Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
Helmuth
Beiträge: 7948
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51

#21 Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von Helmuth » Mi 28. Nov 2018, 11:57

ThomasM hat geschrieben:
Mi 28. Nov 2018, 09:12
Hier wird der Begriff Ewigkeit und auch der Ausdruck von Ewigkeit zu Ewigkeit diskutiert. Theologisch nicht das, was ich unterstützen würde, aber immerhin konsistent argumentiert.
Die Möglichkeit der bedingt begrenzten Zeitdauer wird zwar eingeräumt aber in der Folge verworfen. D.h. man erwähnt das Sachargument trägt ihm aber nicht Rechnung. Die Prämisse der Unendlichkeit herrscht weiter vor, und das führe ich auf einen hellenistisch philosophischen Geist zurück, der dieses Denken beeinflusst.

Und das ist eben keine sachliche Behandlung, theologisch ohnehin ein Topfen. Man geht mehr mathematisch heran. Ewig = unendlich lange, ergo wenn das das ewige Leben unendlich lange dauert dann ebenso die ewige Pein. Im Tennis würde man sagen Doppelfehler.

Sprachlich verstehen wird es heute in unserer Denkerziehung tatsächlich nicht anders. Aber ermahnt uns nicht Römer 12,2?

Das Sprachverständnis fußt auf einem falschen Verständnis des urspünglichen Begriffs "olam". Ich bin dem nun etwas genauer nachgegangen Die rein temporale Bedeutung steht gar nicht im Vordergrund. Dutzende Belegstellen kann man anführen. Diese ergibt sich aufgrund ihrer Konsequenz, das sagte ich schon zuvor. Der eigentliche Sinn ist ein kategorischer.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#22 Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von Pluto » Mi 28. Nov 2018, 12:33

Helmuth hat geschrieben:
Mi 28. Nov 2018, 11:57
Die Möglichkeit der bedingt begrenzten Zeitdauer wird zwar eingeräumt aber in der Folge verworfen. D.h. man erwähnt das Sachargument trägt ihm aber nicht Rechnung. Die Prämisse der Unendlichkeit herrscht weiter vor, und das führe ich auf einen hellenistisch philosophischen Geist zurück, der dieses Denken beeinflusst.

Und das ist eben keine sachliche Behandlung, theologisch ohnehin ein Topfen. Man geht mehr mathematisch heran. Ewig = unendlich lange, ergo wenn das das ewige Leben unendlich lange dauert dann ebenso die ewige Pein.

Sprachlich verstehen wird es heute in unserer Denkerziehung tatsächlich nicht anders.

Das Sprachverständnis fußt auf einem falschen Verständnis des urspünglichen Begriffs "olam". Ich bin dem nun etwas genauer nachgegangen Die rein temporale Bedeutung steht gar nicht im Vordergrund. Dutzende Belegstellen kann man anführen. Diese ergibt sich aufgrund ihrer Konsequenz, das sagte ich schon zuvor. Der eigentliche Sinn ist ein kategorischer.
Im heutigen Verständnis hast du recht. Aber wenn man sich in die Lage der Bibelschreiber von vor 2-3000 Jahren versetzt. zeigt sich dass die Menschen damals kein Verständnis von Unendlichkeit hatten (ein Anfang ohne Ende) — daher die Verwendung von "olam" oder "aeon".
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Helmuth
Beiträge: 7948
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51

#23 Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von Helmuth » Mi 28. Nov 2018, 12:44

Pluto hat geschrieben:
Mi 28. Nov 2018, 12:33
Im heutigen Verständnis hast du recht. Aber wenn man sich in die Lage der Bibelschreiber von vor 2-3000 Jahren versetzt. zeigt sich dass die Menschen damals kein Verständnis von Unendlickeit hatten (ein Anfang ohne Ende).
Wir brauchen dieses Verständnis auch heute im RL nicht. Die einzige Disziplin, die sich damit etwas intensiver auseindersetzt ist die Mathematik und auch das nur auf rein abstrakter und theoretischer Ebene in Form von Rechenoperationen. Praxisbezug hat es keinen, weil alles Mess- und Beobachtbare ausschließlich innerhalb nur unserer gesetzten Grenzen erfolgen kann. Kein Mensch kann eine unendliche Zeit messen, das exisitert daher nur in theoretischen Gedankengängen.

