Ganz dringendes Gebetsanliegen

[Malika]

Eine Freundin von mir, die ich seit vielen Jahren durch ein internationales Internetforum kenne, hat bereits seit Monaten schwere Probleme. Seit Jahren arbeitet sie nicht, da sie eine schwere Agoraphobie hat, was sie auch daran hindert, sich Hilfe zu suchen. Sie lebt in Nordengland und seit eingen Reformen dort, geht es ihr immer schlechter. Zunächst wurde eine sogenannte "bedroom tax" eingeführt, für Menschen, die ein Schlafzimmer mehr haben als sie brauchen. Meine Freundin gehört dazu. Sie kann auch nicht in ein kleineres Haus ziehen, denn es gibt keins. Dadurch hatte sie schon extrem wenig Geld zur Verfügung. Im Sommer sagte sie einen Termin beim englischen Arbeitsamt schriftlich und telefonisch ab (als sie den Termin telefonisch absagte, waren Freunde aus dem Forum bei ihr zu Besuch, die das Telefongespräch mit anhörten), da sie aufgrund ihrer Agoraphobie nicht dorthin kommen konnte. Von der Absage wollen die nun nichts gewusst haben und kurze Zeit später stellte sie fest, dass sie nun noch weniger Sozialhilfe bekommt, weil sie aufgrund des nicht wahrgenommenen Termins Sakntionen auferlegt bekam. Nun hat sie so wenig, dass sie die bedroom tax nicht bezahlen kann und befürchtet, dass sie nun bald aus ihrer Wohnung geworfen wird. Sie hat sich an alle möglischen Stellen gewandt, vor zwei Wochen war eine Ärztin bei ihr, die ihr ein Schreiben für das Arbeitsamt schicken wollte. Bislang kam nichts, als sie in der Arztpraxis anrief, wussten die von nichts.

In den letzten Tagen geht es ihr psychsich immer schlechter. Sie hat eine Katze, das hält sie momentan noch etwas, ihr Verlobter lebt in Südengland (sie wollen heiraten, er muss aber erst die Beerdigung seiner vor einigen Jahren verstorbenen ersten Verlobten abzahlen). Sie fühlt sich sehr alleine, hat wohl inzwischen auch ein Alkoholproblem und ist oft ohne Strom oder heißes Wasser, da sie beides nicht bezahlen kann. In den letzten Tagen verbrannte sie sich oft selbst mit einem Glätteisen und nun fand ich gerade einen verzweifelten Aufruf von ihr im Forum. Ihr Telefon funktioniert nicht, sie muss dringend mit jemandem reden, will verzweifelt, dass ihr Verlobter sofort kommt und denkt, sie kann nicht mehr weitermachen. Ein wenig kann ich nachvollziehen, dass jemand an Selbstmord denkt, wenn man befürchten muss, dass man bald aus der Wohnung geworfen wird und dann obdachlos ist, wenn alle Versuche Hilfe zu bekommen unbeantwortet bleiben, wenn man kaum noch zu essen hat und oft im kalten, dunklen Haus sitzt.

Bitte betet für sie, sie braucht es ganz dringend. Sie hat gerade niemanden außer uns im Forum und dem Verlobten, der weit weg ist. Wir schreiben einander gerade und versuchen ihr zu helfen und für sie da zu sein, mich hat auch selten etwas so mitgenommen. Ich glaube nicht, dass sie sterben will, verstehe aber auch, dass sie es so nicht mehr lange aushält, es muss sich dringend etwas tun. Bitte betet dafür.

[Malika]

PS: Anscheinend hat ihr Verlobter dafür gesorgt, dass sie wieder Strom hat und er will ihr ein Handy schicken, damit sie zumindest mit anderen telefonieren kann. Dennoch muss sich etwas tun, denn sie braucht langfristig Hilfe. bitte betet auch für den Verlobten, dem geht es auch nicht gut damit. Er hat ebenfalls nicht viel Geld und hilft schon so viel er kann und ich will mir gar nicht vorstellen, wie es ist wenn man eine Verlobte weit weg hat, die sich verletzt und Selbstmordgedanken hat. Wir versuchen alle zu helfen und für sie da zu sein so gut wir können, nur sind die meisten von uns zu weit weg.

