5.Mose 23

Themen des alten Testaments
2Lena
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#1 5.Mose 23

Beitrag von 2Lena » Sa 26. Apr 2014, 10:58

Andy meinte: 5Mo 23,10-15 gab Gott beispielsweise eine Toilettenverordnung mit der Begründung er (der Herr) wolle nichts „Anstößiges“ bei seinem Volk sehen.

5.Mose 23.12 Und du sollst außen vor dem Lager einen Ort haben, dahin du zur Not hinausgehest. 13 Und sollst ein Schäuflein haben, und wenn du dich draußen setzen willst, sollst du damit graben; und wenn du gesessen bist, sollst du zuscharren, was von dir gegangen ist.
Wenn das so gemacht würde, hätten wir wohl weniger Wohnnebenkosten und auch die Bilanzen der Kommunalverwaltungen hätten nur noch "schwarze Zahlen". Riesige Kosten wurden aufgebracht, um all die Anstrengungen mit unterirdischen Kanalsystemen zu bewältigen. In den Städten waren in den vergangenen Jahrhunderten bei Zunahme der Bevölkerung und bei unkundiger Lebensweise zahlreiche Krankheiten aufgetreten. Manche marode Städte haben Röhren mit Riesendreck als tickende Bomben unter der Erde. Mittlerweile gibt es andere Systeme, über die man sich schlau machen kann - und nicht unbedingt eine Schaufel braucht. Das wäre ein wichtiges Werkzeug!

Mit anderen Lebensweisen ist kein Mega-Wasserverbrauch, dazu Dünger gratis. Es gibt größere Bäume, süßere Früchte und was weiß ich noch was mehr. Das alles würde einem gesunden Menschenverstand einleuchten, :yawn: wenn dann nicht mehr Arbeit ist, weniger Kosten und sogar mehrfach Gewinn - aber eine Toilettenverordnung in der Bibel - als Wort Gottes - geht das nicht zu weit?

Beim Anfang des Kapitels stimmen schon wieder die Verszählung von hebräischer und deutscher Bibel nicht. Dazu gehen die Verse total gegen die Barmherzigkeitspredigt:

5 Mose 23:1 Es soll kein Zerstoßener noch Verschnittener in die Gemeinde des HERRN kommen. 2 Es soll auch kein Hurenkind in die Gemeinde des HERRN kommen, auch nach dem zehnten Glied, sondern soll allewege nicht in die Gemeine des HERRN kommen.

Ist da überhaupt einer berechtigt in die Kirche zu gehen?

Nehmen wir doch - bitte - die Texte von der "inneren" Sicht, erst mal die "Toilettenverordnung", die Abscheidungen eingräbt, aber zu "Dünger" macht.

Es soll was Höheres geben - man soll rauskommen aus seinem Lager. Wo man gesessen hat graben, ausgleichen, Unrat bedecken.

Zu finden ist die andere Form durch das Wort "Lager", [maxane]. Es erinnert nicht nur an [xen] Schönheit, auch an lagern [xana]. Als [maxane] bringt es beim folgenden Wort eine Endung, die aus dem "dort" [scham] ein [schma] macht. Das kann auch "höher" heißen. Ein Scherzbold liest dann (bedingt durch andere Reime) statt dem "raus aus dem Lager" - was außerhalb des Eingelagerten herauskommt. Da denkt er natürlich im übertragenen Sinn: Wenn es Scheiß ist, eingraben!

Um den Bezug zum Vers 1 wieder herzustellen:
"Wie es sein soll" - enthält nichts Zerstörtes, auch nichts nichts Gestutztes, sondern nichts als Schwung. Auch nicht Behinderung und Ringen sei dabei - nur Möglichkeiten und Beherrschen mit Singen.

Leute, ihr dürft schon in die Kirche gehen ...

Ziska_Deleted

#2 Re: 5.Mose 23

Beitrag von Ziska_Deleted » Sa 26. Apr 2014, 12:29

Du machst alles viel zu kompliziert, 2 Lena. :?

