Wahrheit- Weisheit- Wirklichkeit

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#11 Re: Unterordnung

Beitrag von Pluto » Mo 28. Okt 2013, 23:54

closs hat geschrieben:Wir können an einer internen Kunstsprache festhalten - nur ist diese nicht nach außen vermittelbar, ohne dass sich der Sinn genau umkehrt.
eine Kunstsprache...?
Nee...
Wiki schreibt:
Egozentrik bezeichnet die Eigenschaft des menschlichen Charakters, sich selbst im Mittelpunkt zu sehen... und die Eigenschaft, andere Menschen und Dinge beständig an sich selbst und der eigenen Perspektive zu messen.
Selbstverwirklichung bedeutet in der Alltagssprache die möglichst weitgehende Realisierung der eigenen Ziele, Sehnsüchte und Wünsche mit dem übergeordneten Ziel, „das eigene Wesen völlig zur Entfaltung zu bringen...
Das sind selbst umgamgssprachlich zwei ganz unterschiedliche Dinge, lieber closs.

Pluto hat geschrieben:Wenn im Tod das Sein mit dem Dasein vershcmilzt, dann ist es auch im Leben verschmolzen,
Nein - das ist doch genau der Sinn des Sündenfalls, dass das Dasein in tiefere Dimension fällt ("zum Schatten des Seins wird, statt Teil des Seins zu sein"), in der es wahrnehmungsmäßig vom (göttlichen) Sein getrennt ist. Und erst mit dem Daseins-Tod (Rückzug aus der Materie) wieder fähig zur Verschmelzung mit dem Sein wird.
Ich wusste schon immer, dass der menschlichen Phantasie keine Grenzen gesetzt sind.:P
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#12 Re: Unterordnung

Beitrag von closs » Di 29. Okt 2013, 00:28

Pluto hat geschrieben:Selbstverwirklichung bedeutet in der Alltagssprache die möglichst weitgehende Realisierung der eigenen Ziele, Sehnsüchte und Wünsche mit dem übergeordneten Ziel, „das eigene Wesen völlig zur Entfaltung zu bringen...
Heute wird das aber in der Regel meistens materiell und selten transzendent verstanden.

"Selbstverwirklichung" im heutigen säkularen Sinne setzt das Anthropozentrische voraus - dies widerspricht dem Christlichen, Selbstverwirklichung in der Theozentrierung zu suchen.- Das heißt (wiki hin oder her): Säkulare und geistige Sicht verstehen unter "Selbstverwirklichung" in etwa das Gegenteil - und da kann es halt bei Benutzung des selben Wortes Verständnis-Probleme geben.

Pluto hat geschrieben:Ich wusste schon immer, dass der menschlichen Phantasie keine Grenzen gesetzt sind.
Das ist halt das Problem, wenn man (noch) im Dasein ist: Man kann die Daseins-Existenz nur aus einer Dimension erklären, die selber nicht Teil des Daseins ist. - Klar ist es einfacher, wenn man sein Wahrnehmung als Maß setzt - da muss man nicht über Bande spielen.

Pluto
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#13 Re: Unterordnung

Beitrag von Pluto » Di 29. Okt 2013, 00:44

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Selbstverwirklichung bedeutet in der Alltagssprache die möglichst weitgehende Realisierung der eigenen Ziele, Sehnsüchte und Wünsche mit dem übergeordneten Ziel, „das eigene Wesen völlig zur Entfaltung zu bringen...
Heute wird das aber in der Regel meistens materiell und selten transzendent verstanden.
Du hast wohl überlesen was dort steht?
Wiki gibt die Alltagsdefinition von Selbstverwirklichung wieder, und da geht es um Wissensvermehrung —
Wissen über die Welt ist materiell.

"Selbstverwirklichung" im heutigen säkularen Sinne setzt das Anthropozentrische voraus
Das ist ganz allein dein privates Verstädnis des Begriffs. Die teile weder ich noch der Wiki-Autor.

