5.Mose 23

Themen des alten Testaments
Schmuel

#11 Re: 5.Mose 23

Beitrag von Schmuel » Sa 26. Apr 2014, 23:12

Eine Hygienevorschrift? Das ist Quatsch. Als wüsste man nicht wie mit Kot umzugehen sei um Krankheiten vorzubeugen. Mit Sch...e hat die Menschheit doch schon genug Erfahrung. Ausserdem wenn Jisrael 40 Jahre lang mit den selben Schuhen ohne auch nur verschleiss zu erfahren die Wüste durchwandert hat, sollte der Ewige da besorgt sein wegen des Kotes? Bei all den grossen Wundern die der Ewige getan hat, sollte nun so ein Stück Dreck die Gesundheit Jisraels in Gefahr bringen? Nein, keineswegs. Die Begründung ist aber angegebn. Denn der Ewige ist im Lager. Kot ist unrein.

Pluto
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#12 Re: 5.Mose 23

Beitrag von Pluto » So 27. Apr 2014, 01:17

Schmuel hat geschrieben:Eine Hygienevorschrift? Das ist Quatsch.
Wieso ist das Quatsch?
5.Mose 23, 10-15 schreibt genau vor, wie man seine Notdurft erledigen soll, wenn man fern der Heimat in einem Lager übernachtet.

Für mich sieht das sehr nach einer Hygienevorschrift aus.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

2Lena
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#13 Re: 5.Mose 23

Beitrag von 2Lena » So 27. Apr 2014, 10:32

Lieber Pluto,
dir ist eine "Kleinigkeit" entgangen, und zwar die: In Hebräisch sehen die Texte anders aus!
Das stellte schon Ben Sira in seinen Weisheitssprüchen fest. Euch reißt anscheinend auch Schmuels Argument nicht von den Socken, dass der Ewige im Lager sei. Da macht es nicht "klick", gell? Denn was Schmuel sagt, meint ihr sei das Gleiche. Das ist es aber nicht.

Da wird einfach darüber hinweggelesen, da die Bibel (bisher) nur so gedacht wird: Ein Gott persönlich wandelt unsichtbar eingefärbt dort als Macher, zeigt sich nur besonders bevorzugten Personen. Mose z.B.lüftet er das Geheimnis und bespricht mit ihm sogar Scheiß (Vers 10 ...) und anderen Mist, wie den Rausschmiss von Hurenkindern und Verletzten aus der Gemeinde (Vers 1-2).

Danach folgt in der Regel der Vorwurf, das AT sei überholt, ungerecht, blöde Märchen, alte Hygiene- und Kochvorschriften. Brauchte man denn das für die Gründung einer Staatsreligion eines Weltreiches? Hier sollte mal das Denken ansetzen, was genommen wurde, welchen Sinn es gab.

Das Wesentliche ist entgangen, der Unterschied vom guten "Eingottglauben" zum Streit auslösenden Glauben an einen Gott. Bitte seid so nett und fangt noch einmal beim Lesen meines ersten Beitrags an und macht euch, ein paar Gedanken über die detaillierten Feinheiten.
Notfalls fragt, fragt nach allen Wortbedeutungen - bei allen Wörtern!

Rembremerding
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#14 Re: 5.Mose 23

Beitrag von Rembremerding » So 27. Apr 2014, 10:57

Hallo und einen gnadenvollen Sonntag voll der Barmherzigkeit des Herrn an alle Foristen! :)

Natürlich sind in den Versen Hygienevorschriften dargelegt. Man kann sie so lesen, wie sie dastehen und @Ziska richtig erkennt, und man kann sie wie @Schmuel lesen. Es sind Hygienevorschriften leiblicher und geistiger Natur.

