Da reute es den HERRN

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closs
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#11 Re: Da reute es den HERRN

Beitrag von closs » Fr 14. Sep 2018, 20:41

AlTheKingBundy hat geschrieben:Reue bedeutet das Bedauern einer falschen bzw. ungerechten Handlungsweise. Also kann "Reue" hier nicht gemeint sein, es sei denn man geht von einem fehlerhaften Gott aus.
Stimmt - aber da lohnt sich mal ein Blick in die urtextnahe Übersetzung von Buber. - Dort steht an dieser Stelle NICHT "Es reute ihn", sondern "Es war ihm Leid".

Die Bedeutung dieser Stelle ist also NICHT "Scheiße, hätte ich das nur gewusst", sondern "Euer Unrecht macht mich leiden (was ich 'vorher' wusste)".

Hemul
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#12 Re: Da reute es den HERRN

Beitrag von Hemul » Fr 14. Sep 2018, 20:45

Abischai hat geschrieben:Da fällt mir nochwas ein.:
mancher Mensch muß einen gewichtigen Unterschied noch lernen, den nämlich zwischen "dran glauben", und "dran glauben müssen".
All jene die bei Jesu Wiederkunft "dran glauben" müssen-werden gem. Pauli Worte in 2.Thessalonicher 1:6-9 aber keine weitere
Gelegenheit zur Reue-sprich zum wahren Glauben zu gelangen mehr erhalten:
6 Denn das entspricht doch sicherlich der Gerechtigkeit Gottes, euren Bedrängern mit Drangsal zu vergelten, 7 euch aber, den Bedrängten, Erquickung in Gemeinschaft mit uns zuteil werden zu lassen, wenn der Herr Jesus sich vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht 8 in loderndem Feuer offenbart, um Vergeltung an denen zu üben, die Gott nicht (aner)kennen, und an denen, die der Heilsbotschaft unsers Herrn Jesus kein Gehör schenken. 9 Diese werden als Strafe ewiges Verderben erleiden fern vom Angesicht des Herrn und fern von der Herrlichkeit seiner Kraft,
Alle die den Gott der Bibel heute nicht anerkennen und seinen Willen tun, werden von Jesus gem. seinen Worten in Matthäus 7:21-23 "dran glauben" müssen.Dann wird es für die heutigen Lippenbekenner-auch wenn sie dann bereuen sollten- aber zu spät sein:
Nicht die nur mit dem Mund sich zum Heiland Bekennenden bestehen im Endgericht – die Täter des Wortes haben auf Felsgrund gebaut
21 »Nicht alle, die ›Herr, Herr‹ zu mir sagen, werden (darum schon) ins Himmelreich eingehen, sondern nur, wer den Willen meines himmlischen Vaters tut. 22 Viele werden an jenem Tage5 zu mir sagen: ›Herr, Herr, haben wir nicht kraft deines Namens prophetisch geredet und kraft deines Namens böse Geister ausgetrieben und kraft deines Namens viele Wundertaten vollführt?‹ 23 Aber dann werde ich ihnen erklären: ›Niemals habe ich euch gekannt; hinweg von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit!‹ (Ps 6,9) .
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
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#13 Re: Da reute es den HERRN

Beitrag von Hemul » Fr 14. Sep 2018, 20:51

closs hat geschrieben:
AlTheKingBundy hat geschrieben:Reue bedeutet das Bedauern einer falschen bzw. ungerechten Handlungsweise. Also kann "Reue" hier nicht gemeint sein, es sei denn man geht von einem fehlerhaften Gott aus.
Stimmt - aber da lohnt sich mal ein Blick in die urtextnahe Übersetzung von Buber. - Dort steht an dieser Stelle NICHT "Es reute ihn", sondern "Es war ihm Leid".
Mit Verlaub clössken:
https://4religion.org/viewtopic.php?f=9&t=5441#p325206
:chapeau:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#14 Re: Da reute es den HERRN

