Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

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Andreas
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#291 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Fr 27. Sep 2019, 23:31

Ja clösschen, so ist das mit dir. Dein Paradies gibt es nur in deiner, alles könnte nur Vorstellung sein. In der Realität dieses Textes kommt "Paradies" gar nicht vor. Das ist ein unbezweilbare Tatsache für Leute, die deine Vorstellungen nicht teilen.
Dass man dafür nicht aus dem Paradies verstoßen werden muss, steht halt auch im Text, denn darin kommen Mann und Frau doch nachweislich mehr als einmal im GARTEN EDEN als Mann und Frau vor. Und den dicken Bauch hat die werdende Mutter auch schon im GARTEN EDEN und in keinem Paradies von dem du träumst.
closs hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 22:59
Und wenn es BEIDES ist: Entdeckung des "jada" durch den Menschen UND ein "Verstoß"? --- Wobei "Verstoß" in der Tat missverständlich ist.
Es gibt keinen Verstoß. Hier wird in Teamwork ein Auftrag Gottes in die Tat umgesetzt. Das Gebot gegen das angeblich verstoßen wird, galt dem Menschen Im Kleinkindalter wenn es seine zweite Nahrungsumstellung durchmacht und nicht dem erwachsen gewordenen Mann und der erwachsen gewordenen Frau, für die ihre Nahrung seit mindestens einem Jahrzehnt kein Problem mehr darstellt. Das war jetzt aber ein dicker Tipp, für die Lösung des Rätsels.
closs hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 22:59
Könnte es nicht sein, dass der Dualismus von Mann und Frau als Voraussetzung des "jada" unter Menschen nur dann geht, wenn man NICHT im Paradies ist, also dafür "verstoßen" werden MUSS? - Warum schafft wohl Gott diesen Dualismus? Doch nicht einfach so.
Der Mensch ist nicht in allem, was du da in die Ebenbildlichkeit immer hineininterpretierst, gleich. Der Dualismus des Menschen ist der männlich-weiblichen Polarität Gottes ähnlich, ein Bild dafür, aber nicht dasselbe, obwohl es diese Polarität des männlich-weiblichen auch im Menschen gibt. Diese dient aber nicht direkt der Fortpflanzung um das Land zu füllen, sondern dazu dass Mann und Frau, sich ein seelisches Gegenüber sein können, dass ihnen zumindest in weiten Teilen entspricht.
1.Mose 2,18-20 hat geschrieben:Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.
Und Gott der HERR machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte; denn wie der Mensch jedes Tier nennen würde, so sollte es heißen. Und der Mensch gab einem jeden Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen wurde keine Hilfe gefunden, die ihm entsprach.
Hier lernt der Mensch als Kind übrigens das Sprechen, sei am Rande bemerkt. Das ist wieder so eine textliche Altersangabe, wo der Mensch gerade sich in seiner Entwicklung befindet.
Eine Hilfe zum Menschenmachen soll das andere Geschlecht in erster Linie sein. Aber natürlich sollen sich die Geschlechter, also als erwachsener Mann und Frau auch Seelengefährten durchs Leben sein - wenn sie gemeinsam die Verantwortung als Mann und Frau für ihren zahlreichen Nachwuchs tragen werden.

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Andreas
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#292 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Fr 27. Sep 2019, 23:36

Tree of life hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 23:14
Nur hast du einen Part vergessen (nicht angeführt):
und verlockend -->

... weil er klug machte.

Wer oder was macht klug (das war ja der Reiz)
Die kurze Antwort:
Ich werde die Frauen nie verstehen, aber nach dem erstem Mal war ich dann doch wenigstens etwas klüger.
Die lange Antwort:
Verantwortung für seine Kinder zu übernehmen, macht einen hoffentlich rechtzeitig klug genug, um solch eine verantwortungsvolle Mammutaufgabe auch zu bewältigen. Meist ist das in der Praxis dann learning by doing, weil man Klugheit nicht aus Baumfrüchten pulen kann. Die Erkenntnis des Bösen und des Guten fällt ja nicht vom Baum, sondern diese muss man sich dann doch noch im Laufe des Lebens und von Fall zu Fall jeweils neu erarbeiten.

