Was ist Gottes Wort?

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
Benutzeravatar
Vitella
Beiträge: 1578
Registriert: Mi 2. Okt 2013, 12:18

#11 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von Vitella » Do 2. Mai 2019, 23:10

Helmuth hat geschrieben:
Do 2. Mai 2019, 16:17
Also was genau ist damit gemeint mit "Gottes Wort"?

ich glaube nicht, dass mit dem "Wort" Buchstaben, Worte und Sätze gemeint sind, sondern einen Klang, eine Frequenz, einen Ton.
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

Benutzeravatar
Travis
Beiträge: 3491
Registriert: Di 10. Okt 2017, 06:59

#12 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von Travis » Fr 3. Mai 2019, 06:41

Was ist Gottes Wort?
Vielleicht doch eher "Wer ist Gottes Wort?"
Offb 19,13 hat geschrieben: Und er war angetan mit einem Gewand, das in Blut getaucht war, und sein Name ist: Das Wort Gottes.
Allerdings findet man die Wendung "Gottes Wort" und "Wort Gottes" etc. je nach Übersetzung zusätzlich noch über 50 Mal für geschriebenen Text, der auf Anweisungen Gottes zurückgeht und entsprechend verkündigt wird. Also zusätzlich dazu, dass eine Person damit gemeint ist.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

Helmuth
Beiträge: 7948
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51

#13 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von Helmuth » Fr 3. Mai 2019, 07:29

Travis hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2019, 06:41
Allerdings findet man die Wendung "Gottes Wort" und "Wort Gottes" etc. je nach Übersetzung zusätzlich noch über 50 Mal für geschriebenen Text, der auf Anweisungen Gottes zurückgeht und entsprechend verkündigt wird.
In meiner Themenfrage frage ich dezidiert nach"was" kennzeichnet etwas als geredet von Gott. In den Evangelien lesen wir über Gespräche zwischen Jesus und den Jüngern. Wenn Petrus redet, redet an diesen Stellen immer der Mensch Petrus.

Anlass war das Buch Hiob. Hier bin ich der Auffassung in den Kapiteln 3-27 redet Gott kein einziges Wort. Es unterhalten sich vier Männer über Gott und philospheren um ihn herum. In etwa vergleichbar wie hier über Gott geredet wird und jeder seine persönliche Ansicht einbringt.

Es wird zu wenig differenziert meine ich. Wenn Rilke z.B. etwas zitiert hat er schon im Hinterkopf, wie exakt Gott das gemeint hat. Hier schlagen die theologischen Prämissen zu. Du bist darin keine Ausnahme, ich ebensowenig. Eine Prämisse meinerseits dazu ist: Jesu Worte sind Gottes Worte, nach weiteren suche ich.

Gottes Worte sind das was uns als geoffenbartes Wort verkündigt wurde. Ein klares Kennzeichenn im AT ist, wenn sich JHWH Elohin in der 1. Person zu Wort meldet. Ich setzt das als Hauptprämisse. Der erste Vers der Schrift dazu ist dieser:
1Mose 1, 3 hat geschrieben: Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

janosch
Beiträge: 6382
Registriert: Do 17. Sep 2015, 18:24
Wohnort: Bayern

#14 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von janosch » Fr 3. Mai 2019, 07:53

Vitella hat geschrieben:
Do 2. Mai 2019, 23:10
Helmuth hat geschrieben:
Do 2. Mai 2019, 16:17
Also was genau ist damit gemeint mit "Gottes Wort"?

ich glaube nicht, dass mit dem "Wort" Buchstaben, Worte und Sätze gemeint sind, sondern einen Klang, eine Frequenz, einen Ton.

Ja, und genau das steht hier geschrieben. Wort muß gesprochen werden also hören. Laut und deutlich, „Person zu Person“ reden.

Heb. 1.1.Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten,
2.
hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben über alles, durch den er auch die Welt gemacht hat.


Anschein doch gibt nur ein Gott! ;)

janosch
Beiträge: 6382
Registriert: Do 17. Sep 2015, 18:24
Wohnort: Bayern

#15 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von janosch » Fr 3. Mai 2019, 08:09

Helmuth hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2019, 07:29

Gottes Worte sind das was uns als geoffenbartes Wort verkündigt wurde. Ein klares Kennzeichenn im AT ist, wenn sich JHWH Elohin in der 1. Person zu Wort meldet. Ich setzt das als Hauptprämisse. Der erste Vers der Schrift dazu ist dieser:
1Mose 1, 3 hat geschrieben: Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht.

