meine bisherige Arbeit auf einen Punkt:

fin hat geschrieben: Mich irritieren die fehlenden Bezüge, nicht nur zu Buddha, sondern zur Entwicklungsgeschichte der Religionen überhaupt, warum sich Gott zB. nicht allen Kuturen auf eine einheitliche Weise offenbarte.
Diese Fragestellungen erscheinen natürlich nur dann sinnvoll, wenn man davon ausgeht, daß die Offenbarungen Jesu Christi der Wahrheit entsprechen.
Ein Stück weit hast du den Inhalt meiner Arbeit bereits angedacht mit dieser Fragen: "Warum hat Jesus keine Zeugnisse hinterlassen, die die wahren Zusammenhänge verdeutlichen, nicht um den Menschen philosophisch zu bilden, sondern um den Nachfolgegenerationen mehr Sicherheit/en und Orientierungspunkte zu geben..."
Zeugnisse waren genügend vorhanden ... Sie existierten bei den Zeitzeugen (aus unterschiedlichsten Ländern) in schriftlicher Form, durch Erlebnisse, durch Heilungen und viel mehr. Vielleicht wurde das nicht alles richtig gesammelt?

Ausgerechnet die Teilbände jener Jahre aus den Universalgeschichtsbüchern fehlen. Das ist halt merkwürdig, nicht wahr? Grad die Kritiker kommen auch bei Apollonius von Tyana zu Wort, der ähnliche Wunder tat. Was darauf schließen lässt, dass Viele überhaupt nicht reif für so ein Wissen waren. Selbst von den eigenen Eltern oder Lehrern kommen selten der ganze Erfahrungsschätze auf ihre Kinder als in unmittelbares Erbe, und das auch nur durch Reden rüber. Wie das nach einigen Generationen aussieht?

Die erreichte Macht hat das Priesterwesen korrupt"! gemacht macht, wie dies schon einmal im Judentum. Verschollen ist jedoch in der Welt nichts, nicht mal ein Wassertropfen. Immer wieder traten Propheten auf, die gelehrt allein durch den Hl. Geist, von Zeit zu Zeit die Wahrheiten aufdeckten. Nie hatten sie dies in der Schule gelernt.

Von ungefähr kenne ich durch eigene Erfahrung und durch Beschreibungen verschiedenste Religionsunterrichtsweisen - und auch ihre Wirkungen. Darüber brauche ich hier wohl nichts vorführen, weil viele sie erlebt haben. Auch die danach eingeschlagenen Überlegungen ... Mich erstaunt, dass du die Gradlinigkeit der Überlieferung in deine Gedanken übernommen hast.

Zu deinen Frage möchte ich etwas zu meinen Nachforschungen entgegnen:
Wir haben nicht den ganzen Inhalt der Bibel vorliegen, zwar ihren Text, aber nicht dessen ganzes Verständnis. Der Text wurde 1:1 übersetzt, ist jedoch zuweilen 1:7, also ein gewaltig erweiterter Blickwinkel. Durch die Berücksichtigung der Eigenheiten der hebräischen Sprache, in denen bereits das Alte Testament geschrieben wurde, kommt es zu dieser Wissenswerweiterung und der Änderung von Denkweisen. (Es decken sich übrigens meine Textanalysen und auch die veränderten Blickwinkel der Geschichtswerke mit den Angaben aus den seherischen Fähigkeiten z.B. von Jakob Lorber)

Wir haben generell eine Schiefentwicklung erhalten, die leider in den ersten Jahrhunderten kaum bemerkbar war. Mittlerweile hat sie große Ausmaße angenommen. Es gibt keine Widersprüche im Bibeltext. Diese wurden in den ersten Übersetzungen als solche "eingebaut", damit eigentlich die Aufgabe gelöst werden kann, die in den Versen vorkommt.

Aber, man liest in jeder 1:1 Übersetzung nun heraus, als wäre die falsche Behauptung ein "Wort Gottes" oder sonst irgendwas. Der Inhalt (den wir von der christlichen Predigt her erwarten) kommt nicht mehr vor. Die Dogmen sind absurd, nicht mit der Bibel begründbar, werden angezweifelt und zahllose Sekten kämpfen miteinander ...

