Wie Gott die Schöpfung liebt

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Novas
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#61 Re: Wie Gott die Schöpfung liebt

Beitrag von Novas » Mi 21. Jun 2017, 18:50

fin hat geschrieben:-- Momente des Erwachens ... --

Novalis hat geschrieben:Was schockt dich an dieser Aussage?
Der ausgesprochene Wahnsinn (...)
Novalis, wie soll ich es dir erklären, wenn du diesen (noch) nicht selbst wahrnimmst? Anbei zwei Allegorien.


Nur weil Du seine Aussage nicht verstehst, ist es kein Wahnsinn. Es war schon immer so, dass die Rede von Gottes Königreich, angesichts des Gekreuzigten, paradox erscheint, denn Jesus am Kreuz ist - nach den Maßstäben der Welt - eher ein Besiegter und ein Verlierer, als ein echter Sieger. Doch das ist gerade die Frohe Botschaft, dass es nichts gibt, was die Liebe Gottes nicht heilen und überwinden kann. Jesus ist gekommen, damit wir „das Leben haben und es in Fülle haben“ (Joh 10,10). Das ist ein Leben, welches den Tod nicht mehr fürchten muss, weil es darüber hinaus ist. Die Weisheit des Kreuzes ist nicht stumpfsinniger Sadimasochismus, sondern tiefste Lebensweisheit. Gott ist nicht nur in den schönen und freudvollen Momenten, sondern auch im Leid, im Kreuz und im Tod. Warum? Weil er allgegenwärtig ist.

Manchmal lässt sich in der geistlichen Begleitung eine Erfahrung machen, die an die Emmausjünger erinnert: „Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen“ (Lk 24,15). Die Jünger, die zunächst noch wie mit Blindheit geschlagen waren, erleben, dass ihnen die Augen aufgehen, als sie die Gegenwart Jesu spüren. „Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?“ (Lk 24,32). Noch in der Nacht wagen sie den Aufbruch.
Hier zeigt sich auch das Spezifische einer Begleitung die aus dehonianischer Ordensspiritualität heraus geschieht. In ihrem geistlichen Leben üben sich die Mitbrüder darin ein, auf die Stimme des „brennenden Herzens“ zu hören und ihr zu folgen. In ihrer Ordensregel heißt es: „Die geöffnete Seite und das durchbohrte Herz des Heilandes sind für Pater Dehon der sprechendste Ausdruck einer Liebe, deren wirkende Gegenwart er in seinem eigenen Leben erfährt.“ In dieser Haltung will geistliche Begleitung dazu beitragen, die lebendige Erfahrung machen und vertiefen zu können, von Jesus geliebt zu sein und mehr und mehr seine „wirkende Gegenwart“ zu spüren.

Was für den einzelnen der „sprechendste Ausdruck“ dieser Liebe ist, kann sehr verschieden sein. Aber es lohnt sich, ihn zu entdecken und sich immer wieder dort zu verankern. Wer aus einer Spiritualität lebt, die bereit ist, „die geöffnete Seite und das durchbohrte Herz des Heilandes“ zu betrachten, wird auch Verwundungen im eigenen Leben und in dem der Mitmenschen anschauen können und häufig gerade darin das Einfallstor für Gottes heilendes Wirken entdecken. So heißt es weiter in der Ordensregel: „Aus dem Herzen Jesu, am Kreuz geöffnet, wird der Mensch mit dem neuen Herzen geboren, belebt vom Heiligen Geist und verbunden mit seinen Brüdern und Schwestern in der Gemeinschaft der Liebe“.
http://www.scj.de/haeuser/oberhausen/un ... egleitung/
Zuletzt geändert von Novas am Mi 21. Jun 2017, 20:38, insgesamt 1-mal geändert.

Rembremerding
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#62 Die Theologie des Lebens

Beitrag von Rembremerding » Mi 21. Jun 2017, 20:37

Novalis hat geschrieben: Jesus ist gekommen, damit wir „das Leben haben und es in Fülle haben“ (Joh 10,10). Das ist ein Leben, welches den Tod nicht mehr fürchten muss, weil es darüber hinaus ist. Die Weisheit des Kreuzes ist nicht stumpfsinniger Sadimasochismus, sondern tiefste Lebensweisheit. Gott ist nicht nur in den schönen und freudvollen Momenten, sondern auch im Leid, im Kreuz und im Tod. Warum? Weil er allgegenwärtig ist.
... sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floß Blut und Wasser heraus (Joh 19:34).
Der Evangelist will dadurch hervorheben, dass Jesus wirklich tot war. Aber das ist nicht alles. Wenn der Evangelist über die Symbole von Wasser und Blut spricht, schenkt er uns durch diese Fakten die Theologie des Lebens, die aus dem Tod hervor geht.
Johannes hat die Wahrheit bezeugt, „damit“, wie er schreibt, „auch ihr glaubt.“ (Joh 19:35) Damit wir glauben, die dieses Zeugnis hören und lesen. Unsere Schuld ist vor Gott getilgt, der Tod getötet worden und dadurch haben wir ewiges Leben. Es geht hier nicht nur um einen geschichtlichen Glauben, der einfach bekennt: So war es, sondern es geht um den einzigen seligmachenden Glauben, der die tröstende Gewissheit hat: Das hat Jesus für mich getan, um mich zu erlösen, das ist der Beweis seiner Liebe zu mir.

