Rein, unrein. Von christlicher Unerlöstheit

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
Rembremerding
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#1 Rein, unrein. Von christlicher Unerlöstheit

Beitrag von Rembremerding » Sa 11. Nov 2017, 09:48

Catholic hat geschrieben: Dann bringe mir doch einen Beweis dass Katholiken Bilder anbeten.
Es geschieht oft, dass Unverstandenes falsch interpretiert wird. Mag es aus Ignoranz oder aus Böswilligkeit sein, so steht meist eine Unerlöstheit dahinter, die Angst ständig Gottes Liebe verdienen zu müssen. Paulus sagt:
Für die Reinen ist alles rein; für die Unreinen und Ungläubigen aber ist nichts rein, sogar ihr Denken und ihr Gewissen sind unrein. Tit 1:15 EÜ
Augustinus drückt es so aus: Liebe und tue was du willst. Wer denkt da sofort daran: Das kann nicht sein, es gibt doch die Gebote Gottes?
Rein zu sein, bedeutet eine Reinheit des Herzens, weil es von der Liebe zu Gott erfüllt ist. Dadurch wird es gerecht, aber vor allem barmherzig. Stets soll man denken: So wie Gott mir, so ich mir, so ich dir.
Es ist die Liebe zu Gott, die seine Gebote erfüllt, es sind nicht die erfüllten Gebote, die seine Liebe hervorruft.

Wer sich etwas mit Kulturgeschichte und Religionswissenschaft beschäftigt, findet im Schnitt auf jeder 2. Seite der Bibel "heidnisches", "unreines". Aber nur, wer im Denken und Gewissen unrein ist. Zudem hat heidnisches auch den Versuch in sich, das göttlich-spirituelle des Menschen hin zum Transzendenten auszudrücken. So ist etwa das Symbol des Kreuzes so lange heidnisch, bis man den erlösenden Bezug zu Jesus Christus erkennt.
Paulus mahnt Christen zu Toleranz und Respekt voreinander (Rö 14:1-3):
Nehmt den an, der im Glauben schwach ist, ohne mit ihm über verschiedene Auffassungen zu streiten! Der eine glaubt, alles essen zu dürfen, der Schwache aber isst nur Gemüse. Wer Fleisch isst, verachte den nicht, der es nicht isst; wer aber kein Fleisch isst, richte den nicht, der es isst. Denn Gott hat ihn angenommen.

Hier ein paar Beispiele, was es bedeuten würde, wenn man aus Unwissenheit oder Böswilligkeit stets nur das Unreine erkennen will, um andere damit herabzusetzen:
Hier z.B. ein Protestant bei der Anbetung der Bibel:
Bild
http://www.ead.de/gebet/monatliches-all ... glich.html
Oder hier eine heidnische Pyramide, auf der das heidnisch-freimaurerische Kreuzsymbol mit Krone angebracht ist, Grabstätte des Gründers der ZJ und deren Wallfahrtsstätte:
Bild
https://andreasekklesia.wordpress.com/2 ... rabstatte/
In christlicher Unerlöstheit sollte man auch seine Computertastatur kritisch betrachten. Etwa deses Symbol:X
Es ist die Gebo-Rune des Futhark, zutiefst heidnisch. Aber auch # und <
Man darf dann auch keine Gebildbrote essen, wie etwa dieses:
Bild
https://de.wikipedia.org/wiki/Kaisersemmel
Man sieht das heidnische Symbol des Sonnenrads und der Ursprung der Gestalt der "Semmel" rührt tatsächlich daher. Ebenso dieses hier:
Bild
https://www.duden.de/rechtschreibung/Croissant
Es ist Gebildbrot für die Mondgöttin.

Der Post soll dazu beitragen, dass man seine Motive hinterfrägt, warum man etwas oder jemanden als heidnisch bezeichnet, warum man etwas so versteht und die Erklärung des anderen abweist.
Inwieweit brauche ich noch Erlösung, inwieweit ist in mir noch verankert, Gottes Liebe verdienen zu müssen? Und inwieweit sind für mich Gebote Ecksteine als Anstoß oder wichtige Wegweiser?


Schenke mir, Gott, eine milde, sanfte, angenehme friedliche Frömmigkeit; eine, die frei ist und fröhlich und liebenswürdig vor dir und den Menschen.
Nach hl. Franz von Sales

Servus :wave:
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Ska'ara
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#2 Re: Rein, unrein. Von christlicher Unerlöstheit

Beitrag von Ska'ara » Sa 11. Nov 2017, 10:44

Also ich habe noch nie mein Brötchen angebetet oder meine Tastatur vergöttert. :lol:

Die Bibel wird nicht angebetet, nur weil man seine Hand darüber faltet. Reliquienverehrung ist da schon etwas anderes. Das Kreuz ist auch ein Götzensymbol, und da bringt auch ein künstlicher, nachträglicher Bezug nichts. Auch Menschen, die als heilig bezeichnet werden, werden fast als Gott gleich angesehen. Das ist alles nicht anderes als Irreführung.