Mathematikverständnis ist auch keine Bedingung für die Erlangung des ewigen Lebens. Das wäre widersinnig. Ich kann einem Ungläubigen auch keine ewige Pein im Sinne einer nicht mehr aufhörenden Pein zummuten. Da brauen sich mehrere eingeschlichene falsche Vorstellungen von der Hölle hinein, die schon mit den ersten Fehlauslegern im 2. Jh von den kath. Vorvätern vorgenommen wurden und nichts mit dem Evangelium zu tun haben.

Wohl gibt es eine kategorisch vorherbestimmte Strafe. Die Zeitdauer wird das Stafgericht festlegen. Das meint man mit ewiggültig, niemand entkommt diesem, es ist eine ewige Bestimmung. Und in diesem Sinne ist das Wort Jesu m.E. zu lesen:
Matthäus 25, 46 hat geschrieben: Und diese werden hingehen in die ewige Pein, die Gerechten aber in das ewige Leben.
Und dass das Strafgericht erst gar nicht auf die kommende Hölle warten muss, sondern seine Wirksamkeit schon hier und jetzt ausübt, kann der erkennen, der die Dinge geistlich beurteilt. Die Ewigkeit beginnt mit dem Heute.
Zuletzt geändert von Helmuth am Mi 28. Nov 2018, 13:07, insgesamt 1-mal geändert.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

PeB
Beiträge: 3712
Registriert: Do 15. Mär 2018, 19:32

#24 Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von PeB » Mi 28. Nov 2018, 13:06

Noch eine persönliche Antwort zur Frage "wie lange dauert die Ewigkeit":
heute bis 17:00 Uhr. Dann ist Feierabend. ;)

Benutzeravatar
Travis
Beiträge: 3491
Registriert: Di 10. Okt 2017, 06:59

#25 Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von Travis » Mi 28. Nov 2018, 13:15

PeB hat geschrieben:
Mi 28. Nov 2018, 13:06
Noch eine persönliche Antwort zur Frage "wie lange dauert die Ewigkeit":
Meine wäre wohl eine Zusammenfassung dessen, was ich in der Bibel zu dem Thema vorfinde und müsste dann doch immer an Psalm 139,1-6 denken.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

JackSparrow
Beiträge: 5501
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 13:28

#26 Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von JackSparrow » Mi 28. Nov 2018, 14:39

ThomasM hat geschrieben:
Mi 28. Nov 2018, 09:12
Sie fühlen sich auch bemüssigt zu betonen, dass die Höllenqualen ebenfalls unendlich lange sind.
Aus einem von Äon zu Äon aufsteigenden Rauch lässt sich nicht logisch korrekt implizieren, dass ein sich zu einem Zeitpunkt t0 in diesen Rauch begebendes Individuum unendlich lange gequält wird.

Auch steht in der Bibel, dass Gott allein unsterblich sei. Wenn wir annehmen, dass alle biblischen Aussagen wahr sind, dann kann ein sich einem Zeitpunkt t0 in den Rauch begebendes Individuum maximal bis zu einem Zeitpunkt t0 + x gequält werden, wobei x gemäß biblischer Aussage kleiner gleich 80 Jahre ist.