Die analoge "Verflachung" hatte es im Judentum gegeben und viele Zersplitterungen. Dann aber kamen Johannes der Täufer und Jesus, der Sohn Gottes. Er wettere gegen die äußeren, strenge (selbsternannten) Gesetze und klärte auf. Er erbarmte sich des großes Nichtwissen, und auch Volksverdummung. Das uralte Wissen der Menschehit brachte er zurück. Zur Römerzeit gab es in Afrika noch Menschen, die durch ihre einfache Lebensart seit der Flut zur Zeit Noahs die Begabungen erhielten. Heute ist daraus Hokus-Pokus geworden, wo der Medizinmann mit seinen Zaubermitteln den studierten westlichen Medizinern Anlass für Gespött bietet.

Es wurden die letzten Jahre viel von Buddhismus geredet. Wer jedoch Indien bereist und andere Länder besucht hat, der findet fast gar nichts von solchen hochgelobten Werbungen. Seltsame Bußsitten, unverständliche religiöse Geschichten, Schwierigkeiten im sozialen Leben und merkwürdige Riten, seltsame Götterbildnisse lassen nicht grad auf die Hochentwicklung einer Wissenschaft schließen. In Diskussionen taucht jedoch immer wieder auf, dass bestimmte Teile des Seelenwissens besser tradiert wurden als anderswo, und dass ein wirkliche Informationen zu Gott gänzlich fehlen. Offenbar gab es früher mehr zu finden darüber im Judentum, das dann als "Volk Gottes" bezeichnet wurde.

Doch gab es bereits zu Jesu Lebzeiten auch in Indien und vielen anderen östlichen Ländern erste Apostel. Die Weiterverbreitung des Christentum ging über weite Gebiete (bevor kriegerische Religionen, wie der Islam kamen). Bei den "erweiterten Inhalten" der Bibel (zusammen mit den Überblicken aus den Geschichtsbüchern) bringt der Buddhismus die Abzweigung - etwa bei Abrahm. Seine "Philosophie" des Wunschdenkens war damals im Gespräch und deckt sich mit den meisten Lehren des Buddhismus. Eine weitere Abweichung war zu den Zeiten Noahs. Diese ging in mehrere Richtungen. Nach Europa kamen die Leute. China hat davon die Lehren als ein Teil des Volkswissen bewahrt, auch wenn da nichts mehr von Religion darin vorkommt. Man sollte wissen, dass neben den kargen geschichtlichen Angaben im Mehrfachsinn ganz große Gottes- und Weltlehren in den Büchern der Juden enthalten sind (waren).

Das Buch der Kelten (eine irische Bibel) vor etw 1.500 Jahren geschrieben, zeigt die Verbindung des alten Wissens mit den christlichen Lehren. Dann denk mal an die Völkerwanderungen... und warum christliche Missionare so etwas wie "Christentum" in manchen Ländern Europas entdeckt haben.

Im Judentum wurde auf eine besondere Art die reinere Lehre sehr sorgfältig tradiert. Diese erzählen seine Propheten, erklärten sie wieder und wieder, nachzu perfekt. Nur wir lesen da nichts anderes als Drohreden über Strafgerichte. Die trafen dann wirklich ein, was jeweils zu etwas Besserung geführt hat.

Du hättest also, wenn mal jemand sich die viele Arbeit in Einzelschritten macht, einen sehr breiten Stamm, auf dem über allem das Christentum drauf baut. Im NT kommen noch weit mehr umwerfende Mysterien vor, die bis heute kaum verstanden worden sind.
Man liest es nur, versteht es jedoch nicht. ... und kann es ohne die wichtigen Eingebungen wohl auch schwer verstehen.

Rembremerding
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#72 Re: Was versteht man unter Weisheit?

