Wissen Glauben und Realität

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#61 Re: Wissen Glauben und Realität

Beitrag von Pluto » Sa 16. Mai 2015, 12:50

Savonlinna hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Esrteres ist eine Vermutung.
Zweites ist das Für-wahr-halten der Aussage.
Wird Dir kein Theologe unterschreiben.
Mag sein, aber es stimmt trotzdem.

Das sind hartnäckige Vorurteile, die auf Unwissenheit beruhen.
Ich sehe das als Aufklärung.
Und Argumente, die aus Unwissenheit stammen, sind das Papier nicht wert, auf das es geschrieben wurde.

Was eigentlich steht in der Bibel im Original für "glauben"?
Wieso sollte das für mich als Ungläubiger relevant sein?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Savonlinna
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#62 Re: Wissen Glauben und Realität

Beitrag von Savonlinna » Sa 16. Mai 2015, 12:57

Pluto hat geschrieben:
Was eigentlich steht in der Bibel im Original für "glauben"?
Wieso sollte das für mich als Ungläubiger relevant sein?
Ganz einfach: Weil das Herantragen von Vorurteilen an Gläubige auch von Ungläubigen unethisch ist.
Es sei denn, man akzeptiert als Ungläubiger grundsätzlich keine Ethik. Dann habe ich keine Handhabe mehr, unredliche Methoden ins Feld zu führen.

Unwissen aufgrund von Vorurteilen wird schon von Francis Bacon Mitte 1600 beschrieben.
Wer Vorurteile bewusst benutzen möchte, gehört nicht in die Liga der Wissenschaft.

Nachtrag:
Pluto hat geschrieben:
Das sind hartnäckige Vorurteile, die auf Unwissenheit beruhen.
Ich sehe das als Aufklärung.
Und Argumente, die aus Unwissenheit stammen, sind das Papier nicht wert, auf das es geschrieben wurde.
Gut, dass Du das Blaugefärbte einsiehst.
"Aufklärung" ist für Dich also dasselbe wie Vorurteile haben und auf der Basis von Vorurteilen jemanden beurteilen.

Das könnte einiges erklären.

Pluto
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#63 Re: Wissen Glauben und Realität

Beitrag von Pluto » Sa 16. Mai 2015, 13:04

Savonlinna hat geschrieben:Ganz einfach: Weil das Herantragen von Vorurteilen an Gläubige auch von Ungläubigen unethisch ist.
Das es sich um Vorurteile handelt, solltest du zunächst mal belegen und nicht einfach behaupten.

Savonlinna hat geschrieben:Wer Vorurteile bewusst benutzen möchte, gehört nicht in die Liga der Wissenschaft.
Und wer den Unterschied zwischen einem Beleg und einer Behauptung nicht versteht, erst recht nicht.

Also... wie kommen wir weiter :?:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Savonlinna
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#64 Re: Wissen Glauben und Realität

Beitrag von Savonlinna » Sa 16. Mai 2015, 13:07

Pluto hat geschrieben:Also... wie kommen wir weiter :?:
Indem Du Dich schlau machst darüber, was "glauben" im Christentum bedeutet.
Du kannst auch bei Wiki gucken, da steht das auch zumindest so ungefähr.

Dein Vorurteil, dass "Glauben" identisch ist mit "Fürwahrhalten" , wird dann entweder fallen, oder aber man will Vorurteile haben.

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#65 Re: Wissen Glauben und Realität

Beitrag von Catholic » Sa 16. Mai 2015, 13:17

Savonlinna hat geschrieben: Dein Vorurteil, dass "Glauben" identisch ist mit "Fürwahrhalten" , wird dann entweder fallen, oder aber man will Vorurteile haben.

Nun,da kommt es de facto auf den Kontext und das jeweils verwandte Originalwort an.

Wenn ich schreibe
"Ich glaube das Gott existiert!"
sagt das erstmal aus,dass ich von seiner Existenz überzeugt bin,mehr nicht.
Es ist also ein Fürwahrhalten seiner Existenz meinerseits,nichts mehr und nichts weniger.

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#66 Re: Wissen Glauben und Realität

Beitrag von Novas » Sa 16. Mai 2015, 13:17

sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Auch dann würde man von Hinz bis Kunz alles Mögliche hineindeuten. - Wenn man geistig versteht, weiss man auch so, was Jesus aus erster Hand gedacht hat.
Du verwechselst wie immer Wissen mit Glauben.
Eins ist jedenfalls sicher: der Mensch, der weiß, was Jesus gedacht hat, muß erst noch geboren werden. ;)

... und Du willst - wie immer - Wissen und Glauben voneinander trennen, was aber nicht möglich ist... schon aus Gründen der Logik und Beweisführung... Du glaubst nämlich an dein Wissen... und dieses "Wissen" besitzt drei Aspekte:

1. Vernunft
2. Die geistige Intuition
3. Lebenserfahrung

Wenn ein Aspekt vernachlässigt wird, dann entsteht ein Ungleichgewicht. Sei es religiöser oder materialistischer Extremismus. Sage mir, was an materialistischem Extremismus besser ist?