Das ist halt das Problem, wenn man (noch) im Dasein ist: Man kann die Daseins-Existenz nur aus einer Dimension erklären, die selber nicht Teil des Daseins ist. - Klar ist es einfacher, wenn man sein Wahrnehmung als Maß setzt - da muss man nicht über Bande spielen.
Nein. Du spielst in einer Phantasiewelt, die du dir ganz alleine ausdenkst, und stellst sie dann als Verwirklichung des Seins dar.
In Wirklichleit hast du genauso wenig Ahnung vom Sein wie ich.
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#14 Re: Unterordnung

Beitrag von closs » Di 29. Okt 2013, 01:20

Pluto hat geschrieben:Wissen über die Welt ist materiell.
Der Wissens-Gegenstand über das Dasein ist materiell - ob es das Wissen selbst ist, wäre wieder eine eigene Diskussion. - Unabhängig davon: Wenn Du Wissen als Ausdruck des Materiellen verstehst, war doch meine Aussage richtig:
closs hat geschrieben:Heute wird das aber in der Regel meistens materiell und selten transzendent verstanden.

Pluto hat geschrieben:Das ist ganz allein dein privates Verstädnis des Begriffs.
In dem Moment, in dem man das "Cogito" zur Quelle und zum Ziel des Daseins macht, ist im Grunde ALLES anthropozentrisch - so habe ich das gemeint. - Wie könnte Selbstverwirklichung (= Verwirklichung des Ich) NICHT anthropozentrisch sein? Rein logisch gefragt.

Pluto hat geschrieben: Du spielst in einer Phantasiewelt, die du dir ganz alleine ausdenkst, und stellst sie dann als Verwirklichung des Seins dar.
Eine Verwirklichung des Seins gibt es ja gar nicht durch den Menschen - er kann nur das Dasein verwirklichen. - Der Unterschied, über den wir reden, ist, ob man das Ich oder Gott zum Zielpunkt der Verwirklichung macht (also - in meinen Worten - aufs Anthropozentrische oder aufs Theozentrische zielt).

Pluto hat geschrieben:In Wirklichleit hast du genauso wenig Ahnung vom Sein wie ich.
Das müssten wir abgleichen - aber beweisen könnten wir uns gegenseitig nichts.

Wir kommen immer wieder aufs selbe Grundmotiv:
a) Der Mensch versteht sein Cogito als letzte Instanz und misst damit die objektive Daseins-Welt. Was er misst, nennt er "Realität" - dem, was nicht messbar ist, verweigert er das Attribut "Realität"
b) Der Mensch versteht sein Cogito NICHT als letzte Instanz, sondern als Instrument, die letzte Instanz zu suchen/zu erkennen. Da diese letzte Instanz aus logischen Gründen NICHT Bestandteil der Daseins-Welt ist, ist diese Instanz nicht daseins-messbar. Trotzdem ordnet sich der Mensch dieser Instanz unter (siehe Thread-Thema) - aus Herzenserkenntnis und/oder geistige Erkenntnis.

a) setzt, dass er letzte Instanz ist.
b) setzt, dass er NICHT letzte Instanz ist.

Daraus ergeben sich weitreichende Folgen in der Wahrnehmung und in der Art der Argumentation - wie wir inzwischen wissen. - Wer Gott für möglich hält, hält automatisch auch b) für möglich.

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#15 Re: Unterordnung

Beitrag von Pluto » Di 29. Okt 2013, 07:29

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wissen über die Welt ist materiell.
Der Wissens-Gegenstand über das Dasein ist materiell - ob es das Wissen selbst ist, wäre wieder eine eigene Diskussion. -
Zu kurz gedacht, lieber closs.
Wo und wie glaubst du, speichern wir unser Wissen?

In dem Moment, in dem man das "Cogito" zur Quelle und zum Ziel des Daseins macht, ist im Grunde ALLES anthropozentrisch - so habe ich das gemeint. - Wie könnte Selbstverwirklichung (= Verwirklichung des Ich) NICHT anthropozentrisch sein? Rein logisch gefragt.
Falsche Frage. Es ging um den Unterschied zwischen Selbstverwirklichung und Egozentrik — schon vergessen?
Beide habe als Antrieb den Eigennutz (:= Lebenswillen), aber sie sind dennoch in so vielen Eigenschaften so unterschiedlich, dass man sie auch im Alltag mühelos unterscheiden kann.