Na dann hast du bereit Zwei Person den du anbeten willst. :thumbdown:

Wie passt das zu deine Exegese überhaupt?

Aber WO steht das Elohin ein Person ist? :roll: Komisch, was menschen zu den Bibel dichten wollen. Ich lese das Gott ein Geist ist, und keine Person. Damit Geist kann von sich keine Laut geben. Sonst muß er heute noch reden. Oder? Aber bei Hebräer steht das was „Gott sagt“, als Wort, hörst du durch Chrisus, der einzige Person Gott! :o

PeB
Beiträge: 3712
Registriert: Do 15. Mär 2018, 19:32

#16 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von PeB » Fr 3. Mai 2019, 08:59

Helmuth hat geschrieben:
Do 2. Mai 2019, 20:12
Du zitierst mir Hiob aber nicht Gott.
Und?
Spricht Hiob von Gott? Hat Gott sich Hiob geoffenbart? Ist Hiob also von Gott berührt und beauftragt zu reden? Ist also Hiob glaubwürdig?

Helmuth hat geschrieben:
Do 2. Mai 2019, 20:12
Die Bibel enthält auch viele, viele Worte von Menschen, bösartige wie gutartige kommen zu Wort.
Welche bösartigen sind das?

Helmuth hat geschrieben:
Do 2. Mai 2019, 20:12
Nun genau dann darf es nicht mit einem Wort aus dem Munde Gottes verwechselt werden.
Hat Gott einen Mund?
Oder sind nicht vielleicht Personen wie Moses, Hiob, Jesaja, Daniel und Paulus Gottes Mund?

Helmuth hat geschrieben:
Do 2. Mai 2019, 20:12
Menschen stellen ihm Fragen und Gott redet mit Ihnen und das steht dann in der sogenannten „Schrift“.
Dass er mit ihnen redet, nennt man Offenbarung. Und die Offenbarung Gottes ist verschriftlicht. DAS IST das Wort Gottes. Was wir filtern müssen, sind die menschlichen Zusätze.

Helmuth hat geschrieben:
Do 2. Mai 2019, 20:12
Es sind aber dabei in einem solchen Gespräch nur die Antworten das Wort Gottes, nicht die Fragen die Herzausschüttungen, oder eigenen Erwägungen des Menschen, wiewohl sie natürlich ebenso schriftlich festgehalten werden mussten.
Wie filterst du im Zweifelsfall?
Wenn Hiob z.B. fragt:
Hiob 10,4 hat geschrieben:Hast du denn Menschenaugen, oder siehst du, wie ein Sterblicher sieht?
...dann ist das selbstverständlich eine rhetorische Frage, weil Hiob weiß, dass Gott nicht wie ein Sterblicher sieht und keine Menschenaugen hat. Warum weiß er das? Weil Gott sich ihm geoffenbart hat.
Nach deiner Prämisse wäre das also dann zu streichen.

Helmuth hat geschrieben:
Do 2. Mai 2019, 20:12
Hier meinte ich differenzieren etliche nicht.
Man kann überhaupt nicht, richtig oder falsch differenzieren. Was ist denn dein Maßstab? Allein, ob eine Textstelle als Zitat Gottes kenntlich gemacht ist?
Nun: wenn du unterstellst, dass Teile der Bibel böswillig geflunkert sind, dann könnte auch das Zitat eine Lüge sein. Und nun?

Helmuth hat geschrieben:
Do 2. Mai 2019, 20:12
Im ersten Verhör zwischen Gott und Mensch reden Gott, Adam und Eva, also nicht Gott allein. Eva kannte das Wort Gottes und konnte es auch gegenüber der Schlange zitieren.
Hat denn der Autor der Genesis hier die Wahrheit gesagt, als er Eva Gott zitieren ließ?

Helmuth hat geschrieben:
Do 2. Mai 2019, 20:12
Was sie sagte war das Wort Gottes,
Und das weißt du woher?
Weil der Autor der Genesis ihr das als Zitat in den Mund gelegt hat?

