Ezechiel - Der Wunderstrom zur Heiligung

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Rembremerding
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#1 Ezechiel - Der Wunderstrom zur Heiligung

Beitrag von Rembremerding » Sa 15. Feb 2014, 18:08

In einem wunderbaren Bild zeigt uns Ezechiel in seinen Visionen auf, wie wir den Tempel unseres Leibes zur Heiligung führen können und bereitet eine Vorschattung des neuen Jerusalem der Offenbarung. Der Mensch wird zum Baustein des Tempels der Gemeinde, zur heiligen Stadt Jerusalem. Es gäbe so viel herrliches und erstaunliches darüber zu berichten, hier aber nur ein besonders schönes Detail von der überfließenden Gnade des Herrn:

In der Bergpredigt spricht der Herr in Mt 5,14
HSK
Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt nicht verborgen bleiben, die droben liegt auf dem Berge.
Diese Stadt auf dem Berge ist die Kirche, die Gemeinde und ihre Mitglieder im mythischen Leib des Herrn. Diese Stadt auf dem Berge ist auch jene Stadt, die Ezechiel in 40,2 beschreibt:
HSK
In gottgewirkten Schauungen brachte er mich in das Land Israel und ließ mich auf einem sehr hohen Berge nieder. Auf diesem war mir gegenüber etwas wie eine Stadtanlage.
Die Stadt, die Gemeinde ist in der Welt, aber von ihr abgesondert:
Ez 40,5a;HSK
Da war nun eine Mauer zu sehen, die von außen ringsum den Tempel umgab.
Nachdem Ezechiel die Beschämung beschreibt, die uns befällt, wenn wir die Idealmaße dieser Stadt, der Gemeinde und von uns selbst erkennen, aufgrund unseres großen Abstands dazu, gibt Gott ihm einen Trost für den Menschen mit: der von Gott geschenkte Wunderstrom lebendigen Wassers, das von dieser Stadt, von uns durch Christus Jesus ausgehen kann und in uns wirken:
Ez 47,1-5 HSK
Alsdann führte er mich zum Tempeleingang zurück, und siehe, Wasser quoll unter der Tempelschwelle hervor nach Osten zu; denn die Vorderseite des Tempels schaute nach Osten. Das Wasser aber floß unterhalb der südlichen Seitenwand des Tempels hinab, südlich vom Altar. Er führte mich durch das nördliche Tor hinaus und ließ mich außen herumgehen zum äußeren Tor, das nach Osten schaute. Da sah ich das Wasser aus der südlichen Seitenwand hervorrieseln. Der Mann schritt mit einer Meßschnur in seiner Hand in östlicher Richtung; er maß tausend Ellen ab und ließ mich durch das Wasser hindurchwaten, das bis an die Knöchel reichte. Dann maß er nochmals tausend Ellen ab und ließ mich durch das Wasser waten, das bis an die Knie reichte. Abermals maß er tausend Ellen ab und ließ mich durch das Wasser waten, das bis an die Hüften reichte. Er maß nochmals tausend Ellen ab, da wurde es ein Strom, den ich nicht mehr durchwaten konnte, denn das Wasser war zu hoch; es war ja ein Wasser zum Schwimmen, ein Strom, den man nicht mehr durchwaten konnte.
Die Tempelschwelle ist der niederste Teil des Tempels, des Leibs. Gott erniedrigte sich in der Demut des Herrn Christus Jesus, der für uns als elender Sünder ans Kreuz ging, bis aufs äußerste. Auch wir Menschen können diesen Weg gehen, denn durch das Sühneopfer des Herrn öffnete er an diesem niedersten Punkt seines Daseins unter der Tempelschwelle die Quelle des lebendigen Wassers, der Gnade und der Taufe im Herrn. Die Quelle tritt nach Osten hervor, dem Aufgang der Sonne, dem Ort der Wiederkunft des Herrn, dem sich auch die Vorderseite des Tempels, also auch unser Antlitz, entgegen neigt.

