Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Themen des alten Testaments
PeB
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#941 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Di 29. Okt 2019, 14:37

Maryam hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 18:30
Weder Jesus noch seine Jünger stellen die kirchenseits stark aufgebauschte Geschichte von Adam und Eva als "Sündenfall" dar. durch den die ganze Menschheit sündig geworden und diese von Generation zu Generation vererbt habe.
Ich gebe dir insofern recht als man von diesem belasteten Begriff der Sünde oder "Erbsünde" in diesem Fall wegkommen müsste. Aber offensichtlich liegt doch hier eine Handlung vor, die von Gott geahndet wird ("...weil du das getan hast..." spricht er Strafen aus).
Was die Sünde selbst an geht, wäre eigentlich ein Thread angemessen, der einmal der Frage nachgeht, was Sünde ist. Der Verstoß gegen Gottes Gesetz? Was ist das Gesetz?

Sünde und als Folge der Tod ist gewissermaßen eine Konsequenz aus der Verfassung der materiellen Welt.

PeB
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#942 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Di 29. Okt 2019, 14:39

Helmuth hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 21:12
Maryam hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 18:30
Doch ist das selbe Prozedere (z.Bl die Steinigung einer Ehebrecherin) in der Bibel als angeblich göttliches Gesetz festgehalten. dann darf man dies ja nicht als gottlos bezeichnen. Und
Mit Jesu Wort, wer ohne Sünde ist werfe den ersten Sterin, hat Jesus das Gesetz damit bestätigt. Er könnte dies nie sagen, wäre er kategorisch gegen die Todsstrafe.

Die Frage ist aber - und Jesus stellt sie hier: wer ist legitimiert, eine Todesstrafe zu vollziehen?
Antwort: wer ohne Sünde ist.
Wer ist ohne Sünde?

Somit ist Jesus kategorisch gegen die Vollstreckung einer Todesstrafe durch (sündige) Menschen.

PeB
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#943 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Di 29. Okt 2019, 14:42

Andreas hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 21:54
Helmuth hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 21:12
Du wirst dich aber einmal wundern, wieviel Todesstrafen Jesus vielleicht sogar mit weinendem Auge aussprechen muss, wenn er zu Gericht sitzen wird und seine eigenen Landsleute vor sich sieht, als sie damal „Kreuzigt ihn“ gebrüllt hatten. Ehrlich gesag, ich möchte da gar nicht in seiner Haut stecken. Manchmal ist es gut nur ein kleines Licht zu sein.
Echt jetzt?
Lk 23,33-34 hat geschrieben:Sie kamen zur Schädelhöhe; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den andern links. Jesus aber betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Dann warfen sie das Los und verteilten seine Kleider unter sich.
Aha, der Vater soll ihnen vergeben, aber die Konsequenz, die Todesstrafe müssen sie trotzdem erleiden. So, so. "Im Namen des Heiligen Geistes ergeht folgendes Urteil: Sie werden zur Todesstrafe begnadigt."
Das erinnert mich an die Geschichte von Richard Löwenherz. Kennt ihr die? R.L. hat ja zeitlebens an seiner eigenen Legende gestrickt. Noch im Tod:
ein Attentäter hatte ihn tödlich verwundet und als R.L. im Sterben lag, ließ er vollmundig verkünden, dass er seinen Mörder begnadige. Seinen Vertrauten gab er aber den Befel, den Attentäter zu töten.

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#944 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Tree of life » Di 29. Okt 2019, 14:51

Andreas hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 11:21
Deine Behauptung....... steht aber doch auch nirgends so in der Bibel.
Ähm....aber, wie war das mit den Brüsten? :g222:

PeB
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#945 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Di 29. Okt 2019, 14:53

JackSparrow hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 09:00
Die Schöpfungsgeschichte erwähnt explizit, dass es sich bei der Schlange um eins der Tiere handelte, welche zuvor von Jahwe Elohim erschaffen worden waren.

