Turmbau zu Babel

Themen des alten Testaments
janosch
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#71 Re: Turmbau zu Babel

Beitrag von janosch » Mo 21. Jan 2019, 11:14

PeB hat geschrieben:
Fr 18. Jan 2019, 11:34

Zunächst der Bibeltext, damit wir den Ort lokalisieren können:
1. Mose 11,1-2 hat geschrieben:Und die ganze Erde hatte ein und dieselbe Sprache und ein und dieselben Wörter. Und es geschah, als sie von Osten aufbrachen, da fanden sie eine Ebene im Land Schinar und ließen sich dort nieder.
Die Elberfelder merkt hier an, dass "als sie von Osten aufbrachen" auch anders übersetzt werden kann:
- als sie im Osten umherzogen
- als sie in der Urzeit umherzogen

Jedenfalls fanden sie - entweder von Osten kommend oder im Osten umherziehend - eine Ebene im Land Schinar. Das Land Schinar lässt sich gut identifizieren:

Du hast bereit hier deine BABEL Problem, was du mit Babel Methode erklären willst! :thumbdown:

Es steht geschrieben;

1 Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache.
2 Als sie nun nach Osten zogen, fanden sie eine Ebene im Lande Schinar und wohnten daselbst.


Also wenn, es um die ganze Welt geht, erste Vers, dann logisch, sie kamen überall, aus jedem Richtung die Erde! ;)

Wenn sie „nach Osten gezogen haben" dann sollten sie erst sammeln und einigen, welche Richtung sie gehen. Gemeinsam ein Ort und stelle zu suchen was für ihre Plan geeignet war.

Ich würde jedenfals so machen! ;)

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Travis
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#72 Re: Turmbau zu Babel

Beitrag von Travis » Mo 21. Jan 2019, 11:31

PeB hat geschrieben:
Mo 21. Jan 2019, 10:58
(BTW: Verwirrung der Sprachen ist eine Platitüde; darum geht es nicht. Es geht darum, dass wir uns nicht miteinander verständigen können - ganz unabhängig von Sprache. Die Sprache ist hier ein Symbol im Gleichnis)
Die Bedeutung von "Platitüde" musste ich erst einmal nachschlagen. Danach kommt zu "Gleichnis" noch der Begriff "Platitüde", den ich im Themenzusammenhang nicht verwenden würde.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

Ziska_Deleted

#73 Re: Turmbau zu Babel

Beitrag von Ziska_Deleted » Mo 21. Jan 2019, 12:10

Mez hat geschrieben:
Mo 21. Jan 2019, 11:05
Ziska hat geschrieben:
Mo 21. Jan 2019, 10:55


Als Gott die Sprache der Menschen verwirrte, nahmen sie ihre falschen Lehren mit und so finden wir in fast allen Religionen auf der ganzen Welt die Lehre von der Unsterblichkeit der Menschenseele, die Lehre der Dreieinigkeit, die Verehrung oder "Anbetungshilfe" des Kreuzes, usw.

Verwirrte Sprachen tragen aber nicht der Völkerverständigung bei, im Gegenteil das Fremde verbreitet Angst und Ausgrenzung.
Ausserdem konnten die Sprachverwirrten die Bibel nicht mehr lesen, eigentlich das Gegenteil was Gott wollte nicht?

Könntest du dir vorstellen, dass sich damals die Menschen, die sich verstanden, zusammen taten und dann gemeinsam abwanderten?
Warum können aber heute Millionen Menschen die Bibel in ihrer eigenen Sprache, in ihrem eigenen Dialekt lesen?

PeB
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#74 Re: Turmbau zu Babel

Beitrag von PeB » Mo 21. Jan 2019, 13:00

Ziska hat geschrieben:
Mo 21. Jan 2019, 11:04
PeB hat geschrieben:
Mo 21. Jan 2019, 10:58
(BTW: Verwirrung der Sprachen ist eine Platitüde; darum geht es nicht. Es geht darum, dass wir uns nicht miteinander verständigen können - ganz unabhängig von Sprache. Die Sprache ist hier ein Symbol im Gleichnis)

Meinst du, der Turmbau hat tatsächlich stattgefunden und die Sprachverwirrung nicht?
Vor der Sprachverwirrung sprachen alle Menschen laut 1.Mose 11:1 nur eine Sprache.