Der Unterschied, über den wir reden, ist, ob man das Ich oder Gott zum Zielpunkt der Verwirklichung macht (also - in meinen Worten - aufs Anthropozentrische oder aufs Theozentrische zielt).
Auch die Theozentrik ist nur ein Teil deiner Phantasiereise.

Pluto hat geschrieben:In Wirklichleit hast du genauso wenig Ahnung vom Sein wie ich.
Das müssten wir abgleichen -
Wenn es kein Sein gibt, ist jeder Abgleich vergeblich.
Eine großartige Erkenntnis: 0 - 0 = 0.

a) setzt, dass er letzte Instanz ist.
b) setzt, dass er NICHT letzte Instanz ist.

Daraus ergeben sich weitreichende Folgen in der Wahrnehmung und in der Art der Argumentation - wie wir inzwischen wissen. - Wer Gott für möglich hält, hält automatisch auch b) für möglich.
Es gibt noch mehr Möglichkeiten, deshalb ist deine Frage suggestiv.
Ich setze z. Bsp. auf c).
D.h. Ich setze auf die Exstenz des Universums ohne metaphysischem Firlefanz.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#16 Re: Unterordnung

Beitrag von closs » Di 29. Okt 2013, 07:49

Pluto hat geschrieben:Wo und wie glaubst du, speichern wir unser Wissen?
Im Dasein im materiellen Gehirn - wenn Du das meinst mit "materiellem Wissen", ist das ok. - Ich hatte eher an das Phänomen des Wissens selbst gedacht - nicht an dessen Aufbewahrungsort.

Pluto hat geschrieben:Beide habe als Antrieb den Eigennutz (:= Lebenswillen), aber sie sind dennoch in so vielen Eigenschaften so unterschiedlich, dass man sie auch im Alltag mühelos unterscheiden kann.
Ja - sie sind nicht 100ig deckungsgleich, aber in der heutigen Praxis gleich orientiert. Und deshalb ist es schwierig, säkulare und christliche Selbsterkenntnis mit dem selben Wort zu belegen, weil christliche Selbsterkenntnis anders orientiert ist.

Es ist ein Unterschied, ob einer in Berlin oder in Kapstadt sagt: "Ich fahre in den Süden". - Der Süden ist zwar der gleiche, aber einer fährt in die Wärme und der andere in die Kälte.

Pluto hat geschrieben:Auch die Theozentrik ist nur ein Teil deiner Phantasiereise.
Wenn man Transzendenz ausschließlich als Projektion des Ichs versteht, gibt es gleichzeitig wieder diesen grundsätzlichen Kulturbruch. Dann ist alles anders - und als anderes folgerichtig. Insofern KEINEN Widerspruch zu Deiner Aussage, wenn man deren Ausgangspunkt zugrundelegt.

Pluto hat geschrieben:Wenn es kein Sein gibt, ist jeder Abgleich vergeblich.
:lol: Stimmt - dito siehe oben.

Pluto hat geschrieben:D.h. Ich setze auf die Exstenz des Universums ohne metaphysischem Firlefanz.
Was wäre der Unterschied zu a)?

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#17 Re: Unterordnung

Beitrag von Pluto » Di 29. Okt 2013, 07:58

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wo und wie glaubst du, speichern wir unser Wissen?
Im Dasein im materiellen Gehirn - wenn Du das meinst mit "materiellem Wissen", ist das ok. - Ich hatte eher an das Phänomen des Wissens selbst gedacht - nicht an dessen Aufbewahrungsort.
Wissen IST gespeicherte Erinnerungen.
Wissen besteht also aus Anordnungen von Neuronen und Synapsen in unserem Gehirn. Mehr ist nicht.
Das ist übrigens auch ein Grund warum eine vom Körper losgelöste Seele keinen Sinn macht. Sie hat kein Wissen, keine Erinnerung... nichts.

deshalb ist es schwierig, säkulare und christliche Selbsterkenntnis mit dem selben Wort zu belegen, weil christliche Selbsterkenntnis anders orientiert ist.
Was genau willst du damit sagen?

Es ist ein Unterschied, ob einer in Berlin oder in Kapstadt sagt: "Ich fahre in den Süden". - Der Süden ist zwar der gleiche, aber einer fährt in die Wärme und der andere in die Kälte.
.Nee. Das ist unterschiedlich, je nachdem wie weit sie fahren.

