Papst nennt Abtreibung Aufragsmord

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Detlef
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#111 Re: Papst nennt Abtreibung Aufragsmord

Beitrag von Detlef » Fr 26. Okt 2018, 12:39

Magdalena61 hat geschrieben:Wenn sie in ihrer Situation souverän denken und handeln könnte, würde sie ja nicht zu einer solchen "Beratung" gehen. Oder sie würde auf das Ergebnis der Beratung, falls sie damit nicht wirklich zufrieden ist, relativ unbekümmert pfeifen.
Hm, ich könnte mir vorstellen, dass nicht immer alles nach den Vorgaben des Gesetzgebers gehandhabt wird.:)
Selbst eine Frau, die sich von vornherein zu einer Abtreibung entschlossen hat, m u s s zu so einer Beratung, denn sie braucht ja den Schein...Ansonsten, ja vlt. läuft nicht immer alles nach den Vorgaben - es ist wie überall, wo Menschen am Werk sind...
Magdalena61 hat geschrieben:Als Frau mit mehr als zwei Kindern habe ich vielleicht etwas mehr praktische Erfahrung in diesen Dingen als du. :)
...mehr als als ein vater von mehr als zwei Kindern? Vielleicht, aber wirklich nur vielleicht... :mrgreen:
Magdalena61 hat geschrieben:Es fehlt an der Akzeptanz und an umfassender Unterstützung für die betroffenen Frauen. Frauen sind in der ersten Phase der Schwangerschaft emotional instabil. Die Hormone bewirken ein anderes "Ich- Gefühl", man nimmt sich als verunsichert wahr, man fühlt sich ungeborgen. Man traut sich das Kind nicht zu und hat auch Angst vor möglichen Behinderungen...
Ich verstehe die Frauen, die sich in den ersten Tagen oder Wochen der Schwangerschaft zur Abtreibung entschließen. Aber ich sehe auch, wie verletzt sie hinterher sind.
Detlef hat geschrieben:Den Frauen jede Eigenverantwortung absprechen, ist aber absolut nicht mehr zeitgemäß.
Da oben habe ich dir erklärt, wie es den meisten Frauen zu Beginn einer Schwangerschaft psychisch ergeht. Die körperlichen Beeinträchtigungen kommen noch dazu. Übelkeit, Müdigkeit... das Leben "tickt" anders als sonst, ....
Dass es in dieser Phase, gerade in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft, ein emotionales "auf und ab" gibt, ist bekannt. Es taugt dennoch nicht als Vorwand, eine Frau hinsichtlich dieser Entscheidung zu entmündigen. Sie mu s s innerhalb der gesetzlichen Frist selber entscheiden dürfen!
Magdalena61 hat geschrieben:...für Männer: Stell dir einfach vor, du hast Besuch. Es ist zwar ein Bekannter, ein Freund, aber du musst seinetwegen deinen Tagesablauf umstellen, und ständig ist der Bekannte halt da und du musst auf ihn Rücksicht nehmen. Und er kann nicht nach Hause gehen, denn er hat keine Wohnung mehr und auch kein Geld. Eine Änderung seiner Verhältnisse ist frühestens in neun Monaten zu erwarten. Deshalb musst du dich mit der Existenz und den Bedürfnissen deines Bekannten arrangieren. Der bleibt einfach da. Und du möchtest einfach nur dein altes Leben wieder zurück haben. Würdest du den Bekannten umbringen lassen? Dann hättest du deine Wohnung wieder für dich.
Das ist eine Suggestivfrage, die außerdem als Vergleich absolut nichts taugt, weil der von dir dargestellte "Vergleichsfall" noch etliche andere Lösungsmöglichkeiten offen lässt.
Magdalena61 hat geschrieben:...Ich verstehe die Frauen, die sich in den ersten Tagen oder Wochen der Schwangerschaft zur Abtreibung entschließen. Aber ich sehe auch, wie verletzt sie hinterher sind.
Und ich habe in meinem Berufsleben schon etliche Wohnungen/Familien aufsuchen müssen, wo man sich einfach nur sagen musste: Das war überhaupt nicht gut, dass hier (so viele) Kinder hinein geboren wurden. Eine Bekannte von mir (Hebamme) bringteinzelne Fälle hin und wieder auch recht drastisch auf den Punkt:"Am liebsten hätte ich es wieder reingeschoben!"
Magdalena61 hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:Für mich ist deshalb kaum nachvollziehbar, weshalb Frauen sich nicht in Scharen von der Männergesellschaft namens "katholische Kirche" abwenden.
:D
Frauen werden in der RKK besser behandelt. Die "bibeltreuen Fundis" müssen sich echt nicht wundern, wenn ihnen ihre Frauen weg- und zur RKK überlaufen. Oder wenn sie die RKK nicht verlassen wollen. Es ist nicht so, dass die Frauen so scharf wären auf die unbiblischen Seiten der RKK. Aber warum sollen sie aus ihrer Kirche austreten, wenn die Vertreter der "bibeltreuen Gemeinden" durch ihr arrogantes und überhebliches Verhalten nun einmal nicht überzeugen-- mehr von Jesus zu haben als die RKK?