Die Heiligkeit des Volkes Gottes soll auch in ihrer leiblichen Erscheinung erkennbar sein. Das Lager soll rein und heilig gehalten werden, weil Gott in seiner Mitte wohnt. Die Bundeslade ist Zeichen seiner Gnadengegenwart. Auch heute noch verrichten die Gottesfürchtigen ihre Notdurft nicht in der Kirche. Gott will nicht "die Blöße einer Sache" sehen, d.h. etwas Schamwürdiges (wie er auch A&E Kleidung gab und damit wieder etwas Würde).
Es ist also nicht der Kot, der Unrat an sich gemeint, sondern die Ehrfurchtslosigkeit, die fehlende Gottesfurcht, die das Volk an den Tag legt, wenn es dieses Unreine nicht beseitigt. So wird auch symbolisch klargestellt, dass Gott Unreines (Sünde) verabscheut und nicht mit solchem Gemeinschaft haben kann, solches verwirft.

Und wie vieles in der Hl. Schrift sind diese Verse nicht nur eindimensional. Sie beinhalten einen reichen Schatz an praktischer Lebensführung, Geschichte, Nomadenkult, menschlicher Psyche und Rituale.
Hebräische Wort- und Buchstabenklauberei will das Verständnis der Hl. Schrift nur aus dem Kontext reißen und deren Betreiber wollen quasi ein rein auf den Verstand gründendes Auslegungsmonopol und eine Abhängigkeit schaffen, um den direkten Zugang zum einzigen, persönlichen Gott zu unterbrechen und zu verwirren. Immer fehlt ihnen selbst dabei eine persönliche Gotteserfahrung.
Man kann aber allen versichern, die nicht hebräisch können: Die Übersetzungen genügen, um Gottes wunderbaren Plan und seine Liebe für uns Menschen darzulegen. Mögen vielleicht einige Blumen am Wegesrand ohne hebräisch übersehen werden, aber der Weg, der einzige Weg mit und zu Christus Jesus kann hervorragend erkannt werden. :Herz:

@Catholic
Im Mittelalter waren die jüdischen Viertel tatsächlich die Reinlichsten, da die Menschen Unrat, Abwasser, Reines, Unreines und Trinkwasser aus rituellen Gründen voneinander trennten. So gab es weniger Seuchentote, was der Rest der Stadtbewohner oftmals als Beweis dafür sahen, dass die Juden Schuld an der Seuche hatten, weil sie ihrer Meinung nach z.B. die Brunnen vergifteten. Ein trauriges Kapitel. :cry:

:wave: Servus
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Andy
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#15 Re: 5.Mose 23

Beitrag von Andy » So 27. Apr 2014, 11:37

Liebe 2Lena,
ich finde es gut, dass Du immer versuchst die Tiefe eines Textes zu ergründen. Doch leider komme ich mit Deinen Ausführungen nie mit und verstehe letztlich auch nicht was Du aussagen willst. Ich weiß nicht ob nur mir das so geht oder andere das Problem bei Deinen Ausführungen ebenfalls haben. Ich würde gerne verstehen wollen wie Du den Text deutest und welchen Sinn Du darin erkennst. Vielleicht mal mit einfacheren Worten, Gedanken und Erklärungen dazu.
Sobald wir den rechten Blick für die Liebe Gottes besitzen, werden wir keine Neigung mehr verspüren, sie zu missbrauchen. Ellen W. Fg1

Ziska_Deleted

#16 Re: 5.Mose 23

Beitrag von Ziska_Deleted » So 27. Apr 2014, 11:47

Andy hat geschrieben: Doch leider komme ich mit Deinen Ausführungen nie mit und verstehe letztlich auch nicht was Du aussagen willst. Ich weiß nicht ob nur mir das so geht oder andere das Problem bei Deinen Ausführungen ebenfalls haben. Ich würde gerne verstehen wollen wie Du den Text deutest und welchen Sinn Du darin erkennst. Vielleicht mal mit einfacheren Worten, Gedanken und Erklärungen dazu.
Mir gehts genau so... :D

Schmuel

#17 Re: 5.Mose 23

Beitrag von Schmuel » So 27. Apr 2014, 12:19

Ich finde doch merkwürdig das Christen die die Thora im Grunde geborgt haben, weil sie eigentlich nur Jisrael gehört, einen Vers lesen und gleich wissen worum es sich handelt. Der Versuch aber die schriftliche Thora auszulegen ohne die mündlichen Überlieferungen zu kennen führt zu einem falschen Verständnis. Wie man ja sieht.
Denn aus 5.Mose 23 haben sich bis heute Vorschriften entwickelt wie z.B. der Umgang mit Gebet und dem Namen G-ttes der an einem Abort oder einen Ort wo es alleine schon nach Kot riecht weder ein HaShem gedacht noch ausgeschprochen werden darf. Mit Hygiene hat das nichts zu tun, sondern der Heiligung des Namens G-ttes.