Pluto hat geschrieben:D.h. Ich setze auf die Exstenz des Universums ohne metaphyssischem Firlefanz.
Was wäre der Unterschied zu a)?
In (c) ist das Universum die Instanz, nicht das ICH. :mrgreen:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#18 Re: Unterordnung

Beitrag von closs » Di 29. Okt 2013, 11:44

Pluto hat geschrieben:Wissen IST gespeicherte Erinnerungen.
Wissen ist abgespeichert in Anordnungen von Neuronen und Synapsen. - Ob es losgelöst davon AUCH sein kann, ist damit nicht beantwortet.

Pluto hat geschrieben:Das ist übrigens auch ein Grund warum eine vom Körper losgelöste Seele keinen Sinn macht. Sie hat kein Wissen, keine Erinnerung... nichts.
Bei Deiner Setzung ist das logisch.

Pluto hat geschrieben: Das ist unterschiedlich, je nachdem wie weit sie fahren.
??? - Naja - ab Südpol gehts wieder nördlich - aber dann fahren sie nicht mehr in den Süden.?!?

Pluto hat geschrieben:In (c) ist das Universum die Instanz, nicht das ICH.
OK - aber das Maß für das Universum ist der Mensch und dessen Wahrnehmung - nicht wahr?

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Demian
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#19 Re: Unterordnung

Beitrag von Demian » Di 29. Okt 2013, 18:51

Pluto hat geschrieben:Vielleicht liegt der Grund bei den Ungläubigen darin, dass sie durch solche Bibelverse nicht vorbelastet sind (mir geht es zumindest so).

Die Fundis begreifen die Bibel nicht, weil sie nicht verstehen, was SPRACHE ist - Sprache ist Ausdruck in der Zeit ( also abhängig von der sozialen, kulturellen, ideen- und zeitgeschichtlichen Situation ). Die Sprache ist ein MEDIUM des Geistes - darum ist eine wort-wörtliche Exegese eigentlich gar keine Exegese. Exegese in einem spirituellen Sinne kann doch nur ein Spiel, die schöpferische Arbeit mit Worten, Bildern, Begriffen sein, um einen geistlichen Sinn in die Gegenwart zu übersetzen.

Hemul
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#20 Re: Unterordnung

Beitrag von Hemul » Di 29. Okt 2013, 19:18

Demian hat geschrieben: Die Fundis begreifen die Bibel nicht, weil sie nicht verstehen, was SPRACHE ist - Sprache ist Ausdruck in der Zeit ( also abhängig von der sozialen, kulturellen, ideen- und zeitgeschichtlichen Situation ). Die Sprache ist ein MEDIUM des Geistes - darum ist eine wort-wörtliche Exegese eigentlich gar keine Exegese. Exegese in einem spirituellen Sinne kann doch nur ein Spiel, die schöpferische Arbeit mit Worten, Bildern, Begriffen sein, um einen geistlichen Sinn in die Gegenwart zu übersetzen.

Hi Demian!
Du kannst Dich noch so sehr hinter Deiner geschwollenen Wortwahl verschanzen. Nützt Dir nix, nachzulesen in 2.Korinther 10:3-5.

3 Ich bin zwar nur ein Mensch, aber ich kämpfe nicht nach Menschenart.

4 Meine Waffen in diesem Kampf sind nicht die eines schwachen Menschen, sondern die mächtigen Waffen Gottes. Mit ihnen zerstöre ich feindliche Festungen: Ich bringe falsche Gedankengebäude zum Einsturz
5 und reiße den Hochmut nieder, der sich der wahren Gotteserkenntnis entgegenstellt. Jeden Gedanken, der sich gegen Gott auflehnt, nehme ich gefangen und unterstelle ihn dem Befehl von Christus.


Und Ganzherzig stimme ich mit den Worten des Herrn Jesus aus Matthäus 11:25 überein,
25 Damals rief Jesus aus: "Vater, du Herr über Himmel und Erde, ich preise dich, dass du das alles den Klugen und Gelehrten verborgen, aber den Unmündigen offenbar gemacht hast.

:clap:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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