Beitrag von Rembremerding » Do 20. Okt 2016, 16:03

erbreich hat geschrieben: Das trifft es nicht ganz: Es kann nichts weiterleben, das nie im Sinne von Leben - also von Geborenwerden und Sterben - definiert worden ist. Buddha kann nicht sterben, weil das, was den Buddha (und jeden vollständig erwachten Menschen) definiert nie geboren worden ist. Das ist natürlich zuerst mal philosophische Lehre. Sie wird aber zur gelebten Wirklichkeit im ernsthaften Nachfolger und dann ist sie nicht mehr Theorie, sondern wahres Leben.
Der Mensch Buddha ist nun mal gestorben, weil Geschöpf, und nicht mehr auferstanden von den Toten (bestimmt aber durch die Erlösungstat von Jesus). So wie du den Begriff Buddha hier definierst bleibt er philosophisch, aber schlussendlich haben wir im Christentum eine ähnliche Wirkung: man nennt es Christsein und wie @Novalis es bereits anklingen ließ: als Christ führt man das Evangelium durch die Zeit und die Orte weiter. Durch leiden, freuen, lieben wie Christus und aus Christus als sein Apostel. Paulus sagt uns das in Kol 1:24 HSK:
Nun freue ich mich der Leiden für euch und will das, was an Christi Drangsalen noch aussteht, ergänzen an meinem Fleisch zum Besten seines Leibes, das ist die Kirche.

Dann kann ich natürlich Christus auch nicht mit Buddha gleichsetzen, denn Buddha hat den Samsara überstiegen, ist ausgestiegen aus dem "Hamsterrad", soweit ist Jesus noch nicht gelangt (sorry: aber Jesus wird als lebendiges Wesen, als Person definiert, und als solches kreist er immer noch im Samsara). Ich möchte jedoch klarstellen, dass die Betonung solcher Unterschiede nicht zwingend ist und dass ich eher geneigt bin und Wege suche Buddha und Christus auf Augenhöhe zu sehen.
Wäre Jesus nur Mensch gewesen, dann hättest du hier recht. Aber er war auch wahrer Gott. Er hat dadurch erst gar nicht das Hamsterrad betreten. Buddha und wir alle haben erst die Möglichkeit uns zu übersteigen, weil Jesus Christus als Mensch freiwillig das Hamsterrad betrat und uns erst die Brücke hinaus aus dem Hamsterrad (im Buddhismus mit mehreren, im Christentum mit einer Umdrehung) gebaut hat. Jene, die Buddha dann wahrscheinlich betreten (denn Gott ist überzeitlich).
Da aber der Buddhismus keinen Schöpfer kennt, kann Jesus folgerichtig dort bestenfalls nur auf Augenhöhe gesehen werden, da stimme ich dir zu.

Das da ein absoluter, autonomer Schöpfer irgendeiner Art sein könnte, das gilt dem Buddha als eine Illusion, als ein Wahn.
Hieraus kann auch das unterschiedliche Menschenbild im Buddhismus und im Christentum begründet werden.
Der Christ ist nicht gezwungen, Gott in einen personalen Begriff einzuzwängen, es ist durchaus auch möglich, Gott als das Überpersonale, als das jenseits alles Personalen zu erkennen. Es sei hier z.B. an Meister Ekkehart erinnert.
Da muss ich widersprechen. Spätestens seit Jesus Christus weiß der Mensch, dass Gott Person ist. Ein Christ, der hier vom "Überpersonalen" spricht, gleitet ins Nebulöse, bestenfalls pantheistische ab und verlässt den Glauben an den Herrn, damit auch die Wahrheit. Meister Eckhart wird hier gerne angeführt, aber zu unrecht. Er postuliert zwar, dass die Seele sich bis zum "Un-Sein" vergessen soll, aber nur um vom "All-Sein" ergriffen werden zu können. Dass Gott Person ist als Offenbarung und im Wesen hat auch der große Mystiker nicht bezweifelt, jedoch wie Gott ist, bleibt natürlich dem Geschöpf stets verborgen.
Das Personale ist hier keine Einzwängung, es ist erst die Vollendung, weil die Schöpfung aus Beziehung besteht, weil sie von einem Schöpfer, der Beziehung ist, geschaffen wurde. Wäre die Annahme eines Schöpfers ein Wahn, dann wäre die Liebe es auch und damit unser Dasein sinnlos.
Die Sinnlosigkeit des Daseins ist atheistische Weltanschauung. Denkt so ein Buddhist?