Nimm es doch einfach mal so, wie es da steht!
Ohne Deutung hier und Übersetzung da.... :yawn:

Die Israeliten bekamen von ihrem Gott Jehova/Jahwe/JHWH einfach "nur" Hygienevorschriften. Punkt! und Aus!

Sie waren damit übrigens ihren Nachbarvölkern weit voraus.

Catholic
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#3 Re: 5.Mose 23

Beitrag von Catholic » Sa 26. Apr 2014, 14:41

Ziska hat geschrieben: Sie waren damit übrigens ihren Nachbarvölkern weit voraus.

Und das auch ausserhalb Israels,denn interessanterweise war es so,dass die europäischen Städte im Hochmittelalter - sofern sie nicht unter muslimischer Herrschaft standen - regelmässig fast im Dreck umkamen,denn die Bewohner kamen vom Land in die Städte und lebten so,wie sie es gewohnt waren---es wurde also auch regelmässig das Vieh durch die Strassen getrieben und der Müll auf die Selbige gekippt.
aber:
Es gab immer (!) ein sauberes,fast pingelig reines Viertel in den Städten,in dem es auch keine Pestkranken gab:das jüdische Viertel !!

2Lena
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#4 Re: 5.Mose 23

Beitrag von 2Lena » Sa 26. Apr 2014, 14:55

Ziska hat geschrieben:Nimm es doch einfach mal so, wie es da steht!
Ohne Deutung hier und Übersetzung da....
... die sie niemals ohne Gott herausgefunden hätten, was?
... und noch heute in der Wüste fluchend von einem Sch.... zum anderen getreten wären. Niemals hätten sie bemerkt, was im Zelt so stinkt.

Ziska, dir entgeht der Humor!
Dazu gehst du unerlaubterweise auf deine Gemeindeversammlungen! :thumbdown:
Das ist ein ernsthaftes Problem!
Es wurde vor lauter Gnadenlehre nicht bemerkt. :roll:

Sicher hast du nie weit über 10 Generationen hinaus gesprüft, ob du "reinrassig" bist. Wenn du es nach deutschen Vorstellungen wärst - du bist und bleibst ein "Hurenkind" - anders. An den Kopf gestoßen hast du dich auch irgendwann im Leben:-(
Das reicht für den Ausschluss aus. Komm mir ja nicht mit der "einfachen wörtlichen Bedeutung" der Bibel daher. :wave:

Catholic hat geschrieben:Es gab immer (!) ein sauberes,fast pingelig reines Viertel in den Städten,in dem es auch keine Pestkranken gab:das jüdische Viertel !!
Hast du dazu Quellen?
Vielleicht Lebensbeschreibungen oder dergleichen. In der Stadt gab es sicher keine Möglichkeit mit der Schaufel auf die Straße zu gehen. Es ist schwer auf dem Granitpflaster ein Loch zu graben.

Ziska_Deleted

#5 Re: 5.Mose 23

Beitrag von Ziska_Deleted » Sa 26. Apr 2014, 15:39

Catholic hat geschrieben:
Ziska hat geschrieben: Sie waren damit übrigens ihren Nachbarvölkern weit voraus.

Und das auch ausserhalb Israels,denn interessanterweise war es so,dass die europäischen Städte im Hochmittelalter - sofern sie nicht unter muslimischer Herrschaft standen - regelmässig fast im Dreck umkamen,denn die Bewohner kamen vom Land in die Städte und lebten so,wie sie es gewohnt waren---es wurde also auch regelmässig das Vieh durch die Strassen getrieben und der Müll auf die Selbige gekippt.
aber:
Es gab immer (!) ein sauberes,fast pingelig reines Viertel in den Städten,in dem es auch keine Pestkranken gab:das jüdische Viertel !!

Das Hygiene- Gesetz war und ist also auch noch tausende Jahre später nützlich.
Wenn ich da an die Sterblichkeit der Wöchnerinnen vor nicht allzulanger Zeit denke.
Laut dem mosaischen Gesetz war man unrein, wenn man eine Leiche berührt.

Doch die Ärzte um die Jahrhundertwende untersuchten nach dem Leichenbeschau die Mütter und wunderten sich, dass diese dann totkrank wurden.