[Magdalena61]

Hallo Malika, gibt es denn dort keine Ämter, die Bürgern in Notlagen weiterhelfen können?
Oder kirchliche Einrichtungen, an die deine Freundin sich wenden kann?

In einem Sozialstaat muß das Existenzminimum eines Menschen doch gesichert sein. Wenn deine Freundin nicht aktiv wird, können die Behörden auch nicht tätig werden. Könnte eventuell der Verlobte mit den zuständigen Mitarbeitern telefonieren oder seine Freundin bei den notwendigen Gängen begleiten?

Der Verlobte... hat er Familie; Eltern, Geschwister, Freunde?
Dann könnte die Frau, da sie ja eh nicht arbeitet, vielleicht in die Nähe ihres Verlobten ziehen und es wäre für ihn oder für seine Familie einfacher, ihr zu helfen.
LG

[Malika]

Es gibt schon Stellen, die weiterhelfen können, meine Freundin wandte sich wegen eines Schreibens schon an ihren Arzt (das soll wohl nun endlich bald erledigt werden) und ich meine, sie schreib auch schon anderen, die helfen könnten, eine Art Berater in ihrem Gebiet, wo man für sie zuständig ist. Sie ist nicht in der Lage, irgendwo hinzugehen. Das ist ja leider das Problem einer Agoraphobie und durch die ganze Geschichte hat sich das verschlimmert. Ein gemeinsamer Freund aus dem Forum ist öfter mal Anlaufstelle, der bekommt wohl auch mal mitten in der Nach SMS von ihr, sonst sind wir es. Sie hat ihren Vater vor einigen Monaten verloren, der Mutter geht es nicht so gut.

Der Verlobte telefoniert bereits herum für sie und sie hat auch Beschwerde oder so was beim DWP eingelegt, dass die Sanktionen aufgehoben werden. In der ersten Instanz wurde das allerdings abgewiesen, angeblich war denen nicht mal ihre Agoraphobie bekannt. Das ist vermutlich durch einen Mitarbeiterwechsel passiert, denn der Angstellte, mit dem sie vorher dort zu tun hatte, wusste davon. Sie wird aktiv so gut sie es kann, also mit e-mails, Briefen und Anrufen und ihr Verlobter hilft ihr so gut es geht. Allerdings scheint hier ein großer Fehler passiert zu sein, kann übrigens durchaus auch in Deutschland vorkommen.

Dass sie in die Nähe ihres Verlobten ziehen kann, glaube ich nicht. Sie schafft einen Umzug momentan nicht und Familie hat er nie erwähnt, ich weiß also nicht, ob da jemand in der Nähe wohnt. Aber für sie käme ein Umzug gerade ohnehin nicht in Frage und wer Sozialleistungen bezieht, darf auch nicht einfach so mal eben umziehen, soweit ich weiß. Das Geld dazu hätte sie ohnehin nicht.

Letzten Endes liegt es an einem ziemlich blöden Fehler, wie gesagt passiert das hier bei den Jobcentern auch manchmal und solange die der Meinung sind, dass sie den Termin nicht ordnungsgemäß abgesagt hat, werden sie ihr auch nicht mehr Geld geben. Momentan geht es ihr ein wenig besser, ich hoffe, dass sich das eine Weile hält.

[Magdalena61]

Es MUSS sich aber etwas ändern. Wir können gerne beten, doch der jetzige Zustand, das ist keine Dauerlösung.
Wenn die Beiden eh heiraten wollen, wäre der Gedanke die Distanz zu verkleinern, nicht so arg abwegig.

Schon klar, dass das Geld für einen Umzug nicht da ist. -- Es könnte aber sein, dass der Staat den Umzug bezahlt, wenn plausible Gründe vorliegen, z.B. die Aufnahme einer Arbeitsstelle. So ist es zumindest in Deutschland.
Vielleicht gibt es noch andere Gründe... ein medizinisches Gutachten, dass die Frau nicht (mehr) alleine leben kann und auf ständige Hilfe angewiesen ist oder so etwas.