Aber auch er kann natürlich nicht anders, als den Buddha-Dharma als den letztendlichen Weg zur vollständigen Befreiung zu sehen, zu leben und zu lehren. Das liegt in der Natur der Sache.
Wäre das nicht so, würde ich dir kein Wort glauben. :P

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Novas
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#73 Re: Was versteht man unter Weisheit?

Beitrag von Novas » Do 20. Okt 2016, 16:53

Rembremerding hat geschrieben:Da muss ich widersprechen. Spätestens seit Jesus Christus weiß der Mensch, dass Gott Person ist. Ein Christ, der hier vom "Überpersonalen" spricht, gleitet ins Nebulöse, bestenfalls pantheistische ab und verlässt den Glauben an den Herrn, damit auch die Wahrheit. Meister Eckhart wird hier gerne angeführt, aber zu unrecht. Er postuliert zwar, dass die Seele sich bis zum "Un-Sein" vergessen soll, aber nur um vom "All-Sein" ergriffen werden zu können. Dass Gott Person ist als Offenbarung und im Wesen hat auch der große Mystiker nicht bezweifelt, jedoch wie Gott ist, bleibt natürlich dem Geschöpf stets verborgen.
Das Personale ist hier keine Einzwängung, es ist erst die Vollendung, weil die Schöpfung aus Beziehung besteht, weil sie von einem Schöpfer, der Beziehung ist, geschaffen wurde. Wäre die Annahme eines Schöpfers ein Wahn, dann wäre die Liebe es auch und damit unser Dasein sinnlos.


Ja, das scheint wirklich eine deutliche Differenz zu sein: im Christentum steht das Personsein im Mittelpunkt. Romano Guardini sagte: das ganze Leben besteht aus Gelegenheiten Jesus zu begegnen, also einer Person.


Der Mensch ist von Anfang an auf einen anderen hin entworfen, der ihn erst zu sich selber kommen lässt. Hier kommt das zutiefst personale, aber unbegreifbare Du Gottes ins Spiel.
Romano Guardini

Das bedeutet nicht, dass der Buddhismus falsch ist, sondern nur, dass er um eine Dimension, die Dimension eines absoluten Du, ergänzt werden kann. Zweifellos macht es einen Unterschied ob ich die absolute Wirklichkeit als Abba-Vater anspreche und mich als sein geliebtes Kind verstehe, welches im Tod nicht in ein Nichts hinein stirbt, sondern in ein ewiges unendlich viel größeres Leben hinein geboren wird, in einer liebenden Umarmung geborgen, oder nicht.

Es ändert die gesamte Lebensweise im Hier und Jetzt.
Zuletzt geändert von Novas am Do 20. Okt 2016, 17:32, insgesamt 1-mal geändert.

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#74 Re: Was versteht man unter Weisheit?

Beitrag von fin » Do 20. Okt 2016, 17:09

Lieber Rembremerding,

obwohl ich deine Ausdrucksweise sehr schätze als auch dein Vermögen, wesentliche Aspekte der christlichen Lehre zu veranschaulichen, die mir alle schlüssig und nachvollziehbar erscheinen, möchte ich an dieser Stelle doch festhalten, daß deine Argumentation in der Sache (Fragestellung/en) nicht redlich (bzw. präzise genug) ist.

Zum Beispiel:
Rembremerding hat geschrieben: Da muss ich widersprechen. Spätestens seit Jesus Christus weiß der Mensch, dass Gott Person ist.
Der Mensch weiß es nicht, sondern er nimmt es an!
Darum ja auch christlicher Glaube.

