Hemul hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:Von
unmissverständlich kann ja nun beim besten Willen keine Rede sein.
Wem glaubst du denn nun? Matthäus oder Johannes? Ausschließlich zu den Schafen Israels, also den Juden gesandt zu sein und dann doch nicht nur zu den Juden gesandt zu sein, sondern auch zu den Nicht-Juden, sind offenkundig gegensätzliche Aussagen.
Ich glaube -da ich hier keinen Widerspruch sehe sowohl Matthäus wie auch Johannes-denn beide waren Ohrenzeuge von dem was Jesus diesbezgl. gesagt hatte.
Um einmal ganz unkritisch an deine Logik anzuknüpfen und sie weiterzudenken: Gerade dann, wenn Matthäus wie Johannes Ohrenzeugen gewesen wären (was sie natürlich nicht waren), dann wird der Widerspruch der beiden ja noch frappierender! Dann haben beide entweder ganz unterschiedliche Dinge gehört (und ihre Ohrenzeugenschaft ist nicht viel wert) oder beide verschweigen bewusst dasjenige, was der je andere gehört hat, und dann sind beide Evangelisten ebenfalls unglaubwürdig, weil sie versuchen, ihre Leserschaft bewusst über die vollständige Wahrheit zu täuschen.
Zudem bleibt der Widerspruch, dass Jeschua einmal so und einmal anders gelehrt haben soll, gerade so, als hätte er nicht gewusst, was er wollte oder sei etwas wirr im Kopf. Als er die kanaanäische Nicht-Jüdin nach anfänglichem Sträuben schließlich doch heilte,
obwohl sie eine Nicht-Jüdin war, hätte er klar und deutlich noch an Ort und Stelle klarstellen können, dass er sich nun doch auch zu den Nicht-Juden gesandt sieht. Hat er aber nicht. Also was soll das ganze Wirrwarr und Hin und Her?
Dass keiner der Evangelisten direkter Augen- und Ohrenzeuge gewesen sein kann, weiß man übrigens ausgerechnet durch die Textstücke, die bei allen zu finden sind und die oft bis in die Wortwahl und die Satzgrammatik hinein erstaunliche Übereinstimmungen aufweisen. Eine solch hohe Übereinstimmung wird nämlich nur erzielt, wenn unterschiedlichen Autoren dieselben oder sehr ähnliche Text-Quellen vorliegen und sie davon
abschreiben. Augen- und Ohrenzeugen werden niemals bis in die genaue Wortwahl und Satzgrammatik übereinstimmen, selbst wenn sie dasselbe Geschehen wiedergeben. Die Evangelisten schrieben teilweise schlicht von denselben Textvorlagen ab. Dann verfügte jeder einzelne aber auch noch über weitere mündliche und textliche Quellen, die den anderen Evangelisten jeweils nicht vorlagen. Das sind genau die Geschichten, die man eben nur bei Markus und nur bei Matthäus und nur bei Lukas und nur bei Johannes findet.
Hemul hat geschrieben:
Im Gegensatz zu Dir kannte Jesus die Schrift-sonst hätte er seine Aussagen nicht gemacht. Er kannte nämlich die Zusage seines
Vaters die dieser seinem Freund Abraham in 1.Mose 22:15-17 gemacht hatte ganz genau:
Wenn Jeschua diese Textstelle so ausgelegt hätte wie du, dann hätte er niemals sagen dürfen, dass er nur und ausschließlich zu den Schafen des Hauses Israel gesandt sei, weil er dann hätte wissen müssen, dass er eben nicht nur zu den Juden gesandt war. Jesus soll also nicht gewusst haben, zu wem sein göttlicher Vater ihn alles geschickt hat? Deine Argumentationsweise ist wirklich abenteuerlich.
Außerdem unterstellst du Petrus und der Jerusalemer Urgmeinde, dass sie bewusst nicht befolgt hätten, was Jesus gelehrt hatte. Denn Petrus (der nun tatsächlich Augen- und Ohrenzeuge war), war strikt
gegen eine Aufnahme von Nicht-Juden in die christlichen Gemeinden. Nur deshalb gab es ja den Streit mit Paulus, den Paulus schließlich gewann. Das war dann der Beginn eines weltweiten Christentums. Nach Petrus war das eine Fehlentwicklung gegen den Willen des Herrn.
P.S. Zu deiner Antwort unmittelbar vor meiner hier:
deine zitierten Textstellen machen, so wie du sie auslegst, die Sache ja nur noch schlimmer!
Dann ist ja nicht nur Jeschua wirr in dem was er predigt, dann ist auch noch Gott selbst völlig wirr, in dem, was er nun will.
Jeschua trifft eine glasklare Aussage: nämlich ausschließlich zu den Juden gesandt zu sein. Mit deinen diversen Textstellen willst du zeigen, dass er doch auch zu den Nichtjuden gesandt war. Ja glaubst du denn, Jeschua selbst hätte nicht klar und deutlich sagen können, zu wem er nun gesandt und zu wem er nicht gesandt ist? Denkst du denn im Ernst, man müsste den Willen des Herrn erst aus mehreren unzusammenhängenden Textsellen sich selbst zusammenreimen, weil er nicht in der Lage war, sich klar auszudrücken?
Das ist nicht besonders überzeugend.