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Andreas
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#293 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Fr 27. Sep 2019, 23:51

closs hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 22:59
Leila hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 21:28
Ich bin zwar nicht Gott, aber, die Schlange war auch schon da, nicht wahr? Doch.
Und warum? - Wer hat sie dorthin bestellt?
Die Autoren natürlich. Wer denn sonst?
Die Schlange ist da auch nicht für den Mann und die Frau, sondern für den Leser.
Mann! Ich dachte du hast mal Literaturwissenschaft studiert.
Die einzige Schlange die Mann brauch um zu ... Ach vergiss es.

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#294 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Tree of life » Fr 27. Sep 2019, 23:59

Wenn es diesen "Sündenfall" (ich persönlich mag dieses Wort überhaupt nicht) nicht gab, was will dann Paulus(Römer 5) damit sagen?

Durch Adam den Tod, durch Christus das Leben

12 Darum, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und so der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, weil4 sie alle gesündigt haben
13 - denn bis zum Gesetz war Sünde in der Welt; Sünde aber wird nicht zugerechnet, wenn kein Gesetz ist.
14 Aber der Tod herrschte von Adam... bis auf Mose selbst über die, welche nicht gesündigt hatten in der Gleichheit der Übertretung Adams, der ein Bild des Zukünftigen ist.

15 Mit der Übertretung ist es aber nicht so wie mit der Gnadengabe.
Denn wenn durch des einen Übertretung die vielen gestorben sind, so ist viel mehr die Gnade Gottes und die Gabe in der Gnade des einen Menschen Jesus Christus gegen die vielen überreich geworden.
16 Und mit der Gabe ist es nicht so, wie es durch den einen kam, der sündigte. Denn das Urteil8 führte von einem9 zur Verdammnis, die Gnadengabe10 aber von vielen Übertretungen zur Gerechtigkeit1
.
17 Denn wenn durch die Übertretung des einen der Tod durch den einen geherrscht hat, so werden viel mehr die, welche den Überfluss der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen durch den einen, Jesus Christus.
18 Wie es nun durch eine Übertretung für alle Menschen zur Verdammnis kam, so auch durch eine Gerechtigkeit1 für alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens.
19 Denn wie durch des einen Menschen Ungehorsam die vielen in die Stellung von Sündern versetzt worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen in die Stellung von Gerechten versetzt werden.
20 Das Gesetz aber kam daneben hinzu, damit die Übertretung zunehme. Wo aber die Sünde zugenommen hat, ist die Gnade überreich geworden,
21 damit, wie die Sünde geherrscht hat im Tod, so auch die Gnade herrscht durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn.
https://www.bibleserver.com/text/ELB/R%C3%B6mer5%2C17

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Andreas
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#295 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Sa 28. Sep 2019, 00:12

Tree of life hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 23:59
Wenn es diesen "Sündenfall" (ich persönlich mag dieses Wort überhaupt nicht) nicht gab, was will dann Paulus(Römer 5) damit sagen?
Halte ich ehrlich gesagt für Quatsch. Bei Paulus ist auch nicht alles Gold was glänzt. Adam kommt in dem Text auf den Paulus das bezieht nicht vor. Jedenfalls nicht in den uns zugänglichen hebräischen Handschriften.

Paulus ist sicher durch den von dir zitierten Text mit Sicherheit einer der Verursacher dieser Sündenfallinterpretation der Garten Eden Erzählung. Diese ist aber auch in anderen außerbiblischen Quellen zu finden. Es nutzt aber anscheinend nichts, jedesmal wieder darauf hinzuweisen, dass da Adam gar nicht drin vorkommt - bei Paulus aus verständlichen Gründen nicht, weil der tot ist, oder im Jenseits lebt - man weiß es nicht.

Es bestätigt lediglich, dass Fakenews schon um die Welt sind, während sich die Wahrheit noch die Schuhe bindet.

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#296 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von closs » Sa 28. Sep 2019, 00:49

Andreas hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 23:51
Die Autoren natürlich. Wer denn sonst?
Oh - liest Du die Genesis als autoren-internes Schauspiel?

