Was war an Kains Opfer verkehrt?

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Andreas
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#191 Re: Was war an Kains Opfer verkehrt?

Beitrag von Andreas » Di 25. Sep 2018, 19:49

Wieso wissen wir das nicht? Der Grund warum Kain sauer wurde ist doch klar: Weil Abels Opfer von Gott angenommen wurde und das des Kain nicht. Irgendwie missverstehen wir uns grade.

Helmuth
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#192 Re: Was war an Kains Opfer verkehrt?

Beitrag von Helmuth » Di 25. Sep 2018, 19:51

Andreas hat geschrieben:Wieso wissen wir das nicht? Der Grund warum Kain sauer wurde ist doch klar: Weil Abels Opfer von Gott angenommen wurde und das des Kain nicht. Irgendwie missverstehen wir uns grade.
Dir geht es ums Motiv? Gott geht es um Hass. Dass es dafür kein Motiv geben darf. Wurscht was war, wir erfahren wie der Konfikt ausgegangen ist und im Brudermord endete.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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Andreas
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#193 Re: Was war an Kains Opfer verkehrt?

Beitrag von Andreas » Di 25. Sep 2018, 19:54

Wie hätte Kain auf die Nichtannahme seines Opfers deiner Meinung nach richtig reagieren sollen? Wie sähe das positive Ende dieser Erzählung dann aus?

Helmuth
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#194 Re: Was war an Kains Opfer verkehrt?

Beitrag von Helmuth » Di 25. Sep 2018, 19:58

Andreas hat geschrieben:Wie hätte Kain auf die Nichtannahme seines Opfers deiner Meinung nach richtig reagieren sollen? Wie sähe das positive Ende dieser Erzählung dann aus?
Na was wohl. Lass den Neid fahren und segne den Bruder und mach dein Zeugs einfach auch gut, indem du dich am Leiberl reißt. Dann wird schon mal auch das Lob folgen.

Gott sagt ja: Tust du Recht erhebt sich dein Blick ... Man kann lernen etwas besser zu machen anstelle auf den besseren einzudreschen.

So in der Art halt würde ich sagen. Jedenfalls rechtfertigt doch nichts und wieder nichts dafür zu morden.
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Andreas
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#195 Re: Was war an Kains Opfer verkehrt?

Beitrag von Andreas » Di 25. Sep 2018, 20:03

Kain weiß aber doch gar nicht was er falsch gemacht hat. Wie kann er es denn besser machen? Natürlich erschlägt er seinen Bruder nicht. Das ist schon mal was - aber nicht die Lösung seines Problems. Warum nimmt Gott das Opfer meines Bruders an und meines nicht? Hm. Nächstes Jahr nimmt Gott hoffentlich mein Opfer auch an. Nächste Jahr ist es dann wieder das Opfer Kains, welches nicht von Gott angenommen wird. Oder überlegt Gott es sich anders und stellt dann Abel auf die Probe, indem er Abels Opfer nicht annimmt aber das des Kain?

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#196 Re: Was war an Kains Opfer verkehrt?

Beitrag von Helmuth » Di 25. Sep 2018, 20:06

Andreas hat geschrieben:Kain weiß aber doch gar nicht was er falsch gemacht hat.
Es geht auch gar nicht um die Tat, sondern um die Haltung.

Im Grunde genommen steht da schon die Botschaft, dass man aus Werken nicht gerecht wird. Sondern dass man danach trachtet es Gott recht zu machen, d.h. dass man etwas GUT macht. Das Werk ist Nebensache. Und zwar ganze ohne den anderen dabei schräg anzusehen.

Da geht es um Dich und Gott, in diesem inneren Dialog, Gott spricht hier ins Gewissen Kains.
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janosch
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#197 Re: Was war an Kains Opfer verkehrt?

Beitrag von janosch » Di 25. Sep 2018, 20:19

PeB hat geschrieben:
janosch hat geschrieben:@Helmuth...

Kain hat Henoch gezeugt und „Henoch wandelte mit Gott“ und wurde im himmel gefahren! :o
Der SohnKains - Henoch - ist nicht identisch mit dem Henoch, der entrückt wurde. Letzterer war Sohn des Jered und dieser Sohn des Mahalel, der Sohn von Kenan war, der Sohn von Enosch war und der war Sohn von Set.
Somit sind der Sohn von Kain - Henoch - und der Ur-ur-u-ru-enkel von Set - Henoch - zwei unterschiedliche Personen.

Woher weißt du das? Schön wars... Ist das aber nicht, du kannst du Lukas Evangelium überzeugen das hier haar genau dasselbe Henoch die rede ist!

