War Hiob eine historische Person?

Themen des alten Testaments
closs
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#71 Re: War Hiob eine historische Person?

Beitrag von closs » Mo 29. Jan 2018, 08:44

Travis hat geschrieben:Ich würde ihn nicht in einer Reihe mit Georg Müller, Dietrich Bonhoeffer oder Corrie ten Boom nennen, nein.
Da hast Du recht.
Travis hat geschrieben:Wenn ich das AT lese denke ich oft, dass die Menschen Israels in der Wahrnehmung ihrer Umwelt oft unterschätzt werden.
Das ist zu vermuten - denn der heutige Mensch neigt dazu, aus der Warte des "aufgeklärt Überlegenen" zu lesen. - Das ist nicht gut.

Helmuth
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#72 Re: War Hiob eine historische Person?

Beitrag von Helmuth » Mo 29. Jan 2018, 08:47

Abischai hat geschrieben: Mit etwas Empathie ist leicht zu erkennen, warum jene Menschen nichts unversucht gelassen haben, der Nachwelt dieses zu hinterlassen, in irgendeiner verständlichen Form.
Empathie für Hiob kann ich jedenfalls aufbringen, sogar für seine drei geschwätzigen Freunde. Denn damit würde ich mich auch selbst identifizieren. Was soll man denn zu einem solchen Elendshaufen schon sagen, wenn er in der Gestalt Hiobs vor dir sitzt?

Eines würde ich komplett anders manche als diese: Ich würde gemeinsam zum Gott des Himmel flehen und für Heilung beten. Aber das wissen wir auch wiederum heute erst besser durch Jesus.

Was die Überlieferung anbelangt, so ist es in der Geschichtsforschung ebenfalls nicht unerheblich, wer einen Text abgefasst oder weitergegeben hat. Kann man zum Buch Hiob hier näheres sagen? Und zwar aus erster Hand?
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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Pluto
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#73 Re: War Hiob eine historische Person?

Beitrag von Pluto » Mo 29. Jan 2018, 09:46

Helmuth hat geschrieben:Kann man zum Buch Hiob hier näheres sagen? Und zwar aus erster Hand?
Hast du schon Tante Google gefragt?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Abischai
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#74 Re: War Hiob eine historische Person?

Beitrag von Abischai » Mo 29. Jan 2018, 09:49

Nein, Helmuth, da gibt es nichts. (Tante Google weiß da auch nicht mehr.)
Wenn man mehr wüßte, gäbe es nicht das Hauen und Stechen um die Historizität von Hiob.
Man kann nur "zwischen den Zeilen lesen" um annähernd herauszufinden, wer das geschrieben haben könnte(!).
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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Andreas
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#75 Re: War Hiob eine historische Person?

Beitrag von Andreas » Mo 29. Jan 2018, 10:43

Helmuth hat geschrieben:Was die Überlieferung anbelangt, so ist es in der Geschichtsforschung ebenfalls nicht unerheblich, wer einen Text abgefasst oder weitergegeben hat. Kann man zum Buch Hiob hier näheres sagen? Und zwar aus erster Hand?
Wiki, Hiob hat geschrieben:Thematik, Motive und literarische Gestalt des Ijobbuchs ähneln in mancher Hinsicht anderen altorientalischen und antiken Texten. Zum Vergleich herangezogen wurden unter anderem:

Der Sumerische Ijob (um 2000 v. Chr.) enthält die Klage eines ungenannten Mannes über sein schweres Leid. Dessen Ursache wird in einer allgemeinen Sündhaftigkeit von Geburt an gesehen. Seine Bitte um Errettung wird erhört, so dass er zuletzt seinen Gott lobt.

Der Babylonische Ijob (um 1200 v. Chr.) ist ein Loblied mit dem Titel Ludlul bÄ“l nÄ“meqi: „Ich will preisen den Herrn der Weisheit“. Der Dichter lobt den Gott Marduk, der ihn ohne Grund verlassen und von allen Verwandten und Freunden getrennt, dann aber, durch Traumvisionen angekündigt, gerettet habe.

In der Babylonischen Theodizee (um 1000–800 v. Chr.) beklagt ein leidender Gerechter die Ungerechtigkeit der Welt, worauf sein Freund auf deren unzugängliche, gottgewollte Ordnung verweist und ihn auffordert, sich demutsvoll an Gott zu wenden.

In Texten aus dem Alten Ägypten seit etwa 2000 v. Chr. sind weisheitliche Streitgespräche (Papyrus Anastasi I, um 1200 v. Chr.), eine Klage des Bauern, ein Gespräch des Lebensmüden mit seiner Seele und Mahnworte des Ipu-Wer überliefert.

Auch einige griechische Tragödien von Aischylos (~525–456 v. Chr.) und Euripides (480–406 v. Chr.) behandeln das Verhältnis menschlichen Leidens zur göttlichen Vorsehung oder Ordnung.
Die Dialoge des Menippos von Gadara (um 400 v. Chr.) gelten einigen Forschern als gemeinsames Vorbild für das Ijobbuch und das Werk De consolatione philosophiae des Boethius (480–524 n. Chr.).