Helmuth hat geschrieben:
Do 2. Mai 2019, 20:12
Und so gehen viele mit der Bibel um. Ohne es zu merken verfallen sie demselben Muster. Sie lesen was, aber es ist gar nicht das Wort Gottes sondern ein anderer redet. Und die einigen Vorstellungen greifen überhand und ziehen Schlüsse, die Gott nie gesagt hatte. Die Konsequenzen müssen jetzt nicht gleich so verheerend sein, aber Gott wirkt dabei eben nicht. Das ist was Theologie ausmacht.

Versteht du worauf ich hinauswill?
Ich verstehe absolut. Aber du wendest einen falschen Filter an.
Dein Rezept lautet verkürzt: nur wo Gott drauf steht, ist auch Gott drin.
Du glaubst, das sei kritisch genug. Aber dann musst du auch ebenso kritisch hinterfragen: wer sagt mir denn dort in der Bibel, dies oder jenes sei ein Zitat Gottes. Ist denn das immer wahrheitsgemäß?
Wenn der Papst dir sagt, Gott habe ihm etwas verkündet, bist du doch auch so kritisch, das nicht ohne weiteres anzunehmen.

Worauf ich hinaus will:
du verwirfst manche Passagen rein formal - weil Gott nicht als Sprecher gekennzeichnet ist.
Aber Gott kann auch durch die Menschen reden, indem diese die richtigen Fragen stellen. Das verwirfst du.
Anderseits glaubst du aber in jedem Fall der Bibel, wenn etwas als Gottes Zitat kenntlich gemacht ist. Nun, in historisch nachvollziehbaren Zeiten wurden ständig angebliche "Gotteszitate" zur Rechtfertigung von allem möglichen herangezogen. Es gibt Massenmörder die behaupten, ihr Auftrag käme von Gott. Sie können ihn sicher auch wortgetreu zitieren.

Du beginnst hier eine Reise, die in der Konsequenz schließlich bei Janosch endet. Man beginnt mit dem Zweifeln und ein Zweifel zieht den nächsten nach sich, bis am Ende nur noch die eigene Überzeugung übrig bleibt, die man dann für den Heiligen Geist oder eine göttliche Berufung hält.
Glaube heißt Vertrauen. Vertraust du Gott und glaubst du, dass er die Überlieferung nicht so verwässern lässt, dass wir sie permanent anzweifeln müssen?

Es gibt doch einen adäquaten Filter für fast alle Belange, der den Heiligen Geist repräsentiert. Warum wendest du den nicht an. Er ist niedergeschrieben.

Helmuth
Beiträge: 7948
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51

#17 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von Helmuth » Fr 3. Mai 2019, 09:38

Peter, mit Verlaub, ein wenig mehr sachlich bitte. Ich möchte daher nur auf einen Aspekt eingehen.

PeB hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2019, 08:59
Wie filterst du im Zweifelsfall?
Wenn Hiob z.B. fragt:
Hiob 10,4 hat geschrieben:Hast du denn Menschenaugen, oder siehst du, wie ein Sterblicher sieht?
...dann ist das selbstverständlich eine rhetorische Frage, weil Hiob weiß, dass Gott nicht wie ein Sterblicher sieht und keine Menschenaugen hat. Warum weiß er das? Weil Gott sich ihm geoffenbart hat.
Woher weißt du, dass es eine rein rhetorische Frage ist?
Wo genau hat ihm Gott was geoffenbart?

Er erhält anstelle Antworten in Kapitel 38 und 40 einen Haufen Gegenfragen, von denen er keine einzige beantworten konnte, und er entschloss sich zu schweigen. Was also ist geoffenbart, was er über Gott weiß? Oder stellt Gott damit nicht das gegenteilige Zeugnis aus, dass sie, derart wie sie redeten, genau nichts wissen?

Gott stellt ihm ein redliches Zeugnis aus über sein Leben, sehr gut. D.h. sein moralisches Gesetz stand ihm ins Herz geschrieben. Aber um in seinem Namen zu sprechen muss auch ein Auftrag dazu erteilt werden, indem er sich erklärt. Wo wäre dieser?