In der Sache helfen solche Aussagen nicht weiter, auch wenn es Schlüsse sind, die sich einwandfrei aus der christlichen Lehre ableiten lassen, denn die korrekte Darstellung besagter Schlüsse (Argumente) innerhalb einer Glaubens-Lehre ist eine Sache, die gewissenhafte Eröterung einer Frage, die nicht auf/in dieser Lehre gründet, eine andere.

Beste Grüße
fin

PS: Danke übrigens für dein Feedback (letzte Antwort). Melde mich bald zurück, wollte nur meinen Eindruck (siehe oben) in der Sache vorabschicken.
Zuletzt geändert von fin am Do 20. Okt 2016, 17:44, insgesamt 2-mal geändert.

Novas
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#75 Re: Was versteht man unter Weisheit?

Beitrag von Novas » Do 20. Okt 2016, 17:13

fin hat geschrieben:Zum Beispiel:
Rembremerding hat geschrieben: Da muss ich widersprechen. Spätestens seit Jesus Christus weiß der Mensch, dass Gott Person ist.
Der Mensch weiß es nicht, sondern er nimmt es an!
Darum ja auch christlicher Glaube.


Wir dürfen durchaus im Glauben wissen, erfahren und erkennen, lieber Fin. Und wir dürfen das auch mutig bekennen, selbst wenn die Welt dann denkt, dass wir Verrückte sind. Na und? ;) Aber dann bin ich mit Jesus Christus in guter Gesellschaft.

Denn alle, die vom Geist Gottes bestimmt werden, sind Kinder Gottes. 15 Deshalb verhaltet euch nicht wie ängstliche Sklaven. Wir sind doch Kinder Gottes geworden und dürfen ihn »Abba, Vater«4 rufen. 16 Denn der Geist Gottes selbst bestätigt uns tief im Herzen, dass wir Gottes Kinder sind. Romans 8:11-17

Das kann man auch als eine Form des Wissens ansehen, die uns tief im Herzen durch den Heiligen Geist gegeben wird. Allerdings bringt Dir das als rein intellektuelles Konzept nicht viel (das ist einer der Gründe, weshalb die christliche Kontemplation/Meditation sehr wichtig ist, denn die richtet den Fokus auf die eigene intime Erfahrung). Nur wenn es eine Erfahrung ist, ist es relevant. Nur wenn es das tiefste Bewusstsein deines Lebens ist, ist es entscheidend. Ansonsten ist es nur Gerede.
Zuletzt geändert von Novas am Do 20. Okt 2016, 17:25, insgesamt 1-mal geändert.

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#76 Re: Was versteht man unter Weisheit?

Beitrag von fin » Do 20. Okt 2016, 17:24

Hallo Novalis und 2Lena,

erstmal vielen lieben Dank für eure Hinweise, Ergänzungen und Ermutigungen!

Ich lese mich gerade in diese und jene Threads ein, stöbere in den Beitragssammlungen einiger 'user' und benötige vermutlich noch eine gute Weile, um mir ein besseres Bild machen zu können. Vielleicht kannst du (2Lena) noch ein paar Links setzen, zu Beiträgen, in denen du ausführlicher deine Studien/Sichtweisen vorstellst.

Auf bald,
fin
Zuletzt geändert von fin am Do 20. Okt 2016, 17:54, insgesamt 1-mal geändert.

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#77 Re: Was versteht man unter Weisheit?

Beitrag von fin » Do 20. Okt 2016, 17:40

Hallo Novalis,

Novalis hat geschrieben:
Denn alle, die vom Geist Gottes bestimmt werden, sind Kinder Gottes. 15 Deshalb verhaltet euch nicht wie ängstliche Sklaven. Wir sind doch Kinder Gottes geworden und dürfen ihn »Abba, Vater«4 rufen. 16 Denn der Geist Gottes selbst bestätigt uns tief im Herzen, dass wir Gottes Kinder sind. Romans 8:11-17

Das kann man auch als eine Form des Wissens ansehen, die uns tief im Herzen durch den Heiligen Geist gegeben wird. Allerdings bringt Dir das als rein intellektuelles Konzept nicht viel (das ist einer der Gründe, weshalb die christliche Kontemplation/Meditation sehr wichtig ist, denn die richtet den Fokus auf die eigene intime Erfahrung). Nur wenn es eine Erfahrung ist, ist es relevant. Nur wenn es das tiefste Bewusstsein deines Lebens ist, ist es entscheidend. Ansonsten ist es nur Gerede.

