Ist die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums?

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
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Waldveilchen
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#1 Ist die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums?

Beitrag von Waldveilchen » Fr 3. Mai 2019, 20:56

Vor kurzem habe ich im Radio gehört, dass die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums sei.

Weil die Nächstenliebe alleine sei nichts Besonderes, die gibt es auch in den anderen Religionen.
Und es ist nicht so schwer nächstenliebend zu sein zu einem Menschen den man mag.

Wie haltet ihr es mit der Feindesliebe? Versucht ihr sie zu praktizieren und gelingt es euch auch?

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lovetrail
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#2 Re: Ist die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums?

Beitrag von lovetrail » Fr 3. Mai 2019, 21:26

Ich finde das hat auch mit dem richtigen Abstand zu tun. Also wenn mir ein Mensch schaden möchte, muss ich ja irgendwie erstmal eine Grenze haben, von der aus ich ihm dann freundlich begegnen kann.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

Helmuth
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#3 Re: Ist die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums?

Beitrag von Helmuth » Fr 3. Mai 2019, 21:57

Waldveilchen hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2019, 20:56
Vor kurzem habe ich im Radio gehört, dass die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums sei.
Gepachtet haben wir sie nicht. Sie sollte auch klares Gedankgengut unter gläubigen Juden sein. Feindesliebe ist nicht „christlich“ sondern göttlich.

Waldveilchen hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2019, 20:56
Wie haltet ihr es mit der Feindesliebe? Versucht ihr sie zu praktizieren und gelingt es euch auch?
Wer sich um Gottes Gerechtigkeit bemüht hält sie grundsatzlich ein. Und ja, ich versuche das zu praktizieren. Ob es mir gelingt? Nun ja, das kann ich nicht beantworten, da ich darüber keine Statisktik führe. Das sollen andere beurteilen.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Leila
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#4 Re: Ist die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums?

Beitrag von Leila » Sa 4. Mai 2019, 07:57

Helmuth hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2019, 21:57


Waldveilchen hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2019, 20:56
Wie haltet ihr es mit der Feindesliebe? Versucht ihr sie zu praktizieren und gelingt es euch auch?
Wer sich um Gottes Gerechtigkeit bemüht hält sie grundsatzlich ein. Und ja, ich versuche das zu praktizieren. Ob es mir gelingt? Nun ja, das kann ich nicht beantworten, da ich darüber keine Statisktik führe. Das sollen andere beurteilen.

Hallo H

die Feindesliebe ist die schwierigste Aufgabe eines Christen. Du tust sie lapidar mit einem in sich völlig unlogischem "Zwirn" ab. So geht das nicht. Aus dir kommt hier nicht der Heilige Geist, sondern der Geist der "Selbsterleichterung".

"Wer sich um Gottes Gerechtigkeit bemüht hält sie grundsätzlich ein". Das ist dein Satz, schauen wir einmal näher hin: Bemühen, was bedeutet dies? Bemühen sagt an sich bereits aus, dass die Tat nicht zur Gänze vollendet ist. Daher: "grundsätzlich" passt hier gar nicht her. Ein Grundsatz verhält sich zum Bemühen, wie Versuch zu Praktizieren. Ich versuche zu praktizieren. Was sagt das? Es ist ein Bemühen, ohne das es zwangsweise gelingt. Kauderwelsch. Aber, es ist ein weiterer Beweis, welches Gewicht du dir selbst gibst und wie leichtgewichtig Gottes Wort in dir ist. Dies ist das Gegenteil des Heiligen Geistes, Amen.

Ob es dir gelingt? Das kannst du nicht beantworten. Da du darüber keine Statistik führst. Was ist eine Statistik? Eine Statistik ist eine objektive Analyse von messbaren Ereignissen.

Liebe ist nicht messbar, sie ist durch Gott einsehbar.

Andere sollen das beurteilen. Wie sollen sie denn eine Statistik, die nicht einmal dir selbst bekannt ist, beurteilen und ahnst du, wie ihr Urteil ausfällt? Nun, Gottes Urteil alleine ist relevant und er führt keine Statistik über dich, er sieht dich in EINEM.

Ich wollte dir und den anderen zeigen, wie hinfällig dein Geist ist, so unheilig, dass ich es nicht lassen will, dir zu zeigen, wo deine Fehler liegen.

LG Leila


weiter schreibst du, dass sollen andere (über dich) beurteilen.

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Waldveilchen
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#5 Re: Ist die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums?

Beitrag von Waldveilchen » Sa 4. Mai 2019, 08:51

Zur Feindesliebe braucht man sehr viel Einfühlungsvermögen.

