Wahrer Glaube ...

Philosophisches zum Nachdenken
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Halman
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#71 Re: Wahrer Glaube ...

Beitrag von Halman » Do 29. Dez 2016, 20:19

Novalis hat geschrieben:
fin hat geschrieben:-- :idea: --

Novalis hat geschrieben:
Selbstverständlich.

- Da der Glaube aus dem inneren Bewusstsein des Menschen kommt, kann er nicht von außen erzwungen werden.
- Wahrer Glaube kommt immer aus der Glaubens- und Gewissensfreiheit.

Diesen Sachverhalt begreift (meiner Ansicht nach) leider nur eine Minderheit, da die indoktrinierte Mehrheit meint, das, was sie vertritt, sei wahrer Glaube, was es in Wahrheit nicht ist - und per se auch nicht sein kann. Man ist Teil einer Ideologie geworden und wird irgendwann selbst Programm, das von sich Reden macht ...

Ja, die frühen Christen nannten sich ganz bewusst "die Gemeinschaft auf dem Weg". in dem Moment, da der Glaube zu einem bloßen Programm degeneriert, ist er schon erstarrt und tot. Glaube ist eine einzigartige Beziehung des Menschen zu seinem Schöpfer und niemand hat das Recht dazwischen zu treten.
Ja, das ist wahr. Dennoch gingen die Urchristen als Gemeinschaft auf dem Weg Christie und nicht als Einzelkämpfer. Dazu gehörte auch die Autorität der von Jesus erwählten Apostel anzuerkennen und sich als Teil einer christlichen und geschwisterlichen Gemeinschaft zu begreifen.

Dies bringt mich auf den Gedanken, dass es vielleicht an der Zeit wäre, einen Thread über die Urchristen zu eröffnen. Was hälst Du davon?
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Mimi
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#72 Re: Wahrer Glaube ...

Beitrag von Mimi » Do 29. Dez 2016, 21:38

Hallo,
fin:
Braucht es nicht zuallerst Entsprechungen? Die Bewegungsrichtung muß stimmen: ich dränge meinen Glauben nicht auf, sondern werde diesbezüglich befragt.
Das geht aus meinem Beitrag zwar nicht hervor, aber genau so habe ich es auch gemeint.
Was mich mal wieder zu diesem Zitat führt:
„Gott hat die Seele auf Freiheit und Eigenständigkeit ausgerichtet, so, dass er ihr über ihren freien Willen hinaus nichts aufzwingen will ; auch will er von ihr nichts fordern, was sie nicht will.
Meister Eckhart
http://www.sasserlone.de/autor/43/meister.eckhart/1/
Die „Befragung“ beginnt in meinem Bekanntenkreis beispielsweise oft bei Diskussionen über alles Mögliche, wo ich manchmal nach dem Grund meiner "anderen" Anschauungsweise gefragt werde und ihn mitunter darlegen darf … :D
Es gibt außerdem auch extrem unpassende Momente um jemand mit Glaubensdingen zu
konfrontieren, mir selbst schon passiert.
War unterwegs in einem Einkaufszentrum und hatte mal wieder ein Problem mit
Gott, setzte mich auf eine Bank und haderte und „diskutierte“ im Geiste heftig mit ihm in "der Weise der Klagelieder“. Sah wohl sehr angespannt aus. Zwei Personen setzten sich zu mir und begannen etwas
kindlich- bekehrungsmäßig auf mich einzureden – sie waren offensichtlich missionsartig unterwegs. Ich habe sie sehr übel angepflaumt und in die Flucht geschlagen. Sie hatten gerade meinen Dialog gestört.
Meine Verhaltensweise kann man für übel halten und sich natürlich aufregen… aber so war es halt.
fin:
Ich bin offen für jedes erbauliche Zeugnis ...
Es stellt sich eher die Frage, ob es (für dich) stimmig ist, diese Dinge hier preiszugeben?!
Das ist in der Tat problematisch. Grundsätzlich lege ich – in vertrautem Kreise – schon Zeugnis ab, soweit es die Beteiligten wirklich interessiert.
Bei Dir z.B. hätte ich – warum auch immer – diesbezüglich auch wenig Sorgen.
Aber es ist ein öffentliches Forum- sprich:
„Lesbar bis Timbuktu“ – und es sind halt viele Details meiner Sippe dabei.

LG
"Jedes menschliche Wunschbild,
das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
damit die echte Gemeinschaft leben kann."
Dietrich Bonhoeffer

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Christian41285
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#73 Re: Wahrer Glaube ...

Beitrag von Christian41285 » So 1. Jan 2017, 08:51

fin hat geschrieben:Was ist wahrer Glaube?

(1) Läßt sich Glaube kategorisieren, zb. in richtig oder falsch?
(2) Ist Glaube nicht eine intime Angelegenheit, die - wie auch die Würde des Menschen - unantastbar sein sollte?
(3) Woher rührt also Streit und/oder Übergriff in Glaubensdingen?
(4) Darf man Glauben einfordern oder gar erzwingen?
(5) Was also ist wahrer Glaube und wie kommt er/sie/es eigentlich originär in die Welt?

Diese Fragen beschäftigen diesen Thread.

Als Einstimmung würde ich gerne eine wahre Geschichte vorausschicken, da sie das Thema auf gleichnishafte Weise bespricht, die das Leben selbst schrieb!


Wahrer Glaube ist ein korpereigenes ,,Wissen,,

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