2Lena hat geschrieben:Sicher hast du nie weit über 10 Generationen hinaus gesprüft, ob du "reinrassig" bist. Wenn du es nach deutschen Vorstellungen wärst - du bist und bleibst ein "Hurenkind" - anders. An den Kopf gestoßen hast du dich auch irgendwann im Leben:-(
Das reicht für den Ausschluss aus. Komm mir ja nicht mit der "einfachen wörtlichen Bedeutung" der Bibel daher.
Das gehörte alles zum mosaischen Gesetz.
Und das weißt du auch.

Und ich denke, dass du als Kennerin des AT und des NT weißt, dass Christen das mosaische Gesetz nicht mehr halten brauchen. :wave:

Salome23
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#6 Re: 5.Mose 23

Beitrag von Salome23 » Sa 26. Apr 2014, 15:59

Ziska hat geschrieben: Die Israeliten bekamen von ihrem Gott Jehova/Jahwe/JHWH einfach "nur" Hygienevorschriften. Punkt! und Aus!
Von Gott oder von Mose?

Sie waren damit übrigens ihren Nachbarvölkern weit voraus.
Und wo verrichteten die Ägypter ihre "Geschäfte"?

Ich denke, Mose hatte diesbezüglich von den Ägptern abgekupfert und gab es dann als "Gottes" Reinheitsgesetze (Hygienevorschriften) aus ;)

Ziska_Deleted

#7 Re: 5.Mose 23

Beitrag von Ziska_Deleted » Sa 26. Apr 2014, 16:18

Salome23 hat geschrieben:
Ziska hat geschrieben: Die Israeliten bekamen von ihrem Gott Jehova/Jahwe/JHWH einfach "nur" Hygienevorschriften. Punkt! und Aus!
Von Gott oder von Mose?
Sie waren damit übrigens ihren Nachbarvölkern weit voraus.
Und wo verrichteten die Ägypter ihre "Geschäfte"?
Ich denke, Mose hatte diesbezüglich von den Ägptern abgekupfert und gab es dann als "Gottes" Reinheitsgesetze (Hygenevorschriften) aus ;)


Hallo!
Die alten Ägypter behandelten Wunden mit einem Gemisch aus Menschenkot und verschiedenen anderen Substanzen, die aufgetragen wurden.
Google mal Dreckapotheke Ägyten.
Moses wurde als Mitglied der Hausgemeinschaft Pharaos „in aller Weisheit der Ägypter unterwiesen“ (Apostelgeschichte 7:22). Er kannte die „Ärzte“ Ägyptens (1. Mose 50:1-3). Hat er sich etwa von diesen unwirksamen und gefährlcihen Heilmethoden beeinflussen lassen?
Nein!
Das mosaische Gesetz enthielt Hygienevorschriften, die von der heutigen Wissenschaft als vernünftig betrachtet werden.

Wie schon gesagt sollten Exkremente außerhalb des Lagers vergraben werden (5. Mose 23:13).
Das war eine äußerst fortschrittlich.
Dadurch wurde das Wasser nicht verschmutzt, und man war vor der Bakterienruhr geschützt, die durch Fliegen übertragen wird, sowie vor anderen Durchfallerkrankungen, die vor allem in Entwicklungsländern immer noch jedes Jahr Millionen Menschenleben fordern.

Das mosaische Gesetz enthielt auch noch weitere Hygienevorschriften, die die Ausbreitung von Infektionskrankheiten verhinderten.
Wer eine ansteckende Krankheit hatte oder jemand, bei dem Verdacht auf eine solche Krankheit bestand, kam in Quarantäne (3. Mose 13:1-5).

Kleider und Gefäße, die mit einem Tier in Berührung kamen, das (möglicherweise an einer Krankheit) verendet war, mussten vor erneutem Gebrauch gewaschen
oder teilweise sogar vernichtet werden (3. Mose 11:27, 28, 32, 33).