PeB hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2019, 08:59
Nach deiner Prämisse wäre das also dann zu streichen.
Korrekt. Es wird etwas nicht in meine Überlegungen miteinbezogen was Gottes Wort nicht zumindest sinngemäß abdeckt. Denn so entstehen m.E. nur Theologien und in der Folge falsche Bildnisse, die er uns ja verboten hat. Und in diesem Verwirrspiel ist einer besonders Meister.

Jesus konterte dem Teufel und den Juden nicht umsonst mit „Es steht geschrieben ...“
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Ziska_Deleted

#18 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von Ziska_Deleted » Fr 3. Mai 2019, 09:56

Die ganze Schrift ist durch Gottes Geist eingegeben. Jehovas heiliger Geist hat überwacht, was in der Bibel aufgeschrieben werden sollte.
Dazu gehören einmal wortwörtliche Reden Jehovas. Dann viele Augenzeugenberichte.
Dazu gehören auch das, was kein einziger Mensch gesehen haben kann.
In der Bibel wurde nichts beschönigt, wie es damals üblich war.
Die Schwächen der Bibelschreiber wurden genau so wieder gegeben, wie ihr treues Ausharren.

Satan zitierte die Bibel! Na und? Auch wenn der Teufel die Bibel zitiert, bleibt es Gottes inspiriertes Wort.

Benutzeravatar
Travis
Beiträge: 3491
Registriert: Di 10. Okt 2017, 06:59

#19 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von Travis » Fr 3. Mai 2019, 10:20

Travis hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2019, 06:41
Allerdings findet man die Wendung "Gottes Wort" und "Wort Gottes" etc. je nach Übersetzung zusätzlich noch über 50 Mal für geschriebenen Text, der auf Anweisungen Gottes zurückgeht und entsprechend verkündigt wird. Also zusätzlich dazu, dass eine Person damit gemeint ist.
Die Anzahl bezog sich auf das NT. Im AT kommt die Wendung noch viel öfter vor. Interessant ist auch, dass das geschriebene Wort in der Bibel zum Teil so zitiert wird, als hätte es selber gesprochen und spreche noch immer. Das fasziniert mich schon lange und geschah sicher nicht ohne Grund.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

Benutzeravatar
1Johannes4
Beiträge: 710
Registriert: Fr 10. Mär 2017, 19:17

#20 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von 1Johannes4 » Fr 3. Mai 2019, 10:29

Hallo Helmuth,

bei einem Buch wie der Bibel mit ca. 840.000 Wörtern wird jeder, der sein Leben, seine Ansichten oder sein Handeln mittels Zitaten aus der Bibel rechtfertigen will, entsprechende Stellen finden. Genauso könnte sich auch jeder ein Bild vom Willen Gottes machen anhand der Bibel, wenn man sich denn nach dem Willen Gottes richten wollte. Dabei kann man auch berücksichtigen, ob ein Text als Aussage Gottes gekennzeichnet ist oder nicht, denn ich glaube auch, dass diese Zuordnung ein damals übliches Mittel war um einer Aussage entsprechende Autorität zukommen zu lassen oder eben auch nicht.

Allerdings entfalten manche Bibelstellen ihre Wirkung nur unter der Berücksichtigung des Zusammenhangs, wie Du es ja jetzt auch bei Hiob dargelegt hast. Oder die Aussage des Buches Jona steht nicht als Zitat Gottes in der Bibel, aber als eine Art Aha-Effekt des Lesers.

Desgleichen verstehen manche Gläubige die einen Bibelstellen wörtlich aber andere Bibelstellen hingegen eher symbolisch, andere Gläubige kommen da aber zu anderen Zuordnungen, was wie zu verstehen sei.

Auch gehören viele Bibelstellen ausgelegt, denn das was dasteht, wird wohl nicht unbedingt gemeint sein. Nur als Beispiel: wenn Gott diese ganzen Fragen an Hiob stellt, fragt ER ja nicht weil ER es nicht weiß, sondern um Hiob seine Unwissenheit vorzuführen. Aber das sagt Gott wiederum nicht ausdrücklich.

Wie ich schon am Anfang meinte, spielt die Herangehensweise des Lesers die entscheidende Rolle, was z.B. auch beim Gleichnis vom Sämann zum Ausdruck kommt: der Samen ist immer der Gleiche, aber es kommt darauf an, wo er hinfällt und wie er aufgenommen wird.

Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

Antworten