#11 Re: Wenn Gott zum Satan wird
Verfasst: Fr 23. Aug 2019, 17:01
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R.F. hat geschrieben: ↑Fr 23. Aug 2019, 16:35Dass Gott Satan zur Heranbildung einer gewissen Zahl Menschen zu Gottessöhnen nutzt, ist aus der Schrift insgesamt zu folgern. Denn warum wohl ließ Gott es zu, dass Satan zum Herrscher der Erde wurde? Und warum bindet Gott Satan erst, nach dem dieser sechstausend Jahre die Menschen verführte? Oder warum lässt Er Satan nach tausend Jahren im Gefängnis noch mal auf die Menschen los?
Ähnlich dachte ich früher auch. Es ist aber bloß ein Sprachenproblem. Satan ist in der althebräischen Sprache nicht der Teufel, sondern der Gegner. Es wird dir Gott zum Satan, wenn er sich dir widersetzt. Und das gilt damit vice versa. Im modernen Hebräisch benutzt man den Brgriff ähnlich wie wir als Inbegriff für das Böse. Die Grundbedeutung ist/war aber wertfrei Gegner bzw. Widersacher.
Das würde ich als klare Falsch-Übersetzung werten. Denn Satan und Teufel sind erstens keine identischen Begriffe und zweitens steht das Wort "Satan" klar in den hebr. Urtexten. Der Satan ist ein Gegner. Es kann dir auch Gott zum Gegner werden, wie es ja der Fall war, weil es Gott nicht gefallen hatte, dass David eine Zählung durchführen ließ.SchafImWolfspelz hat geschrieben: ↑So 19. Apr 2020, 16:58Die LXX Deutsch schreibt in 1. Chronik: Und (der) Teufel stand auf und reizte den David....
Widersacher ist an sich keine falsch gewählte ÜS, nur verschleiert es die Tatsache, dass im hebr. Urtext auch hier das Wort "Satan" steht: https://biblehub.com/interlinear/numbers/22-22.htm4.Mo 22:22 hat geschrieben: Aber der Zorn Gottes entbrannte darüber, dass er ging. Und der Engel des Herrn trat ihm als Widersacher in den Weg. Er aber ritt auf seiner Eselin, und seine beiden Burschen waren bei ihm.
Von einem Kuschelgott kann sicher nicht die Rede sein, aber es verhält sich so für den Gegner Gottes, dass diesem Gott, wenn im Zorn entbrannt, eine ungeheure und unwiderstehliche Macht inne wohnt. Der Gegner erlebt Gott in diesem Fall als böse. Doch ist das letztlich nur das Erleben des Menschen, der wider Gott ist. Das geht hier zum B. von vielen Usern aus, sie halten Gott für böse, wenn er im Zorn agiert. Ganze Litanaien dazu darf man lesen, wenn man das will.SchafImWolfspelz hat geschrieben: ↑So 19. Apr 2020, 16:58Gerade Christen tun sich mit Bibelstellen schwer, die keineswegs einen lieben und gezähmten Kuschelgott im Himmel darstellen. Der Zorn Gottes ist jedoch auch im Neuen Testament ebenfalls allgegenwärtig.
SchafImWolfspelz hat geschrieben: ↑Mo 20. Apr 2020, 01:16Ich bin gewiss, das es sich um keine Falschübersetzung handelt. Die Übersetzer der LXX Deutsch sind allesamt hochqualifiziert. Allerdings kennt das Judentum Gott durchaus als Gegner (Widersacher). Und im Hebräischen heißt Gegner nun einmal Satan. Versteht mich nicht falsch. Es geht mir nicht um die Gleichstellung Gottes mit irgendeinem untergeordenten bösartigen Geistwesen, genannt Teufel. Nur betrachte ich die Aussage Jesu über den Teufel bzw Satan im Zusammenhang mit dem AT. Vieles ist im NT einfach sinnbildlich gemeint. LG
Deine Sache. Aber denk mal mehr logisch nach:SchafImWolfspelz hat geschrieben: ↑Mo 20. Apr 2020, 01:16Ich bin gewiss, das es sich um keine Falschübersetzung handelt.
Jesus nannte ihn aber nicht Teufel. Das sagte er hingegen zu Judas. Man kann das daher in der ÜS nicht 1:1 gleichsetzen, ohne damit die Aussage zu verändern. Ansonsten hätte er sagen müssen: "Du denkst nicht göttlich, sondern teuflisch." Jesus nannte es aber menschlich, da auch das rein menschliche Denken wie man sieht den göttlichen Zielen zuwiderlaufen kann.Mt 16:23 hat geschrieben: Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Weiche von mir, Satan! Du bist mir ein Ärgernis; denn du denkst nicht göttlich, sondern menschlich!