Beitrag von closs » Fr 14. Sep 2018, 22:05

Hemul hat geschrieben:Mit Verlaub clössken:
viewtopic.php?f=9&t=5441#p325206
:chapeau:
Na - das ist ja mal eine gute Nachricht. ;)

Abischai
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#15 Re: Da reute es den HERRN

Beitrag von Abischai » Fr 14. Sep 2018, 22:07

AlTheKingBundy hat geschrieben:Reue bedeutet das Bedauern einer falschen bzw. ungerechten Handlungsweise.
Nö, wo hast Du diese "Definition" denn her?
Wenn man aus Eifer und Liebe heraus sein Geschenk macht, der Beschenkte aber absolut unwürdig ist, kann man als Geber diese richtige Gnade dennoch
bereuen.

Ich habe mir mal ein Haus gekauft. Oft bereue ich dies, aber ich bin darin unschlüssig, vielleicht ist es ja doch ganz gut. Meine Haltung dazu ist variabel. Aber ob es recht oder falsch war, was ich gemacht habe, das ist entweder recht oder falsch, ganz gleich ob mir das einleuchtet oder nicht, ob ich es also bereue oder nicht.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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AlTheKingBundy
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#16 Re: Da reute es den HERRN

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 15. Sep 2018, 07:19

Abischai hat geschrieben:
AlTheKingBundy hat geschrieben:Reue bedeutet das Bedauern einer falschen bzw. ungerechten Handlungsweise.
Nö, wo hast Du diese "Definition" denn her?
Wenn man aus Eifer und Liebe heraus sein Geschenk macht, der Beschenkte aber absolut unwürdig ist, kann man als Geber diese richtige Gnade dennoch
bereuen.

Na dann haben wir halt ein unterschiedliches Begriffsverständnis.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Helmuth
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#17 Re: Da reute es den HERRN

Beitrag von Helmuth » Sa 15. Sep 2018, 07:42

Abischai hat geschrieben: Wenn man aus Eifer und Liebe heraus sein Geschenk macht, der Beschenkte aber absolut unwürdig ist, kann man als Geber diese richtige Gnade dennoch bereuen.
Mein Gruß an dich, Abi, auch wieder mal im Lande. :wave:

Mehrere Stellen in der Schrift zeigen, dass es für den hebr. Begriff, der hier zugrunde liegt, mehrere Bedeutungen gibt. Sowohl Hemul wie ich haben sie angeführt. Der Grundlagendenst ist damit geliefert.

Grundtenor ist Bedauern. Bedauern kann im Positiven wie im Negativen erfolgen, im Deutschen eigentlich ident, so ist es ein sprachliches Problem. In welche Richtung dieses Bedauern nun geht, zum Guten oder zum Schlechten, muss daher aus dem jeweiligen Kontext hervorgehen.

Gott wird es sich nicht nehmen lassen immer segnen zu wollen. Er will immer retten, will immer das Gute und sucht stets den Frieden. Anhand dieses Charakters habe ich kein Problem, wenn der Herr nun etwas bedauert, bereut, ihm etwas leid tut, etc. etc., auch weiß er, wie wir Menschen mit seiner Güte umgehen. Und genau das ist oft bedauerlich.

Sich zum Guten umstimmen zu lassen infoge einer Fürbitte ist demnach eine gute und gnädige Eigenschaft des Herrn. Ich nutze diese auch. Ich wäre ein Narr zu sagen, ok, du hast Ausrottung angedroht, nun bitte ich dich Herr Jesus um die punktgenaue Umsetzung. Nein, sondern wenn ich umkehre, dann kehrt der Herr auch um. So einfach geht's.

