Das ist eine eigenartige Aufteilung, denn Wirkung (in Bezug auf den Begriff „Wirklichkeit“) ist immer eine Wahrnehmungsreaktion und die ist wissenschaftlich nachweisbar -> individuelle Gehirnaktivität.“closs“ hat geschrieben:Würdest Du damit empfundene Wirkung oder wissenschaftliche nachweisbare Wirkung meinen?
Mal etwas, das dir gefallen wird:
Man hat betende Nonnen untersucht und festgestellt, dass dabei bestimmte Gehirnbereiche (hauptsächlich) aktiv sind.
Ich habe zudem gerade das Beispiel mit "dem Tisch hinter mir" gebracht. Auch diese Reaktion ist wissenschaftlich nachweisbar.
(In diesem Fall hat meine Absicht, mir etwas vorzustellen „gewirkt“ und eine Folgereaktion verursacht)
Die entscheidenden Fragen (und darauf zielst du ja letztlich ab) sind aber, woraus besteht die Wirkung und was ist der Auslöser dieser Wirkung.
Zu 1: Woraus besteht die Wirkung?
=> aus Zusammenhängen, d.h. bei der Konfrontation mit „Wirklichkeit“ – auch wenn es etwas komplett Neues ist - reagiert ein Mensch „korrekt“ auf Basis der Situationen, mit denen er zuvor konfrontiert war. Er verwendet bereits erlernte/geprägte Gehirn-Verhaltensweisen (Ich lasse mal offen, wie der dafür notwendige Anfangsprozess aussieht, denn irgendwie muss es ja zu einem „ersten Erlernen“ kommen).
Wichtig ist:
das Wahrnehmungssystem verwaltet Zusammenhänge derart minuziös (siehe Gehirn), dass sich die Kombination als „etwas Neues“ darstellt, wobei „das Neue“ erst einmal nur in bekannten Anteilen erfasst wird.
Zu 2. Was ist der Auslöser?
=> Auf Basis von „1.“ besteht die generelle Möglichkeit, dass es zu einer Fehlreaktion, d.h. einer nicht korrekten Gehirn-Verhaltensweise kommt (Beispiel: „schräge Linien“).
=> Wiederum auf Basis von „1.“ muss ein Mensch viele Blickwinkel einnehmen, damit er aus zahlreichen Kombinationen von bereits erlernten/geprägten Zusammenhängen, eine neue Gehirn-Verhaltensweise, sprich neue Zusammenhänge, aufbauen kann. Daraus speist sich die Wahrnehmungsunabhängigkeit, die in „Wirklichkeit“ enthalten ist.
„Wirklichkeit“ ist das, was uns dazu veranlasst, mit neuen Zusammenhängen umzugehen
(exakt dies ist auch die Grundlage für das „erste Erlernen“)
„Wirklichkeit“ ist ein Regelkreis, der uns ein kontinuierliches Gehirn-Verhalten aufzwingt -> Wachzustand.
Beim „Tisch hinter mir“ kommt es nicht zu einer wirklich neuen Kombination, sondern ich „generiere“ jede einzelne Kombination und kann dadurch keine neue Situation schaffen. Zudem schwingt immer der Zusammenhang mit, dass ich die Vorstellung „generiere“ und „abbrechen kann“ – ich interpretiere dabei mein eigenes Verhalten als „nicht Wirklichkeitserzeugend“, auch wieder auf Basis von Erfahrung, denn zu den „Vorstellungen“ kann ich nicht alle möglichen Blickwinkel einnehmen und ich muss auch keine Kombination wirklich akzeptieren.