Um etwas als geistlich zu beurteilen, bedarf es dazu auch der sog. geistlichen Grundlage. Genau diese ist das Wort Gottes, die Bibel oder die Schrift. Daran wird also gemessen. Steht irgendwo : "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst", erkenne ich dieses Wort als Gotteswort, weil es "in der Bibel" als von Jesus überliefert wird. Es gilt --> Prämisse 2.
Steht in irgendeinem anderen Buch, vielleicht sogar hochtheologisch verfasst, dass man vor Gott ein legitimes Recht auf eine völkische Kriegserklärung gegen seinen Feind hat, wird es schwierig, weil in der Schrift selbst nicht jede Kriegserklärung von Gott gegeben wurde. Manche ja, etliche nicht.
Oder ein anderes Beispiel. Man kann gewissen Menschen nicht erklären, dass es kein absolutes Alkoholverbot gibt. Dann ist es egal, ob "von Gott" in der Schrift auch etwas anders lautet, es könnte 1.000 Mal geschrieben stehen. Daher setze ich --> Prämisse 1.
Und es werden oft Worte hochgehalten, wie ich mit Peb über ein Wort von Hiob gegeben habe, die als Wort Gottes zu gelten haben, weil es so "geschrieben steht" wiewohl es nicht von Gott sondern von einem Menschen gesprochen wurde. Dazu muss dann z.B. der Killer "alle Schrift ist von Gott inspiriert" herhalten.
Wo keine klare Prämisse vorliegt beginnt für mich die subjektive und persönliche Auslegung, leider oft, wie man es zur Untermauerung des eigenen Standpunktes gerade braucht. Vielleicht kommen wir einer Lösung doch dadurch näher, wenn ich dafür plädiere, zuerst ein grundlegendes Verständnis zu ewerben.
Sprüche 4, 7 hat geschrieben: Der Weisheit Anfang ist: Erwirb Weisheit; und um alles, was du erworben hast, erwirb Verstand.