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Andreas
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#297 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Sa 28. Sep 2019, 00:59

Nicht nur aber auch. Als was liest du die Genesis denn, wenn du sie nicht als Schauspiel liest, dass Autoren verfasst haben.

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Münek
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#298 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Münek » Sa 28. Sep 2019, 06:36

Andreas hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 19:22
Ach, Peb und alle anderen die hier mitlesen. Kommt ihr jetzt schon selbst darauf, welche zwei Nahrungsumstellungen ALLE Menschen in ihrem Leben erleben?
Ich sehe nur EINE Nahrungsumstellung.

Die Nahrungsumstellung galt und gilt übrigens nicht nur für ALLE Menschen, sondern für ALLE Säugetiere. Erst die Muttermilch, dann Grünzeug oder tierisches Eiweiß oder beides.
;)

Der Mensch hat da den Säugetieren nichts voraus, da seine tierischen Vorfahren - folgt man der Evolutionstheorie - Säugetiere waren.

Leila
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#299 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Leila » Sa 28. Sep 2019, 09:43

Andreas hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 22:22
Leila hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 20:51
Das Spülmittel muss sein, für die Reinigung des Geschirrs. So ist es auch mit dem Baum, er muss sein, und nicht zur Versuchung.
Ja klar. Der Baum muss sein. Er versucht Mann und Frau ja auch nicht zur Sünde, sondern zur Liebe. Es gibt keinen Sündenfall in dieser Erzählung, und deshalb versucht Gott auch den Menschen nicht. Der Mann und die Frau unter dem Baum lieben sich. "Erkennen" im Hebräischen "jada" bedeutet sowohl "erkennen", als auch "miteinander schlafen."

Sie verstoßen da nicht gegen ein Gebot, dass nur dem Mensch galt, als er noch nicht Mann und Frau war, sondern erfüllen mit dem Segen Gottes, seinen Willen und sein Gebot, die Erde zu füllen. Unter dem Baum gehen ihnen die Augen auf. Daran erkennen alle Eltern, ihren das erste mal verliebten Nachwuchs, dass sie ihren Geliebten oder ihre Geliebte mit offeneren Augen ansehen als andere Menschen. In ihrer Nacktheit "erkennen" Mann und Frau sich auf ganz neue Art und Weise und diese neue andere Art der Liebe, die wesentlich anders ist, als die ihnen bis dahin vertraute Liebe zu ihren Eltern. Die Frau hat ihren Mann zur erotischen Liebe verführt. Dafür stehen hier die Früchte des Baumes der Erkenntnis des Guten und des Bösen. Hör doch mal hin, wie voll dieser Text mit zweideutigen Aussagen gespickt ist:
1.Mose 3,2-7 hat geschrieben:Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet! Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von seiner Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß. Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze.
Vernascht haben sie sich. "Seid fruchtbar und mehret euch ..." Schmeiß mal dein Kopfkino an und schau dir diesen Liebesfilm an. Da ist doch alles drin, was es DAZU braucht:

rühret sie auch nicht an > hat man schon mal gehört in dem Alter ... Jaaa Papa und Mama. Ist schon klar ... tausend mal berührt, tausendmal ist nix passiert ...

werden eure Augen aufgetan > verliebte Blicke

ihr werdet sein wie Gott > klar: Mensch zum Bilde Gottes als Mann und Frau, geschlechtsreif geworden halt - und Menschen machend. "Lasst uns Menschen machen ..." Gebongt.

Sie sah ... gut zu essen > erster scheuer Kuß wär' jetzt nicht schlecht. Na los, mach doch schon endlich. Ich will es doch auch.

er eine Lust für die Augen > Er, der Mann eine Lust für ihre, Sie, die Frau eine Lust für seine Augen

und verlockend > begehrenswert in anderen Übersetzungen

sie nahm von seiner Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß > und noch ein Kuß - diesmal schon "mit Zunge". Na also. Geht doch.

wurden ihnen beiden die Augen aufgetan > verliebte Blicke noch und nöcher

sie wurden gewahr > in andere Übersetzungen "sie erkannten" hebräisch: "jada" = "erkennen", "mit einander schlafen." Ja mei, nu is' es passiert: Kain gezeugt.

machten sich Schurze > und in diesem eben geschlechtsreif werdenden Alter wächst bei Mann und Frau die Schambehaarung und ähnelt Schurzen. Was für ein Zufall, dass das ausgerechnet jetzt im Text kommt! Das ist sozusagen der Altersnachweis für den Film den die da schieben: "Für Kinder nicht geeignet."