Luk.3.36.
der war ein Sohn Kenans, der war ein Sohn Arpachschads, der war ein Sohn Sems, der war ein Sohn Noahs, der war ein Sohn Lamechs,
37.
der war ein Sohn Metuschelachs, der war ein Sohn Henochs, der war ein Sohn Jereds, der war ein Sohn Mahalalels, der war ein Sohn Kenans,


17.
Und Kain erkannte sein Weib; die ward schwanger und gebar den Henoch. Und er baute eine Stadt, die nannte er nach seines Sohnes Namen Henoch.
18.
Henoch aber zeugte Irad, Irad zeugte Mehujaël, Mehujaël zeugte Metuschaël, Metuschaël zeugte Lamech.

Das ist unverkennbar! ;)

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#198 Re: Was war an Kains Opfer verkehrt?

Beitrag von Andreas » Di 25. Sep 2018, 20:29

Über eine unterschiedliche Haltung der Brüder beim Opfern wissen doch nichts. Die Erzählung gibt uns darauf keinen HInweis. Diese Erzählung ist für uns Leser geschrieben und nicht für Kain und Abel. Deshalb gehe ich davon aus, dass uns der Erzähler alle notwendigen Informationen geliefert hat, um sie verstehen zu können. Was an Kains Opfer verkehrt war kann man diesem Teil der Erzählung nicht eindeutig entnehmen. Das mit den Erstlingen, die Kain möglicherweise nicht, sondern minderwertige Opfergaben darbrachte, kommt auf die Lesart an. Ich meine, wenn das der Grund gewesen sein sollte, würde das sehr deutlich und klar aus der Erzählung hervorgehen. Ich meine deswegen, dass Kain alles genau so wie sein Bruder gemacht hat, sowohl was seine Haltung als auch was seine Opfergaben betrifft.

Dass man seinen Bruder nicht erschlagen soll ist eh klar, dafür hätte man sie nicht schreiben müssen. Das wissen die Leser ja aus den 10 Geboten und wenn nicht von dort von ihrem Lebenskontext. Brudermord war zu keiner Zeit erlaubt.

Hm, Vielleicht hast du mit der Haltung doch in gewisser Weise recht. ich meine ja aus dem weiteren Verlauf der Erzählung zu entnehmen, dass Gott ein Opfer von beiden zusammen angenommen hätte. Am Ende der Erzählung gibt es ja das eine Opfer des Noah für seine ganze Familie, statt der zwei Opfer bei Kain und Abel. Nur ist leider nicht klar ersichtlich, ob Kain es war der nicht mit seinem Bruder zusammen opfern wollte, oder Abel es war, der nicht mit Kain zusammen opfern wollte. Obwohl, wenn man den Satz des Kain: "Bin ich meines Bruders Hüter" kann man das als Hinweis auf seine Haltung nehmen. So gesehen hättest du damit Recht, dass es um die Grundeinstellung des Kain gegenüber Abel geht, warum Gott Kains Opfer nicht annahm. So scheint mir das mit der Haltung ziemlich plausibel.

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#199 Re: Was war an Kains Opfer verkehrt?

Beitrag von Helmuth » Di 25. Sep 2018, 20:39

Andreas hat geschrieben: Dass man seinen Bruder nicht erschlagen soll ist eh klar, dafür hätte man sie nicht schreiben müssen. Das wissen die Leser ja aus den 10 Geboten und wenn nicht von dort von ihrem Lebenskontext. Brudermord war zu keiner Zeit erlaubt.
Bist du dir da sicher? Das gilt für dich und mich. Killer sehen das berufsbedingt anders.

Ich empfehle dir den Film" Der Pate", den du sicher kennst, mal bewusst anzusehen. Der ist genial in Bezug auf das Thema hier. Er lehrt wie irre verdreht ein "katholischer" Bruder sein kann, der meint, dabei noch das Richtige zu tun, denn es geht um "die Familie"! Bloß ein Film, ja, aber mit realem Hintergrund.

Andreas hat geschrieben: So scheint mir das mit der Haltung ziemlich plausibel.
Treffer versenkt! :thumbup:

Klar eine gute Lösung wär das gemeinsame Opfer, und das genau bedingt eine zumindest wohlwollende Haltung zueinander.
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#200 Re: Was war an Kains Opfer verkehrt?

Beitrag von Andreas » Di 25. Sep 2018, 20:54

Ehrlich gesagt wäre mir eine beliebige Auswahl Gottes eines Bruders zum "Priester" für die Familie irgendwie lieber. So riecht es ein wenig nach der Auswahl eines Züchters, so als würde Gott sich sein "auserwähltes Volk" gezielt heranzüchten. Andererseits wählt er ja in der Folge oft besonders fragwürdige Personen, wie Abram, der dauernd seine Frau an andere Männer vertickt, oder David usw. aus. Das drängt dann diesen Eindruck von mir wieder zurück.

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