Jeder, der eine Leiche berührte, galt als unrein und musste sich einer Reinigung unterziehen, dazu gehörte ein Bad und das Waschen seiner Kleider.
An den sieben Tagen seiner Unreinheit sollte er es vermeiden, andere Personen zu berühren (4. Mose 19:1-13).

Und woher wußte Moses all das? Weil Gott ihm diese Gesetze gab.
Moses schrieb diese Gesetze und Gebote und Vorschriften auf und überbrachte sie dem Volk Israel.

Denn die Ärzte im Altertum verfügten weder über ein umfassendes Wissen darüber, wie sich Krankheiten ausbreiten, noch war ihnen bewusst, welche Bedeutung der Hygiene bei der Verhütung von Krankheiten zukommt.

Hemul
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#8 Re: 5.Mose 23

Beitrag von Hemul » Sa 26. Apr 2014, 19:02

Salome23 hat geschrieben: Und wo verrichteten die Ägypter ihre "Geschäfte"?
Von den alten Ägyptern weiß man das im Gegensatz zu den ollen Römern nicht mehr so genau.
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/s ... 85992.html
Im alten Rom soll es 144 öffentliche Latrinen und 116 Pissoirs an der Stadtmauer gegeben haben. Ein Spruch, der in einer solchen römischen Prachtlatrine gefunden wurde, lautet: „Cacator cave malum! Aut si contempseris, habeas Jovem iratum! – Hüte dich auf die Straße zu kacken! Sonst wird dich Jupiters Zorn treffen!“
:mrgreen:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#9 Re: 5.Mose 23

Beitrag von Münek » Sa 26. Apr 2014, 20:14

Hemul hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben: Und wo verrichteten die Ägypter ihre "Geschäfte"?
Von den alten Ägyptern weiß man das im Gegensatz zu den ollen Römern nicht mehr so genau.
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/s ... 85992.html
Im alten Rom soll es 144 öffentliche Latrinen und 116 Pissoirs an der Stadtmauer gegeben haben. Ein Spruch, der in einer solchen römischen Prachtlatrine gefunden wurde, lautet: „Cacator cave malum! Aut si contempseris, habeas Jovem iratum! – Hüte dich auf die Straße zu kacken! Sonst wird dich Jupiters Zorn treffen!“
:mrgreen:

Hi Hemul, alter Latriner, äh Lateiner,

ich kenne den Spruch in der Form: "...wird dich der Blitz beim Sch...en
treffen."

Der alte Jupiter war ja (wie sein griechischer Saufkumpan Zeus) im "Im-
perium Romanum" als "Blitzeschleuderer" gefürchtet. Und wenn dieser gran-
tige Allherrscher im Zorn mittels elektrischer Entladungen ganz gezielt zu-
schlug, dann blieb halt kein Auge trocken bzw. war buchstäblich die "Ka-
cke am Dampfen
". :thumbup:

Bei diesen Blitz-Temperaturen kaum verwunderlich! :lol:

LG Münek

Hemul
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#10 Re: 5.Mose 23

Beitrag von Hemul » Sa 26. Apr 2014, 22:07

Münek hat geschrieben: Hi Hemul, alter Latriner, äh Lateiner,
ich kenne den Spruch in der Form: "...wird dich der Blitz beim Sch...en
treffen."
:lol:


Meine Güte Münek? :o Ich wusste gar nicht, dass es am Niederrhein solche extremen Fäkalisten gibt? :lol: Stimmt es, dass man bei euch früher einfach in den Rhein gekotet hat? :roll: War und ist aber nicht nur bei euch ein Thema:
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/arti ... 05%2Fa0025
Je weiter die Zivilisation fortgeschritten ist, desto penibler wird die Scheiße versteckt. Seit wann ist das so? Die größte Veränderung findet man in den Quellen aus dem 16. Jahrhundert, wo die Verhaltensregeln für den Umgang mit den eigenen Exkrementen stark zunehmen. Da wird in Hofordnungen geschrieben, man solle, wenn man vom Klo zurückkommt, sich den Hosenbund nicht an der Speisetafel zumachen. Oder in der Burg nicht vor die Türe des Speisesaals scheißen.
Wer tut denn so etwas? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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