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1Johannes4
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#6 Re: Ist die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums?

Beitrag von 1Johannes4 » Sa 4. Mai 2019, 10:33

Hallo Waldveilchen,

Waldveilchen hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2019, 20:56
Weil die Nächstenliebe alleine sei nichts Besonderes, die gibt es auch in den anderen Religionen.
Und es ist nicht so schwer nächstenliebend zu sein zu einem Menschen den man mag.
zwar hat vermutlich jeder schon mal etwas von dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter gehört, aber vielen ist nicht klar, worauf dieses die Antwort war.
25 Und siehe, ein Gesetzeslehrer stand auf, um Jesus auf die Probe zu stellen, und fragte ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben? 26 Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du? 27 Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele, mit deiner ganzen Kraft und deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst. 28 Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach und du wirst leben! 29 Der Gesetzeslehrer wollte sich rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? 30 Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halbtot liegen. 31 Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging vorüber. 32 Ebenso kam auch ein Levit zu der Stelle; er sah ihn und ging vorüber. 33 Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam zu ihm; er sah ihn und hatte Mitleid, 34 ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein eigenes Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. 35 Und am nächsten Tag holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme. 36 Wer von diesen dreien meinst du, ist dem der Nächste geworden, der von den Räubern überfallen wurde? 37 Der Gesetzeslehrer antwortete: Der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle du genauso!
Lukas 10, 25-37 Elberfelder
Beim „Nächsten“ geht es also nicht um Leute, die man mag, sondern Jesus erklärte es somit auf die Weise, dass derjenige einem zum Nächsten wird, der einem Hilfsbedürftigen tatsächlich hilft.
Der Ausdruck der Feindesliebe macht also nur bewusst, dass es keine Einschränkung dabei geben sollte, wem man hilft, wenn jemand Hilfe braucht.

Im Übrigen helfen die meisten „Christen“ nur dann, wenn der Aufwand halbwegs überschaubar ist und bleibt. Der Ausdruck „Liebe“ besagt aber, dass es um den Anderen geht und nicht nur darum die eigenen Gewissensbisse abzumildern.

Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

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Waldveilchen
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#7 Re: Ist die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums?

Beitrag von Waldveilchen » Sa 11. Mai 2019, 17:26

Ich glaube dass Jesus das sehr vorsätzlich gesagt hat: "Liebet eure Feinde!"

Wenn man seine Freunde liebt, was man ja eh tut, dann bringt uns das nicht viel weiter.

Wenn ich bei meinen Feinden das sehe, was ich bei mir selber nicht löse, dann könnte ich was lernen.

Wir lernen durch unsere Feinde, nicht durch unsere Freunde.

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AlTheKingBundy
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#8 Re: Ist die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums?

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 11. Mai 2019, 18:58

Waldveilchen hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2019, 20:56
Vor kurzem habe ich im Radio gehört, dass die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums sei.

Weil die Nächstenliebe alleine sei nichts Besonderes, die gibt es auch in den anderen Religionen.
Und es ist nicht so schwer nächstenliebend zu sein zu einem Menschen den man mag.

Genau das sagte auch Jesus:

Luk 6,27 Aber euch, die ihr hört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen;

..32 Und wenn ihr liebt, die euch lieben, was für einen Dank habt ihr?
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

janosch
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#9 Re: Ist die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums?

Beitrag von janosch » Sa 11. Mai 2019, 19:21

Waldveilchen hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2019, 20:56
Vor kurzem habe ich im Radio gehört, dass die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums sei.

Weil die Nächstenliebe alleine sei nichts Besonderes, die gibt es auch in den anderen Religionen.
Und es ist nicht so schwer nächstenliebend zu sein zu einem Menschen den man mag.

Wie haltet ihr es mit der Feindesliebe? Versucht ihr sie zu praktizieren und gelingt es euch auch?

Hätten sie es gern! Dann würde alle Christen in diese Welt andersgläubige nicht bekriegen. Und jeden Interesse konflikten meiden, besonders wenn um materielle dinge geht, wie zB. Öl, oder Dollar!

Christus sagte genau was du hier erklären willst;

Mat. 5.44.
Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen,
45.
damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte.
46.
Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner?
47.
Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden?

janosch
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#10 Re: Ist die Feindesliebe das Kennzeichen des Christentums?

Beitrag von janosch » Sa 11. Mai 2019, 19:27

1Johannes4 hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 10:33
.
Der Ausdruck der Feindesliebe macht also nur bewusst, dass es keine Einschränkung dabei geben sollte, wem man hilft, wenn jemand Hilfe braucht.


Und was ist mit der Zweite Meile, oder mit der andern Backe? :roll:

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