Nu is sie schwanger, und da ist dann die Frage an die Mamma unausweichlich: Tut die Geburt sehr weh?
1.Mose 3,16 hat geschrieben:Zu der Frau sprach er: Ich werde sehr vermehren die Mühsal deiner Schwangerschaft, mit Schmerzen sollst du Kinder gebären! Nach deinem Mann wird dein Verlangen sein, er aber wird über dich herrschen!
Ja schon, aber beim zweiten mal ist's schon ein wenig leichter.
Wie jetzt? Einmal ist Kainmal - oder was?

Der werdende junge Vater schnallt es natürlich erst, als seine Frau wirklich schon einen dicken Bauch bekommen hat. Jedes Kind weiß was soooo ein Bauch bedeutet.
1.Mose 3,20 hat geschrieben:Und Adam nannte seine Frau Eva; denn sie wurde (die) Mutter aller, die da leben.

Als sein Papa davon erfährt, darf er sich von diesem anhören, was Papas im allgemeinen und unausweichlich sagen:
1.Mose 3,17-19 hat geschrieben:Und zum Mann sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deiner Frau und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen -, verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde wirst, davon du genommen bist. Denn Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück.
Ja nu. So isses halt, wenn der Ernst des Lebens beginnt, sich der Kindergarten Eden schlagartig in einen landwirtschaftlichen Betrieb verwandelt hat, und es kein Zurück mehr gibt.

PS.
Diese Übersetzung in den Untertiteln ist von mir.

Noch mehr PS:
Dieser Film beruht auf wahren Begebenheiten. Ähnlichkeiten mit verstorbenen oder lebenden Personen sind weder zufällig noch unbeabsichtigt sondern unvermeidlich.

Ich finde es ganz außerordentlich von dir, dich der Materie so zu nähern. Darum möchte ich nicht mit dem Gerede von ja, aber auf dich eingehen, sondern ich werde diesen, deinen Text weiterspinnen, wie man ein Spinnrad benützt.

ALS DIE BEIDEN SICH NÄHERGEKOMMEN SIND

da erlebten sie den ersten Orgasmus, ein Zustand der Glückseligkeit!

Lachend schauten sie sich an und in ihrer Freude, schlang Eva die Arme um Adam und sagt, mach das nochmal! Adam sagte zu Eva: Eva, jetzt nicht, ich kann nicht. Eva schmollte und betrachtete Adam: wie, er kann nicht! Er will nicht.

Als Adam wieder wollte, da schlief er mit Eva erneut, diese aber sah ihn mit Argwohn, wie, jetzt kann er wieder? Er kann aus sich selbst heraus wieder und benützt mich?

Adam merkte etwas und sprach Eva an; was ist los mit dir? Nichts, sagte Eva, gar nichts. Was soll denn los sein? Komm, sagte Adam, lass uns spielen gehen, spazieren oder so. Sie liefen Hand in Hand und da überkam es Adam wieder und Eva freute sich und sie ließen ihrer Lust Taten folgen.

Eva roch den schalen Samen und begehrte nach Wasser, um sich den Geruch vom Körper zu waschen, Adam fand das unwichtig und meinte: Ach was, lass doch, wir wollen etwas essen. Eva aß mit Adam und es war ihr, als ob Adam sie nicht so recht verstünde. Sie genoss die Speise nicht zur Gänze, in ihrem Inneren stellten sich Fragen, wie kann das sein, das Adam nicht versteht, dass ich mich so gerne waschen würde. Er, Adam roch inzwischen sehr streng, und als Adam sagte, komm Eva, lass machen! Sagte Eva, du, Adam, ich habe Kopfschmerzen. Ich mag jetzt nicht.