Folgen können wir im Aufstieg unserer Seele zu Gott dem Herrn Richtung Osten nicht direkt, denn zuvor müssen wir uns der Sünden stellen und umkehren. Ezechiel beschreibt dies, indem er zuerst durch das nördliche Tor geht. Der Norden ist seit jeher die Himmelsrichtung, aus der Unheil und Sünde erwartet wurde und die Dämonen wohnen. Doch wir können durch dieses Tor des Aberglaubens und der Sünde hindurchgehen und ihm den Rücken zukehren, indem wir uns dem Herrn zuwenden, das Tor im Osten, die enge Pforte.

Von dort sehen wir den der Sünde abgewandten Ort im Süden, von dem das lebendige Wasser hervorrieselt. 1000 Ellen werden uns für die Heiligung der Seele zunächst abgemessen. 1000 ist in der Hl. Schrift die Zahl des Weges zu Gott. Wir gehen durch das Wasser der Gnade und der Taufe und es reicht uns bis zu den Knöcheln. Wir erkennen, dass wir unsere Füße nicht mehr der Sünde zuwenden sollen, unseren Schritt weiterhin entlang der Gnade des Herrn ausrichten.

Wieder werden uns 1000 Ellen auf dem Weg zu Gott abgemessen und seine Gnade reicht uns schon bis zu den Knien, wir müssen uns nur in sie hineinbegeben. Dann beginnen wir zu knien vor den Werken und der Herrlichkeit des Herrn, lobpreisen ihn und beten zu ihm.

So werden uns erneut 1000 Ellen auf dem Weg zu Gott gegeben und nun bedeckt der Hl. Geist unsere Hüften, unsere Lenden, wenn wir ihm uns anvertrauen, hindurchwaten. Keine Unzucht, keine gottfremde Begierde wird uns mehr anfeinden, denn umhüllt ist das Fleisch nun vom lebendigen Wasser.

Und dann können uns die letzten 1000 Ellen auf dem Weg zu Gott abgemessen werden. So überreich sprudelt dann der Strom des Heils für uns, dass wir uns ihm ganz hingeben müssen, um ihm zu folgen. Wir erkennen, dass wir nicht mehr auf eigenen Beinen stehen müssen, wir können und müssen uns ganz hingeben diesem Strom, uns tragen lassen von ihm, in ihm einfach schwimmen, in diesem Wasser der Heiligung, das uns ganz umgibt, wie einst bei der Taufe.

Lasst uns beten dafür, dass unsere Geschwister im Herrn und unsere Nächsten den Mut haben, sich diesem Strom der Gnade einfach anzuvertrauen. Und gehen auch wir selbst mutig immer wieder diesen für uns in kleinen Einheiten abgemessenen Weg der 1000 Ellen, damit wir als von Gott an seinem Platz gesetzter Baustein zusammen diese herrliche Stadt, das neue Jerusalem errichten und Teil von ihr werden.

Servus :wave:
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2Lena
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#2 Re: Ezechiel - Der Wunderstrom zur Heiligung

Beitrag von 2Lena » So 16. Feb 2014, 19:37

Hallo Rembremberding,
etwas kopfschüttelnd über deine lange Predigt, weiß ich nun nicht was ich tun soll. Außer den Stichworten: Lobpreis Gottes, Gnade, Geschwister, habe ich nämlich nichts verstanden. Mit "Strom des Heils" und 1000 Ellen lese ich das nun "ellenlang", ganze dreimal - vergeblich.

Anders geht es mir mit Hesekiel 40.
Das klingt zwar auch nicht erbaulich (auf den ersten Blick)

1 Im fünfundzwanzigsten Jahr unsers Gefängnisses, im Anfang des Jahres, am zehnten Tage des Monden, das ist das vierzehnte Jahr, nachdem die Stadt geschlagen war, eben am selbigen Tage kam des HERRN Hand über mich und führete mich daselbst hin

Aber beim zweiten, nach dem Wechsel der Blickweise tut sich die Regel auf:

Mit Wohlstand gerüstet wiederholt man, dass er rollt,
(sonst käme nur Verbannung und Gewalt, sagt der 3. Blick)
Von Anfang an dazulernen. Wohlstand erneuern, der wird vermehrt!
Welches wird erobert mit Wachsen, mit Anstrengung heute - ist dies ein Hochkommen?
Da ist man geschlagen. Es soll die Kraft -wie es sein soll- kommen, damit kommt was höher ist.


Ich erwarte Fragen ...

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