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#67 Re: Wissen Glauben und Realität

Beitrag von Pluto » Sa 16. Mai 2015, 13:27

Savonlinna hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Also... wie kommen wir weiter :?:
Indem Du Dich schlau machst darüber, was "glauben" im Christentum bedeutet.
Warum so eingrenzen?

Mich interessiert mehr das allgemeine Verständnis in den Religionen.
Nochmals... Im religiösen Umfeld (generell) bedeutet "Ich glaube an die Existenz Gottes" allzu oft "Ich halte die Existenz von Gott für wahr".
(wird dir vermutlich jeder gute Christ oder Moslem bestätigen.)

Gerade ein solches dogmatisches Festhalten an den Glauben halte ich aus zwei Gründen für gefährlich.
Erstens kann die implizite, übertriebene Sicherheit des Geglaubten zur Festschreibung von Dogmen führen, die dem zukünftigen Erkenntnisgewinn und so dem Fortschritt der Zivilisation im Wege stehen.
Zweitens führt ein solcher Glaube zu Streitigkeiten zwischen Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtung, die im Extremfall bis hin zu kriegerischen Auseinandersetzungen führen.

Wie du sehr wohl weißt, kommt Beides in der Geschichte der Welt oft vor.

Glaube als reine Vermutung erscheint mir hingegen als die weitaus harmlosere Form von "Glaube" (Irren ist menschlich).

Savonlinna hat geschrieben:Dein Vorurteil, dass "Glauben" identisch ist mit "Fürwahrhalten" , wird dann entweder fallen, oder aber man will Vorurteile haben.
Wie gesagt... erst mal Belege bringen, und danach den Vorwurf des Vorurteils geltend machen. ;)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#68 Re: Wissen Glauben und Realität

Beitrag von Pluto » Sa 16. Mai 2015, 13:33

Novalis hat geschrieben:Wissen und Glauben voneinander trennen, was aber nicht möglich ist... schon aus Gründen der Logik und Beweisführung... Du glaubst nämlich an dein Wissen... und dieses "Wissen" besitzt drei Aspekte:
Glaube, lieber Novalis, kann bestenfalls als Vorstufe von Wissen verstanden werden.
Schlimmstenfalls kann Glaube zur Festschreibung von Irrtümern führen, die die Erkenntnisgewinnung behindern.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#69 Re: Wissen Glauben und Realität

Beitrag von Novas » Sa 16. Mai 2015, 13:36

Savonlinna hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Also... wie kommen wir weiter :?:
Indem Du Dich schlau machst darüber, was "glauben" im Christentum bedeutet.
Du kannst auch bei Wiki gucken, da steht das auch zumindest so ungefähr.

Dein Vorurteil, dass "Glauben" identisch ist mit "Fürwahrhalten" , wird dann entweder fallen, oder aber man will Vorurteile haben.

Mir gefällt die buddhistische Definition: "Glaube ist begründetes Vertrauen" - im Sinne eines höchsten Credo: "ich setze mein Herz auf etwas, was ich als subjektive und gemeinsame Wahrheit mit anderen zusammen glaube und lebe" da kommt noch hinzu, dass "Glaube" eine Weisheitsquelle und ein Erfahrungswissen darstellt, welches Jahrtausende alt ist und sich offenbar irgendwie bewährt hat.

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#70 Re: Wissen Glauben und Realität

Beitrag von Catholic » Sa 16. Mai 2015, 13:41

"Ich glaube dass Gott existiert!"
sagt erstmal nur aus
"Ich bin überzeugt,dass Gott existiert!"
so wie
"Ich glaube dass die Erde rund ist!"
nur aussagt,dass ich von der Kugelform der Erde ausgehe,z.B. weil das anerkannte Wissenschaftler sagen.
Dogmatisch im negativ verstandenen Sinne des Wortes wird es nur dann wenn ich sage
"Jeder Mensch,der nicht von Gottes Existenz/der Kugelgestalt der Erde ausgeht,ist zu verurteilen/zu verhaften/zu töten (usw.)!"

Hallo Novalis,

interessant ist es,wenn man mal betrachtet,was das lateinische Wort credo eigentlich bedeutet.

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