Die "Funktionsweise" des Heiligen Geistes

[PeB]

Ich denk diese Bibel Vers nicht passend gewählt, weil es geht um Versammlungen! Allein kann man nicht versammeln, oder?

Ja, es geht um Versammlung, aber explizit als Ausgangspunkt für „dann bin ich mitten unter euch“.

Es geht explizit nicht um „ich bin mitten unter/in dir, wenn du deine transzendenten nicht-materiellen Denkkräfte ins Nirgendwo lenkst“, sondern um das physikalische Aufeinandertreffen von mehreren Menschen, die dabei einen ganz bestimmten Austausch pflegen.
Sie könnten auch einen anderen Austausch pflegen, aber hier geht es um einen bestimmten Austausch.

Weil es "explizit" darum geht, dass der Mensch nicht alleine ist und darum auch keine Alleingänge unternehmen sollte.
"Wo zwei oder drei von euch versammelt sind..." ist somit zugleich die Aufforderung einer Gemeinschaftsbildung.

[Lena]

Peter, ist Dir nicht schon Deine Art der Fragestellung und Deine Signatur, Antwort genug?!

[Travis]

Nach meiner Vorstellung - korrigierte - ist der Heilige Geist bei mir, wenn ich mich aufrichtig zu unserem HERRN bekenne. Das sollte zumindest die Voraussetzung sein.

In der Grundlage gibt es kein "Wenn->Dann" in Sinne einer Bedingung, dass man den Heiligen Geist bekommt, wenn man bekennt. Das in der Bibel genannte Bekenntnis ist bereits Ausdruck der Innewohnung des Heiligen Geistes. Stellen wie Römer 10,10 sind ein hebräischer Parallelismus.

Mir ging es aber eher darum, woran ich das Wirken des Heiligen Geistes als solches erkenne und von meinem eigenen Ego scheide.

Um das zu erkennen musst Du ganz groß anfangen. Nimm Dir einige seiner Hauptaktivitäten vor. Sind ja so viele nicht. Lena deutet bereits auf Eine hin:

Peter, ist Dir nicht schon Deine Art der Fragestellung und Deine Signatur, Antwort genug?!

[SilverBullet]

Weil es "explizit" darum geht, dass der Mensch nicht alleine ist und darum auch keine Alleingänge unternehmen sollte.

Nö, du hast die Bibelstelle unter einem sehr konkreten „Religionsgesichtspunkt“ ins Spiel gebracht:

Zitat-PeB:
Ich erlebe den Heiligen Geist beispielsweise auch in egalitären Gesprächen über den Glauben ("Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen").

Du liegst mit „Gesprächen“ ja schon gar nicht so verkehrt, nur, was genau ist dabei der „Heilige Geist“?
Etwa eine „unsichtbare, zusätzliche Partei“?

(Tipp: wozu startet das Ganze dann erst ab zwei Menschen?)

[PeB]

Peter, ist Dir nicht schon Deine Art der Fragestellung und Deine Signatur, Antwort genug?!

Danke. Und: ja!
Denn meine Signatur habe ich gewählt, weil sie meiner Lebenserfahrung entspricht.
Ich würde aber gerne das Thema - wie oben geschrieben - außerhalb meiner persönlichen Erfahrung besprechen; gewissermaßen in einem objektivierenden Rahmen.

[Travis]

Jesus hat die Funktionen des Heiligen Geistes beschrieben. Darauf kommt es an, was er gesagt hat. Johannes 14,26 und 16,13. Der Heilige Geist hat in der Hauptsache die Aufgabe die Jesusnachfolger zu lehren, zu erinnern und zu trösten.

Generell geben diese beiden Kapitel viel Aufschluss zu deiner Frage.

[PeB]

Jesus hat die Funktionen des Heiligen Geistes beschrieben. Darauf kommt es an, was er gesagt hat. Johannes 14,26 und 16,13. Der Heilige Geist hat in der Hauptsache die Aufgabe die Jesusnachfolger zu lehren, zu erinnern und zu trösten.

Generell geben diese beiden Kapitel viel Aufschluss zu deiner Frage.