Doch!
Lies was ich geschrieben habe:
der biblische Bericht kann auch historisch betrachtet werden. Zu Beginn des 3. Jahrtausend gab es eine einheitliche Hochsprache mit dem Sumerischen. Im Verlauf des dritten Jahrtausend begann der Bau von Zikkurats ("Tempeltürmen") in großem Umfang. Und am Ende des dritten Jahrtausends gab es das Sumerische NICHT mehr als Hochsprache. Punkt.

Na, wenn das keine Übereinstimmung ist!

PeB
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#75 Re: Turmbau zu Babel

Beitrag von PeB » Mo 21. Jan 2019, 13:02

janosch hat geschrieben:
Mo 21. Jan 2019, 11:14
Wenn sie „nach Osten gezogen haben" dann sollten sie erst sammeln und einigen, welche Richtung sie gehen. Gemeinsam ein Ort und stelle zu suchen was für ihre Plan geeignet war.

Wie ich oben schon angemerkt habe, kann es auch übersetzt werden: "Als sie im Osten umherschweiften...".

PeB
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#76 Re: Turmbau zu Babel

Beitrag von PeB » Mo 21. Jan 2019, 13:11

Travis hat geschrieben:
Mo 21. Jan 2019, 11:31
PeB hat geschrieben:
Mo 21. Jan 2019, 10:58
(BTW: Verwirrung der Sprachen ist eine Platitüde; darum geht es nicht. Es geht darum, dass wir uns nicht miteinander verständigen können - ganz unabhängig von Sprache. Die Sprache ist hier ein Symbol im Gleichnis)
Die Bedeutung von "Platitüde" musste ich erst einmal nachschlagen. Danach kommt zu "Gleichnis" noch der Begriff "Platitüde", den ich im Themenzusammenhang nicht verwenden würde.
Dann versuche ich es anders auszudrücken:

GLEICHNIS: wenn ich davon ausgehen soll (und ich vermute, ich soll), dass die Wirklichkeit in der geistlichen Wahrheit liegt, dann betrachte ich die sichtbare Welt als Abbild geistlicher Vorgänge. Damit wird die Geschichte per se zum Gleichnis für die geistliche Wirklichkeit.

PLATTITÜDE: die Sprachverwirrung in der Geschichte des Turmbaus zu Babel ist daher eine Banalität (Plattitüde), weil es im Kern nicht darum geht. Das wäre in der Tat banal, wenn Gott sich hier lediglich dafür rechtfertigen wollte, warum er verschiedene Sprachen geschaffen hat. Vielmehr will er hier unseren Hochmut, Eigensinn und Egoismus dämpfen, indem er uns verdeutlicht, wohin das führt - zum gegenseitigen Unverständnis und zum Stopp unserer Projekte.

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Travis
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#77 Re: Turmbau zu Babel

Beitrag von Travis » Mo 21. Jan 2019, 13:16

PeB hat geschrieben:
Mo 21. Jan 2019, 13:11
GLEICHNIS: wenn ich davon ausgehen soll (und ich vermute, ich soll), dass die Wirklichkeit in der geistlichen Wahrheit liegt, dann betrachte ich die sichtbare Welt als Abbild geistlicher Vorgänge. Damit wird die Geschichte per se zum Gleichnis für die geistliche Wirklichkeit.
Klingt besser. Ist also kein Gleichnis im biblischen Sinne. Setzt man diesen Hinweis davor, gibt es keine Verwirrung in der Begrifflichkeit.
PeB hat geschrieben:
Mo 21. Jan 2019, 13:11
PLATTITÜDE: die Sprachverwirrung in der Geschichte des Turmbaus zu Babel ist daher eine Banalität (Plattitüde), weil es im Kern nicht darum geht.
Darüber müsste ich nachdenken. Deine Begründung dazu erscheint mir etwas weit hergeholt, als ob es um eine Rechtfertigung gehen müsste. Vielmehr denke ich, dass Sprachenverwirrung und Hochmut einer bedingen bzw. eines ins andere greift. Sonst hätte Gott ihnen (uns) nicht die Kommunikationsfähigkeit genommen. An diesem Makel krampfen wir bis heute.