Adam nahm sie her und Eva lies es zu, sie wurde mit Kain schwanger.

Als sich Evas Leib zu runden begann, wunderte sich Adam und seine Lust nahm etwas ab. Evas Lust nahm auch ab, denn je runder ihr Bauch wurde, desto mehr dachte sie an ihren Körper und was darin vor sich ging. Adam dachte nicht so sehr an den Körpervorgang, irgendetwas turnte ihn ab.

Er ging seiner Wege, betrachtete das Gras und seine Ähren und versuchte die Ähren einzubuddeln. Täglich ging er an die Stelle um zu schauen, was werden würde, ob die Erde sich heben würde, immer runder werden würde, wie Evas Bauch. Kurz vor der Geburt ihres ersten Sohnes sah Adam, das dort, wo er die Ähre eingegraben hatte, sich Halme zeigten. Er erzählte Eva davon, die sagte, lass mich in Ruhe mit deinem Kram, ich habe Schmerzen, mit tut alles weh und sie ging in die Knie, mit geöffneten Schenkeln.

Adam irritierte dies und er streichelte Eva über den Kopf. Das tröstete Eva für einen Moment, doch dann setzten die Wehen umso heftiger ein.

Sie gebar ihren Sohn.
Sie hatte nur noch Augen für ihren Sohn.
Adam stand da.
Adam stand da und ging dann doch los und pflückte Ähren um Ähren und buddelte sie ein. Eva wartete auf Adam. Das Baby schrie, es schrie so laut und heftig, das Adam froh war, zu seinen Ähren und dem Boden zu gehen......

Als die Sonne unterging, kam er zurück und koste Eva und ihren Sohn. Evas Leib hatte sich verändert, die Brüste, straff wie ein Apfel, hingen leergesaugt an ihr herunter. Adam dachte an die schönen Brüste zurück und stellte sich Eva knackbrüstig vor. Doch Evas Brüste waren nicht mehr knackig, nachdem das Kind getrunken hatte....

Eva entging es nicht, dass Adam seine eigenen Gedanken hatte, in denen sie gar keine Rollge mehr spielte. Um dies zu ändern, machte sie sich sauber, wusch ihr Haar und rieb es mit Rosen ein. Sie zerquetschte kleine Krabbler und gewann rote Farbe, mit dem Fett ihrer Milch verrieb sie alles zu einem Brei und tupfte ihn auf ihre Lippen.

Als Adam nach Hause kam, musste sie lächeln und lächelte ihn an: Adam liebte dieses Lächeln, er kannte es, von dem Tag, als sie vom Baum gegessen hatten her....

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Thaddaeus
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#300 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Thaddaeus » Sa 28. Sep 2019, 09:45

Andreas hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 22:51
Thaddaeus hat geschrieben:
Fr 27. Sep 2019, 22:47
Na gottseidank wenigstens einer, der die Geschichte versteht ...
Hast du denn auch herausgefunden, wo in diesem Text die beiden Nahrungsumstellungen, die jeder Mensch in seinem Leben macht, so treffend und poetisch beschrieben werden?
Tut mir Leid: ich sehe im Text keine Metaphorik zweier Nahrungsumstellungen, sondern eine der kindlichen und jugendlichen psychosexuellen Entwicklung, bei der die ursprüngliche, libidinöse Objektbindung an die Mutter, später an das gegengeschlechtliche Elternteil (Kind will Mama/Papa heiraten), schließlich ersetzt wird (wegen Kokurrenz zum Elternteil und daraus resultierenden Schuldgefühlen sowie Inzesttabu) durch die Bindung an außerfamiliäre sexuelle Partner als libidinöse Objekte.

Das ist eigentlich auch das, was du oben textbezogen mit Hinweis auf die entsprechende Metaphorik umschreibst. Die Nahrungsumstellungen (Entwöhnung von der Mutterbrust - vorgekaute Nahrung/Brei - feste Nahung nach vollendeter Zahnung) entsprechen zeitlich der (viel längeren) psychosexuellen Entwicklung nicht wirklich.

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