Jesus zahlt(e) "Lösegeld" - für wen? an wen?

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
Ruth
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#21 Re: Jesus zahlt(e) "Lösegeld" - für wen? an wen?

Beitrag von Ruth » So 20. Jan 2019, 15:27

Abischai hat geschrieben:
So 20. Jan 2019, 15:12
Liebe Ruth!
OK, ich sehe ein, daß dies für Dich anscheinend doch ein großes Problem ist. Aber dann ist der Rest meiner vorigen Ausführung vielleicht etwas nützlicher für Dich.

Es war mal ein Problem für mich. Heute ist es das nicht mehr.
Weil ich in mehren verschiedenen Epochen meines Lebens Gott auf eine Weise kennengelernt und ihm näher gekommen bin, welche mir vermittelt haben, dass Gott anders ist, als mir beigebracht wurde.

Hinterher bin ich einfach auf die Suche gegangen mit der Frage, wie ich alles, was mir früher verkündigt wurde, die neueren Erfahrungen, und die Widersprüche im realen Leben miteinander verbinden und verstehen kann. Für mich habe ich Antworten gefunden, die mich für mein ganz persönliches Leben mit Gott unterstützen. Im Gespräch mit anderen Gläubigen versuche ich aber noch verständliche Erklärungen zu finden. Einfach, um gegenseitig und miteinander teilen zu können, was wir erleben. Und vielleicht um Menschen zu einer anderen Sicht zu verhelfen, welche das Evangelium als Angstbotschaft vermittelt bekamen.

Die restlichen Abschnitte deiner Beiträge kann ich deshalb so nicht für mich gebrauchen. Weil es im Grunde nur solche Botschaften weitergibt, welche ich schon hinter mir gelassen habe.
Aber danke für deine Bemühungen. :)
Zuletzt geändert von Ruth am So 20. Jan 2019, 16:10, insgesamt 1-mal geändert.

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SamuelB
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#22 Re: Jesus zahlt(e) "Lösegeld" - für wen? an wen?

Beitrag von SamuelB » So 20. Jan 2019, 15:29

Tree of life hat geschrieben:
So 20. Jan 2019, 15:16
Beispiel: Bernd wird vor Gericht wegen irgend eines Delikts angeklagt und das Gesetz fordert auf Grund der Gerechtigkeit irgend eine "Strafe".
Der Richter begnadigt(warum auch immer) Bernd und spricht ihn frei.
Begnadigung würde heißen, dass der Anspruch nicht mehr verfolgt wird; er ist 'erledigt'. Freispruch heißt, es besteht gar keiner.

Tree of life hat geschrieben:Anschließend ruft aber irgend eine Person im Gerichtssaal: "Ich nehme die Schuld Bernds auf mich und trete die Strafe für ihn an!"
Was ist das für ne Logik?
:thumbup: Da ist einiges gewaltig durcheinander geraten, vorsichtig ausgedrückt.

Munro
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#23 Re: Jesus zahlt(e) "Lösegeld" - für wen? an wen?

Beitrag von Munro » So 20. Jan 2019, 15:47

SamuelB hat geschrieben:
So 20. Jan 2019, 15:29
Da ist einiges gewaltig durcheinander geraten, vorsichtig ausgedrückt.

Sehr! :engel: :devil:
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

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ProfDrVonUndZu
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#24 Re: Jesus zahlt(e) "Lösegeld" - für wen? an wen?

Beitrag von ProfDrVonUndZu » So 20. Jan 2019, 16:01

SamuelB hat geschrieben:
So 20. Jan 2019, 15:16
ProfDrVonUndZu hat geschrieben:
So 20. Jan 2019, 15:05
Ein Mensch, der von der Schuld frei gesprochen würde, hätte demnach wiederum gegenüber Gott irgendwelche Ansprüche, mindestens von ihm in Ruhe gelassen zu werden, was natürlich verkennt, dass der Mensch allezeit von Gott abhängig bleibt.
Bei einem Freispruch wird festgestellt, dass der Anspruch gegen denjenigen gar nicht besteht. Insofern verstehe zumindest ich nicht, warum der Mensch dann noch abhängig sein sollte. Kannst du das noch mal erklären :?:

Dieser ganzen Schuldökonomischen Denke wohnt igendwie inne, dass Gott bestenfalls nur ein Nebendarsteller in der Welt wäre, die entweder nicht mit einbezieht, oder kategorisch ausblendet, dass Gott die Welt stetig in seinen Händen hält und er es ist, der es über Gerechte und Ungerechte regnen lässt (Mt. 5,45) und in dem wir leben, weben und sind (Apg. 17,28).
"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand." - Gandalf in J.R.R Tolkien - Herr der Ringe, Band 1

Lena
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#25 Re: Jesus zahlt(e) "Lösegeld" - für wen? an wen?

Beitrag von Lena » So 20. Jan 2019, 16:11

Tree of life hat geschrieben:
So 20. Jan 2019, 15:16
Beispiel: Bernd wird vor Gericht wegen irgend eines Delikts angeklagt und das Gesetz fordert auf Grund der Gerechtigkeit irgend eine "Strafe".
Der Richter begnadigt(warum auch immer) Bernd und spricht ihn frei.
Anschließend ruft aber irgend eine Person im Gerichtssaal: "Ich nehme die Schuld Bernds auf mich und trete die Strafe für ihn an!"
Was ist das für ne Logik?

Bernd wird wegen der Person frei gesprochen, die im Gericht die Schuld von Bernd auf sich nimmt. Bernd ist frei. Jetzt soll er sich würdig zeigen indem er nicht mehr von neuem sündigt. Wenn doch, dann muss es ihm von Herzen leid tun. Wenn nicht, so ist er nicht eins mit seinem Erlöser. Und getrennt von ihm bleibt die kommende Schuld an ihm hängen.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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SamuelB
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#26 Re: Jesus zahlt(e) "Lösegeld" - für wen? an wen?

Beitrag von SamuelB » So 20. Jan 2019, 16:23

Lena, bei dir auch! :shock: :mrgreen:
Lena hat geschrieben:
So 20. Jan 2019, 16:11
Bernd wird wegen der Person frei gesprochen, die im Gericht die Schuld von Bernd auf sich nimmt. Bernd ist frei.
Wäre Bernd freigesprochen worden, müsste überhaupt nichts bezahlt werden. Er wäre in der Sache gar nicht der Schuldige.
In dem genannten Bsp von TreeofLife ist der Anspruch rechtlich festgestellt worden und kein Freispruch ergangen. Nach Begleichung besteht der Anspruch natürlich nicht mehr. Dann ist Bernd - in der Sache - schuldfrei.
Begnadigen (auf den Ausgleich der Schuld verzichten!) könnte der Gläubiger.

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Travis
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#27 Re: Jesus zahlt(e) "Lösegeld" - für wen? an wen?

Beitrag von Travis » So 20. Jan 2019, 16:28

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:
So 20. Jan 2019, 13:44
Wer musste also mit wem versöhnt werden? Der schuldige Mensch mit einem zornigen Gott, oder der durch seine Schuld zornige Mensch mit einem Gott, den sie von sich gestoßen haben ? Gott rechnet die Sünde nicht an, aber wenn die Menschen nicht umkehren, werden sie sich durch ihr Treiben selber richten und verderben. Da kann Gott nicht mehr helfen, weil sie ihn ja nicht wollen.
Wichtiger Gedanke hierzu:
Kol 1,19-23 hat geschrieben:19 Denn es hat Gott gefallen, alle Fülle in ihm wohnen zu lassen 20 und durch ihn alles zu versöhnen zu ihm hin, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz.

21 Auch euch, die ihr einst Fremde wart und feindlich gesinnt in bösen Werken, 22 hat er nun versöhnt durch seinen sterblichen Leib, durch seinen Tod, auf dass er euch heilig und makellos und untadelig vor sein Angesicht stelle;23 wenn ihr nur bleibt im Glauben, gegründet und fest, und nicht weicht von der Hoffnung des Evangeliums, das ihr gehört habt und das gepredigt ist allen Geschöpfen unter dem Himmel. Sein Diener bin ich, Paulus, geworden.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

Helmuth
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#28 Re: Jesus zahlt(e) "Lösegeld" - für wen? an wen?