PeB
Beiträge: 3712
Registriert: Do 15. Mär 2018, 19:32

#27 Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von PeB » Mi 28. Nov 2018, 14:56

JackSparrow hat geschrieben:
Mi 28. Nov 2018, 14:39
Aus einem von Äon zu Äon aufsteigenden Rauch lässt sich nicht logisch korrekt implizieren, dass ein sich zu einem Zeitpunkt t0 in diesen Rauch begebendes Individuum unendlich lange gequält wird.
Korrekt. Schön, dir auch einmal zustimmen zu können. :)

JackSparrow hat geschrieben:
Mi 28. Nov 2018, 14:39
Auch steht in der Bibel, dass Gott allein unsterblich sei. Wenn wir annehmen, dass alle biblischen Aussagen wahr sind, dann kann ein sich einem Zeitpunkt t0 in den Rauch begebendes Individuum maximal bis zu einem Zeitpunkt t0 + x gequält werden, wobei x gemäß biblischer Aussage kleiner gleich 80 Jahre ist.
Ist es die wissenschaftliche Prämisse, dass dabei kein Gequälter über 80 Jahre alt werden darf? Wenn ja, woraus resultiert diese Annahme? ;)

Lena
Beiträge: 4515
Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

#28 Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von Lena » Mi 28. Nov 2018, 16:55

Ruth hat geschrieben:
Di 27. Nov 2018, 18:54
Ich stelle mir dabei ein Meer vor, das Wellen an den Strand spült. Mal schwappt eine größere Welle ans Land, mal etliche kleinere. Alles in Allem ist das Meer aber eine unendliche Einheit. Und trotzdem gibt es Wellen, die einen Moment lang ausufern, das Land benetzen - um dann wieder in die Einheit des Meeres zurückzufließen und in der Menge des Wassers unsichtbar werden, miteinander verschmelzen.

Die Wellen sind ein Teil der Ewigkeit - und gleichzeitig untrennbar verbunden mit dem Meer. Auch die Zeit kann ein Teil der Ewigkeit sein. Sie ist eingebettet im Meer der Ewigkeit. Wenn wir in der Gegenwart leben, dann ist das sowas wie das Auge im Sturm und kann wie ein Nest in der Ewigkeit wirken. Scheinbar abgetrennt vom Gesamten Strom, und trotzdem eine Einheit mit ihm.

Ein feines Bild, liebe Ruth, dass Du uns hier von der Ewigkeit gezeichnet hast :).
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

JackSparrow
Beiträge: 5501
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 13:28

#29 Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von JackSparrow » Mi 28. Nov 2018, 22:18

PeB hat geschrieben:
Mi 28. Nov 2018, 14:56
Ist es die wissenschaftliche Prämisse, dass dabei kein Gequälter über 80 Jahre alt werden darf? Wenn ja, woraus resultiert diese Annahme?
Erstens aus der Prämisse, dass alle biblischen Aussagen wahr sind, und zweitens aus der biblischen Aussage, dass der HERR die maximale Lebensspanne eines Menschen nach oben hin gedeckelt habe.

Meine Urgroßmutter wurde 101 Jahre alt, daher möchte ich dem HERRN hier gnädigerweise eine Fehlertoleranz von plus 50 Jahren zugestehen. Der HERR ist schließlich auch nur ein Mensch und ich nur ein dummer Verblendeter, der vielleicht die Zahl falsch interpretiert hat.

traydor
Beiträge: 120
Registriert: Do 6. Feb 2014, 10:05

#30 Re: Wie lange dauert die "Ewigkeit"?

Beitrag von traydor » Mi 28. Nov 2018, 23:08

Da es Existenz oder das Sein gibt, ist Ewigkeit m.E. die Zeitspanne, in der es diese Existenz / das Sein gibt. Außerhalb der Zeit gibt es keine Existenz oder Sein und außerhalb der Existenz gibt es keine Zeit. Ob die Ewigkeit/Existenz einen Anfang hatte oder nicht werden wir wohl nie erfahren genauso wenig, ob es ein Ende gibt. Möglicherweise wird es ein Ende unseres Universums geben (der Erde auf jeden Fall), aber es ist vielleicht nicht das einzige und möglicherweise auch nicht die einzige Variante, wie sich Existenz äußert.

Antworten