Mt 25, 1ff hat geschrieben:Dann wird es mit dem Himmelreich sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. Fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. Die Törichten nahmen ihre Lampen mit, aber kein Öl, 4 die Klugen aber nahmen mit ihren Lampen noch Öl in Krügen mit...

Wie waren die Namen dieser zehn Jungfrauen? Wer waren ihre Eltern? Wo kamen sie her? Wo kauften sie das Öl? Warum wurden sie nicht bereits im AT erwähnt? usw.

Ein Glück, dass Jesus hier ausdrücklich sagt, dass es sich um ein Gleichnis - ein Bild - handelt. Und schade, dass es nicht auch an anderen Stellen der Bibel ausdrücklich so unterstrichen wird. ;-)

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Andreas
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#946 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Di 29. Okt 2019, 14:54

PeB hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 14:39
Somit ist Jesus kategorisch gegen die Vollstreckung einer Todesstrafe durch (sündige) Menschen.
Elohim allerdings vertritt die gegensätzliche Meinung zu Jesus.
1.Mose 9,6 hat geschrieben:Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn Gott hat den Menschen zu seinem Bilde gemacht.

Der Mythos über "DIE BIBEL" als Bibelzitatendiscounter und Selbstbedienungsladen für jegliche theologische Meinung
- oder -
Dokumentation unterschiedlicher Gottesbilder zu unterschiedlichen Zeiten von unterschiedlichen Autoren?

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#947 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Hexenjagd » Di 29. Okt 2019, 14:56

PeB hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 14:42
Das erinnert mich an die Geschichte von Richard Löwenherz. Kennt ihr die? R.L. hat ja zeitlebens an seiner eigenen Legende gestrickt. Noch im Tod:
ein Attentäter hatte ihn tödlich verwundet und als R.L. im Sterben lag, ließ er vollmundig verkünden, dass er seinen Mörder begnadige. Seinen Vertrauten gab er aber den Befel, den Attentäter zu töten.
Selbiges finden wir auch in der Schrift bei David´s letzem Willen:
1.Könige 2:8-9
Und siehe, du hast bei dir Schimi, den Sohn Geras, den Benjaminiter von Bahurim, der mir schändlich fluchte zu der Zeit, als ich nach Mahanajim ging. Dann aber kam er mir entgegen am Jordan. Da schwor ich ihm bei dem HERRN und sprach: Ich will dich nicht töten mit dem Schwert. 9 Du aber lass ihn nicht ungestraft; denn du bist ein weiser Mann und wirst wohl wissen, was du ihm tun sollst, dass du seine grauen Haare mit Blut ins Totenreich bringst.
Quelle: Bibelserver

Lg
5. Mose 18, 10
Es soll niemand unter dir gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, oder einer, der Wahrsagerei betreibt oder Zeichendeuterei oder ein Beschwörer oder ein Zauberer,

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#948 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Di 29. Okt 2019, 15:07

Tree of life hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 14:51
Ähm....aber, wie war das mit den Brüsten?
Diese lassen sich anhand des Textes sogar differenziert herleiten:

Das zu energische Knabbern des Menschen an der Mutterbrust mit Milchzähnen beim Stillen - Aua! Jetzt langt's aber! Hiervon darfst du nicht essen! > Erstes Speisegebot an die Adresse des Menschen bei der Entwöhnung.

Das Knabbern von Mann und Frau an den Brüsten des anderen mit den bleibenden Zähnen bei der erotischen Liebe - Mhhh, ja! Ohh, mein Gott! Ich hab dich zum Fressen lieb.

Maryam
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#949 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Maryam » Di 29. Okt 2019, 15:23

PeB hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 14:37
Maryam hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 18:30
Weder Jesus noch seine Jünger stellen die kirchenseits stark aufgebauschte Geschichte von Adam und Eva als "Sündenfall" dar. durch den die ganze Menschheit sündig geworden und diese von Generation zu Generation vererbt habe.
Ich gebe dir insofern recht als man von diesem belasteten Begriff der Sünde oder "Erbsünde" in diesem Fall wegkommen müsste. Aber offensichtlich liegt doch hier eine Handlung vor, die von Gott geahndet wird ("...weil du das getan hast..." spricht er Strafen aus).
Was die Sünde selbst an geht, wäre eigentlich ein Thread angemessen, der einmal der Frage nachgeht, was Sünde ist. Der Verstoß gegen Gottes Gesetz? Was ist das Gesetz?