Beitrag von Helmuth » So 20. Jan 2019, 16:55

SamuelB hat geschrieben:
So 20. Jan 2019, 16:23
Begnadigen (auf den Ausgleich der Schuld verzichten!) könnte der Gläubiger.
Hat er aber nicht. Darum musste Jesus ja sterben. Warum kannst du das nicht verstehen? So schwer ist es nicht. Es ist keine Logiksache sondern eine Herzensache, die das annehmen kann oder nicht.

Jesus bezahlte für uns. Was schwerer zu verstehen ist, dass er für alle die Schuld bezahlt hat, also für die vergangene Menschenheit, für die jetzt lebenden Generationen und für die noch nicht einmal Geborenen, die heute noch nicht einmal in Sünde gefallen sind, aber das werden sie. Mensch ist Mensch.

Das ist vielleicht wirklich schwer zu erfassen, aber Gott rechnet den Wert eines sündlosen Menschen so hoch ein, dass er das als korrekten Ausgleich für alle Bußfertigen sieht. Und nun stell dir vor, dass wir einmal in denselben Stand damit kommen: Unendlich wertvoll! Zeigt das nicht seine grenzenlose Liebe zu uns? Jeden einzlenen erlässt er sie, wenn er sie nur bekennt.

Er verlangt kein Werk, keinen Bußgang, keine Selbstauopferung, er verlangt bloß das Anerkennen des Opfers Jesu. Wer das nicht annehmen klann, ist dann im wahrsten Sinne des Wortes "selber schuld".

Du konterst immer damit, dass man für Freispruch, sprich Begnadigung nichts zu bezahlen hätte, aber das ist ja gar nicht der Fall. Bezahlt wird IMMER. Entweder hat Jesus für dich bezahl oder man bezahlt bei der letzten Gerichtsverhandlung. Und genau DAS ist das Problem. Das wollen etliche nicht, sie sind zu stolz einzugestehen, dass sie der Gnade bedürfen. Darum sagte Jesus auch:
Johannes 3, 19 hat geschrieben: Dies aber ist das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse.
Zuletzt geändert von Helmuth am So 20. Jan 2019, 16:57, insgesamt 1-mal geändert.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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#29 Re: Jesus zahlt(e) "Lösegeld" - für wen? an wen?

Beitrag von Tree of life » So 20. Jan 2019, 16:56

Lena hat geschrieben:
So 20. Jan 2019, 16:11
Bernd wird wegen der Person frei gesprochen, die im Gericht die Schuld von Bernd auf sich nimmt.
Dann ist es keine Gnade mehr.
Schau mal:

Mk 2,5 Da nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.

Das ist Gnade! Kein Opfer wurde da verlangt.
Was einem nahe gelegt wird ist:

Eph 4,32 Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.

Quelle: https://www.bibleserver.com

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#30 Re: Jesus zahlt(e) "Lösegeld" - für wen? an wen?

Beitrag von ProfDrVonUndZu » So 20. Jan 2019, 17:04

Travis hat geschrieben:
So 20. Jan 2019, 16:28
Wichtiger Gedanke hierzu:
Kol 1,19-23 hat geschrieben:19 Denn es hat Gott gefallen, alle Fülle in ihm wohnen zu lassen 20 und durch ihn alles zu versöhnen zu ihm hin, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz.

21 Auch euch, die ihr einst Fremde wart und feindlich gesinnt in bösen Werken, 22 hat er nun versöhnt durch seinen sterblichen Leib, durch seinen Tod, auf dass er euch heilig und makellos und untadelig vor sein Angesicht stelle;23 wenn ihr nur bleibt im Glauben, gegründet und fest, und nicht weicht von der Hoffnung des Evangeliums, das ihr gehört habt und das gepredigt ist allen Geschöpfen unter dem Himmel. Sein Diener bin ich, Paulus, geworden.

Danke, den hab ich glatt vergessen.
"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand." - Gandalf in J.R.R Tolkien - Herr der Ringe, Band 1

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