Oder: Der Verlobte sucht sich eine Arbeit weiter im Norden... dann kann er vielleicht bei der Mutter der Frau wohnen, bis er eine eigene Wohnung hat.
Oder: Die Beiden heiraten und er zieht zu deiner Freundin in das von ihr gemietete Haus.

Die Begründung: "Er müsse zuerst die Beerdigung einer früheren Bekannten bezahlen" - über Jahre hinweg?- leuchtet mir nicht so richtig ein. So hoch werden die Raten nicht sein... vielleicht kann er jemanden finden, der ihm einen Kredit gewährt mit niedrigeren Raten. Was ist denn mit der Familie der verstorbenen Frau? Warum muß der Ex- Verlobte zahlen; da wäre doch eigentlich die Familie zuständig? Gibt es in England keine Zuschüsse oder Hilfen, wenn jemand stirbt und es sich um einen Sozialfall handelt?

Beten wir um Weisheit, wie das weitergehen soll.

Sind die Leute eigentlich gläubig?
LG

[Malika]

Es MUSS sich aber etwas ändern. Wir können gerne beten, doch der jetzige Zustand, das ist keine Dauerlösung.

Deshalb ja die Bitte um Gebet.

Schon klar, dass das Geld für einen Umzug nicht da ist. -- Es könnte aber sein, dass der Staat den Umzug bezahlt, wenn plausible Gründe vorliegen, z.B. die Aufnahme einer Arbeitsstelle. So ist es zumindest in Deutschland.
Vielleicht gibt es noch andere Gründe... ein medizinisches Gutachten, dass die Frau nicht (mehr) alleine leben kann und auf ständige Hilfe angewiesen ist oder so etwas.

Davon habe ich nicht so viel Ahnung. Momentan denke ich, dass sie die Möglichkeiten, die sie kennen, ausgeschöpft haben und nach weiteren suchen.

Oder: Der Verlobte sucht sich eine Arbeit weiter im Norden... dann kann er vielleicht bei der Mutter der Frau wohnen, bis er eine eigene Wohnung hat.
Oder: Die Beiden heiraten und er zieht zu deiner Freundin in das von ihr gemietete Haus.

Das ist der Plan, aber er muss dafür Geld sparen, er kann ja nicht einfach mal eben kündigen und ohne alles nach Norden ziehen und dann hat er gar nichts und sie auch nicht.

Die Begründung: "Er müsse zuerst die Beerdigung einer früheren Bekannten bezahlen" - über Jahre hinweg?- leuchtet mir nicht so richtig ein. So hoch werden die Raten nicht sein... vielleicht kann er jemanden finden, der ihm einen Kredit gewährt mit niedrigeren Raten. Was ist denn mit der Familie der verstorbenen Frau? Warum muß der Ex- Verlobte zahlen; da wäre doch eigentlich die Familie zuständig? Gibt es in England keine Zuschüsse oder Hilfen, wenn jemand stirbt und es sich um einen Sozialfall handelt?

Es war seine Verlobte, da habe ich mich vielleicht falsch ausgedrückt. Sie war zum Zeitpunkt ihres Todes seine Verlobte und lange schwer krank. Warum er ihre Beerdigung gezahlt hat, weiß ich nicht, ich wollte da auch nicht unbedingt nachfragen, weil das nun mal ein etwas sensibles Thema ist. Daher weiß ich auch nicht, was mit ihrer Familie war oder ob sie eine hatte die sich dafür interessierte.

Vermutlich war es ein Fehler, das hier reinzustellen, ich dachte nur, es wäre wichtig, dass ein paar Leute für sie beten. Aber momentan habe ich eher den Eindruck, dass nach Fehlern gesucht wird. Mag sein, dass das die deutsche Mentalität ist: Beamte machen keine Fehler. Aber das stimmt nun mal nicht, es passieren manchmal schreckliche Fehler und manchmal gehen Mneschen in der Bürokratie unter. Es ist schwer, alles detailliert auf deutsch zu erklären, teilweise fehlt mir zu manchen Dingen auch das Wissen. Wenn jemand meint, sie sei selbst schuld und habe keine Gebete verdient, dann betet eben nicht. Ich hatte aber gehofft, dass ein paar Menschen es tun würden.