Sünde und als Folge der Tod ist gewissermaßen eine Konsequenz aus der Verfassung der materiellen Welt.
Warum wurde denn eigentlich der jüngere Sohn gemäss Jesus Gleichnis vom Vater nicht bestraft ?: z.B. weil Du das getan hast musst Du so lange niedrigste Arbeiten im Stall verrichten, bis..... Nein, als Versöhnungszeichen zwischen Vater und Sohn mussten die Diener ihm standesgemässe Kleider besorgen.  Der Sohn bekam eine faire Chance sich zu bessern.

Der Sünde Sold ist der Tod kann meiner Ansicht nach mit dem Gleichnis Jesus vom Verlorenen Sohn zu tun haben. Als dieser sich von Gott entfernde, sündigte galt er als tod, verloren, nachdem er einsichtig und reumütig zu Gott und dessen Hausregeln zurückkehrte ward er wieder lebendig, wiedergefunden.

Die Elohim stelle ich nicht mit Gott gleich, höchstens mit Himmelssöhnen. Denn was soll daran so schlimm sein zwischen gut und böse unterscheiden zu können? Und weil sie das dann konnten, weil gemäss Paulus nicht Adam sondern Eva sich dazu überreden liess von jenem Baum zu kosten, befanden es die Elohim besser die beiden aus dem Garten zu vertreiben, verbannen, damit sie nicht auch noch vom Baum des ewigen Lebens kosten konnten, und wie sie, die Elohim unsterblich würden.

Die Elohim hatten Angst vor Konkurrenz, wie die Hohepriester später bezüglich Jesus Christus. Nur waren die Elohim noch gnädig und liessen Adam und Eva am Leben, Dies obwohl sie aber vorgaben, wer vom Baum esse, würde gleichentags sterben, was eh nicht eintraf.

lg Maryam

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#950 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Helmuth » Di 29. Okt 2019, 15:46

PeB hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 14:39
Somit ist Jesus kategorisch gegen die Vollstreckung einer Todesstrafe durch (sündige) Menschen.
Das ist falsch, weil du den juristischen Bezug wiederum falsch herleitest, siehe AT. Nur ist das hier nicht Thema, somit gehe ich darauf nicht weiter ein, sonst zerfleddert es nur. Jedenfalls konfrontiert uns Gott mit einem allumfassenden Todesurteil, das über Adam und Eva verhängt wurde, das auch uns miteinschließt. Paulus formulierte das so:
Römer‬ ‭6:2‬3 hat geschrieben: Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.
Die Formulierung „Lohn“ bringt mich auf einen neuen Denkansatz. Es ist damit der Tod keine Strafe, wie wir üblicherweise „Todesstrafe“ sagen, sondern das Entgelt für unsere Taten. Wir sterben also nicht infolge eines Todesurteils sondern als Konsequenz der Loslösung von Gott. Und was in Gottesferne rückt hat keinen ewigen Bestand. So haucht unser Leben allmählich wieder aus.

Gott sagte damit zu Adam sinngemäß dies: Wenn du isst, löst du dich von mir und meine lebenserhaltende Kraft kann dich nicht länger am Leben erhalten, ergo, du stirbst. Nicht sofort, aber konsequent.

Als Gleichnis sehe ich dazu auch die Wichtigkeit der Ehebeziehung, weshalb Gott darin auch soviel Gewicht hineinlegt. Beginnt sich einer der Partner vom anderen loszulösen, beginnt der Zerfall der Ehe. Die endgültige Loslösung ist der Ehebruch.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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