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Andreas
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#18 Re: 5.Mose 23

Beitrag von Andreas » So 27. Apr 2014, 12:40

Schmuel hat geschrieben:Ich finde doch merkwürdig das Christen die die Thora im Grunde geborgt haben, weil sie eigentlich nur Jisrael gehört ...
*Ironie an*
Da der Urheberrechtsschutz (Copyright) nicht mehr greift, weil die Autoren schon zu lange tot sind, wäre eine denkbare Möglichkeit, sich die Deutungshoheit patentrechtlich zu sichern und für das AT Lizenzgebühren einzuklagen.
*Ironie aus*

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Andy
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#19 Re: 5.Mose 23

Beitrag von Andy » So 27. Apr 2014, 12:57

Schmuel hat geschrieben:Ich finde doch merkwürdig das Christen die die Thora im Grunde geborgt haben, weil sie eigentlich nur Jisrael gehört, einen Vers lesen und gleich wissen worum es sich handelt.
Vielleicht als Unterschied zur Mehrheit des semitischen Volkes welches den Messias unter sich hat und ihn noch nicht mal nach 2000 Jahren erkennen.
Schmuel hat geschrieben:Denn aus 5.Mose 23 haben sich bis heute Vorschriften entwickelt wie z.B. der Umgang mit Gebet und dem Namen G-ttes der an einem Abort oder einen Ort wo es alleine schon nach Kot riecht weder ein HaShem gedacht noch ausgeschprochen werden darf.
Du sagtest in einem Beitrag vorher es sei für das Volk selbstverständlich gewesen zu wissen, wie mit Kot in hygienischer Hinsicht umzugehen sei. Noch selbstverständlicher (ist es jedenfalls für mich), dass ich den Anbetungsort rein halte und von Anstößigen Dingen fern halte…..jedenfalls hätte ich das auch ohne 5 Mo 23 gewusst.
Sobald wir den rechten Blick für die Liebe Gottes besitzen, werden wir keine Neigung mehr verspüren, sie zu missbrauchen. Ellen W. Fg1

Schmuel

#20 Re: 5.Mose 23

Beitrag von Schmuel » So 27. Apr 2014, 15:00

Andy hat geschrieben:Du sagtest in einem Beitrag vorher es sei für das Volk selbstverständlich gewesen zu wissen, wie mit Kot in hygienischer Hinsicht umzugehen sei. Noch selbstverständlicher (ist es jedenfalls für mich), dass ich den Anbetungsort rein halte und von Anstößigen Dingen fern halte….
Das Lager Jisraels in der Wüste war aber nicht nur Anbetungsort, sondern auch Wohnstätte. Denn an einem Anbetungsort, z.B. die Stiftshütte, wirst Du nicht alles das tun was Du auch an in deiner Wohnstätte tust. Z.B. nehmen wir mal das Schlafzimmer....u.s.w.
Andy hat geschrieben:....jedenfalls hätte ich das auch ohne 5 Mo 23 gewusst.
Es ist ja erfreulich zu hören was Du alles weisst auch ohne Thora. Eigentlich wundert das mich nicht. Denn die Seele des Menschen kennt alle 613 Mizwot! Nur erkennen muss sich jener selbst. Darum geben wir unsrern Kindern das weiter was wir von Ihren erfahren haben um zu verstehen was uns die Thora sagt. Weist Du.....die Thora ist nur in Konsonanten geschrieben. Wie bitte schön, ohne mündliche überlieferungen, sollte heute noch jemand das lesen können? So braucht es auch mündliche Überlieferungen die Thora zu verstehen. Das Christentum aber hat dies verlohren und zehrt vielleicht noch an diesem oder jenem was sie aus Tagen, in denen Christen sich noch am G-ttesdienst Jisrael anschlossen als eingepropfte.

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