oTp hat geschrieben: ↑Fr 11. Jun 2021, 11:58
Wer es wissen möchte, aber nicht kann, dem wird gesagt: "Du bist in deiner menschlichen Entwicklung noch nicht so weit. Übe fleissig, in irgendeiner fernen Inkarnation wirst du alles wissen".
Es wird direkt zitiert, dazu fehlt die Quellenangabe. Unabhängig davon ist mir eine solche herablassende Ausdrucksweise völlig fremd, sie klingt eher nach einer selbst angefertigten Vermischung von Reinkarnation und "christlicher" Kleinkindlichkeit.
Anthroposophie ist vom
Positivismus durchzogen, wobei Rudolf Steiner dazu natürlich Vorbild ist.
Es sollte auf das
korrekte Lesen und Wiedergeben Wert gelegt werden. Was du zum Ausdruck bringt, lässt bei mir nur Fragezeichen aufleuchten. Während du beeindruckst in Sachen der Spukangelegenheiten und persönlich auf Distanz bleibst, wird es hier umso persönlicher.
oTp hat geschrieben: ↑Fr 11. Jun 2021, 11:58
"geistliche"
Beispielsweise ist mir völlig unbekannt, dass das Wort "geistlich" irgendwo in der Anthroposophie verwendet wird. Es ist eine Ausdrucksweise, die im klerikalen Bereich verwendet wird und dem entsprechend klerikale Bedeutungen beigelegt sind, die nicht genügt relevant sind, um in der Anthroposophie verwendet werden zu können. Es werden dort zusammenhängend die Begriffe physisch - seelisch - geistig verwendet.
oTp hat geschrieben: ↑Fr 11. Jun 2021, 11:58
"Übermenschen"
Auch dieses Wort ist mir völlig unbekannt. Allerdings wird die Vorsilbe "über" oft benutzt, um beispielsweise den Unterschied zwischen der sinnlichen zur
übersinnlichen Wahrnehmung deutlich zu machen.
Wenn sich mit Anthroposophie beschäftigt, dem können schnell eigene vorgefasste Urteile schnell zum Verhängnis werden; ihre Beschäftigung bedarf der steten Übung in Vorurteilslosigkeit, Neutralität und Objektivität, was zu Erkenntnissen führt, die
über dem Persönlichen von Sympathie und Antipathie stehen. So unterscheidet Anthroposophie notwendig zwischen unpersönlich, persönlich und überpersönlich.
Sein umfassender Weg der Erkenntnis ist dem Yoga sehr nahe, dem Buddhismus, den Rosenkreuzern...
Sein (angeblicher) Weg ist nicht meiner. Anthroposophie lässt nicht nach der Nase eines anderen tanzen, wie man das so oft kennt. Hier ist
eigene Erkenntnisarbeit Voraussetzung.
Ich habe mir einmal diesen Absatz aus der Theosophie Steiners herausgeschrieben und dem eine Überschrift gegeben:
Sich richtige Gedanken machen
"Der Mensch schweift nicht richtungs- und ziellos von einem Sinneseindruck zum anderen; er handelt auch nicht unter dem Eindruck jedes beliebigen Reizes, das von außen oder durch die Vorgänge seines Leibes auf ihn ausübt. Er denkt über seine Wahrnehmungen und über seine Handlungen nach. Durch das Nachdenken über die Wahrnehmungen erwirbt er sich Erkenntnisse über die Dinge; durch das Nachdenken über seine Handlungen bringt er einen vernunftgemäßen Zusammenhang in sein Leben. Und er weiß, dass er seine Aufgabe nur dann als würdig erfüllt, wenn er sich durch richtige Gedanken sowohl im Erkennen wie im Handeln leiten lässt."
Quelle: Rudolf Steiner, Theosophie, Einführung in die übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung, S. 32