Edit: "weit hergeholt" ist kein optimaler Ausdruck. Mir fiel gerade ein besserer ein.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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#78 Re: Turmbau zu Babel

Beitrag von Tree of life » Mo 21. Jan 2019, 13:26

PeB hat geschrieben:
Mo 21. Jan 2019, 10:58

(BTW: Verwirrung der Sprachen ist eine Platitüde; darum geht es nicht. Es geht darum, dass wir uns nicht miteinander verständigen können - ganz unabhängig von Sprache. Die Sprache ist hier ein Symbol im Gleichnis)
Meine Worte 8-)
https://4religion.de/viewtopic.php?f=9& ... 30#p355122

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#79 Re: Turmbau zu Babel

Beitrag von PeB » Mo 21. Jan 2019, 13:37

Travis hat geschrieben:
Mo 21. Jan 2019, 13:16
PeB hat geschrieben:
Mo 21. Jan 2019, 13:11
GLEICHNIS: wenn ich davon ausgehen soll (und ich vermute, ich soll), dass die Wirklichkeit in der geistlichen Wahrheit liegt, dann betrachte ich die sichtbare Welt als Abbild geistlicher Vorgänge. Damit wird die Geschichte per se zum Gleichnis für die geistliche Wirklichkeit.
Klingt besser. Ist also kein Gleichnis im biblischen Sinne. Setzt man diesen Hinweis davor, gibt es keine Verwirrung in der Begrifflichkeit.
Hm, vielleicht haben wir eine leicht unterschiedliche Auffassung zum Begriff "Gleichnis". :)
Ich muss damit keine Erzählung verbinden, die beginnt "Das ist, wie wenn..."
Ich meine damit allgemein die greifbare Abbildung einer Aussage. Geschichte ist die Abbildung der Aussagen/ des Wortes Gottes und somit - in meinem Sinne - Gleichnis.

Travis hat geschrieben:
Mo 21. Jan 2019, 13:16
PeB hat geschrieben:
Mo 21. Jan 2019, 13:11
PLATTITÜDE: die Sprachverwirrung in der Geschichte des Turmbaus zu Babel ist daher eine Banalität (Plattitüde), weil es im Kern nicht darum geht.
Darüber müsste ich nachdenken. Deine Begründung dazu erscheint mir etwas weithergeholt, als ob es um eine Rechtfertigung gehen müsste. Vielmehr denke ich, dass Sprachenverwirrung und Hochmut einer bedingen bzw. eines ins andere greift. Sonst hätte Gott ihnen (uns) nicht die Kommunikationsfähigkeit genommen. An diesem Makel krampfen wir bis heute.
Hier hätte ich gleich mehrere Einwände. Aber vielleicht führt das zu weit (ich denke dabei an den ewig "strafenden" Gott).

Aber zu meiner "weit hergeholten" Begründung: mich erinnert die ausschließlich wörtliche Auslegung dagegen arg an die Methodik der HKM, wenn sie beipielsweise erklärt: da hat sich der Autor der Passage überlegt, warum es unterschiedliche Sprachen gibt und dafür eine pfiffige Geschichte ausgedacht...
Warum sollte Gott sich in der Pflicht sehen, die unterschiedlichen Sprachen der Menschen erklären zu müssen? Hat ihn Jemand gefragt?
Warum erklärt er nicht außerdem mittels einer Geschichte, warum unterschiedliche Menschen unterschiedliche Haar- und Hautfarben haben oder unterschiedliche Angewohnheiten etc.?
Oder noch offenkundiger: warum nicht eine biblische Erklärung für die verschiedenen Schriften; Hieroglyphenschrift, Keilschrift, Buchstabenschrift...

Antwort: weil es Gott hier nicht primär um die wissenschaftliche Fremdsprachenforschung geht, sondern um den Umstand, dass Hochmut vor dem Fall kommt.
Hochmut führt dazu, dass wir aneinander vorbeireden, weil jeder nur seinen Monolog hält. Das wird in dieser Geschichte* bildhaft dargestellt.

---
*Geschichte hier durchaus im doppelten Sinne: als Erzählung und als historische Begebenheit.
Zuletzt geändert von PeB am Mo 21. Jan 2019, 13:44, insgesamt 2-mal geändert.

PeB
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#80 Re: Turmbau zu Babel

Beitrag von PeB » Mo 21. Jan 2019, 13:38

Tree of life hat geschrieben:
Mo 21. Jan 2019, 13:26
PeB hat geschrieben:
Mo 21. Jan 2019, 10:58

(BTW: Verwirrung der Sprachen ist eine Platitüde; darum geht es nicht. Es geht darum, dass wir uns nicht miteinander verständigen können - ganz unabhängig von Sprache. Die Sprache ist hier ein Symbol im Gleichnis)
Meine Worte 8-)
https://4religion.de/viewtopic.php?f=9& ... 30#p355122
Richtig!
"Eines Sinnes" ist hier der wesentliche Code zum Verständnis der Geschichte.

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