Religion und Wissenschaft - die zwei Flügel der Erkenntnis

Philosophisches zum Nachdenken
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scienceandnonduality
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#81 Re: Religion und Wissenschaft - die zwei Flügel der Erkenntn

Beitrag von scienceandnonduality » Mo 16. Mär 2015, 11:56

JackSparrow hat geschrieben:Eine übermäßig gesteigerte Achtsamkeit bezeichnet man als "Hypervigilanz". Das kann bei diversen psychischen Störungen auftreten.

Achtsamkeit bedeutet, dass Du ganz im Jetzt gegenwärtig bist und die ichbezogenen Gedanken verlässt. Wenn jemand nur um sich selbst kreist, kann diese Person nicht mit voller Intensität in der Gegenwart sein und verpasst die Begegnung mit dem Leben.
„Campassionate people are geniuses in the art of living, more necessary to the dignity, security and joy of humanity than the discoverers of knowledge“ (Albert Einstein)

JackSparrow
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#82 Re: Religion und Wissenschaft - die zwei Flügel der Erkenntn

Beitrag von JackSparrow » Mo 16. Mär 2015, 16:33

scienceandnonduality hat geschrieben:Achtsamkeit bedeutet, dass Du ganz im Jetzt gegenwärtig bist
Bei monoton ablaufenden Vorgängen strebt das Gehirn eher eine Automatisierung an. Es versucht unwichtige Details auszublenden, um Energie zu sparen. Wären wir den ganzen Tag auf eine einzige Idee fixiert, würden wir gar nicht mehr merken, was in unserer Umgebung vor sich geht.

kann diese Person nicht mit voller Intensität in der Gegenwart sein
Regelmäßige Pausen steigern die Produktivität.

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scienceandnonduality
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#83 Re: Religion und Wissenschaft - die zwei Flügel der Erkenntn

Beitrag von scienceandnonduality » Mo 16. Mär 2015, 17:49

Schön und gut, darum geht es ja: nicht nur mechanisch vor Dich hin zu leben, sondern mit jeder Zelle des Körpers wach und gegenwärtig. Das ist eigentlich die Bedeutung von "Religion", die Rück-Verbindung zum Sein immer wieder in Erinnerung zu rufen , sodass wir wirklich aus einem tieferen Frieden und Bewusstsein leben. Menschen können äußerlich erfolgreich sein und alles haben, aber wenn sie nicht im Frieden sind und es ihrem Leben an Freude und Vertrauen mangelt, dann sind sie auf der rein menschlichen Ebene nicht wirklich erfolgreich und im Kontakt mit dem Leben.

Dann verpassen sie das Wesentliche der genialen Show namens "Welt" :thumbup: was bringt es mir, wenn ich ein ganzes Leben arbeite, danach mit dem Nobelpreis geehrt werde und am Ende feststelle, dass es meinem Leben die ganze Zeit an Freude und Liebe mangelte? Darum: die Achtsamkeit ist die Basis eines erfüllten Lebens.
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Pluto
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#84 Re: Religion und Wissenschaft - die zwei Flügel der Erkenntn

Beitrag von Pluto » Mo 16. Mär 2015, 19:54

scienceandnonduality hat geschrieben:Achtsamkeit bedeutet, dass Du ganz im Jetzt gegenwärtig bist und die ichbezogenen Gedanken verlässt. Wenn jemand nur um sich selbst kreist, kann diese Person nicht mit voller Intensität in der Gegenwart sein und verpasst die Begegnung mit dem Leben.
Eine hübsch anmutende Empfehlung, die in der Praxis nicht durchführbar ist.
Es ist unmöglich den "Faden" des ICH-Besusstseins zu verlassen. Im Mittelpunkt unserer Gedanken stht immer das ICH als Erzähler der unserer Fantasien. Wir können uns noch so sehr bemühen, dem ICH als Mittelpunkt unserer Gedanken können wir uns niemals entziehen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

JackSparrow
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#85 Re: Religion und Wissenschaft - die zwei Flügel der Erkenntn

Beitrag von JackSparrow » Di 17. Mär 2015, 14:56

scienceandnonduality hat geschrieben:sondern mit jeder Zelle des Körpers wach und gegenwärtig
Zellen können nicht schlafen. Die haben nur eine Wachstumsphase und eine Teilungsphase.

Das ist eigentlich die Bedeutung von "Religion", die Rück-Verbindung zum Sein immer wieder in Erinnerung zu rufen , sodass wir wirklich aus einem tieferen Frieden und Bewusstsein leben.
Das kenn ich. Kaufen Sie unser neues Waschmittel mit dem farbechten Aktivsauerstoff, dann werden Sie sich den ganzen Tag frisch und munter fühlen.

Menschen können äußerlich erfolgreich sein und alles haben, aber wenn sie nicht im Frieden sind
Dann sind die Religionen dran schuld, die diesen Menschen ständig erzählen, was ihnen denn noch alles fehlt.