Die Evangelikalen haben auch ihre Götzen, an denen sie eisern festhalten. ....
Was, genau genommen, ein katastrophaleres Dogma ist als die RKK es sich jemals ausdenken konnte. :mrgreen:.
Die RKK hat Maria mit im Programm. Von daher ist das Frauenbild auch vieler männlichen Mitglieder ein anderes als in den Kirchen und Gemeinden, in denen Maria keine Rolle spielt.
O.k...schlimmer gehts immer, das heißt noch lange nicht, dass diese Situation gut ist. Und Maria ist auch nur 'ne Märchenfigur...die Katholen sind alles Andere als die Vorreiter in Sachen Gleichberechtigung.
Magdalena61 hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben: Die katholische Kirche behandelt das Thema "Verhütung" aber längst nicht so lax, wie du das darstellst!
Natürliche Familienplanung ist auch Verhütung. Und die ist von der Kirche "erlaubt". Es soll Paare geben, die damit tatsächlich klar kommen. Denkst du, Katholiken müssen, bevor sie kirchliche Dienste in Anspruch nehmen wollen, einen Fragebogen ausfüllen, in welchem sie auch über ihr Liebesleben Auskunft geben müssen? .
Naja, und wie ist das dann mit (in) der Beichte :mrgreen: - Du versuchst das Ganze zu verharmlosen: Kann mir schon vorstellen, dass die Katholen in Mitteleuropa Kondom-/Pillenverbot "einordnen" können, für katholische Einflussgebiete in Afrika, Lateinamerika... ist diese Haltung jedoch verheerend.
Magdalena61 hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben: Und er spricht ja nicht nur für seinen antidemokratischen Staat namens Vatikanstadt, sondern macht auch erheblichen Einfluss auf andere Staaten geltend.
... auf die Katholiken in diesen Staaten. Ansonsten kümmert es doch niemanden, was der Papst sagt..
Wir reden hier nicht über 'nen Gesangsverein xy, die Staatskirchen regieren hier im erheblichen Maße mit rein, und das auch noch auf Grund von Rechten, die sie sich in undemokratischen Zeiten gesichert haben! Zahlreiche Regierungsmitglieder sind zudem konfessionell gebunden, und ich weiß nicht, wem die sich mehr verpflichte fühlen?: Denn nach wie vor gültig ist der Lehrsatz Nr. 430 (Josef Neuner-Heinrich Roos, Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung) und als "unfehlbare" Wahrheit gekennzeichnet: "Dem römischen Papst sich zu unterwerfen, ist für alle Menschen unbedingt zum Heile notwendig. Das erklären, behaupten, bestimmen und verkünden Wir". Die katholischen Laien müssen ihrer Kirche gehorchen, auch in ihrem politischen Amt. In manchen Fragen dürften sie sogar weisungsgebunden sein. Manches, was in der deutschen Politik geschieht, ist wohl nur auf diese Weise zu erklären.
Magdalena61 hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben: Und hier verdeutlicht verdeutlicht der Gottesvertreter wieder einmal, dass er die deutsche Gesetzgebung nicht akzeptiert.
Die akzeptiere ich auch nicht!
So isses nu mal in der Demokratie, da hat man auch Regelungen zu tolerieren und zu befolgen, die einem nicht gefallen...sie sind auf einer Mehrheitsbasis zu Stande gekommen!
Magdalena61 hat geschrieben: Weil die Handhabung unerwünschter Schwangerschaften sowas von verlogen ist:
Eine Mutter, die ihr Kind kurz nach der Geburt tötet, wird verurteilt und bestraft.
Eine Mutter, die das vor der Geburt macht, mit dem Segen/ der Erlaubnis des Staates in Form eines Beratungsscheins, wird nicht belangt.
Dabei ist die Mutter, die das Baby alleine geboren hat mit Sicherheit in den ersten Stunden/ Tagen nach der Geburt psychisch absolut durch den Wind und von daher nicht schuldfähig.
Eine Frau, die mehrmals abgetrieben hat, kann ihr Leben unbehelligt weiterführen.
Eine Frau, die mehrmals ihr Neugeborenes tötete und irgendwo versteckte, kommt 14 Jahre in den Knast.LG
Nein, du ignorierst die unterschiedlichen strafrechtlichen Bewertungen die i.d.F. eben auch zu einem unterschiedlichen Strafmaß führen. Wenn du das (für dich selber) alles als "töten" gleich setzt, bist du eben nicht mehr in der Lage, zu differenzieren. Und die Schuldfähigkeit einer Mutter "in den ersten Stunden/Tagen nach der Geburt" findet im deutschen Strafrecht seine Berücksichtigung.
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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