Martin Rösel, Die kanonischen und apokryphen Schriften des AT hat geschrieben:Das Alter der vorliegenden weisheitlichen Erzählung ist sehr umstritten. Die Erwähnung des Satan in Sach 3 und die Nähe der Erzählweise zur Josefsnovelle und dem Jonabuch scheinen aber darauf hinzuweisen, dass die Teile in nachexilischer Zeit entstanden sind. Es ist gut denkbar, dass die Erzählung auf eine ältere Legende zurückgreift, die nicht schriftlich erhalten ist.
Auf Bibelwissenschaft, Wibilex:
Hiob
daraus:
5. Die Tradition vom leidenden Gerechten im Alten Orient
4.3. Redaktion und Funktion
Aus erster Hand s. das Literaturverzeichnis
5. Zu Parallelen in den Literaturen in der Umwelt des Alten Testaments

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Münek
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#76 Re: War Hiob eine historische Person?

Beitrag von Münek » Mo 29. Jan 2018, 17:04

Selbst wenn ein historischer Hiob der Verfasser des Hiobbuches gewesen wäre, hätte er auf keinen Fall etwas von der himmlischen Wette zwischen Gott und seinem Sohn Satan wissen können. Aus dem Text geht hervor, dass er Gott - richtigerweise - für den alleinigen Urheber seiner unsäglichen Qualen hielt...

Von einem satanischen Gottessohn, der Gott dazu aufzureizen vermag, den gottesfürchtigsten Menschen der Welt unmenschlich quälen zu lassen, hatte Hiob nicht den blassesten Schimmer.
Zuletzt geändert von Münek am Mo 29. Jan 2018, 17:24, insgesamt 1-mal geändert.

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#77 Re: War Hiob eine historische Person?

Beitrag von Raiauer » Mo 29. Jan 2018, 17:14

Hallo Helmuth, du fragtest wo das Land Uz lag. Vielleicht hilft dir Klagelieder 4:21 weiter. Dort wird Uz mit dem Gebiet von Edom in Verbindung gebracht...LG Rainer
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Travis
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#78 Re: War Hiob eine historische Person?

Beitrag von Travis » Mo 29. Jan 2018, 17:17

Wer das Buch Hiob verfasst hat, steht in der Bibel nicht. Diese Information scheint nicht relevant zu sein. Was den Einblick in die für Menschen unsichtbare Welt angeht, so könnte diese durch Gott jedem Menschen offenbart worden sein, im Nachgang auch Hiob selbst.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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#79 Re: War Hiob eine historische Person?

Beitrag von Helmuth » Di 30. Jan 2018, 07:47

Raiauer hat geschrieben:Hallo Helmuth, du fragtest wo das Land Uz lag. Vielleicht hilft dir Klagelieder 4:21 weiter. Dort wird Uz mit dem Gebiet von Edom in Verbindung gebracht.
Danke Rainer, ich hatte es zuvor schon recherchiert. Aber auch hier: Doppelt hält besser und aus zweiter Mund ... :thumbup:
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#80 Re: War Hiob eine historische Person?

Beitrag von janosch » Di 30. Jan 2018, 10:15

Helmuth hat geschrieben:Das Buch Hiob bereitet mir seit eh und je ein wenig Kopfzerbrechen. Nicht in der Hinsicht, dass ich bei diesem Buch an dessen Inspiration von Gott zweifle, sonder ob es sich bei Hiob um eine historische Persönlichkeit gehandelt hatte.

Bei den ersten beiden Kapitel aus Mt. bin ich in umgekehrter Weise aufgrund einiger Hinweise durch euch zum dem Schluss gekommen, dass an der Historizität der Ereingisse weniger zu zweifeln ist, dafür aber, mit Verlaub, ist die Inspiration für mich weiterhin nicht gegeben. Sachliche Diskussion zu Mt. bitte aber weiterhin dort, hier bitte nur für das Buch Hiob.

Am Buch Hiob stelle ich bis heute nicht das Zeugnis durch Gottes Inspiration in Frage, sondern das der Historizität. Aus diesem Grund habe ich die Themenfrage auch nicht unter Bibelkritik wie bei Mt. 1 und 2 platziert sondern unter Altes Testament (AT).

Welche Hinweise können für oder gegen die Historizität Hiobs geliefert werden?


Wie kann man sowas fragen?
Das ist ein Glaubens Frage; Man glaubt oder nicht.... Und das mit Historizität (Wissenschaftlich) nicht zum tun!

Die Atheisten reden permanent darüber. Das bringt NUR mehr zweifeln an Existenz Gottes.

Mose war ein echte Person? (inkl. schlagen auf der Fels)...Wo ist sein Grab? Oder Adam? Oder die Erde, genau „6 menschliche“ Tage erschaffen wurde...oder Erde „Nod“ wo Kain sein Frau hatte...usw.

Oder zB. Die teilung das Rotes Meer...Ist das so „wunderlich“ war, wie es ist in der Bibel steht, oder war nur folge ein große Vulkanausbruch und darauf folgende Ebbe und Zuname verursacht? „Die Geschichte aus der Bibel, in der Moses das Rote Meer teilt“ :roll:

Und du meckerst über Mathäus?! :o

Somit kann man über die ganze Jahweismus zu zweifeln anfangen. Ich denke wenn die Juden damals, an dem „HERR „ nicht gezweifelt hätten dann könnte „Babylon“ innen erspart bleiben. Tja, dann wurden die Juden zum Abfall verführt und ein Religion gegründet.

Pass auf Helmut so fängt das an, an „Jahwe zu zweifeln“, dann der Abfall der Herzen ist nicht mehr weit! :lol: (Ironie off)

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