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#86 Re: Religion und Wissenschaft - die zwei Flügel der Erkenntn

Beitrag von Salome23 » Di 17. Mär 2015, 15:41

Pluto hat geschrieben:Im Mittelpunkt unserer Gedanken stht immer das ICH als Erzähler der unserer Fantasien. Wir können uns noch so sehr bemühen, dem ICH als Mittelpunkt unserer Gedanken können wir uns niemals entziehen.
Versteh ich nicht...
Wenn du intensiv mit (d)einer Arbeit beschäftigt bist, oder mit lernen oder zum Beispiel ein Chirurg sich in einer 5 stündigen Op voll auf den Eingriff am Patienten konzentriert, ist er nicht mit seinem ICH beschäftigt, sondern mit den Gedanken bei der Sache....
Somit das ICH nicht mehr Mittelpunkt.

closs
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#87 Re: Religion und Wissenschaft - die zwei Flügel der Erkenntn

Beitrag von closs » Di 17. Mär 2015, 18:16

Pluto hat geschrieben:. Im Mittelpunkt unserer Gedanken stht immer das ICH als Erzähler der unserer Fantasien. Wir können uns noch so sehr bemühen, dem ICH als Mittelpunkt unserer Gedanken können wir uns niemals entziehen.[/quote
Salome23 hat geschrieben:Somit das ICH nicht mehr Mittelpunkt.
Beides ist richtig.

Schritt 1: Alles, was der Mensch tut oder wahrnimmt, läuft über das Ich. - Pro Pluto. - Schritt 2: Macht sich das Ich selber zum Mittelpunkt oder versteht es sich als Instrument der Erkenntnis der äußeren Welt? Wenn letzteres, dann ist das pro Salome. - Und das ist ja genau das Kunststück des Christentums, sich durch Erkenntnis des Ich vom Ich zu lösen in die "Con-Scientia" - also in das Mit-Wissen der geistigen und materiellen Schöpfung. - Also "Seins-Bewusstsein" statt "Selbst-Bewusstsein".

Das "Selbst-Bewusstsein" ist die erste Stufe zur "Seins-Erkenntnis" (con-scientia). - Es gibt Autoren, die in diesem Sinne zwischen "Ego" (= Ich-Orientierung) und "Selbst" (= Seins-Orientierung) unterscheiden. - Letzteres ist die höhere Form des Bewusstseins. - Insofern ist die heutige "Selbst-Verwirklichung" eine geistig niedere Form des Bewusstseins.

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Scrypt0n
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#88 Re: Religion und Wissenschaft - die zwei Flügel der Erkenntn

Beitrag von Scrypt0n » Di 17. Mär 2015, 18:48

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Dass der Geist - also unser Bewusstsein, unser ich - KEINE Kategorie der Naturwissenschaft sein soll, postulierst du lediglich unentwegt
Das hängt von der Definition "Bewusstsein" ab.
Ja, wenn man dann natürlich irgendwelche Seins-Welten dazu fantasiert, ist dem nicht so.

Aber weiter ist es dann nur ein willkürliches Postulat deinerseits, dass der Geist - das Ich - keine Kategorie der Naturwissenschaft ist. Es ändert sich nichts daran! ;)

closs hat geschrieben:Davon abgesehen ist unbestritten, dass sich Geist/Bewusstsein selbstverständlich in der Materie abbildet.
Aus dieser Zwickmühle kommst du nicht heraus, denn:
Wenn das Gehirn - was ja rein organisch (also materiell) ist eine Verbindung mit dem "Geist" einer postulierten Seins-Ebene hat und es irgendeine Art von Wechselwirkung/Einwirkung gibt, ist es damit ebenfalls Teil der Naturwissenschaft - da deine imaginäre Traum-Grenze dann schlicht nicht gegeben sein kann.

closs hat geschrieben:Entsteht Geist primär in der Materie
Eindeutig ja; es sei denn, man taucht in kurtische Traumwelten ab - da darf das natürlich nicht so sein! *grins*

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Tests bestätigen genau das.
Glaube ich nicht.
Macht nichts. Ist trotzdem so. :0)

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#89 Re: Religion und Wissenschaft - die zwei Flügel der Erkenntn

Beitrag von Pluto » Di 17. Mär 2015, 18:52

Salome23 hat geschrieben:Versteh ich nicht...
Wenn du intensiv mit (d)einer Arbeit beschäftigt bist, oder mit lernen oder zum Beispiel ein Chirurg sich in einer 5 stündigen Op voll auf den Eingriff am Patienten konzentriert, ist er nicht mit seinem ICH beschäftigt, sondern mit den Gedanken bei der Sache....
Wer operiert denn in deinem Beispiel?

Es wäre in der Tat ein schlechter Chirurg, der sich nicht auf SEINE Aufgabe konzentriert. Es geht ja auch um SEINEN Patienten, und ER führt das Skalpell.
Wie soll das gehen, wenn er nicht sich zum Mittelpunkt SEINER Arbeit macht?

Verstehst du jetzt?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#90 Re: Religion und Wissenschaft - die zwei Flügel der Erkenntn

Beitrag von JackSparrow » Di 17. Mär 2015, 23:36

closs hat geschrieben:Und das ist ja genau das Kunststück des Christentums, sich durch Erkenntnis des Ich vom Ich zu lösen in die "Con-Scientia" - also in das Mit-Wissen der geistigen und materiellen Schöpfung.
Das Kunststück des Christentums besteht darin, dass dessen Anhänger stundenlang mit billigen Phrasen um sich werfen können, ohne dabei auch nur ansatzweise irgendwas Brauchbares auszusagen. Oder auch nur irgendwas Verständliches.

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