Gott ließ ankündigen:
Joel 2, 11 hat geschrieben: Und JHWH lässt vor seinem Heere her seine Stimme erschallen, denn sein Heerlager ist sehr groß, denn der Vollstrecker seines Wortes ist mächtig; denn groß ist der Tag JHWH's und sehr furchtbar, und wer kann ihn ertragen?
Und unmittlbar danach sagt er
Joel 2, 12-13 hat geschrieben: Aber auch jetzt noch, spricht JHWH, kehrt um zu mir mit eurem ganzen Herzen, und mit Fasten und mit Weinen und mit Klagen. Und zerreisst euer Herz und nicht eure Kleider, und kehrt um zu JHWH, eurem Gott; denn er ist gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und groß an Güte, und lässt sich des Übels gereuen.
Dieses "gereuen" ist wieder dasselbe hebr. Wort (וְחָ֖ם) über das wir hier reden. In diesem Sinne bereut der Herr nicht, er macht uns vielmehr ein Angebot. Ein Narr nur der, der es nicht annimmt.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

janosch
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#18 Re: Da reute es den HERRN

Beitrag von janosch » Mo 17. Sep 2018, 09:05

Magdalena61 hat geschrieben:
Amos 7, 1-9 (LUT): So ließ Gott der HERR mich schauen:

Und siehe, er schuf einen Schwarm Heuschrecken, als die Spätsaat aufging. – Die Spätsaat folgt auf die Mahd des Königs. –
Als sie das Kraut im Lande abgefressen hatten, da sprach ich: Ach, Herr HERR, sei gnädig! Wie soll Jakob bestehen? Er ist ja so klein.
Da reute es den HERRN. Der HERR sprach: Es soll nicht geschehen!

So ließ Gott der HERR mich schauen: Und siehe, Gott der HERR rief einen Feuerregen herbei. Der verzehrte die große Tiefe und fraß das Ackerland.
Da sprach ich: Ach, Herr HERR, halt ein! Wie soll Jakob bestehen? Er ist ja so klein.
Da reute es den HERRN. Gott der HERR sprach: Auch das soll nicht geschehen.

So ließ er mich schauen: Und siehe, der Herr stand auf einer Mauer von Zinn, und er hatte Zinn in seiner Hand.
Und der HERR sprach zu mir: Was siehst du, Amos? Ich sprach: Zinn. Der Herr sprach: Siehe, ich bringe Zinn mitten unter mein Volk Israel. Ich will nicht mehr an ihm vorübergehen!
Und die Höhen Isaaks sollen verwüstet und die Heiligtümer Israels zerstört werden, und ich will mich mit dem Schwert über das Haus Jerobeam hermachen.
Bei der dritten Ansage "reute" es den HERRN nicht.

Das ist ganz einfach, die erste zwei war nur ein Wahrung, und die dritte ist ein Vollstreckung...spezifisch in diese Fall, mit Christus Erfüllung ging.

Nämlich, der Gnade von das Gericht keine trennen kann! Bevor irgend ein Gnade zugesprochen wird, muß ein Gericht stattfinden.

1. Ungehorsam,
2. Strafe, oder Gericht (wie hier)
3. Buße
4. Vergebung wenn das von Herzen ist.

Es steht geschrieben, das der HERR warnt (oder züchtigt) einmal oder Zweimal...wenn das ohne Hören bleibt dann kommen die konsequenten der ungehorsam.

Das klingt Logisch wie in Reale Leben. Du vermasselst was, dann bekommst du den Zweite Chance! Das war genau mit (irdische) Volk Israel auch, sie hatten nach Babylon gut aufpassen sollten! ;)

Bei den erste zwei Warnung oder Strafe, wenn man so nennen kann, bereute der HERR die Folge, also „irrte“, Bezug gutes Wille oder "Freie Wille" der Mensch. Sieht man eindeutig das der Mensch bettelt für Gnade! (ah Herr Sei Gnädig!)

Bei den Zweite auch...und bei den Dritte... Nein, gegenfall überhebten Gott/Geist und Kreuzigten sein Sohn! Trotzdem die wussten was ist die Folge wird.