Du sagst es!

Wir können nur das bezeugen, was wir selbst erfahren haben. Unsere Erfahrungen können/dürfen uns eine Gewißheit sein und möglicherweise stehen wir dann in der Realität als Narren da, weil unsere Gewißheit nicht dem allgemeinen Verständnis entspricht. Es kann sein, daß unsere Erfahrung nicht nur ein subjektives Erlebnis darstellt, sondern dessen Innhalt (Begegnung, Wirklichkeit, ...) tatsächlich einer 'absoluten' Wahrheit angehört, die möglicherweise von der gesamten Gesellschaft nicht gesehen und anerkannt wurde/wird, weil selbige

1. nicht über denselben Erfahrungsgehalt verfügt und
2. dasjenige, was Grundlage unsere Erfahrung ist
3. für alle Außenstehenden (besagte Gesellschaft) erstmal nur ein Zeugnis sein kann
4. dem sie Glauben schenken können oder auch nicht.

Herzliche Grüße
fin

ps: werde mir jetzt das ytube video von dir anschauen :)

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#78 Re: Was versteht man unter Weisheit?

Beitrag von Rembremerding » Do 20. Okt 2016, 18:08

Novalis hat geschrieben:
fin hat geschrieben:Zum Beispiel:
Rembremerding hat geschrieben: Da muss ich widersprechen. Spätestens seit Jesus Christus weiß der Mensch, dass Gott Person ist.
Der Mensch weiß es nicht, sondern er nimmt es an!
Darum ja auch christlicher Glaube.


Wir dürfen durchaus im Glauben wissen, erfahren und erkennen, lieber Fin. Und wir dürfen das auch mutig bekennen, selbst wenn die Welt dann denkt, dass wir Verrückte sind. Na und? ;) Aber dann bin ich mit Jesus Christus in guter Gesellschaft.

Ein Narr der Liebe zu sein, wie Gott. Welch eine Ehre wäre es, dies immer öfter sein zu können!

"Glauben heißt nichts wissen", ein altbekannter Spruch, der im materiellen, säkularen Bereich durchaus seine Berechtigung hat.
Im geistlichen Bereich bedeutet jedoch zu glauben mehr als nur zu wissen.
Jesus Christus war nun mal eine historische Persönlichkeit und er gibt sich seither den Menschen als göttliche Person zu erkennen. Dies ist im historischen Sinn eine Tatsache und gleichzeitig eine Glaubenswahrheit, die nicht angenommen wird, sondern die sich ver-gewissert, also in das Gewissen, in die Erfahrung, in das Herz des Menschen verankert und lebt.
Als Christ kann man deshalb nicht Jesus nur annehmen, wenn man mit Agnostikern, Skeptikern oder Atheisten spricht, um deren Norm zu erfüllen, und nur mit Gläubigen von Jesus wissen. Diese geistige Trennung gelingt mir nicht und wird auch nur wenigen Christen gelingen. Ich werde sie auch nicht vornehmen, denn eine Liebe ist eine Liebe, egal mit wem man über sie spricht.

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Novas
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#79 Re: Was versteht man unter Weisheit?

Beitrag von Novas » Do 20. Okt 2016, 18:25

Rembremerding hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
fin hat geschrieben:Zum Beispiel:
Der Mensch weiß es nicht, sondern er nimmt es an!
Darum ja auch christlicher Glaube.


Wir dürfen durchaus im Glauben wissen, erfahren und erkennen, lieber Fin. Und wir dürfen das auch mutig bekennen, selbst wenn die Welt dann denkt, dass wir Verrückte sind. Na und? ;) Aber dann bin ich mit Jesus Christus in guter Gesellschaft.

Ein Narr der Liebe zu sein, wie Gott. Welch eine Ehre wäre es, dies immer öfter sein zu können!