Um solchen Glauben zu bekommen und um darin zu bleiben, brauchen wir noch ein anderes Zeugnis über die Bedeutung des Todes Jesu, das uns nur der Heilige Geist offenbaren kann. Im 1. Johannesbrief hat Johannes quasi einen Kommentar geschrieben zu dem, was er nach dem Tod Jesu unter dem Kreuz erlebte. Er hat in der Kraft des Hl. Geistes gedeutet, was Gott uns mit dem Tod Jesu geschenkt hat und was er uns mit dem Wasser und dem Blut zeigen will, das aus Jesu Seite floss. Er schreibt:
„Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus Gottes Sohn ist?“
Der Mann am Kreuz ist demnach der Sohn Gottes, aber sich freiwillig erniedrigend und den Tod auf sich nehmend. Johannes schreibt weiter:
„Dieser ist's, der gekommen ist durch Wasser und Blut, Jesus Christus; nicht im Wasser allein, sondern im Wasser und im Blut; und der Geist ist's, der das bezeugt, denn der Geist ist die Wahrheit. Denn drei sind, die das bezeugen: der Geist und das Wasser und das Blut; die drei stimmen überein.“
Johannes hatte miterlebt, wie Wasser und Blut aus dem Herzen des toten Herrn flossen. Wasser und Blut bezeugen mit dem Heiligen Geist: Wer den Tod Jesu im Glauben annimmt, der überwindet die Welt, ist gerettet und hat das ewige Leben. Das Wasser ist Zeichen Gottes, das bezeugt: Unsere Sünden werden abgewaschen, wir werden rein, weil Jesus für uns gestorben ist. Das Blut ist ein Zeichen Gottes, das bezeugt: Hier ist das wahre Opfer geschlachtet worden, das Lamm Gottes, durch dessen Blut die Sünden der Welt gesühnt sind. Wasser und Blut bezeugen mit dem Heiligen Geist: Mir sind die Sünden vergeben. Das gilt für alle, die es im Glauben annehmen. Gott hat eindrucksvoll bestätigt, dass dies gilt und wahr ist: Jesus ist auferstanden von den Toten.

Wasser und Blut sind aber bis heute Zeichen. Sie stehen für die Sakramente Taufe und Abendmahl. Das Wasser bezeugt in der Taufe, verbunden mit Gottes Wort: Deine Sünden sind jetzt abgewaschen. Das Blut Jesu im Wein bezeugt im Abendmahl, verbunden mit Gottes Wort: Dieses Blut des neuen Bundes ist für uns vergossen, zur Vergebung der Sünden.
Durch das Wort wirkt also auch der Geist. Der Geist und das Blut und das Wasser sind die drei, deren Zeugnis übereinstimmt und die gemeinsam uns das alles Entscheidende bezeugen: was für den heiligmachenden Glauben wichtig ist.

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fin
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#63 Re: Wie Gott die Schöpfung liebt

Beitrag von fin » Mi 21. Jun 2017, 20:52

Novalis hat geschrieben:
fin hat geschrieben:-- Schockmomente --
Die Weisheit des Kreuzes ...
Du bist ein Schwätzer vor dem Herrn!

Novalis hat geschrieben: Jesus ist gekommen, damit wir „das Leben haben und es in Fülle haben“ (Joh 10,10).
Deiner Weisheit zufolge, wäre Jesus bereits das 2te Mal gestorben, Dank Baha’ullah oder besser gesagt: Mirza Husain-Ê¿Ali Nuri, dem Begründer der Bahai Sekte. :roll:

Novas
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#64 Re: Wie Gott die Schöpfung liebt

Beitrag von Novas » Mi 21. Jun 2017, 23:56

fin hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben: Jesus ist gekommen, damit wir „das Leben haben und es in Fülle haben“ (Joh 10,10).
Deiner Weisheit zufolge, wäre Jesus bereits das 2te Mal gestorben, Dank Baha’ullah oder besser gesagt: Mirza Husain-Ê¿Ali Nuri, dem Begründer der Bahai Sekte. :roll:


Wenn Gott in der Vergangenheit durch bestimmte Menschen (Propheten) gesprochen hat, dann kann er es auch wieder tun (ich glaube an einen lebendigen Gott) Inwiefern stört Dich eine Glaubensgemeinschaft, die für den Weltfrieden und die Einheit der Menschheit betet und sich durch zahllose Hilfsprojekte engagiert? In solchen Menschen sehe ich den Geist von Christus am Werk ;)


Du bist ein Schwätzer vor dem Herrn!

Immerhin. Besser als ein Schwätzer vor dem Teufel.


Wollten die Menschen sich mit den göttlichen Lehren zufriedengeben und sich daran halten, so wäre jede Spur des Bösen vom Antlitz der Erde getilgt. Aber die weitverbreitete Uneinigkeit unter der Menschheit, das Überhandnehmen von Aufruhr, Zank, Streit und dergleichen sind die vorherrschenden Bestimmungsgründe für das Auftreten des satanischen Geistes. Der Heilige Geist hat sich von solchen Dingen immer ferngehalten. Eine Welt, in der nur Kampf, Hader und Verderbnis auszumachen sind, ist auf dem besten Weg, Sitz und Thron, ja die Metropole Satans zu werden.
(Baha’u’llah, Botschaften aus ‚Akká 11:46)

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