25.
Da antwortete das ganze Volk und sprach: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!


Eigentlich sollte das Gegenfall sein, wenn ich weiß, weil es wurde bereit vor Prophezeit, auch hier, und sämtlichen stellen... dann ich werde von mein Bosheit umkehren. Aber der HERR wusste bereit das Volk das nicht tun wird. (siehe Aufenthalt im Babylon)

Überhebte Gott, diese Religionen bis heute stellen unsinnigen Forderungen für Gott , oder ihre JHWH! Und was tun sie die Christen???

Die Zwei erste symbolisiert auch unsere Bußfertigkeit, die Dritte unsere Überheblichkeit.

PS. Interessant finde ich das der HERR Nicht „Höhe Abraham“ geredet. Anschein weil Abraham war symbol das Glauben, und nicht das Beschneidung!

janosch
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#19 Re: Da reute es den HERRN

Beitrag von janosch » Mo 17. Sep 2018, 09:17

25.
Da antwortete das ganze Volk und sprach: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!


noch was, das keine Mißversteht...diese Aussage des Volkes, bedeutet nicht das so sein sollte...NEIN!!! Dafür haben Ihre Gericht bereit erhalten bevor Christus Starb!

Nach Christus Tot und Auferstehung hat Alle Menschen ohne Religion oder Farbe....Rasse unterscheid, der „Gnade bekommen“, wenn sie von Freie Wille wollen, selbstverständlich und nicht mit ein sinnlose Ideologie ablehnen.

Sonst gibt es kein Sinn für „Gnade". Vom was sollte der Mensch begnadigt sein!?

PeB
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#20 Re: Da reute es den HERRN

Beitrag von PeB » Mo 17. Sep 2018, 15:47

AlTheKingBundy hat geschrieben:Reue bedeutet das Bedauern einer falschen bzw. ungerechten Handlungsweise. Also kann "Reue" hier nicht gemeint sein, es sei denn man geht von einem fehlerhaften Gott aus.
Sehe ich auch so.
Aus Wikipedia:
"Reue ist das Gefühl – in besonderen Fällen ein Affekt – der Unzufriedenheit, der Abscheu, des Schmerzes und Bedauerns über das eigene fehlerhafte Tun und Lassen, verbunden mit dem Bewusstsein (oder der Empfindung) von dessen Unwert und Unrecht sowie mit dem Willensvorsatz zur eventuellen Genugtuung und Besserung."

Gott hat sicher nicht "eingesehen", dass sein Handeln fehlerhaft gewesen sei und sich für sein Unrecht geschämt.

Aber wir gehen immer von der heutigen Wortbedeutung aus, ohne zu berücksichtigen, dass die Bibel vor 500 Jahren ins Deutsche übersetzt wurde. In den vergangenen Jahrhunderten haben zahlreiche Wörter einen Bedeutungswandel durchgemacht.

Das Wort "Reue", das wohl Luther eingesetzt hat, sollte man vielleicht in der ursprünglichen Bedeutung verstehen:
WAHRIG HERKUNFTSWöRTERBUCH hat geschrieben: Reue geht zusammen mit altengl. hreow auf westgerm. *hreuwo „Reue“ zurück, einer Ableitung von westgerm. *hreww–a– „schmerzen, wehtun“; die außergermanischen Verwandtschaften mit griech. kroúo „ich stoße, stampfe“ und litau. krùšti „zerbrechen, zerstören“ weisen auf einen gemeinsamen indogermanischen Ursprung mit der Bedeutung „zerstoßen, zerstören“ hin; die Ausgangsbedeutung von Reue ist also wahrscheinlich „seelischer Schmerz, innere Zerstörung“; zunächst wurde das Wort auch im Zusammenhang mit „Trauer“ und „Kummer“ verwendet, vgl. ndrl.
rouw „Trauer“

Es "schmerzte" Gott. Er trauerte.

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