Vielleicht eine Begründung für diesen Thread:
Als ich zum HERRN gebetet habe, den Heiligen Geist zu verstehen, lautete die Antwort in Form eines Gedankenblitzes: "Du verstehst ihn!"
Das habe ich nicht verstanden.

Ich glaube, mein Problem rührt von meiner Prägung her: Verstehen einerseits und etwas definieren können andererseits - das sind zwei unterschiedliche Dinge. Ich denke, ich verstehe, was geschieht, wenn es geschieht, aber ich kann es nicht "wissenschaftlich" definieren.

[Travis]

Als ich zum HERRN gebetet habe, den Heiligen Geist zu verstehen, lautete die Antwort in Form eines Gedankenblitzes: "Du verstehst ihn!"
Das habe ich nicht verstanden.

Vollkommen einsichtig, sowohl Dein Anliegen, als auch das Reslutat. Denn Dein "Gedankenblitz" entspricht der Prophezeiung (Jer 31,34), dem Zeugnis im NT (Hebr 8,11; 1Joh 2,27) als auch dem eigenen Erleben.

Ich glaube, mein Problem rührt von meiner Prägung her: Verstehen einerseits und etwas definieren können andererseits - das sind zwei unterschiedliche Dinge. Ich denke, ich verstehe, was geschieht, wenn es geschieht, aber ich kann es nicht "wissenschaftlich" definieren.

Ja, das mag sein. Den paraklÄ“tŏs (παράκλητος / Beistand, Tröster) wissenschaftlich zu definieren, könnte eine Überforderung darstellen.

[JackSparrow]

Der Heilige Geist hat in der Hauptsache die Aufgabe die Jesusnachfolger zu lehren,

Deshalb kennen die sich auch alle in der speziellen Relativitätstheorie so gut aus oder in der Funktionsweise des heiligen Pneumas.

Generell geben diese beiden Kapitel viel Aufschluss zu deiner Frage.

Würde die Bibel Aufschluss geben, müsste das heilige Pneuma nicht die Jesusnachfolger lehren.

[1Johannes4]

Hallo PeB,

Mir ging es aber eher darum, woran ich das Wirken des Heiligen Geistes als solches erkenne und von meinem eigenen Ego scheide.

das dürfte eine der großen Schwierigkeiten sein. Vermutlich halten sogar viele Leute ihr „Ego“ (bzw. wenn man zu Freud greift, ihr „Über-Ich“) fälschlicherweise für den Heiligen Geist.

Als man Jesus vorgeworfen hat, dass er eigentlich die Dämonen mittels des Beelzebubs austreibe (Matthäus 12, 22f), erklärte Jesus:

[…]Jedes Reich, das wider sich selbst entzweit ist, wird verwüstet; und jede Stadt oder jedes Haus, das wider sich selbst entzweit ist, wird nicht bestehen.

‭‭Matthäus‬ ‭12:25‬ ‭ELB‬‬
Was vom Heiligen Geist kommt, wird also auch in erster Linie Gott dienen. Was aber vom „Ego“ kommt, wird diesem entweder förderlich sein oder zumindest nicht ernsthaft schaden.

Ein gutes Beispiel ist da meiner Meinung nach die Stelle, wo Jesus den reichen Jüngling auffordert alles zu verkaufen, den Erlös unter den Armen zu verkaufen und ihm nachzufolgen. Obwohl der reiche Jüngling die Gebote hielt, entlarvte diese Aufforderung seinen wahren Herrn: den Mammon bzw. er selbst.

In Maleachi 1, 12f wird eine typische andere menschliche Verhaltensweise deutlich: damals opferten manche Leute anscheinend die kranken und gelähmten Tiere. Dem äußeren Anschein nach hätte man diejenigen für gute Gläubige halten können, aber eigentlich wollten sie nur das Beste für sich selbst.

Das Ego würde auch immer jedes religiöses Verhalten gegenüber dem bedingungslosen Vertrauen und Treue zu Gott vorziehen, da solche religiösen Rituale das Ego in der das Selbst rechtfertigenden Gottlosigkeit halten.

Grüße,
Daniel.