[Pflanzenfreak]

Hallo Malika,
ich hab gerade Deinen Eintrag gelesen und ja, ich werde für Deine Freundin beten.
Grüssle, Pflanzenfreak

[Magdalena61]

Vermutlich war es ein Fehler, das hier reinzustellen, ich dachte nur, es wäre wichtig, dass ein paar Leute für sie beten. Aber momentan habe ich eher den Eindruck, dass nach Fehlern gesucht wird.

Tut mir leid, wenn meine Fragen so rüberkamen, so waren sie nicht gemeint.
Klar, bete ich für die Leute-- bitte verstehe mich nicht falsch, es ist natürlich notwendig, Fürbitte zu tun, weil wir ja nun Kenntnis haben von der Last deiner Freundin, aber es ist doch auch nicht verkehrt, nach praktischen Lösungen zu suchen oder zu fragen.

Mag sein, dass das die deutsche Mentalität ist: Beamte machen keine Fehler.

Beamte sind auch nur Menschen, und manche von ihnen sind wohl abgestumpft; vielleicht auch überfordert angesichts der zahlreichen Probleme, die sie verwalten und lindern sollen.

Wenn jemand meint, sie sei selbst schuld und habe keine Gebete verdient, dann betet eben nicht.

Eine Agoraphobie holt sich niemand freiwillig, und dafür, dass sie dadurch eingeschränkt ist, kann die Frau ja nichts.
Deswegen meine Überlegungen, (langfristig) eine Änderung der Verhältnisse anzustreben.
LG

[Malika]

Tut mir leid, wenn meine Fragen so rüberkamen, so waren sie nicht gemeint.
Klar, bete ich für die Leute-- bitte verstehe mich nicht falsch, es ist natürlich notwendig, Fürbitte zu tun, weil wir ja nun Kenntnis haben von der Last deiner Freundin, aber es ist doch auch nicht verkehrt, nach praktischen Lösungen zu suchen oder zu fragen.

Sicher ist es das, aber momentan haben sie eigentlich alles ausgeschöpft. Sie hat ja schon Einspruch eingelegt, der abgewiesen wurde. Briefe und e-mails schreiben kann sie gut, sie hat studiert und war ursprünglich Lehrerin. Nun wartet sie auf den Brief von der Ärztin, damit sie den dorthin schicken kann und noch mal Einspruch gegen die Sanktionen einlegen kann. Aber sie muss wirklich hinter allem mehrfach hinterhertelefonieren, bis mal etwas passiert und das ist in ihrem Zustand momentan sehr schwierig und macht alles noch schlimmer.

Eine Agoraphobie holt sich niemand freiwillig, und dafür, dass sie dadurch eingeschränkt ist, kann die Frau ja nichts.
Deswegen meine Überlegungen, (langfristig) eine Änderung der Verhältnisse anzustreben.

Eigentlich waren sie auch dabei, er wollte ja zu ihr ziehen, sie wollten heiraten und sie wollte sich auch Hilfe suchen. So ganz alleine ist das für sie schwierig, aber sie schaffte manchmal kleine Schritte in die richtige Richtung. Seitdem sie die Sanktionen bekam, ging es allerdings steil bergab. Und für jemanden, der schon generell eine so schlimme Angststörung hat, dass es unglaublich viel Mut und Kraft erfordert, dagegen etwas zu tun, ist so etwas dann einfach zu viel, das kann ich bis zu einem gewissen Grad auch nachvollziehen. Und gerade weil sie nicht arbeiten kann, kann er eben auch in Südengland nicht einfach seinen Job kündigen und ohne Erspartes mal eben zu ihr ziehen, dann haben sie beide kein Geld und die Situation wird für ihn auch noch schlimmer. Momentan hilft ihr seine Stabilität und finanziell hilft er auch mal aus so gut es geht.

[Magdalena61]

Hi Malika, wie geht es deiner Freundin?
LG