Ziska_Deleted

#3 Re: Rein, unrein. Von christlicher Unerlöstheit

Beitrag von Ziska_Deleted » Sa 11. Nov 2017, 10:55

Hallo!
C.T.Russell hatte zu Anfang eine falsche Vorstellung über die Cheopspyramide.
Etwa 35 Jahre lang dachte Pastor Russell, die Cheopspyramide von Giseh sei Gottes Steinzeuge, durch den biblische Zeitperioden bestätigt würden (Jes. 19:19).

Doch Jehovas Zeugen haben die Vorstellung aufgegeben, eine ägyptische Pyramide hätte irgend etwas mit der wahren Anbetung zu tun! :wave:

https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/20 ... mide&p=par

Mittlerweile müßtest du Jehovas Zeugen doch wohl kennen. Die Grabstätte von Pastor Russell ist keineswegs eine Wallfahrtsstätte! :shock:

Rembremerding
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#4 Re: Rein, unrein. Von christlicher Unerlöstheit

Beitrag von Rembremerding » Sa 11. Nov 2017, 11:04

Ziska hat geschrieben:
Doch Jehovas Zeugen haben die Vorstellung aufgegeben, eine ägyptische Pyramide hätte irgend etwas mit der wahren Anbetung zu tun! :wave:
Mittlerweile müßtest du Jehovas Zeugen doch wohl kennen. Die Grabstätte von Pastor Russell ist keineswegs eine Wallfahrtsstätte! :shock:
Aber ich kann es doch weiterhin und unentwegt behaupten, trotz all deiner Erklärungen. Ich darf auch das Freimaurer-Symbol anprangern, immer wieder. Ich muss nur ausreichend ignorieren und böswillig sein.
So wie andere es mit der Kirche und Katholiken tun. Merkst du nicht das eigentliche Motiv dahinter?

Was ist der Unterschied zwischen einem Menschen, der betend vor einem Buch sitzt oder betend vor einer Statue?
Beides ist unsinnig anzubeten. Warum aber wird das eine so, das andere so interpretiert? Das Motiv? Wohl oftmals einfach bedienen seiner Vorurteile, Verurteilung des anderen. Im schlimmsten Fall Hass und Unerlöstheit.
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Ziska_Deleted

#5 Re: Rein, unrein. Von christlicher Unerlöstheit

Beitrag von Ziska_Deleted » Sa 11. Nov 2017, 11:36

Rembremerding hat geschrieben:Was ist der Unterschied zwischen einem Menschen, der betend vor einem Buch sitzt oder betend vor einer Statue?
Beides ist unsinnig anzubeten. Warum aber wird das eine so, das andere so interpretiert? Das Motiv? Wohl oftmals einfach bedienen seiner Vorurteile, Verurteilung des anderen. Im schlimmsten Fall Hass und Unerlöstheit.
Hallo!
Du kennst bestimmt das erste und zweite Gebot:
2.Mose20:1-5 NeÜ 1Dann redete Gott. Er sagte:
2 "Ich bin Jahwe, dein Gott! Ich habe dich aus dem Sklavenhaus Ägyptens befreit. 3 Du darfst keine anderen Götter vor mich stellen!
4 Du darfst dir kein Götterbild machen, kein Abbild von irgendetwas im Himmel, auf der Erde oder im Meer!
5 Wirf dich niemals vor ihnen nieder und verehre sie auf keinen Fall!
Denn ich, Jahwe, ich, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott. Wer mich verachtet und beiseite stellt, bei dem verfolge ich die Schuld der Väter noch bis zur dritten und vierten Generation.
Weiter:
1. Johannes 5:21 (Luther)Kinder, hütet euch vor den Götzen!

Siehst du wirklich keinen Unterschied? :roll:

Der einen bittet vor seinem Bibelstudium zu dem lebendigen Gott JHWH/Jahwe/Jehova um seinen heiligen Geist
und hat schon seine Bibel aufgeschlagen.

Der andere kniet vor einem Heiligenbild, einer Ikone, vor der Marienstatue
und bittet den abgebildeten toten "Heiligen" um Hilfe und Unterstützung und Fürbitte...

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Catholic
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#6 Re: Rein, unrein. Von christlicher Unerlöstheit

Beitrag von Catholic » Sa 11. Nov 2017, 11:47

Rembremerding hat geschrieben: Was ist der Unterschied zwischen einem Menschen, der betend vor einem Buch sitzt oder betend vor einer Statue?
Beides ist unsinnig anzubeten. ...

Fakt ist ja,dass wir Katholiken - entgegen anderslautender Behauptungen - Maria nicht anbeten sondern nur verehren.
Fakt ist auch,dass wir Katholiken Hilfsmittel nutzen um uns besser auf das Gebet konzentrieren zu können.
Aber - ich denke das hast Du schon gut erläutert - wir beten das Hilfsmittel nicht an.
Wenn ein Mann ein Photo seiner Frau in der Tasche dabeihat,dann liebt er immer noch seine Frau und nicht das Bild von ihr.
Aber das Bild erinnert ihn immer wieder an seine Frau und die Liebe zu ihr.