"Glauben heißt nichts wissen", ein altbekannter Spruch, der im materiellen, säkularen Bereich durchaus seine Berechtigung hat.
Im geistlichen Bereich bedeutet jedoch zu glauben mehr als nur zu wissen.
Jesus Christus war nun mal eine historische Persönlichkeit und er gibt sich seither den Menschen als göttliche Person zu erkennen. Dies ist im historischen Sinn eine Tatsache und gleichzeitig eine Glaubenswahrheit, die nicht angenommen wird, sondern die sich ver-gewissert, also in das Gewissen, in die Erfahrung, in das Herz des Menschen verankert und lebt.
Als Christ kann man deshalb nicht Jesus nur annehmen, wenn man mit Agnostikern, Skeptikern oder Atheisten spricht, um deren Norm zu erfüllen, und nur mit Gläubigen von Jesus wissen. Diese geistige Trennung gelingt mir nicht und wird auch nur wenigen Christen gelingen. Ich werde sie auch nicht vornehmen, denn eine Liebe ist eine Liebe, egal mit wem man über sie spricht.

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Ich habe selbst eine gute Freundin, die eine Essstörung hatte und dadurch fast gestorben wäre. Dann geschah die Heilung und sie sagt sehr überzeugt, dass „Jesus sie geheilt hat“. Was kann man dagegen einwenden? Wenn man sieht, was für eine lebendige strahlende Persönlichkeit sie ist, dann ist das wohl das beste Argument für den Glauben. Sie ist wirklich vom Tod ins Leben gekommen, sie ist so ein herzensguter Mensch, einfach herrlich, also der Herr ist sichtbar in ihr. ;)
Das ist für mich relevant.

Da versagt dann auch die beste philosophische Kritik des Glaubens, denn sie ist machtlos gegen solch ein Zeugnis. Glaube ist eben EXISTENZ-MITTEILUNG des ganzen Menschen und nicht nur eitles Spiel mit dem Intellekt. Das hat meiner Freundin nicht das Leben gerettet. Da war eine ganz andere Kraft am Werk. Vielleicht könnte man (im Sinne Sören Kierkegaards) sagen, dass das Christentum eine Existenzphilosophie ist. Das ist eigentlich auch die einzige Philosophie, die mich wirklich interessiert, weil sie mich persönlich berührt und betrifft/betroffen macht.
Zuletzt geändert von Novas am Do 20. Okt 2016, 19:07, insgesamt 4-mal geändert.

2Lena
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#80 Re: Was versteht man unter Weisheit?

Beitrag von 2Lena » Do 20. Okt 2016, 18:59

Hallo Novalis!

Schön wieder was von dir zu lesen ...
Mein Lob dazu hat Fin bereits formuliert.

Hallo 'fin!

fin hat geschrieben:Vielleicht kannst du (2Lena) noch ein paar Links setzen, zu Beiträgen, in denen du ausführlicher deine Studien/Sichtweisen vorstellst.
Beiträge hier im Forum lassen sich über die Suchfunktionen mit Autor / Rubrik oder Stichworten finden. Dazu gibt es unter AT eine Menge an Beispielen. Nicht alle sind auf einen Schlag gleich einleuchtend. Das "Mehrfachlesen" ist schwierig zu beschreiben. Vielleicht hilft es zunächst - zum Verständnis irgendwelcher Reimmethoden - mit Überblicken der Logik der hebräischen Sprache. Allein schon damit klärt sich Manches auf, was wir nicht verstehen konnten:
http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... en#p147189
Zum Verständnis anderer Denkvorgänge mit Doppelbelegungen.

Beispiel zum NT
http://www.4religion.de/viewtopic.php?f=10&t=2746
http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... en#p195863

Beispiele AT:
http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... 7&start=10
http://www.4religion.de/viewtopic.php?f=9&t=2787

Darüber hinaus habe ich einen Blog mit zahlreichen Beiträgen und viel Beispiele bei meinem Buch:
www.dieweltderoffenbarung.wordpress.com

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