Rembremerding
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#7 Re: Rein, unrein. Von christlicher Unerlöstheit

Beitrag von Rembremerding » Sa 11. Nov 2017, 11:53

Ziska hat geschrieben:
Der einen bittet vor seinem Bibelstudium zu dem lebendigen Gott JHWH/Jahwe/Jehova um seinen heiligen Geist
und hat schon seine Bibel aufgeschlagen.

Der andere kniet vor einem Heiligenbild, einer Ikone, vor der Marienstatue
und bittet den abgebildeten toten "Heiligen" um Hilfe und Unterstützung und Fürbitte...

Merkst du was?
Ja, deine natürlich voreingenommene Position. Du interpretierst nach deiner Formatierung, bedienst deine Vorurteile, stellst dich Gott gleich, weil du in Herzen schaust und damit verurteilen kannst.
Besser wäre es in DEIN Herz zu schauen und DEIN Motiv auszumachen.
Was wäre, wenn der nach außen sichtbare angebliche Bibelanbeter und Statuenanbeter andere, heilige, fromme Motive hätte, nach außen so zu wirken, als du interpretierst? Wenn beide die Hl. Schrift kennen und Gottes Wille ihre Liebe ist?

Was wäre mein Motiv, wenn ich den stetigen Sinneswandel in der Lehre der ZJ (siehe Pyramide) als Beweis dafür nehmen würde, dass die ZJ keinen Anspruch auf Wahrheit besitzen, nicht aus der Quelle schöpfen und die Bibel deshalb nur falsch lesen können?
Ich könnte auch schreiben, dass es die ZJ ehrt, dass sie aus Fehlern lernen und im Herzen nach dem Willen Gottes ringen. Es kommt auf die Herzenshaltung an.

Ständig nur in seinem Echoraum zu sitzen, beschränkt die Welt und lässt die Liebe draußen.
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Novas
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#8 Re: Rein, unrein. Von christlicher Unerlöstheit

Beitrag von Novas » Sa 11. Nov 2017, 12:02

Rembremerding hat geschrieben:Ich könnte auch schreiben, dass es die ZJ ehrt, dass sie aus Fehlern lernen und im Herzen nach dem Willen Gottes ringen. Es kommt auf die Herzenshaltung an.Ständig nur in seinem Echoraum zu sitzen, beschränkt die Welt und lässt die Liebe draußen.

So ist es. Ich habe mich mal vor einer Weile mit einem jungen Mädchen von den ZJ unterhalten und das war eine wirklich süße und liebevolle Person mit einem schönen Herzen. Das ist für mich entscheidend und ich habe ihre Gruppenzugehörigkeit einfach übersehen, so wie es Jesus vermutlich tun würde. Bei ihr habe ich sehr deutlich gespürt, dass sie wirklich ernsthaft nach Wahrheit und Sinn in ihrem Leben sucht. Jesus hat das Gleichnis vom barmherzigen Samariter gewählt, obwohl die Samaritaner als Abtrünnige und Verräter galten, aber damit wollte er zeigen, dass es nicht auf die Gruppenzugehörigkeit ankommt. Die meisten Menschen legen sehr viel wert auf solche Äußerlichkeiten, aber Jesus schaut darüber hinweg. ;)
Zuletzt geändert von Novas am Sa 11. Nov 2017, 12:08, insgesamt 1-mal geändert.

Rembremerding
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#9 Re: Rein, unrein. Von christlicher Unerlöstheit

Beitrag von Rembremerding » Sa 11. Nov 2017, 12:08

Catholic hat geschrieben: Fakt ist auch,dass wir Katholiken Hilfsmittel nutzen um uns besser auf das Gebet konzentrieren zu können.
Aber - ich denke das hast Du schon gut erläutert - wir beten das Hilfsmittel nicht an.
Jesus Christus kam ins Fleisch, damit ist nicht nur Seele und Geist des glaubenden Menschen erlöst, sondern auch seinen Leib, der ganze Mensch.
Und Jesus war sich sehr wohl der Schwachheit des Leibes bewusst, weshalb er keine Lehre verkündete, die den Leib ablehnt, sondern ihn annimmt, weil dieser durch ihn erlöst wird/ist.
Deshalb stiftete Jesus auch Sakramente, die das Verborgene zeichenhaft ins Leben setzen.

Auch Paulus hat erkannt, dass der Leib Hilfsmittel braucht, um fromm zu sein. In Athen stürzt er nicht den Altar des unbekannten Gottes um, worauf immer auch eine Statue stand, sondern verbindet ihn mit dem lebendigen Gott. Er allein ist anzubeten und was immer man für den schwachen Leib zur besseren Konzentration braucht, kann nur auf Gott hinweisen, dem das Eigentliche gilt.

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Catholic
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#10 Re: Rein, unrein. Von christlicher Unerlöstheit

Beitrag von Catholic » Sa 11. Nov 2017, 12:28

:thumbup: :clap:

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